Lebensgeschichte und jetzt Concerta!

Isabell H.

Neues Mitglied
Hallo alle miteinander,


Mein Sohn ist jetzt 8 Jahre ,seit Dezember 2006,nimmt er Medikamente.

Wir haben einen langen Weg was die Medikation angeht hinter uns.Wir waren bei einer Kinderärztin die sich auf ADHS spezialisiert hat die ganzen Jahre in Behandlung.Wo Verhaltenstherapien,soziales Kompetenztraining,Elterntraining auch durchgeführt wurde.
Er bekam am Anfang Equasym dann wurde um gestellt auf Medikinet,wo wir am Ende bei 70mg (ja Ihr lest richtig) für ein Kind mit 23 kg waren.
Die Ärztin meinte immer na da gehen wir doch mal mit der Dosierung etwas höher.Bis ich sagte das ich das nicht mehr mitmachen würde weil die Nebenwirkungen immer extremer wurden (Aggressionen ohne Ende,er hat kaum noch was gegessen,Alpträume wenn er dann endlich mal geschlafen hatte,Tics).

Somit überwies sie mich zu einem Kinderpsychater.

Der nahm meinen Benni gleich aus der Schule und setzte von heute auf morgen das Medikinet ab.Er verschrieb ihm ein Beruhigungssaft mit dem er über die nächste Zeit kommen sollte.
Nach der ersten Einnahme rief ich den Notarzt,da mein Sohn mit Krampfanfällen reagierte.Es war ganz furchtbar,ich dachte mein Kind würde sterben...

Er wurde sofort in unser Universitätsklinikum eingewiesen,wo er drei tage lang auf einer normalen Kinderstation ,im wahrsten sinne des Wortes tobte.
Keiner bekam ihn unter Kontrolle.
Am dritten Tag kam dann endlich mal ein Kinderpsychater der meinte das er mir einen Therapieplatz in der KJP anbieten könne.

Ich nahm sofort dankend an....endlich sah ich Licht am Ende des Tunnels.

Benjamin war drei Monate in Behandlung,er ging nach den Ferien normal in seine Schule weiter,Dienstags und Donnerstags besuchte ich ihn und am We durfte er immer heim kommen.Er bekam dort erstmal kein MPH mehr,jedoch wurde bei ihm Risperdal angesetzt da er sehr aggressiv war. Man mekte jedoch das ihm das MPH fehlte, er hatte zu nichts Ausdauer ,er konnte nix spielen geschweige denn mit sich anfangen.

Nach dem Schulbeginn bekam er 5mg Ritalin ,dies merkte man sofort.
Es hielt zwar immer nur für drei Stunden an,aber es war eine Hilfe.
Mein Kind fing wieder an zu malen und konnte seine Kreativität (von der er sehr viel hat) wieder ausleben.

Nach drei Monaten kam er endlich heim.Ich war überglücklich...jetzt konnten wir einen neuen Lebensabschnitt beginnen.Die Zeit in der KJP war das beste was uns passieren konnte.

Jedoch in der Schule gab es immer wieder Schwierigkeiten,er schrieb nur 5en und 6en in der 3.Klasse Dies teilte ich meinem neuen behandelten Arzt(ich ging nicht zurück zu der alten Ärztin) mit und er testet Benjamin auf LRS und Rechenschwäche.
Und wie sollte es sein auch das hat mein Sohn.

Somit suchte ich das Gespräch mit der Lehrerin , die mir sagte das die Lehrerkonferenz empfehlen würde Benni in die zweite Klasse zurück schulen zu lassen.Dies tat ich auch.Die Noten wurden wieder besser und die ständigen Mißerfolge waren wie weg geblasen.

In der Zwischenzeit zerbrach auch meine dreijährige Beziehung mit meinem Partner,es war ihm alles zuviel Verantwortung hier.Was sollte ich machen,ich nahm es so hin.Leiden tue ich jedoch heute noch sehr darunter.

Vor zwei Tagen dann hatte ich wieder ein Gespräch mit dem Arzt der meinte er würde gern Benjamin Concerta 18 mg verschreiben ,da er damit über den ganzen Tag kommen würde.Ich stimmte zu und hoffe nun das es diesmal das richtige Medikament ist.

Nun hab ich mir mal alles von der Seele geschrieben,hoffe es ist nicht zu lang geworden,doch eigentlich ist es lang,aber es ging wirklich nicht kürzer.

Wer hat von Euch Erfahrungen mit Concerta 18mg in Verbindung mit Risperdal 0,5 mg?

Vielen Dank für Euere Geduld
Isabell
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Isabell,

jetzt muss ich mich erst einmal bei dir entschuldigen.

