Ob biologische Ernährung wirklich was bringt, kann ich nicht wirklich belegen, aber für mich ist das eine logische Schlußfolgerung. Mir kann niemand erzählen, dass Pflanzen, die mit irgendwelchen Insektiziden besprüht werden unschädlich für den menschlichen Organismus sind. Mir kann auch niemand erzählen, dass es gut ist Tiere, die mit Dingen gefüttert werden, die sie normalerweise nicht fressen würden, zu essen.
Was heutzutage jeder weiß ist, dass es schädlich (auch für die erwachsene Haut) ist, seine Haut zu häufig Tensiden auszusetzten, da sie den natürlichen Schutzmantel zerstören.
Es gibt auch etliche Studien, die belegen, dass Kinder, die auf dem Land mit vielen Tieren und der Natur aufwachsen, seltener an Allergien leiden, als Kinder die in der Stadt groß geworden sind.
Ob man Allergien vererben kann ist auch nicht klar. Es gibt Studien, die behaupten, dass die Chance bei 80% liegt, seine Allergie dem Kind nicht weiter zu geben.
Es gibt auch Studien, die behaupten, man müsse Allergene vermeiden, damit man gegen sie keine Allergie entwickelt. Dann gibt es Studien, die behaupten, man müsse sich desensibilisieren (d.h. man setzt sich kleine Dosen des Allergens aus) damit man keine Allergie entwickelt.
Ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Ich kann auch nur meine eigenen Erfahrungen umsetzen. Für mich war es der falsche Weg, alle Allergene zu vermeiden, steril zu leben. Es ist zusätzlich ein Verlust an Lebensqualität. Obwohl meine Mutter darauf geachtet hat, dass ich in einer allergenfreien Umgebung war, wurde es eine Zeit lang immer schlimmer. Mit zehn Jahren waren meine besten Freunde die Mitarbeiter im Lungenlabor. Mein Hausarzt riet mir, mich beim Sport zurück zu halten, im Frühling möglichst nicht das Haus zu verlassen, meine Stofftiere rauszuschmeißen und mit dem Essen aufzupassen.
Lange kann man so nicht leben.
Ich habe dann das Gegenteil gemacht. Ich habe eine zeitlang Hochleistungssport betrieben (trotz Asthma), bin im Frühling rausgegangen (Tabletten, Spray und Tropfen im Notfall immer dabei), hab mir einen Hund angeschafft und versuchte immer mal wieder Zitrusfrüchte oder Kernobst zu essen.
Aus all dem folgt für mich: Back to the roots. Ganz zurück an den Anfang und den Weg neu beschreiten. Ratschläge, die mir geschadet haben für meine Tochter zu vermeiden und die Chance wahr zu nehmen, es ganz anders zu machen, wie meine Mutter. Das macht ja den Menschen aus, dass er aus Fehlern anderer auch gut lernen kann. Vielleicht ist der Weg, den ich gehe auch nicht unebdingt der richtige und vielleicht gibt es dann in zehn Jahren wieder Studien, die was anderes belegen, aber meine feste Überzeugung ist, dass die Natur keine Fehler macht und es einen Grund gibt, warum sie es so eingerichtet hat, wie sie es eingerichtet hat.
Vielleicht sollte man einmal alles ausschalten, was einen beeinflußt. Vielleicht mal den ganzen Krach von draußen, draußen lassen. Vielleicht sollte man mal ganz tief in sich hinein gehen und auf sich und seinen eigenen Körper hören und so Selbstbewußt sein, das zu machen, was man selbst für das richtige hält.
Aber diese Chance haben ja die wenigsten in der heutigen Zeit und Gesellschaft. Ich meine, was soll man anderes erwarten, wenn einem die Nahrungsmittelindustrie diktiert, wie eine Erdbeere im Yoghurt zu schmecken hat, und um diesen Geschmack noch natürlich zu nennen Holz beimischt. Die Medien einem das Gewissen beibringen und manch einer sein Sättigungsgefühl nicht erkennt und immer weiter ißt, weil ihm in seiner Kindheit eine Flasche aufgedrängt wurde, damit er so viel getrunken hat, damit er in der Nacht durchschläft.
Ich meine, jede Mutter kennt das: Das Kind schreit, das Gefühl sagt einem, ich muß hingehen und es trösten, aber jemand von außen behauptet, Kinder müssen auch mal schreien, sonst werden sie verwöhnt, also läßt man es schreien und das Herz blutet einem. Ich sage dazu: Bullshit! Ich geh hin und tröste mein Kind!
Vielleicht denken jetzt einige von Euch: Was um Gotteswillen hat das alles mit "Karotten im Fläschchen" zu tun? Alles! Der Mensch ist eine Einheit und alles was man mit ihm macht, beeinflußt den gesamten Menschen. Das alles hat mit einer bestimmten Einstellung zum Leben und dem Menschen als ganzes zu tun. Soweit ich weiß, steh ich mit dieser Meinung auch nicht allein da. Ich sag nur Anthroposophie.
Aber gut, am Ende muß jeder sein Leben auf seine Weise leben. Man muß für sich das "Für und Wider" abwägen, muß abwägen, wie weit er gehen will und kann und was er am besten mit sich ausmacht. Geht er den Weg des vermeintlich geringen Widerstands oder nimmt er einige Hürden am Anfang in Kauf um am Ende eine schöne Strecke zu gehen. Hört er vielleicht doch eher auf die Bedürfnisse des Kindes oder auf das, was andere meinen gut für sein Kind ist. Zu guter letzt treffen wir als Eltern die Entscheidung für unser Kind. Ich für meinen Teil bin da vielleicht ein wenig zu pedantisch. Bevor ich eine Entscheidung für mein Kind treffe, informiere ich mich genau über verschieden Optionen und Möglichkeiten und wenn es nur darum geht einen "popeligen" Hochstuhl zu kaufen. Ich meine, bevor ich mir ein Auto oder Computer kaufe, informiere ich mich auch bis ins Detail und diese Zeit hat auch mein Kind verdient, bevor ich eine Entscheidung treffe, die eventuell weit reichende Konsequenzen für sein späteres Leben haben könnte. Gerade die ersten drei Jahre eines Lebens sind die wichtigsten. Da kann ein kleiner Fehler eine Psychotherapie als Erwachsener ausmachen.
Wow! Das war jetzt mehr, als ich eigentlich sagen wollte. Ich hoffe, niemand nimmt mir meine Meinung krumm oder fühlt sich angegriffen. Das alles sind ja auch nur Denkansätze. Man darf nicht vergessen, dass wir alle Menschen sind und Fehler machen. Nobody is perfect! Ich muß schnupe in einer weiteren Sache nochmal recht geben: Immer das tun, was man für richtig hält!
So long :druecker
LG SnackBar