Hunde und so viele Irrtümer

nadja regine

Aktives Mitglied
Guten Morgen,
vorweg möchte ich gleich betonen, gerade weil ich nicht allzu oft hier bin, dass ich mich in keinster Weise aufspielen möchte . Aber hier steht ja, Tierschutz und artgerechte Haltung sollten ein Thema sein - daher hoffe ich,es wird entsprechend aufgefaßt, denn ich habe lange überlegt, ob ich dies überhaupt schreiben soll...

Ich habe in einigen Threads Dinge gelesen, die einfach gar nicht gehen und es macht mich wütend und traurig zugleich, wie hartnäckig sich veraltete Erziehungsmethoden in den Köpfen halten und weiter gegeben werden.Darum vorweg zwei tolle Bücher - mehr habe ich nie gebraucht. " Hunde sind anders-Menschen auch " von Jean Donaldson - sehr amüsant , alles drin, von der Natur über Verhalten bis zur Erziehung bis zum Hochschulnivaue. Und " Calming Signals " - mir ist der Auto leider entfallen, hier geht es um die hündische Ausdrucksweise.

Wenn das Zusammenleben nicht klappt, ist das immer frustrierend und nicht ungefährlich, gerade, wenn Kinder im Haus sind.

Zu mir, nochmal ganz kurz, ich habe vier Hunde aus dem Tierschutz und bin Pflegestelle.

Erstmal - einen Hund im Nacken packen und durchschütteln ist wie eine Morddrohung. Hunde schütteln ihre Beute, bevor sie sie töten!!! Ich habe noch nie Hunde, die im Rudel leben gesehen, die dies tun und auch Hundemütter tun es NICHT. Es gibt Hunde, die sich Todesangst unterordnen, aber eben auch welche, die sich wehren und drohbeißen - in jedem Fall zerstören solche Zwischenfälle das Vertrauen zwischen Hund und Halter.

Bevor man überhaupt zu handgreiflichen Strafen greift, sollte man erstmal beobachten, wie reagiert der Hund vorher auf z.B. AUS. Duckt er sich, leckt er sich die Nase, gähnt er, schaut er zur Seite... das alles sind Beschwichtigungssignale, der Hund will keinen Ärger - das reicht.

Ich lese hier immer wieder von "dominanten" Hunden. Um beim obigen Beispiel zu bleiben - der Halter droht dem Hund mit Schütteln, aus hündischer Sicht ist er also in höchster Gefahr UND ER KANN NICHT WEGLAUFEN - er schnappt. Schnappen ist eine Warnung - mach das nicht nochmal, sonst beiße ich dich.
Ein wirklich dominanter Hund würde sich nicht mit einer Warnung aufhalten, sondern zupacken , wenn man überhaupt dazu käme , ihn zu schütteln!
Ein wirklich dominanter Hund, der meint, er sei tonangebend, wird das in jeder Situation ausstrahlen.

Und dann gibt es unzählige Hunde, die aufgrund züchterischer Eingriffe, bei denen es nur um Schönheit , nicht um Charakter geht, die wesensschwach sind und daher vielleicht zu leichter Dominanz neigen würden, wenn sie nicht konsequent erzogen werden.
Unser Labrador-Rüde z.B. hat Tendenzen gezeigt, sich zwischen mich und Spaziergänger zu stellen - nicht warten, bis der Hund losbölkt, sondern energisch "AUS" sobald er sich vor einen stellt und stehenbleibt, hochgebogene Rute, aufmerksam und vor allem herausfordernd starrend - starren gilt unter Hunden als unhöflich und provozierend - darum soll man ja den Kopf abwenden, wenn ein Hund angreifen will...wenn man diese Vorzeichen duldet, sendet man unzählige Signale , die den Hund in seinem Verhalten bestätigen und überläßt ihm die Führung.
Ein souveräner Hundeführer hingegen benötigt keine aversiven Mittel. Bei meinen Hunde reicht inzwischen oft ein böser Blick, mit dem sie verknüpfen -okay, habs kurz vergessen, ich soll keine Katzen jagen.

