brauche Rat -  Mein Sohn ist seit drei Wochen in der Schule und stört den Unterricht

Mounty

Neues Mitglied
Hallo !

Ich habe ein großes Problem und hoffe, dass jemand von euch mir weiterhelfen kann.

Unser Sohn ist Anfang September eingeschult worden. Nun haben wir schon das zweite Mal einen Anruf von der Lehrerin bekommen, dass unser Sohn häufig den Unterricht stört. Auch in der Pause auf dem Pausenhof, sowie in der Betreuung (verlässliche Grundschule bis 13h) soll sein Verhalten gegenüber anderen Kindern nicht akzeptabel sein.

Wir versuchen ihn seit der Einschulung in einem ruhigen und (hoffentlich) auch liebevollen Ton darauf hinzuweisen, wie er sich in der Schule zu verhalten hat (ruhig sitzen, nicht unaufgefordert in die Klasse rufen, anderen zuhören, etc.).

Der Unterrichtsstoff selbst ist (bisher) kein Problem für ihn. Im Gegenteil, er ist, laut seiner Aussage, aber auch der seiner Lehrerin als einer der ersten mit seinen Aufgaben fertig.

Wir haben uns jetzt mit der Lehrerin darauf geeinigt, wöchentlich ein Gespräch über das Verhalten zu führen, damit es nicht dazu kommt, dass er nach kurzer Zeit schon in der Schule als "Rüpel" und "Störenfried" gilt.

Hat jemand von euch vielleicht noch eine gute Idee, wie wir unserem Sohn klarmachen können, dass er sein Verhalten ändern muss?

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
 

freddilysie

Urlaubsreif
Ich finde das ist Aufgabe der Lehrerin. Wie sollt ihr denn von außen dafür sorgen das er ruhig ist??? Ihr könnt ihn vielleicht was dazu sagen aber letztendlich hat sie dafür zu sorgen. Außerdem finde ich nach 3 Wochen schon so ein Streß zu machen ziemlich armsehlig. Da fangen doch die Kinder alle an sich erstmal an den Schulaltag zu gewöhnen. Der eine schneller und ruhiger der andere eben lauter und langsamer.

Wenn er immer als erster fertig ist, dann soll sie ihm das nächste geben, dann hat er keinen Grund zu stören.

Ich höre sowas immer wieder und habe es bei meiner Tochter auch durch. Es ist immer einfacher die Schuld bei anderen zu suchen und da ist es einfacher die Schuld bei Euch abzuladen.

Mein Gott wo soll das noch hinführen, wenn selbst Lehrer bei 1klässlern schon überfordert sind.
 
U

User 5

Guest
Mei, wie ich das noch kenne.

Ist ja auch nicht so lange her bei uns, mein Sohn geht in die zweite Klasse.

In der ersten Klasse hatten wir im ersten Halbjahr mehrere Einträge im Mitteilungsheft wegen Raufereien, weil meiner zu laut ist im Unterricht usw....

Bei meinem Sohn hat es geholfen das ich ihn vermehrt abgeholt habe und gleich bei Unterrichtsende zum Lehrer bin um "nur mal nachzufragen" ...

Ich denke es lag auch daran das sich mein Sohn erst an die Schule gewöhnen musste (das er nicht so "darf" wie im Kiga)

:drueckerDas wird schon!
 

Mounty

Neues Mitglied
Vielen Dank Natascha und Freddilysie für eure ersten aufmunternden Antworten.

Dein Tipp mit dem Abholen ist vielleicht ganz gut, aber leider nur teilweise machbar. Meine Frau und ich sind beide berufstätig, meine Frau halbtags und ich ganztags. Daher ist unser Sohn nach der letzten Stunde auch noch eine Stunde in der Betreuung bis 13h00 und darf danach den kurzen Weg alleine oder mit anderen Kindern nach Hause gehen. Dort ist er aber, abgesehen von einem Tag sofort wieder mit meiner Frau zusammen.

Leider ist dann meistens sehr wenig von ihm über den abgelaufenen Schultag zu erfahren und er blockt Fragen meist mit sehr kurzen Antworten (Ja, Nein, Gut) ab.

