Klingon Lady
In der Ruhe liegt die Kraft.
Nur um mal zu zeigen, daß man sich als Patientin gar nicht genug Informationen selber beschaffen kann, nie genug Fragen stellen kann, nie zu viel anzweifeln kann, schreibe ich hier mal die Geschichte auf, die ich in den letzten Wochen mit meinem Frauenarzt erlebt habe. Seit der Woche vor meinem Urlaub hat er sich einen Hammer nach dem anderen geleistet.
Es fing in der Woche vor dem Urlaub an. Da fragte ich ihn, was ich den mit dem Bromocriptin machen solle, falls ich im Urlaub feststelle, daß ich schwanger bin. Auf dem Beipackzettel stünde, man sollte es dann absetzen, falls vom Arzt nicht anders verordnet. Seine Antwort: Natürlich weiternehmen, mitsamt dem Mönchspfeffer. Also gut.
Ich wurde im Urlaub tatsächlich schwanger. Komme bei 5+0 wieder zum Frauenarzt und werde nach einem Blick in die Akte begrüßt mit den Worten: "Na, was machen Ihre Blutungen" Hä? Blutungen? Nie gehabt, jedenfalls nicht außerhalb der Mens. Stattdessen nerve ich diesen Mann seit Januar mit meinem Kinderwunsch. Aber sei's drum...
Dann lasse ich die Schwangerschaft feststellen und frage nochmals nach dem Bromocriptin.
- Seine Antwort: "Wie, nehmen Sie das etwa immer noch???"
- Ich: "Ja, klar, da hatte ich Sie doch noch vor dem Urlaub nach gefragt, was ich im Fall eines Falles tun soll"
- Er: "Aber da hatte ich Ihnen doch nur 5 Stück von verschrieben? Das sollte doch nur die Eizellen reifen lassen, jetzt brauchen Sie das doch gar nicht mehr!"
- Ich: Gestutzt. Dann: "Nein, Herr Dr. D., ich meine nicht Clomifen. Das habe ich nie verschrieben bekommen und auch nie genommen. Ich meine BROMOCRIPTIN. Das Zeug, das den Prolaktinwert senkt. Wo auf dem Packungszettel steht, daß man es nach Feststellung der Empfängnis möglichst sofort absetzen soll, falls der Arzt nichts anderes empfiehlt!!!"
- Er: "Ach, da haben wir uns wohl mißverstanden. Nö, das sollten Sie natürlich nicht weiter nehmen. In der Schwangerschaft setzt man das wirklich besser ab."
- Ich: " :wand "
Schon ging es weiter: Zigmal hatte ich versucht, diesem Doktor med. zu erklären, warum mein Eisprung -- und somit auch die Empfängnis -- am 22./23. Juli gewesen sein muß und keinesfalls schon am 17. Juli gewesen sein kann. Zervixschleim, Muttermundöffnung und vier vorangegangene Monatskurven sprechen da eine deutliche Sprache. Mein ES war nie vor dem 13. Zyklustag. Es war ihm egal, er hat mich nach dem Ultraschall einfach 6 Tage vordatiert, obwohl außer eine Fruchthülle und ansatzweise dem Dottersack noch gar nichts zu sehen war. Diesmal sei der Eisprung eben am 8. Zyklustag gewesen und fertig, ab, aus. ?( :wand
Dann die Sache mit dem Herzschlag letzte Woche: Angeblich will er ja letzte Woche Montag bei 6+2 (nach seiner Rechnung, 5+4 nach meiner...) einen 1 cm(!!!)-Embryo samt Herzschlag entdeckt haben. Zweimal habe ich ihn drauf aufmerksam gemacht, daß die Frequenz absolut synchron mit meinem eigenen Herzschlag war und mir sowohl der "Sitz" des Herzens als auch die Größe des Embryos komisch vorkommen. 1 cm kann doch so früh gar nicht sein, selbst wenn er mit seiner Datierung 6+2 recht hätte. Es war ihm egal. Das sei das Herz des Kindes und alles andere sei unmöglich und damit basta. :wand
Tja, und dann letzten Freitag (5 Tage später) die Feststellung, daß da wohl doch kein Herz schlägt. Überweisung an die Ambulanz der Frauenklinik. Verdacht auf Missed Abortion, Emfpehlung einer Ausschabung! Mein Entsetzen kann man sich vorstellen! :wand Die Herrschaften in der Ambulanz haben natürlich erstmal meinem Frauenarzt geglaubt und wollten mich am Freitag schon gleich dabehalten und mein Kind aus der Gebärmutter kratzen! Wenn da nicht zufällig ein Arzt noch die HCG-Wert-Bestimmung angeordnet hätte, wäre mein Kind jetzt weg, bei 6+0 schon abgetrieben wegen fehlender Herzaktivität, bloß weil so ein Idiot Stein und Bein schwor, ich sei schon bei 6+6.
