Kindergeburtstage ohne Einladung an Justin

ilmaju

Neues Mitglied
Hallo,
ich mal wieder. :crying
Ich war heute mit Justin im Kino. Wir hatten uns den Belohnungsplan für ADHS`ler ausgedruckt und Justin hat so viel Sonnen innerhalb der Familie verdient, das wir nun heute im Kino waren. Bis dahin war alles echt super.
Vor dem Kino ist uns ein Klassenkamerad und fast alle Jungs aus seiner Klasse entgegen gekommen, auf den Weg ins Kino. Besagter Junge hatte heute Geburtstag.
Justin war mal wieder nicht eingeladen.
Ich habe ja verständnis, echt viel verständnis. Aber er tut mir soooooooooooooooo leid. Ich hätte heulen können und jetzt immer noch...!
Er hat absolut niemanden und das zerreißt mir mein Herz. Was kann ich denn machen um ihm zu helfen, wieder besser in die Klassengemeinschaft aufgenommen zu werden ??? :crying
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Hi,

wir kennen das leider - mein Sohn war auch immer der einzige, der nicht eingeladen wurde. Wir haben wirklich viel geweint deshalb, weil wir uns immer wieder Gedanken darum machten, wie elend sich unser Junge fühlen muss, weil er nirgends eingeladen wird. Er war in der Grundschule der totale Aussenseiter, hatte keine Freunde.

Ich habe trotzdem einen Trost für Dich - meinen Sohn hat das stark gemacht, er hat sehr viel gelernt in den letzten zwei Jahren. Jetzt hat er nach den Sommerferien auf die weiterführende Schule gewechselt und ist einer der beliebtesten Jungs - so kann sich alles ändern.

Liebe Grüße,
Lola
 

ilmaju

Neues Mitglied
Hi Lola,
vielen Dank für deinen Trost.
Hoffentlich gelingt das Justin auch irgendwann. Im Augenblick denke ich, er leidet total. Er hat auch so, während der Woche niemand der sich mit ihm verabreden möchte.
Er ruft dann bei seinen Klassenkameraden an und seltsamerweise haben immer alle was vor. :ploed:
Ich glaube, ich werde langsam richtig verbittert.
Liebe Grüße
Ilona
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Ilona, ich kann Dir nur raten, die schulpsychologische Beratungsstelle aufzusuchen. Die Nummer bekommst Du entweder aus dem Telefonbuch oder aber über die Schule.

Uns hat das nämlich richtig weitergeholfen! Mein Sohn hat jede Menge Tipps und Verhaltensregeln mit auf den Weg bekommen, die ihm wirklich weitergeholfen haben. In der alten Klasse hatte er keine Chance mehr, aus der Aussenseiterrolle raus zu kommen. Aber für den Schulwechsel hat es ihn wirklich enorm nach vorne gebracht!
 

ilmaju

Neues Mitglied
Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt.
Aber... die Schuleitung kennt Justin und seine Indigrationsprobleme.
Bis zu den Sommerferien war alles total suoer, Justin war in der Klassengemeinschaft integriert und top Leistungen.
Seit den S.Ferien läuft aber alles aus dem Ruder. Er hatte daraufhin letzte Woche eine Umstellung auf Concerta.
Die Kinder hänseln ihn mit Grimassen und verbalen Äußerungen und Jus schlägt und kratzt und...! Er kann sich, trotz jahrelanger Therapie, nicht verbal wehren.
Nach den Sommerferien kommt Jus in eine Gruppe mit ADHS`lern um soziales Verhalten zu erlernen.
Liebe Grüße
Wie alt ist Dein Kind? Medikamente???
 

cde

**verwirrt**
Da tut mir ja das Herz weh :crying

Ich kenn mich mit dem Thema leider nicht aus. Aber mal rein aus Sicht einer Aussenstehende betrachtet. Wissen denn die Eltern der anderen Kids bescheid? Wie alt sind denn die Kinder? Kann man da nicht irgendwas unternehmen wie z.B. eine Schnitzeljagd, da wo Justin auftrumpfen kann und zeigen kann was in ihm steckt und wie toll er ist?

Ich stell mir das auch schlimm vor, ist denn gar keiner dabei? Nicht einer? :heul2 :troest
 

ilmaju

Neues Mitglied
Hallo Kamial,
ja zum Teil wissen die Eltern bescheid. Ich hatte die Klasse / bzw. die Eltern beim ersten Elternabend auf Justin und ADHS aufmerksam gemacht. Allerdings meine ich, das ADHS an Schulen immer noch ein Tabu Thema ist.
Mich hat bis heute noch nie jemand auf das Thema angesprochen und ich habe das Gefühl, das viele Eltern denken, dem Jungen gehört mal ordentlich der Popo versohlt.
Zum Glück steht die Lehrerin hinter uns und Justin. Sie hat auch letzte Woche den Kindern gesagt, das Sie aufhören sollen Justin zu ärgern. Sie hat die Erfahrung gemacht, das die Kinder Jus so lange ärgern bis er austickt und dann zur Lehrerin oder Aufsicht laufen und sagen: Der Justin hat dieses und jenes gemacht...!
 

cde

**verwirrt**
Und wenn du in die Offensive gehst und mit den Eltern redest. Gibts denn da keine lieben Eltern die du mal zum Kaffee einladen kannst oder ähnliches? Vielleicht muss das alles mal einfach gesagt werden und dann kommt der Stein ins Rollen, weißt was ich mein?