Hunde, die andere Hunde an der Leine anscheppern, haben ebenfalls nicht die Möglichkeit, wegzulaufen und spüren oft auch die Aufregung und Hilflosigkeit des HH - bei manchen wirkt es gut, sich zwischen sie und die Gefahrenquelle zu schieben , mit dem Rücken zum eigenen Hund und einen Bogen zu gehen - ist auch ein Beschwichtigungssignal und kann solche Situationen entspannen. Auf jeden Fall vermittelt es dem Hund das Gefühl - aha, Herrli beherrscht die Situation.


Meine Greyhoundhündin war in solchen Situationen derart überreizt,dass sie ihren Focus völlig auf den anderen Hund lenkte - das einzige, was da half war, tief Luft holen, den Hundekopf nehmen, ihr in die Augen sehen und "AUS" knurren - richtig knurren - und schau an , sie ging weiter, sah bestenfalls nochmal über die Schulter.

In einem Thread wurde als dominantes Verhalten gedeutet, dass der Hund noch nicht stubenrein ist. Dominant wäre vielleicht tröpchenweises Markieren - aber ganz sicher nicht das völlige Entleeren. Manche Hunde brauchen wirklich Monate, andere sind verwirrt, es kann aber auch medizinische Gründe haben, daher würde ich immer auch Urin untersuchen lassen.

Auch das der Hund die Kinder zwickt, war ein Thema - aus der Sicht des Hundes ist das ein normales soziales Verhalten.
Kinder laufen weg - das weckt den Spiel - und Jagdtrieb im Hund. Und wer je Hunde, vor allem Welpen, beim Toben beobachtet hat, weiß, dass sie sich nunmal zwicken. So lernen die Kleinen, ihre Bisstärke einzuschätzen.

Um dem Hund dies abzugewöhnen, sollte man selber mit ihm spielen. Sobald er fester zwickt als okay " auuuuuuaaaaa" brüllen und den Raum verlassen.

Auch ein Hund, der im Bett und auf dem Sofa liegt, vor seinem Halter durch die Türe rennt, vor seinem Halter ißt... wird sich normalerweise gar nichts dabei denken. Meine Windhunde z.B. sind Sichtjäger und wollen deswegen erhöht liegen , außerdem liegen Hunde gern da, wo es weich ist und seine Menschen sind...

In erster Linie geht es doch um Vertrauen. Der Hund muss darauf vertrauen können, dass sein Mensch souverän dazu in der Lage ist, ihn durchs Leben zu führen.
Nehmen wir einen Welpen, der lernen soll, in einem anderen Zimmer alleine zu schlafen - er wurde gerade von seiner Mama und den Geschwistern getrennt und in ein neues Rudel verpflanzt. Sein Instinkt sagt ihm, dass er alleine nicht überlebensfähig ist - damit der Kleine Vertrauen in seine neue Welt fassen kann, ist es absolut nötig, dass er immer in der Nähe seiner Menschen sein darf, also ein Korb im Schlafzimmer. Ansonsten ist er auf sich alleine gestellt und wird eigene Überlebensstrategien entwickeln...

Meine erste Hündin bekam ich halb tot geprügelt und - gebissen, halb verhungert und krank mit 5 Monaten. Eine halbe Stunde auf meinem Schoß reichte,um sie davon zu überzeugen - da ist Sicherheit. Sobald ich aus ihrer Sichtweite verschwand, schrie sie, sie legte sich nicht schlafen ohne meine körperliche Nähe, obwohl wir wenige Tage später einen zweiten Welpen dazu holten!
Ich nahm sie also mit ins Bett, damit überhaupt mal jemand schlafen konnte.

Heute hat sie natürlich längst genug Vertrauen , um nicht in Panik zu verfallen, wenn ich weggehe, aber - der Anfang war, sie zu schützen wie sie es verstand.
Das war die Basis für ein umfangreiches Training zur Eliminierung aller lei problematischer Verhaltensweisen, ich konnte wirklich nichts mit ihr machen - alles, was rollt, angreifen, Mülltonnen angreifen, Jagdtrieb. Tierarzt ? Sie schnappte schon im Flur!!!