Und dann stellt sich an der Klinik plötzlich doch noch heraus: Meine Berechnung des Schwangerschaftsalters war korrekt. Der 1cm-Embryo ist kein solcher, sondern wohl die Plazenta. Und letzte Woche Montag kann auf dem US des Frauenarztes noch überhaupt nirgendwo ein Herz geschlagen haben. Da war ich nämlich gerade mal bei 5+3 -- nach meiner Rechnung und nach der Rechnung der Frauenklinik! :angryfire
Doch den Preis für diese Dusseligkeit und Panikmache darf natürlich von A-Z ich zahlen: Durchheulte Nächte, Zittern, Bangen, Nix-mehr-essen-können, Ungewißheit, Angst, Angst, Angst.... Selbst jetzt kann ich nicht mehr recht glauben, daß aus dieser Schwangerschaft noch etwas wird. Erstens scheint das Kind ein Eckenhocker zu sein, weil man es selbst bei 6+1 noch immer nicht vermessen konnte, zweitens hat das ganze Hin und Her mich so fertig gemacht, daß ich nur noch alles schwarz sehen kann. Ich soll immer noch jeden zweiten Tag zur Blutabnahme und Ultraschall in die Ambulanz. Dieses "Das Kind ist bestimmt tot" hat sich inzwischen wie mit dem Brennglas in mein Gehirn gebrannt und ist ums Verrecken nicht mehr wegzubekommen! Ich weiß nicht mehr, was ich denken und glauben soll und wie viel Hoffnung ich überhaupt noch haben dürfte! :wand
Nun stehe ich zu allem Überfluß noch vor der Frage, wo ich nun endlich einen Frauenarzt herbekomme, der erstens im Ernstfall richtig zuhört und zweitens keine voreiligen Schlüsse zieht...
Ich kann Euch sagen: Falls ich jemals ein zweites Mal schwanger werden sollte, bekommt mich jedenfalls kein Arzt vor der 9. Woche zu Gesicht, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche! :angryfire
Es fing in der Woche vor dem Urlaub an. Da fragte ich ihn, was ich den mit dem Bromocriptin machen solle, falls ich im Urlaub feststelle, daß ich schwanger bin. Auf dem Beipackzettel stünde, man sollte es dann absetzen, falls vom Arzt nicht anders verordnet. Seine Antwort: Natürlich weiternehmen, mitsamt dem Mönchspfeffer. Also gut.
Ich wurde im Urlaub tatsächlich schwanger. Komme bei 5+0 wieder zum Frauenarzt und werde nach einem Blick in die Akte begrüßt mit den Worten: "Na, was machen Ihre Blutungen" Hä? Blutungen? Nie gehabt, jedenfalls nicht außerhalb der Mens. Stattdessen nerve ich diesen Mann seit Januar mit meinem Kinderwunsch. Aber sei's drum...
Dann lasse ich die Schwangerschaft feststellen und frage nochmals nach dem Bromocriptin.
- Seine Antwort: "Wie, nehmen Sie das etwa immer noch???"
- Ich: "Ja, klar, da hatte ich Sie doch noch vor dem Urlaub nach gefragt, was ich im Fall eines Falles tun soll"
- Er: "Aber da hatte ich Ihnen doch nur 5 Stück von verschrieben? Das sollte doch nur die Eizellen reifen lassen, jetzt brauchen Sie das doch gar nicht mehr!"
- Ich: Gestutzt. Dann: "Nein, Herr Dr. D., ich meine nicht Clomifen. Das habe ich nie verschrieben bekommen und auch nie genommen. Ich meine BROMOCRIPTIN. Das Zeug, das den Prolaktinwert senkt. Wo auf dem Packungszettel steht, daß man es nach Feststellung der Empfängnis möglichst sofort absetzen soll, falls der Arzt nichts anderes empfiehlt!!!"
- Er: "Ach, da haben wir uns wohl mißverstanden. Nö, das sollten Sie natürlich nicht weiter nehmen. In der Schwangerschaft setzt man das wirklich besser ab."