Das Problem ist dabei auch, dass er meistens nie viel sagt, wenn ihm irgendetwas nicht passt oder ihn andere Kinder ärgern, es länger in sich "hineinfrisst" und dann, wenn "das Fass überläuft" umso heftiger reagiert.

Wir haben es, auch zu Kindergartenzeiten, schon oft erlebt, dass andere Kinder sich über ihn beschwert haben, aber sich dann häufig herausstellte, dass ein anderer angefangen hat, er nur nichts gesagt hat und dann wenn er sich dann nach einer gewehrt hat, das andere Kind direkt schreit und sagt: "Er hat mich geärgert, geschubst, ..."

Wir haben ihm schon oft versucht klar zu machen, dass er, sobald ihm irgendetwas nicht passt, sich an seine Bezugsperson (sei es Eltern, ErzieherInnen, LehrerInnen) wenden soll und mit diesen reden soll, aber irgendwie scheint er dies nicht zu verstehen oder Hemmungen davor zu haben.

Nun ja, ich bin mal gespannt, was das heutige Telefonat mit seiner Lehrerin bringt und hoffe, dass sich die Situation harmonisiert und nicht eskaliert.

Vielen Dank noch einmal für eure Aufmunterung.

Gruß,
Dirk
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Schreib mal, wie es gelaufen ist und was genau das Problem ist. Läuft er in der KLasse herum, prügelt er andere Kinder, ruft er rein?
 
L

lokomoto

Guest
Hallo dirk, ich kenne es von meinem Sohn. Er war vollkommen unterfordert, blubberte in den Unterricht rein und saß neben den schlimmsten Rüpeln, die ihm in den Unterleib boxten ect. Ich habe dann in der dritten Klasse kapituliert, bin zu einer niedergelassenen Psychologin gegangen, die auf Hochbegabung und ADHS sich spezialisiert hatte. Mit dem Testergebnis, einem langen Gespräch und beiderseitigem Bestreben das Problem in den Griff zu bekommen, hat es geklappt. mein Sohn durfte neben dem ruhigsten Kind in der Klasse sitzen, dieser profitierte vom Wissen meines Kindes und meiner von der Ruhe. Es bedarf manchmal verschiedcner Ansätze um eine geeignete Lösung zu finden.
Versucht im Gespräch zu bleiben um eine Lösung zu finden. Sonst seid ihr sehr schnell auf einer Schiene, die vielleicht gar nicht die richtige ist.
Alles Gute :druecker
 

Mounty

Neues Mitglied
Hallo Carola!

Gestern Abend um 18h00 die Lehrerin angerufen. Ihr Mann sagte, sie sei nicht da, rufen Sie in ner Stunde noch einmal an. Das haben wir gemacht. Ihr Mann sagte, sie telefoniere gerade am anderen Apparat und rufe zurück. Leider kam dann aber kein Anruf.

Zu deinen Fragen: Er ist wohl unruhig, macht während des Unterrichts mit seinen Fingern piff paff, als seien sie Pistolen (was sie laut seiner Aussage in dem Lied "Meine Tante aus Marokko" gelernt haben. "Wenn sie kommt dann schießen wir mit zwei Pistolen...). Beim Rausgehen aus der Klasse drängelt er wohl und schiebt durch seine kräftige Statur (er ist für ein Kind in seinem alter recht groß) Kleinere um. Alles eigentlich Kleinigkeiten, aber wir sorgen uns halt, dass er schnell abgestempelt wird. In der Betreuung soll er wohl einem anderen Mädchen gesagt haben: "Zeig mir mal deinen Po!" (Was er allerdings entschieden und unter Tränen verneint und sagt, das stimme nicht) Das Mädchen habe sich angeblich dadurch so unter Druck gesetzt gefühlt, dass es danach auch nur noch Quatsch gemacht habe. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte ich mich über so eine Aussage totlachen. Mein Sohn mag vielleicht Quatsch machen und auch seinen Krafteinsatz nicht abschätzen können, aber er ist beileibe nicht charakterlich und rhetorisch in der Lage, ein anderes Kind unter Druck zu setzen, sondern eher das genaue Gegenteil.