Genau dieser Hund läuft heute selber am Fahrrad und hat vor einem halben Jahr beim TA ohne Sedierung eine kleine Infusion bekommen, vertrauensvoll an mich gelehnt - wat habe ich geheult!

Ich hatte in all den Jahren zwei Mal Ärger - einmal, als ein größenwahnsinnger Junghund in Pflege kam und umgehend meine Hunde angriff. Zum einen hat die ältere Hündin dem Teenie gezeigt, wo dessen Platz ist - und zwar, ohne ihm auch nur eine Schramme zu verpassen -, zum anderen habe ich , soweit das ging, den Kleinen im Auge behalten und ihm jedes schiefe Gucken in Richtung anderer Hunde verboten - nach ein paar Tagen saßen meine Hunde , wenn ich nicht schnell genug war und der Kleine leise knurrte, aufgereiht und warteten, dass ich das regeln würde.

Und zum zweiten, als sich meine Hündinnen aus einer missverständlichen Situation in die Haare bekamen. Ich hatte SOLCHE Panik, dass ich wie ein Berserker brüllte und dazwischen wollte - aber bevor ich konnte, hatten sie abgelassen und ich brauchte nur noch "AB!!! ABER SOFORT!!! " brüllen, und ALLE Hunde, auch die völlig Unbeteiligten , waren im Haus und auf ihren PLätzen. Und das war dann schon eine ernstzunehmende Klopperei, obwohl wieder - beide hatten keine Schramme...

Ich will wirklich nicht klugscheißern - sondern einfach den Beweis anführen, dass es ohne aversive Mittel geht. Ich habe nie einen Hund geschüttelt, geschlagen, eingesperrt und brülle nur in absoluten Ausnahmen.

Es tut mit so wahnsinnig leid, zu lesen, dass jemand seinen Hund einschläfern lassen will, obwohl dieser sich aus seiner Sicht wahrscheinlich logisch verhalten hat.Und immer ist der Hund Schuld, nie der MENSCH - und weil der Hund schuld ist, wird zu immer härteren Massnahmen gegriffen, um ihn unterzuordnen...

Wenn das Verhältnis so gestört ist, sollte immer ein guter Hundetrainer hinzugezogen werden, Ferndiagnosen sind zu kritisch. Oder der Hund in erfahrene Hände gegeben werden.

So, nun bin ich fertig mit palavern. Danke fürs Mitlesen, denen, die bis hierher gekommen sind - und BITTE , NICHT missverstehen!
 
S

Seegirl

Guest
:respekt Deinen Aussagen kann und will ich mich einfach so anschlissen.
Es ist natürlich klar, dass immer der Mensch im Vordergrund steht, aber eins ist auch klar: Kein Hund kommt böse oder gewalttätig zur Welt, sondern wird durch den Menschen dazu gemacht.
Wir haben einen 4,5 Jahre alten Berner Sennenhund (Rüde), der wirklich zu den großen Hunden gehört und mit seinen üebr 50 kg und 70cm Höhe eine absolute klare Erziehung braucht. Er lebt bei uns im Haus, gehört zur familie und schläft auch bei uns im Schlafzimmer. Er ist der verschmuste und liebste Berner und es bedarf nur eines Blickes und evtl eines kurzen Wortes und er weiss was Sache ist. Er ist nie von uns geschlagen worden oder anderweitig gestraft worden. Alles wurde ihm im Spiel begebracht und brauchte einfach Geduld. Es ist klar das er auf unser Grundstück und Haus sowie auf uns alle aupasst, das soll er auch, aber er weiss wo sein Platz ist und selbst meine 13jährige Tochter kann mit ihm gehen ohne das er nur versuchen würde die Oberhand zu haben.
Es kommt immer auf die Erziehung an, die ein Welpe hat. Und dabei ist Gewalt keine Lösung :nanana
 
J

Juicy

Guest
Ja wirklich gut der Beitrag. :]

Habe selbst Hunde und keinerlei Probleme und auch viele Bekannte die Hunde haben
Um nochmal zur Dominanz zu kommen , das ist eine der beliebtesten Ausreden die es gibt ,es sind meist die Leute die eigendlich überhaupt keine Ahnung haben ,nicht von Calming Signals und nicht von Dominanz .