- Ich: " :wand "
Schon ging es weiter: Zigmal hatte ich versucht, diesem Doktor med. zu erklären, warum mein Eisprung -- und somit auch die Empfängnis -- am 22./23. Juli gewesen sein muß und keinesfalls schon am 17. Juli gewesen sein kann. Zervixschleim, Muttermundöffnung und vier vorangegangene Monatskurven sprechen da eine deutliche Sprache. Mein ES war nie vor dem 13. Zyklustag. Es war ihm egal, er hat mich nach dem Ultraschall einfach 6 Tage vordatiert, obwohl außer eine Fruchthülle und ansatzweise dem Dottersack noch gar nichts zu sehen war. Diesmal sei der Eisprung eben am 8. Zyklustag gewesen und fertig, ab, aus. ?( :wand
Dann die Sache mit dem Herzschlag letzte Woche: Angeblich will er ja letzte Woche Montag bei 6+2 (nach seiner Rechnung, 5+4 nach meiner...) einen 1 cm(!!!)-Embryo samt Herzschlag entdeckt haben. Zweimal habe ich ihn drauf aufmerksam gemacht, daß die Frequenz absolut synchron mit meinem eigenen Herzschlag war und mir sowohl der "Sitz" des Herzens als auch die Größe des Embryos komisch vorkommen. 1 cm kann doch so früh gar nicht sein, selbst wenn er mit seiner Datierung 6+2 recht hätte. Es war ihm egal. Das sei das Herz des Kindes und alles andere sei unmöglich und damit basta. :wand
Tja, und dann letzten Freitag (5 Tage später) die Feststellung, daß da wohl doch kein Herz schlägt. Überweisung an die Ambulanz der Frauenklinik. Verdacht auf Missed Abortion, Emfpehlung einer Ausschabung! Mein Entsetzen kann man sich vorstellen! :wand Die Herrschaften in der Ambulanz haben natürlich erstmal meinem Frauenarzt geglaubt und wollten mich am Freitag schon gleich dabehalten und mein Kind aus der Gebärmutter kratzen! Wenn da nicht zufällig ein Arzt noch die HCG-Wert-Bestimmung angeordnet hätte, wäre mein Kind jetzt weg, bei 6+0 schon abgetrieben wegen fehlender Herzaktivität, bloß weil so ein Idiot Stein und Bein schwor, ich sei schon bei 6+6.
Und dann stellt sich an der Klinik plötzlich doch noch heraus: Meine Berechnung des Schwangerschaftsalters war korrekt. Der 1cm-Embryo ist kein solcher, sondern wohl die Plazenta. Und letzte Woche Montag kann auf dem US des Frauenarztes noch überhaupt nirgendwo ein Herz geschlagen haben. Da war ich nämlich gerade mal bei 5+3 -- nach meiner Rechnung und nach der Rechnung der Frauenklinik! :angryfire
Doch den Preis für diese Dusseligkeit und Panikmache darf natürlich von A-Z ich zahlen: Durchheulte Nächte, Zittern, Bangen, Nix-mehr-essen-können, Ungewißheit, Angst, Angst, Angst.... Selbst jetzt kann ich nicht mehr recht glauben, daß aus dieser Schwangerschaft noch etwas wird. Erstens scheint das Kind ein Eckenhocker zu sein, weil man es selbst bei 6+1 noch immer nicht vermessen konnte, zweitens hat das ganze Hin und Her mich so fertig gemacht, daß ich nur noch alles schwarz sehen kann. Ich soll immer noch jeden zweiten Tag zur Blutabnahme und Ultraschall in die Ambulanz. Dieses "Das Kind ist bestimmt tot" hat sich inzwischen wie mit dem Brennglas in mein Gehirn gebrannt und ist ums Verrecken nicht mehr wegzubekommen! Ich weiß nicht mehr, was ich denken und glauben soll und wie viel Hoffnung ich überhaupt noch haben dürfte! :wand
Nun stehe ich zu allem Überfluß noch vor der Frage, wo ich nun endlich einen Frauenarzt herbekomme, der erstens im Ernstfall richtig zuhört und zweitens keine voreiligen Schlüsse zieht...
Ich kann Euch sagen: Falls ich jemals ein zweites Mal schwanger werden sollte, bekommt mich jedenfalls kein Arzt vor der 9. Woche zu Gesicht, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche! :angryfire