Hallo Lokomoto!

Dein Vorschlag haben wir der Lehrerin auch unterbreitet und ihr gesagt, sie solle unseren Sohn zwischen zwei ruhige Kinder setzen. Ihre Aussage war dann, er sitze ja auch schon neben einem ruhigen Mädchen. Stimmt zwar, aber auf der anderen Seite sitzt der Junge, der bei vielen Vorfällen ebenfalls beteiligt ist. Wir werden probieren, alle Dinge heute in einem, hoffentlich stattfindenden Gespräch auf die Tagesordnung zu bringen und hoffen, eine Änderung hervorrufen zu können.

Gleichzeitig sprechen wir natürlich weiterhin mit unserem Sohn und versuchen ihm mit ruhigen Worten klarzumachen, was er machen soll, darf, muss und was die Folgen seines Verhaltens sein können und werden. Ich hoffe, er versteht dies.

Danke schon mal an alle von euch.

Gruß,
Dirk
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Spielt er mit seinen Fingern, wenn er mit seinen Aufgaben fertig ist oder bei der gemeinsamen Erarbeitung von Unterrichtsinhalt? Ist er vielleicht wirklich unterfordert?
Was sagt er dazu, warum er drängelt? Muss er irgendwo sein, damit er damit spielen kann? Gibt es da Regelungen?
 

butterfly140

Neues Mitglied
Hallo an alle, ich bin neu hier,hoffe das es nun mit dem schreiben funktioniert und bräuchte dringend von jemanden einen Rat. Ich bin alleinerziehende Mutter, mein Sohn ist 7 Jahre und hat gerade das erste Schuljahr begonnen. Leider habe ich mit der Schule schon stress bekommen, da mein Kind, um neue Freunschaften zu schließen, sich laut Lehrerin etwas tolpatschig anstellt. Sozusagen nervt er die anderen Kinder durch dauerndes anstossen und rumblödeln. Er meint es nicht böse und versucht eigentlich nur Freundschaften zu schließen, jedoch geht der Scherz immer nach hinten los. Er kennt auch leider noch keinen, da wir gerade erst umgezogen sind. Seine Lehrerin hat mir nun den Vorschlag gemacht eine Art Betreuung in die Klasse hinzuzufügen, damit er mit den Kindern leichter umzugehen lernt. Jedoch habe ich Angst das ihn dann die Kinder auslachen, da diese Frau nur für ihn alleine da wäre und er somit noch mehr ausgeschlossen wird. Ich müsste natürlich auch unterschreiben, das die Dame meinem Sohn beobachten darf und schon das allein bringt mir schlaflose nächte. Mein Sohn scheint mich wohl zu verstehen, das er die Kinder damit nervt, jedoch kann er es in der Schule nicht so umsetzen wie er es möchte oder er vergisst es. Ich weiß es nicht. Ich bitte euch um Ratschläge, da ich sehr verzweifelt bin !! Danke euch, schmetterling140
 

Meggy

Mitglied
Original von butterfly140
Seine Lehrerin hat mir nun den Vorschlag gemacht eine Art Betreuung in die Klasse hinzuzufügen, damit er mit den Kindern leichter umzugehen lernt. Jedoch habe ich Angst das ihn dann die Kinder auslachen, da diese Frau nur für ihn alleine da wäre und er somit noch mehr ausgeschlossen wird. Ich müsste natürlich auch unterschreiben, das die Dame meinem Sohn beobachten darf und schon das allein bringt mir schlaflose nächte

Ich kann gut nachvollziehen, dass dir das schlaflose Nächte bereitet. Man ist unsicher, hofft, alles alleine in den Griff zu bekommen.
Andersherum betrachtet bietet sich da für euch aber eine absolute Chance, von vorneherein einen drohenden Teufelskreis gar nicht erst entstehen zu lassen!
Für mich klingt das nach einer Art "Frühförderung", die eigentlich mit Schuleintrittsalter abgeschlossen wird. Ich glaube nicht, dass dein Sohn dadurch ausgeschlossen wird. Denn eine solche Zusatzbetreuung ist nicht nur für deinen Sohn hilfreich. Das kommt auch den Nerven der Lehrerin zugute und damit allen Kindern!