Es wird sich dann einfach gemacht ,macht der Hund "Ärger" ist er Dominant und muss kastriert werden .

Leider.
 

Mysterium23

Namhaftes Mitglied
dann möchte ich dich gleich was fragen ;-)

mein hund 8 monate sch.... noch immer rein und macht zeitweilig auch klein rein und wir können es ihm nicht abgewöhnen wenn wir nicht gleich mit ihm gehen macht er rein wir schicken ihn auf den platz und er muss ne weile dort bleiben er macht es auch immer wenn wir grad nicht im zimmer sind

bin da ein bisschen am verzweifeln
ich denke auch nicht dass es protest ist aber er müsste doch mit 8 monaten es doch schon so kontrollieren können oder?
 

nadja regine

Aktives Mitglied
Auf dein Posting hin habe ich meinen Erguss geschrieben, find ich toll, dass du antwortest.

Ihr seid eurem Hund an den Fang gefahren, habt ihn geschüttelt und eingesperrt - so aus der Ferne würde ich sagen - es könnte sein, dass er gelernt hat, es ist sicherer, sein Geschäft zu machen, wenn ihr NICHT dabei seid. Er verknüpft Geschäft machen mit Strafe.

Geh mit ihm an der Leine raus und pack ein paar ganz tolle Leckerli ein. Für jedes Geschäft musst du ihn loben, bejubeln, am besten mit ganz hoher, quietschiger Stimme, die meisten Hunde finden das total gut...und ihm zur Belohnung ein Leckerli geben. Geht etwas ins Haus - kommentarlos wegputzen.

So lernt er nach und nach, draußen machen ist " feeeeeeeiiiiiiiiin " und es gibt was zu essen und drinnen passiert - gar nichts. Also verknüpft er zukünftig - Geschäft machen draußen mit etwas Positiven.
 

nadja regine

Aktives Mitglied
Habe jetzt gerade nochmal dein erstes Posting gelesen und ein paar Fragen - hast du die Welpen aufgezogen?

Und da ihr nicht in die Hundeschule wollt, könnt - wie bringt ihr eurem Hund dann etwas bei - Sitz, Platz...usw. eben. Wäre ganz arg nett, wenn du darauf noch antworten könntest
 

Mysterium23

Namhaftes Mitglied
das mit dem schütteln haben wir in einem rottweiler buch gelesen ;-) nur ma lso anmerk


aufgezogen haben wir sie nicht sie waren nur eine woche da damit sie in ruhe gebähren kann dann kamen sie wieder nach hause (weil zu hause zu wenig platz war meine schwester ist nu umgezogen)

sitz undplatz machen wir täglich üben mit leckerli er kann jezt sitz platz bleib gib pfote was noch hmmmmm und momentan sind wir dabei mit leg dich hin
 

Mysterium23

Namhaftes Mitglied
ich finde es schon ein bisschen inkompetent ;D

dass du so dermaßen urteilst und ich fühle mich angesprochen

du hast nüsse ahnung wie wir mit unseremhund verkehren wir stehen mit hundezüchter rottweiler in kontakt und haben einige bücher und probieren so einiges aus

ganz versteh tu ich das jetzt nicht
 

Mysterium23

Namhaftes Mitglied
es hört sich auch so an als ob wir unseren hund schlagen und sondergleichen mein gott so ist es ja nicht


nur mal so anmerk
 

nadja regine

Aktives Mitglied
Original von Mysterium23
ich finde es schon ein bisschen inkompetent ;D

dass du so dermaßen urteilst und ich fühle mich angesprochen

du hast nüsse ahnung wie wir mit unseremhund verkehren wir stehen mit hundezüchter rottweiler in kontakt und haben einige bücher und probieren so einiges aus

ganz versteh tu ich das jetzt nicht


Das verstehe ich nun nicht. Ich habe dein Posting " Mein dominanter Hund gelesen" und da in diesem NOCH ein dominanter Hund auftauchte, habe ich ein neues Thema aufgemacht und auch geschrieben, warum.