Weil wenn die Lehrerin Justin in den "schutz" nimmt, ist irgendwie auch keinem geholfen.

Da muss man doch eine Lösung finden *grübel*
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Hallo Ilona,

mein Sohn ist nun 10 Jahre alt und er nimmt keine Medikamente - ich habe mich bewusst gegen eine Einnahme von Medikamenten entschieden (obwohl es uns damals vom Jugendpsychater empfohlen wurde).

Beim schulpsychologischen Dienst sind wir an eine Sozialpädagogin geraten, die sich auf ADS / ADHS spezialisiert hat. Sie war also sehr gut in dem Thema drin. Sie hat es wirklich geschafft, Julian gewisse Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben, mit denen er Situationen "entschärfen" kann. Z.B. liess sich mein Sohn in der Vergangenheit ganz extrem durch Ärgereien seiner Mitschüler provozieren und hat jedes mal überreagiert. Die Schulpsychologin hat zu ihm gesagt:" wenn Dich demnächst jemand ärgert, dann versuch doch mal, Dich nicht darüber zu ärgern sondern mach Dich in Deinem Kopf über ihn lustig - stelle Dir Dein Gegenüber doch mal in einem Rosa-Tütü vor!". Das war echt der Knaller! Julian kam immer belustigt aus der Schule Nachhause und erzählte, dass er in einer Streitsituation hätte so lachen müssen weil er sich den Klassen-Coolsten im Rosa-Tütü vorgestellt habe. Somit konnte er den anderen "den Wind aus den Segeln nehmen". Das Problem ist ja auch, dass Kinder natürlich nur die Kinder ärgern, die sich auch ärgern lassen (sprich auf Provokationen eingehen).

An Deiner Stelle würde ich, auch wenn die Probleme erst seit dem Sommer bestehen, trotzdem so schnell wie möglich die schulpsychologische Beratungsstelle aufsuchen. Ist ein Kind erst Aussenseiter, kommt es nur schwer aus dieser Rolle wieder raus (vorallem nicht alleine). Ich bin mit meinem Sohn auch in Zeiten, in denen es relativ rund in der Schule lief, zu den Gesprächssitzungen mit der Sozialpädagogin gegangen - wir nannten das immer "für Zeiten vorsorgen, in denen es nicht so gut läuft".

LG,
Lola
 

Meggy

Mitglied
Original von kamial
Und wenn du in die Offensive gehst und mit den Eltern redest. Gibts denn da keine lieben Eltern die du mal zum Kaffee einladen kannst oder ähnliches? Vielleicht muss das alles mal einfach gesagt werden und dann kommt der Stein ins Rollen, weißt was ich mein?

Das kann ich nur empfehlen, wenn es da Eltern gibt, die man gut kennt und wirklich privat zum Kaffee einladen kann. Mir wurde mal empfohlen, auf einem Elternabend meine Situation zu erläutern. Dankend abgelehnt meinerseits. Da kann ich ja gleich in einen Löwenkäfig springen. Ausserdem ist der Weg, bis es von den Eltern bei den Kindern ankommt, viel zu lang! Welche Eltern haben denn Einfluß auf den teilweise hersschenden "Gruppenzwang" der vor allem in den Klassenräumen herrscht....?

Du sagst, die Lehrerin steht voll auf deiner Seite. Dann hast du vielleicht mit folgender Möglichkeit eine Chance.
Ich habe damals in der Schule im Rahmen von Sozialunterricht eine Unterrichtseinheit gegeben und mit den Kindern gesprochen! Ihnen die Situation erläutert. Gefragt, was man tun könne und auch das Thema "Mobbing" aufgegriffen.
Das hat damals die Intergration in den Klassenverband sehr schnell gefördert.

Der erste Einwand der Lehrer, dass ich meinen Sohn damit lächerlich machen würde, den habe ich vom Tisch gefegt. Denn, wenn Kind schon ein solcher Aussenseiter ist, was hat man denn da noch zu verlieren?

Zusätzlich halte ich die Hilfe, wie von Lola vorgeschlagen, ebenfalls ungemein wichtig. Und in dieser Kombination wird sich bestimmt mindestens ein Schüler finden, der dann deinem Kind Freund sein kann!

Alles Gute! :maldrueck
 

Hypie

Neues Mitglied
Keine Einladungen

:troest
Hallo, ich bin neu hier.
Meine Kinder und ich haben auch ADHS.
Und ich bin genauso traurig (und auch manchmal wütend) über die Ignoranz anderer Eltern.
Muß bei meinen Kindern auch oft mitweinen.
 

Nele

Mitglied
Hallo

Ich kenne mich damit auch nur wenig ausund habe dazu gleich mal eine Frage, wenn ich darf :]

Ist esfür ADHS Kinder normal dass sie eher Aussenseiter sind? Sind sie vielleicht sogar lieber "unter sich"?
In der Klasse meiner Tochter geht ein Mädchen mit ADHS, auch ihr Bruder ist davon betroffen.
MeineTochter und diese beiden sind wie drillinge, immer zusammen - teilsTag und Nacht weil sie einmal alle bei uns und einmal alle bei denen übernachten.

Würde ich nicht wissen dass sie ADHS haben wäre es mir nie Aufgefallen, sind sie doch ebenso wie meine Tochter.Oder könnte meine Tochter auch betroffen sein und ich weiss es gar nicht??? ?(

Eine vielleicht ungewöhnliche frage, die mich aber interessiert nachdem sie meine Schwester in den Raum geworfen hat.
 
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