Ehrlich, hätte ich solch eine Chance jemals für meinen ältesten Sohn gehabt, ich hätte mit beiden Händen danach gegriffen und dann wär uns bestimmt manches erspart geblieben.

Alles Gute! :bye:
 

Mounty

Neues Mitglied
Original von butterfly140
Leider habe ich mit der Schule schon stress bekommen, da mein Kind, um neue Freunschaften zu schließen, sich laut Lehrerin etwas tolpatschig anstellt. Sozusagen nervt er die anderen Kinder durch dauerndes anstossen und rumblödeln. Er meint es nicht böse und versucht eigentlich nur Freundschaften zu schließen, jedoch geht der Scherz immer nach hinten los.

Hallo Butterfly,

ich kann dich sehr gut verstehen, denn bei meinem Sohn ist das ähnlich. Er hat auch Probleme damit Freundschaften zu schließen und verhält sich dann ebenso, wie du es beschrieben hast. Er versucht ebenfalls, sich irgendwie "reinzudrängen", was natürlich häufig von den anderen Kindern als nervig empfunden wird.

Leider ist es so, dass keiner von seinen engeren Spielkameraden aus seiner Kindergartenzeit in seine Klasse und sein bester Freund gar nicht eingeschult wurde und nun das ganze Spiel, das wir schon im Kindergarten hatten, wieder von vorne beginnt.

Wir haben meinem Sohn schon so oft gesagt, er solle doch mit den anderen Kindern sprechen und sie fragen, ob sie sich nicht mal mit ihm verabreden wollen, aber er traut sich nicht, auf die Kinder zuzugehen, obwohl wir ihn immer wieder darin bestärken. Meine Frau hat versucht, ihn mit anderen Kindern, mit denen er gerne spielen würde, außerhalb der Schulzeit (damals des Kindergartens) zu verabreden, aber das klappt natürlich auch nur bedingt.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass es sich für dein Kind bald gut einspielt. :druecker

Für einen guten Rat wäre ich ebenfalls sehr dankbar.

Original von carola
Spielt er mit seinen Fingern, wenn er mit seinen Aufgaben fertig ist oder bei der gemeinsamen Erarbeitung von Unterrichtsinhalt? Ist er vielleicht wirklich unterfordert?
Was sagt er dazu, warum er drängelt? Muss er irgendwo sein, damit er damit spielen kann? Gibt es da Regelungen?

Dieses "Drängeln" hatte er schon in der Spielgruppe, als er noch recht klein war. Er ist für sein Alter recht groß und kräftig (die meisten in der Klasse sind einen halben Kopf oder mehr kleiner). Es ist bei ihm nicht böse gemeint, aber wenn die anderen Kinder drängeln treffen sie auf "gleiche Gegenkraft", wenn er drängelnd, fallen die Kinder um.

Leider ist es auch so, dass er nie etwas sagt, wenn andere Kinder ihn ärgern, sei es durch Worte, sei es durch Hauen. Andere Kinder schreien aber dann bei der kleinsten Kleinigkeit und es fällt dann oft auf ihn zurück, auch wenn er sich nur gewehrt hat.

Ich weiß nicht, wie oft wir ihm dass schon gesagt haben und versucht haben, es ihm klarzumachen, aber irgendwie stoßen wir da auf taube Ohren :traene

Ich hoffe mal, dass das nächste Gespräch mit der Lehrerin positiv verläuft. Die letzte Aussage von ihr war, dass er die letzten drei Tage "lieb" war.
 

