Anonymus
Nick für anonyme Postings
Nun am Anfang war alles so neu und aufregend. Zumal es für einen jungen Mann mit 24 sehr ungewöhnlich gewesen ist, die ersten sexuellen Erfahrungen zu sammeln. Ich habe geglüht, wie ein Atomreaktor, wenn ich am Abend neben ihr gelegen habe. Sie hatte mich angesprochen bzw. ist Tagelang hinter mir her gelaufen und ich habe es nicht bemerkt. Doch ich glaube, wenn man nicht gerade mit sehr viel Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ausgestattet ist, so wird man nicht bemerken, wenn sich ein andere Mensch für einen interessiert…
Nach einem Jahr sind wir zusammengezogen. Meine Frau hat sich nicht wirklich gut mit meiner Mutter vertragen und leider ist dies auch Heute noch so. Diese ständigen Machtkämpfe haben mir schon sehr oft das Herz bluten lassen. Die Zeiten waren eigentlich durchweg positiv. Hin und wieder gab es Streitigkeiten, doch ich bin ein Mensch der versucht einen Kompromiss zu finden und bereit ist, diesen einzugehen. Mitunter setzte ich mich nicht durch, weil ich denke, dass das Leben viel zu kurz ist um zu streiten…
Doch irgendwann habe ich erkannt, dass ich mich verändere. Menschen die mir sehr nahe standen bestätigten dies und fanden meine Entwicklung nicht gerade positiv. Früher hätte ich viel gelacht und anderen Menschen mit meiner lustigen Art geholfen die dunklen Wolken am Himmel zu vertreiben. Ich war aber auch durchaus in der Lage ernste, für die Person wichtige und persönliche Gespräche zu führen. Für mich ist es sehr wichtig geworden anderen zu helfen auch wenn meine eigenen Bedürfnisse, Träume und Wünsche unausgesprochen auf der Strecke bleiben. Ich habe mit der Zeit meine heitere und lebenslustige Art verloren, weil meine Frau der Meinung war ich sollte mich doch meinem Alter entsprechend verhalten…
Ich habe immer nach einem Menschen gesucht, mit dessen Hilfe ich in der Lage gewesen wäre, meinem damaligem Leben zu entfliehen, weil ich der Meinung war, das kann es doch nicht gewesen sein? Alleine hatte ich nie die Kraft gehabt diese wichtige Entscheidung selber zu treffen. Im meinem ganzen Leben musste ich zurückblickend, keine Entscheidungen treffen, dies haben immer andere für mich gemacht. Ich bin mit der Zeit bequem geworden und so habe ich es dann auch verlernt, für mich persönlich wichtige Dinge zu entscheiden und später dazu zu stehen. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden und fand immer wieder ausreden bzw. rede mir ein, dass die ganze Sache doch nicht so schlimm ist…
Ich bin ein sehr liebesbedürftiger Mensch. Ich brauche meine Streicheleinheiten, möchte auch mal in den Arm genommen werden, kuscheln. Doch leider ist es für meine Frau nicht wichtig, sie hat es ganz weit nach unten, was die Bedürfnisse in einer Partnerschaft angehen geschoben. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es hier nicht um Sex geht, sondern die Geborgenheit in der eigenen Familie zu finden. Ich habe sehr oft versucht über diese Thema zu reden, doch leider ohne großen Erfolg. Eine Beziehung würde nicht nur aus kuscheln und Befriedigung jeglicher Gefühle und Wünsche bestehen wurde mir gesagt…
Die Zuneigungen wurden immer weniger und Sex wurde nicht mehr praktiziert. Ich habe mir die Schuld an der ganzen Situation gegeben. Ich war der Meinung zu viel zu fordern und versuchte viel mehr zu geben. Dazu gehörte massieren des verspannten Rückens. Ab und zu einen Blumenstrauß, noch mehr auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Sie auf keinen Fall zu bedrängen und immer hinter ihr zu stehen, wenn es mal wieder Ärger mit den Eltern gegeben hatte - des Friedens willen. Ich war ein Traumehemann und ich behaupte jede andere Frau hätte diese Bemühungen zu schätzen gewusst…