In diesem Thread schreibst du, dass ihr eurem Hund an den Fang gefahren seit und du ihn schütteln wolltest, worauf er aggressiv reagiert usw. Das sind Strafen, bzw. aus Sicht des Hundes offene Drohungen aus denen er nichts lernt , außer womöglich Angst zu haben.

Du kannst, wenn du ihn dabei siehst dass er sein Geschäft machen will , AUS rufen und sofort mit ihm rausgehen und ihn dort dann belohnen, wenn er macht - aber es MUSS auch genau in dem Moment passieren und nicht später, wenn es schon passiert ist. Indem du jedes Geschäft draußen belohnst, zeigst du ihm, welches Verhalten erwünscht ist.

Über Kompetenz kann man streiten, du wirst das was ich schreibe, von anderen Züchtern und in anderen Büchern bestätigt finden.

Aber wenn ihr vieles andere erfolgreich mit eurem Hund über Leckerchen macht, wäre es doch mal einen Gedanken wert, auch das Pippiproblem so anzugehen, völlig unbahängig davon, ob ich nun mit dem " Warum " recht habe oder nicht.

Wenn
 

Bianca0815

Abwarten und Teetrinken*g*
Weils so schön zum Thema passt und eben erst passiert ist.....
War vorhin in der Zoohandlung für meine Süßen einkaufen als vor mir an der Kasse n Frau mit nem jungen Hund stand.
Als ich dann raus bin wollten Hund und Frau ins Auto einsteigen, also Frau wollte, Hund nicht :-D Ich hab dann ein wenig mit ihr gequatscht und zwischendurch wollte sie den Hund mit zuckersüßer Stimme zum einsteigen zu bewegen...ich glaub wenn sie immer so mit ihm redet hat sie kaum ne Chance...dem Hund konnte man richtig ansehen, dass er gemacht hat, was ER wollte...
Sie meinte noch er wäre immer so und ausserdem wäre er noch jung (er sah aber schon eher aus wie ein Junghund, nicht wie ein Welpe)
Ich glaub auch nicht, dass das der richtige Weg ist, eher der Weg dahin, dass der Hund einem mal auf der Nase urmtanzt...
 

nadja regine

Aktives Mitglied
Wieso sollte mein Hund mir auf der Nase herumtanzen, weil ich freundlich und liebevoll mit ihm spreche und ihn anquietsche - das wird auch in Hundeschulen so praktiziert.
Man kann liebevoll UND konsequent sein.

Meine Mutter hat eine Malteserin, die, weil sie klein ist, nie etwas lernen mußte. Fell stutzen wird zum Drama, Zecken muss man schon zu zweit ziehen und dann schnappt sie auch noch, beim Tierarzt braucht sie einen Maulkorb ... sie darf andere Hunde anstänkern und wird auf den Arm genommen, beim autofahren muss auch jemand mit. Darüber rege ich mich dann auch auf.

Ich habe vier große Hunde und ich habe viele Fehler gemacht, das würde ich nie abstreiten. Und trotzdem ging es immer ohne aversive Mittel über Liebe, Geduld , Spiel, Spaß und positive Bestärkung und das Bemühen, sie und ihr Verhalten zu verstehen.Regeln gibt es in jeder Form des Zusammenlebens und obwohl meine Hunde fast alles dürfen, ist nein nein.

Nebenbei bemerkt - ich habe auch drei Kinder, und muss mich auf meine Hunde verlassen können .
 

Bianca0815

Abwarten und Teetrinken*g*
Natürlich kann ich lieb und nett mit nem Hund sprechen...aber trotzdem sollte ein bißchen Konsequenz dabei sein...weißt du wie ich meine?
Ohne Gewalt...

Aber ich kann doch nicht 10 Minuten vor dem Auto warten, bis der Hund Lust hat einzusteigen?
 
U

User 5

Guest
Nadja dein Beitrag ist wirklich gut geschrieben und du scheinst auch wirklich Ahnung zu haben von dem was du schreibst.