Hexi

Aktives Mitglied
Original von freddilysie
Ich finde das ist Aufgabe der Lehrerin. Wie sollt ihr denn von außen dafür sorgen das er ruhig ist??? Ihr könnt ihn vielleicht was dazu sagen aber letztendlich hat sie dafür zu sorgen.
Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben, Elter müssen ihre Kinder erziehen. Lehrer können nur darauf aufbauen und müssen dann natürlich Respektsperson sein für die Kinder (und Eltern ;-))
Original von freddilysie
Außerdem finde ich nach 3 Wochen schon so ein Streß zu machen ziemlich armsehlig. Da fangen doch die Kinder alle an sich erstmal an den Schulaltag zu gewöhnen. Der eine schneller und ruhiger der andere eben lauter und langsamer.
Ist doch gut, dass die Lehrerin so schnell reagiert. Das erhöht die Chance, dass das Kind nicht in eine Rolle rutscht.
Original von freddilysie
Wenn er immer als erster fertig ist, dann soll sie ihm das nächste geben, dann hat er keinen Grund zu stören.
Wenn er mehr Stoff braucht, ist es gut enn er ihn bekommt, und zwar auch qualitativ, also vielleicht schon etwas schwierigeres. Aber wahrscheinlich ist das nicht das einzige. Schön, wenn es so einfach wäre.
Original von freddilysie
Ich höre sowas immer wieder und habe es bei meiner Tochter auch durch. Es ist immer einfacher die Schuld bei anderen zu suchen und da ist es einfacher die Schuld bei Euch abzuladen.
Mnmmm, meistens wird doch eher die Schuld bei der Schule abgeladen.
Am besten ist es, beide Seiten arbeiten mit- und nicht gegeneinander.
Original von freddilysie
Mein Gott wo soll das noch hinführen, wenn selbst Lehrer bei 1klässlern schon überfordert sind.
Wieso ist ein Lehrer überfordert, wenn er Eltern auf Probleme aufmerksam macht?

@butterfly
Hoffentlich lebt sich dein Kleiner gut ein. :druecker
Versuche, das Bildvon Schule für ihn weiterhin positiv darzustellen, damit er ein glücklicher Schüler sein kann. Er hat ja noch ein paar Jährchen vor sich. :D
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Hallo Mounty,
also als mein Sohn in die Grundschule kam *damals* da gab es ein "Regelheft" was die Kinder im Unterricht durchgearbeitet,diskutiert haben. Wir Eltern sowie die Kinder mussten es auch unterschreiben.
Es standen klare Regeln drin: im Unterricht nicht unaufgefordert sprechen, sich ruhig verhalten, wenn die Aufgaben fertig sind u. Langeweile aufkommt an den Lehrer wenden zwecks Zusatzaufgaben oder Frage nach Hausaufgaben , Keine Prügeleien (führte zur Suspendierung), kein Drängeln, Rücksicht aufeinander nehmen, IMMER den Lehrern Bescheid geben, wenn es einen Vorfall gab....


War viell. ein wenig lang aber evtl. wenn ihr das mit dem Lehrer besprecht könnt ihr sowas ja auch in die Wege leiten.. also so ein Heft mit dem Lehrer erstellen u. das mit dem Sohn durcharbeiten...
 

hibiscusknospe

Neues Mitglied
Hallo,
wir haben derzeit genau das gleiche Problem, mein Sohn ist seit 5 Wochen in der ersten Klasse, und ärgert immer wieder andere Kinder, besonders unter Anspannung, und wenn in den letzten zwei Stunden die konzentration nachlässt. Am Schluss der großen Pause legt er sich mit anderen Kindern an und schliesst sich so natürlich aus. Ich denke es hat viel mit Unsicherheit und Ängsten zu tun, weil er zu Hause und im Spiel mit Nachbarskindern völlig anders ist, ein ganz lieber Kerl, der auch Freunde hat. Wir hatten so Situationen auch schon im Kindergarten, besonders unter Anspannung. Irgendwie weiß ich da auch nicht mehr weiter. Vielleicht kann hier wirklich mal jd. seine Erfahrungen weitergeben und helfen....

Danke,
tine
 

freddilysie

Urlaubsreif
@hexi:

Sorry aber ich sehe das aus einer etwas anderen Perspektive. Wir haben immer versucht mit den Lehrer zusammen zu arbeiten und haben immer wieder zu hören bekommen. Stimmt bei Ihnen zu Hause was nicht?? Wollen Sie vielleicht doch mal mit ihr zur Psychologen gehen??? Meine Tochter war nicht die einzige in der Klasse die angeblich ein Problem hatte, fast die Hälfte der Kinder war entweder nicht richtig im Kopf oder lernbehindert. Tut mir leid und das ist abschieben der Probleme auf die Kinder und Eltern. Vielleicht sollten die Lehrer sich mal fragen warum sich die Kinder so verhalten. Übrigens haben wir nun neue Lehrer und es funktioniert super in der Klasse. Der Lehrer ist bestimmend und macht klare Ansagen, wobei er immer noch nett ist und es gibt kaum noch Probleme. Da fragt man sich doch wo sind all diese schwierigen Problemkinder hin.