Zum Schluss sah ich es aber nicht mehr ein, für die Pille zu zahlen, denn es wurde nicht mehr miteinander geschlafen. Wir haben sie abgesetzt!!! War dann doch irgendwie logisch, nach einem halben Jahr wurde sie von mir schwanger. Ab diesem Tag lief die Zeit für mich rückwärts. Ich hatte den Gedanken gefasst mich um zu bringen. Die Tage bis zur Geburt sollten meine letzten sein, weil ich mir nicht vorstellen konnte ein Kind mir ihr gemeinsam groß zu ziehen. Nicht mit der Frau, für die ich nicht mehr die Gefühle hatte wie noch vor Jahren. Nicht mit der Person, die nicht auch mal auf mich und meine Wünsche eingehen wollte. Ich habe zu dieser Zeit sehr oft geweint. Kein Freund wusste wirklich was bei mir los war. Ich habe geschauspielert und nie meine wahren Gefühle gezeigt. Viele meiner Gedanken habe ich aufgeschrieben, vielleicht für den kleinen Wurm, damit er/sie es mal besser verstehen würde, nachdem ich den letzten Schritt gemacht hätte…
Doch dann passierte etwas, was ich nicht richtig beschreiben kann. Ich fühlte mich verantwortlich für meine Frau und das ungeborene Kind. Ich ging mit zum Arzt (Ultraschall usw.), zur Schwangerschaftsvorbereitung, ich hegte und pflege sie und ihren Körper und das schweißte uns wieder zusammen. Diese Zeit war die Schönste in den vergangenen 13 Jahren. Sie veränderte sich auch, wurde ruhiger, bei Streitigkeiten gab sie auch mal nach und sagte: "Lass uns deswegen nicht streiten!" Das kannte ich nicht und die Streicheleinheiten, das Kuscheln wurden wieder mehr. Ich hätte mein Leben für sie gegeben. Mein Leben beenden wollte ich nicht mehr. Ein Sinn war endlich wieder da für mich und zwar Verantwortung zu übernehmen. Ich wollte sehen wie es weiter geht und was noch alles passiert…
Dann wurde unsere Tochter geboren. Sie war so süß, hilflos, zerbrechlich und klein und ich wusste ab jetzt muss ich für sie da sein. Meine ganze Liebe habe ich ihr gegeben und war natürlich auch weiter für meine Frau da und wir unterstützten uns beide zu gleichen Teilen. Die ersten Monate waren sehr schwierig. Mit dem Stillen gab es große Probleme und die Tochter hatte die so genannte Drei-Monats-Kolik. Nächte lang konnte man nicht die Ruhe finden um die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Wir waren sehr angespannt und es gab Tage an denen ich mit der Tochter ins Bett gegangen bin, um Schlaf zu finden. Die Streicheleinheiten und Zuwendungen wurden immer weniger und am Ende waren wir wieder an dem Punkt angelangt, der mich schon vor der Geburt unserer Tochter nachdenklich gemacht hatte…
Die Vorwürfe ihrerseits kamen wieder auf, ich würde mich nicht richtig um die Familie kümmern, nicht hinter ihr stehen, nur arbeiten und den Stress mit dem Kind nicht mitbekommen. Ich bin morgens um 7 Uhr auf Arbeit und gegen 17 Uhr nach Hause gekommen, dann war ich für die Familie da. Was bitte hätte ich sonst noch machen können? Zu diesem Zeitpunkt habe ich sehr oft die Zeilen von damals durchgelesen und war einfach nur machtlos und traurig. Weil ich so vieles nicht verstehen konnte. Der Streit zwischen meiner Frau und der Familie ging wieder von vorne los und ich mittendrin. Natürlich hätte wir wegziehen müssen, doch das Geld hat irgendwie nie richtig gereicht und so konnten wir mit wenig Miete, an meine Eltern, in einer großen Wohnung leben…