Ich war gestern realtiv lange hier im Forum aber deinen Beitrag hab ich erst jetzt gelesen.
Tut mir leid. Ist hier aber nicht die Regel. Normalerweise gibt sonst immer jemand recht schnell seinen Komentar ab.

Zu der Kombination Risperdal + Concerta kann ich dir leider auch nichts sagen.
Mit Concerta allein haben wir nur gute Erfahrungen gemacht. Sohn hats fast vier Jahre lang genommen. Anfangs auch 18 mg Concerta + 5 mg kurzwirksames MPH. Sohn hatte zwar auch ein paar unangenehme Nebenwirkungen (anfangs Kopf- + Bauchschmerzen, später dann leider immer Appetitlosigkeit).

Ich hoffe das es bei euch weiter so gut läuft wies momentan scheint.
Das Wichtigste ist doch das die Kinder nach vielen Tiefschlägen auch mal Höhen erleben dürfen.

LG :bye:Cordu
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Tja, es ist ein Unterschied, ob man sich auf das Problem (ADHS) spezialisiert hat oder auf die Lösung. Als Ich-kann-Schule-Lehrer (Volks- und Sonderschule) haben mich Probleme nie sehr interessiert, die Lösung dagegen immer. So habe ich z.B. meine sonderpäd. Hausarbeit über Hyperaktivität und Autosuggestion geschrieben; es hat mir die Zehennägel aufgedreht, als ich den üblichen wftl. Umgang mit diesem Problem registrieren musste. Seither rate ich, dass jeder Lehrer und Arzt, der dem Kind das Problem mit einer Droge lösen will, natürlich das Medikament genauso lange nimmt wie das Kind - sonst kann er ja gar nicht fundiert mitreden.
Wir klären ja schon oft die Möglichkeiten über die Nahrung. Wir könnten auch (wie ich das z.B. aus der Dorn-Methode kenne) die Wirbelsäule auf Blockaden abfühlen - die sind nicht so selten und mit ihrer Auflösung funktioniert die Steuerung über die Nervenleitungen und es können ganz erhebliche Probleme wegfallen.
Über Verhaltenstrainings hinaus könnten wir uns direkt an die Kräfte wenden, die alle Lebensfunktionen steuern: diese Geistes- und Seelenkräfte liegen im Unbewussten. Ich bekomme z.B. immer wieder interessante Rückmeldungen bei Schlafsuggestion (nach Coué). Da kann ich die von der Unruhe und sonst betroffenen Talente ansprechen, neu orientieren, stärken, ihnen den Auftrag für eine neue, gute Entwicklung geben.
Concerta und all die Medikamente sagen dem Geist nix - wie soll es da geistvoll witergehen? Aber wir können mit Geist zusammenarbeiten. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
 
S

susann

Guest
Ich bin entsetzt, wenn ich hier mitlese, wie viele Kinder tagtäglich unter Medikation stehen und trotzdem nicht richtig eingestellt sind, weil:


ein unkompetenter Kinderarzt rumdoktert

Ich hoffe es geht eurem Sohn einigermaßen und alle, die auf diese Form einer Hilfe angewiesen sind, denen wünsche ich fachkompetente Ärzte

Hoffentlich bereuen wir nicht alle irgendwann mal, dass unsere Kinder so viel Medikamente ausgetestet haben :uebel :uebel :uebel
 
S

susann

Guest
Hier war die Rede von einer Kinderärztin, die mit ADHS Erfahrung hatte. Erst als alls eskalierte, kam der Junge in psychiatrische Behandlung, davon spreche ich!

Ansonsten bin ich trotzdem eher Gegner der medis, kann man ja rauslesen :zwinker: trotzdem kommt man manchmal nicht drumherum, dass gebe ich gerne zu.
 

Betty

Aktives Mitglied
mein Sohn (12Jahre) bekommt auch 18mg Concerta.
Er war vorher nicht dazu in der lage sich in Gruppen zu integrieren, am Unterricht teilzunehmen, seine Aufgaben zuende zu führen oder beim Sport mit zuhalten. Heute ist er musikalisch, Klassenbester, ein Ass im Tischtennis und sehr beliebt bei seinen Mitschülern.
Er sagt selber über sich das er sich besser leiden kann als vorher, das er glücklich ist das es dieses Medikament gibt und das er froh ist das wir ihn in die KIJP in Teilstationärer Behandlung gebracxht haben.
Vorher haben auch einige ärzte an ihn herum gedoktort und es kam nur Mist dabei raus.
Leider hat er eine angeborene Durchblutungsstörung die durch das Concerta etwas verschlimmert wird. Damit sind wir aber nun in Behandlung.

aber deine Frage zu Risperdal und Concerta kann auch ich nicht beantworten.

Ich wünsche Euch alles Gute

Betty
 
Oben