Ich kann auch nur raten, wenn die Probleme gleich in der ersten Klasse auftreten redet in Ruhe mit Euren Kindern und versucht es ihnen begreiflich zu machen. Ich finde aber auch dabei sollte man die Eingewöhnungzeit nicht vergessen. Schule ist nun mal was anderes als Kita.

Wenn die Lehrer bereit zum zusammenarbeiten sind, dann macht das aber lasst Euch nicht die ganze Shculd aufladen. Es gehören immer zwei Seiten dazu, wenn ein Schüler-Lehrer-Verhältnis nicht funktioniert.
 
I

IlkaM.

Guest
Hallo Mounty, ich sehe das so:

Ihr habt da einen großen, schüchternen Bären als Sohn, der versucht, sich in einer für ihn neuen Situation einzufinde. Er hat es nicht leicht: Immer ist er der größte - das heißt, er wird automatisch zuerst gesehen, man erwartet vielleicht mehr von ihm, und gleichzeitig muss er sich ständig zurücknehmen, um die Kleinen um ihn herum nicht zu verletzen (ungewollt). Vielleicht ist er auch noch sehr intelligent (ein IQ-Test würde hier helfen) und fühlt sich unterfordert.

Die Lehrerin könnte meinem Gefühl nach dem Kind/den Kindern etwas mehr Zeit geben, sich zusammenzuraufen. Wenn Euer Sohn ein guter Kerl ist, dann wird es sicherlich bald Kinder geben, die auch seine Nähe als Freund suchen.

Was Ihr tun könnt ist meiner Meinung nach hauptsächlich: Gebt ihm Selbstbewusstsein! Haltet ihm also nicht ständig vor, wie er sich besser verhalten könnte, sondern sagt ihm, wenn er was gut macht! Lenkt seine Aufmerksamkeit und seinen Stolz auf seine Stärken! Es ist ja zum Beispiel großartig, dass er nicht gleich heulend zum Lehrer läuft, wenn ihn mal jemand ärgert! Er müsste nur lernen, mit dieser Situation souveräner umzugehen.

Vielleicht hätte er Spaß daran, seine Kräfte im Rahmen eines Sports auszuprobieren? Kampfsportarten wie Judo zum Beispiel sind sehr körperbetont, aber auch nach klaren Regeln organisiert, die auf dem Respekt gegenüber dem Gegner basieren. Dort könnte er sich selber erfahren und nicht zuletzt eine große Portion Selbstbewusstsein und Ruhe tanken.

Zuvorderst will ich Euch aber sagen: Er ist ein Junge, er ist in einer neuen Situation - bewertet sein vermeintliches Fehlverhalten nicht über! Kinder wachsen durch solche Schwierigkeiten genauso wie wir Erwachsenen - sie müssen da schlicht und ergreifend durch und daraus lernen. Anders funktioniert das mit dem Erlernen sozialen Verhaltens nicht: Da kann man sich noch so sehr den Mund fusselig reden!
 

Mounty

Neues Mitglied
Hallo Ilka!

Zuerst einmal vielen Dank für deine Antwort und deine Ratschläge (das gilt natürlich auch für die anderen!)

Original von IlkaM.
Hallo Mounty, ich sehe das so:

Die Lehrerin könnte meinem Gefühl nach dem Kind/den Kindern etwas mehr Zeit geben, sich zusammenzuraufen. Wenn Euer Sohn ein guter Kerl ist, dann wird es sicherlich bald Kinder geben, die auch seine Nähe als Freund suchen.