Nachstehendes irritiert mich allerdings ein wenig:


Original von nadja regine
...
Nebenbei bemerkt - ich habe auch drei Kinder, und muss mich auf meine Hunde verlassen können .

Tust du das wirklich? Ich meine kannst du dich als Mutter wirklich reinen Gewissens auf deine Hunde verlassen? Ist es denn nicht doch mal möglich (trotz bester "Ausbildung" des Hundes), das der Hund den Kindern etwas tut? Vllt. in einer Ausnahmesituation?


Ich bin Tierschützerin, war vor den Kindern aktiv im Verein tätig, war auch Pflegestelle. Allerdings muss ich sagen das ich mich NIE auf ein Tier verlassen würde, NIE behaupten würde zu wissen das Tier tut niemandem was.
 

Mysterium23

Namhaftes Mitglied
ich möchte nur mal anmerken wir haben einen rottweiler der sehr verspielt ist und jetzt schon 27 kilo der kriegt 50 also da muss man streng sein meine meinung es hat nie geheißen dass ich ihn schlage wir haben nur einige sachen ausprobiert die wir in büchern gelesen haben ich stehe auch mit einer rottweilerzüchterin in kontakt die mir da sehr behilflich ist sie zeigt ir leinenmethoden etc

deshalb verstehe ich deine ansicht nicht ganz die du gegen über mir hast ;-)

er macht groß rein nicht klein dass ist das was mich verwundert und ich denke mir dass er es macht deswegen weil wir nicht immergleich wenn er winselt raus gehen mit ihm was ich auch nichtmöchte denn er geht dann raus wenn ich ihm das sagehört sich hart an aber er ist jetzt 8 monate er muss das auch lernen

wir gehen pro tag 5-6 mal raus dassmuss genügen
 

nadja regine

Aktives Mitglied
Bianca - das schrieb ich ja - liebevoll und konsequent :zwinker:

Natascha - Hunde sind immer potentiell gefährlich. Und genau deswegen halte ich es für so wichtig, dass man sich mit ihrer Natur, ihren Verhaltensweisen , ihrer Sprache und Erziehungsmethoden auseinander setzt .
Ich habe mich bewußt für Hunde entschieden, die zu uns passen und deren Verhalten mich nicht überfordert. Du wirst als Pflegestelle sicher wissen, dass man am liebsten jeden Hund behalten wollte - aberleider längst nicht jeder paßt . Ein paar Wochen kann man sein Leben komplett darauf ausrichten, wenn es kleinere Probleme gibt - hätte es je größere gegeben, hätte ich den Hund nicht mal in Pflege genommen.

Ich hätte mich nie für einen Hund entschieden, der Kinder auch nur ignoriert oder sich zurückzieht , weil er vielleicht nichts mit ihnen anfangen kann, nicht auf Kinder dieser Altersstufe geprägt ist, seine Ruhe will, weil ich finde, dass keinem damit gedient ist - so ein Hund ist besser bei kinderlosen Leuten aufgehoben, gerade, wenn er nicht mehr ganz jung ist. Aus diesem Grund habe ich mit mit der Anschaffung auch gewartet, bis die Kinder ein gewisses Alter haben. Mich für jüngere Hunde entschieden, damit die Kinder, wenn die Hunde älter und ruhebedürftiger sein sollten, dann nicht mehr in Scharen durchs Haus donnern...obwohl ich gerne " graue Schnauzen " aufnehmen würde...

Meine Hunde sind allesamt vom ersten Tag zutraulich und fröhlich mit den Kindern und untereinander gewesen . Und sie haben sich mir bis auf unsere Greyhoundhündin, binnen kurzer Zeit angeschlossen - diese schloß sich den beiden jüngeren Kindern an.... Ich hätte auch nie versucht, einen Hund UNBEDINGT integrieren zu wollen - und sollte es je unter den Hunden kriseln, würde ich eine andere Lösung suchen müssen.

Ich bin IMMER kritisch , aber ich beobachte meine Hunde eben auch wirklich gern und lerne dadurch - VOR ALLEM, meine Fähigkeiten, Möglichkeiten oder mein Wissen nicht zu überschätzen, bzw. den Hund und auch nur ansatzweise problematisches Verhalten nicht zu unterschätzen.