Ich denke, dass unsere ersten Gespräche mit der Lehrerin ganz vielversprechend waren. In den letzten beiden Wochen ist fast gar nichts vorgefallen. Ich muss auch sagen, dass ich froh bin, dass die Lehrerin uns möglichst früh angesprochen hat, denn so konnte man gemeinsam dem entgegenarbeiten. Wir sprechen jetzt jeden Freitagnachmittag kurz mit der Lehrerin über die vergangene Woche und klären dann etwaige Vorfälle mit ihr

Original von IlkaM.
Was Ihr tun könnt ist meiner Meinung nach hauptsächlich: Gebt ihm Selbstbewusstsein! Haltet ihm also nicht ständig vor, wie er sich besser verhalten könnte, sondern sagt ihm, wenn er was gut macht! Lenkt seine Aufmerksamkeit und seinen Stolz auf seine Stärken! Es ist ja zum Beispiel großartig, dass er nicht gleich heulend zum Lehrer läuft, wenn ihn mal jemand ärgert! Er müsste nur lernen, mit dieser Situation souveräner umzugehen.
Genau das haben wir versucht und versuchen es auch weiterhin. Wir sagen es ihm und loben ihn, wenn er etwas toll gemacht hat und versuchen weiterhin mit ihm ruhig darüber zu sprechen, wenn etwas nicht in Ordnung war (also kein Schimpfen, Meckern oder ähnliches)

Original von IlkaM.
Vielleicht hätte er Spaß daran, seine Kräfte im Rahmen eines Sports auszuprobieren? Kampfsportarten wie Judo zum Beispiel sind sehr körperbetont, aber auch nach klaren Regeln organisiert, die auf dem Respekt gegenüber dem Gegner basieren. Dort könnte er sich selber erfahren und nicht zuletzt eine große Portion Selbstbewusstsein und Ruhe tanken.
Das ist eine gute Idee, die wir auch schon ins Auge gefasst hatten. Danke für den Tipp.Judo hatte er schon begonnen :) nur leider wurde die Gruppe aufgrund eines ausscheidenen Trainers nicht fortgesetzt. Die nächste Gruppe ist erst ab 7 und wir wollen versuchen, ihn dort sobald wie möglich schon vorher unterzubringen. Zurzeit spielt er, wie die meisten in seinem Umfeld Fußball und ist davon auch sehr begeistert.

Original von IlkaM.
Zuvorderst will ich Euch aber sagen: Er ist ein Junge, er ist in einer neuen Situation - bewertet sein vermeintliches Fehlverhalten nicht über! Kinder wachsen durch solche Schwierigkeiten genauso wie wir Erwachsenen - sie müssen da schlicht und ergreifend durch und daraus lernen. Anders funktioniert das mit dem Erlernen sozialen Verhaltens nicht: Da kann man sich noch so sehr den Mund fusselig reden!
Ich gebe dir da vollkommen Recht. Was wir nur verhindern möchten ist das, was häufig passiert, nämlich das unser Kind frühzeitig von anderen (Lehrern, Eltern, Mitschülern) in eine Schublade "Störer", "Schläger", etc. eingeordnet wird und da nur sehr schlecht rauskommt.

Zurzeit ist es glücklicherweise so, dass er sich ein wenig gefangen zu haben scheint. Abgesehen von Kleinigkeiten, die wir ihm gegenüber schon gar nicht mehr ansprechen, ist so gut wie nichts mehr vorgefallen und ich hoffe nur, dass es so bleibt und wir nicht in naher Zukunft Gegenteiliges hören.

Vielen Dank an alle, die bisher mit Ihrem Rat und Ihrer Meinung uns sehr geholfen und unterstützt haben.

Dirk
 

Hexi

Aktives Mitglied
@freddilysie
natürlich gibt es wie überall auch Lehrer, die in ihrem Beruf eindeutig falsch sind. Das weiß ich nur zu gut!!!
Das scheint bei euch ja der Fall zu sein. Dann war es wohl DER Lehrer und nicht DIE Lehrer. Also nicht pauschalisieen, schwarze Schafe finden sich leider überall. Gut, dass es für die Klasse jetzt besser ist! :druecker

@Mounty u. Ilka
Das hört sich ja gut an! :druecker
 
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