Ich würde daher behaupten, mich im täglichen Miteinander und was die Kinder angeht,in dem Rahmen auf meine Hunde verlassen zu können, den ich " erarbeitet" habe. Die Kinder - 7,8,15 - können Kommandos genauso durchsetzen wie ich , die alltagstauglichen eben wie AB oder GIB.
Mein Mann oder ich sind aber immer dabei. Meine Kinder gehen nicht alleine Gassi und die Frage, ob sie alleine mit den Hunden bleiben, stellt sich erst gar nicht. Bestenfalls die Große ist das mal, darf aber die Hunde nich tmal in den Garten lassen, d.h. ICH sorge dafür, dass sie vorher ausgelastet wurden, Pippi waren usw. Außerdem dürfen die Hunde nicht in die Zimmer der Kinder...usw.usf.

Ich habe das jetzt nochmal so ausführlich geschrieben, weil ich den Eindruck habe,
dass bei manchen ein völlig falsches Bild entsteht.

@mysterium - ich habe keine Ansichten dir gegenüber, ich bezog mich auf deinen Thread " Mein dominater Hund " .
 

nadja regine

Aktives Mitglied
Ich teile das wohl lieber, sonst wird es zu lang.

Mysterium, auf diesen Beitrag von dir unten habe ich mich bezogen, von Ende März, irgendwie reden wir aneinander vorbei. Ich meine das doch nicht böse, denn ich weiß schon, dass in vielen Büchern eben diese Erziehungsmethoden empfohlen werden. Aber wenn mein Hund auf eine Erziehungsmethode extrem aggressiv reagiert, dann überlege ich mir doch mal, ob es die richtige sein kann und was sie ihm vermittelt und ob es etwas bringt, mich auf einen Machtkampf einzulassen, den am Ende vielleicht beide verlieren?


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Ich habe einige Probleme mit unserem Hund, "Aramis" eigentlich ist er ja der Hund von meinem Mann - wir wollten ja keinen mehr (letzter ist verstorben)

Er ist so dominat wenn ich nicht gleich mit ihm rausgehe pinkelt er mir rein, und ich denke mir für 6 Monate ist das schon provokant da sollte er es ja mittlerweile beherrschen. Wenn ich nicht sofort mit ihm Spiele zerbeißt er mir einige Sachen die herumliegen.

Ich gehe prinzipiell pro Tag mit ihm 7-10 x raus tu ich es nicht ist das wohnzimmer überflutet.
Er zwickt auch wenn jemand lauft - kinder nicht fest aber er tuts und da ist mir nicht wohl dabei . Wenn er es einmal tut ´jemand beißt habe ich meinen Mann geschworen lass ich ihn einschläfern.

Dass der Hund dass nicht behirnt, wenn er brav ist kuscheln wir viel und er kriegt auch Leckerli und wir üben Kommandos das macht ihm auch Spaß aber ich bin es schon so leid mit ihm zu schimpfen.
Wir haben schon so viel probiert, auf die Schnauze fahren funktioniert nicht, in einem Buch ist gestanden mann soll ihm am Genick packen und schütteln funktioniert noch weniger da wird er extrem aggressiv. Was ich manchmal mach ich sperre ihn ins Klo sollte man eigentlich nicht machen aber es geht um unserer beiden Willen
Eigentlich habe ich den Satz ich krieg auch noch jeden Hundrum aber bei ihm ist es schon so schwierig.

Hundeschule wollten wir mit ihm dass können wir uns aber momentan nicht leisten.
Die verlangen Einschreibgebühr Jahresgebühr und Monatsgebühr <--hefti
Naja vielleicht habt ihr ja auch so einen temperamentvollen Hund und könnt mir Tipps geben :

Er ist ein Rottweiler Stefford Schäfer Mischling!
Und ich war ja eigentlich auch seine hebamme weil seine Mama (hund von Schwester) bei mir die Baby ´s bekommen hat also hätte ich ja auch schon eine engere Bindung .

liebe grüße

babsi
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