Nach einem halben Jahr kam meine Schwiegermutter bei einem Sturz in der eigenen Wohnung ums Leben. Für uns ist ein Welt zusammengebrochen und wir rutschten immer tiefer in den Abgrund. Ich wusste nicht wie ich meiner Frau helfen sollte mit dieser Situation fertig zu werden, weil ich selber Fassungslos gewesen bin. Eine unbeschreibliche Leer war auf einmal da und richtige Gedanken zu fassen nicht mehr möglich. Zurückblickend war ich wohl ein Arschloch, weil ich sie nicht so getröstet habe wie man es hätte besser machen können. Wir entfernten uns weiter von einander und lebten zusammen und waren doch irgendwie getrennt…
Um meine Liebe noch mehr unter Beweis zu stellen machte ich ihr im Dezember einen Heiratsantrag, mit Essen gehen, dann sind wir zu dem Ort gefahren wo wir uns kennen gelernt hatten. Kerzen auf dem Weg, Sekt, Rosen und einem großen Herzen. Ein Umschlag mit "NEIN" und einem mit "JA". Was soll ich sagen, sie hat "JA" gesagt und am 22.12.2000 war dann die standesamtliche Trauung. Doch die Gedanken an die verstorben Mutter waren gegenwärtig und machten die Sache nicht leichter…
Im Sommer wurde dann kirchlich geheiratet und es war eine berauschende Feier. Dann holte uns der Alltag mit seinen Problemen, Unstimmigkeiten und Streitigkeiten sehr schnell wieder ein. Ich habe irgendwie versucht ein Gespräch zu beginnen, doch wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlte so bekamm ich zur Antwort "Du hast schließlich nicht Deine Mutter verloren!" Doch das Leben muss doch irgendwie weiter gehen. Ist es falsch von mir zu denken, dass man sein Leben nicht auf eine einzige Person fixieren sollte? Ich habe sie gefragt warum wir nicht mehr kuscheln, uns in den Arm nehmen und miteinander schlafen. Antwort von ihr"Wenn Dir das so wichtig ist, dann suche Dir eine andere!" Ich habe die Welt nicht mehr verstanden…
Nun kam es wie es kommen musste, ich bekam die Möglichkeit mit einer anderen Frau zu schlafen. Noch vor ein paar Jahren war es für mich undenkbar gewesen diesen Schritt in einer Beziehung zu vollziehen und nun war alles irgendwie anders. Doch meine Probleme waren weiterhin da und bis auf die körperliche Befriedigung hat es nichts gebracht. Ich bereue es aber nicht und es tut mir nur für meine Tochter leid, dass ich die Familie betrogen habe…
Ich habe meiner Frau geraten, psychologische Hilfe zu suchen. Sollte sie es nicht machen, so werde ich sie verlassen. Ich wurde ausgelacht und sie meinte nur "Dann geh doch!" Sie weiß aber ganz genau, dass ich es nicht machen würde, wegen der Tochter. Sie ist zu meinem Mittelpunkt in meinem Leben geworden, meine ganze Liebe gebe ich ihr. Hoffnung in die Zukunft, in einen Menschen zu investieren der viele Dinge im Leben noch gar nicht begreifen kann, ist wohl nicht der richtige Weg. Ich kann nicht alleine sein und wohl auch nicht leben…
Leider habe ich schon sehr oft mitbekommen, was passiert wenn eine Partnerschaft auseinander geht. Das Kind bleibt bei der Mutter, was ja wohl nachzuvollziehen ist, doch ich als Vater habe nicht viele Möglichkeiten. "Das Kind wird durch den Umgang mit dem Vater, zu sehr verstört bzw. wird aus der Vertrauten Umgebung gerissen, was nicht gut ist für die Entwicklung ist" eine von den vielen Begründungen, die es uns Männern nicht leicht macht die Kinder weiterhin und regelmäßig sehen zu können. Sollte das passieren und es wird passieren, weil meine Frau aus gekränkter Eitelkeit so reagieren wird, so gibt es für mich keine Zukunft mehr. Was bleibt ist für mich klar, weiterhin die eigenen Wünschen, Träume und Gefühle soweit wie möglich runter zu schrauben und versuchen damit zu leben…
Ich möchte viele hier ein wenig aufrütteln, man sollte in sich gehen und überlegen wie der Stand der Beziehung ist. Niemals Probleme auf die lange Bank schieben, sondern gleich auf den Tisch und ehrlich darüber reden. Es ist ein Geben und ein Nehmen und zwar zu gleichen Teilen. Macht bitte nicht den Fehler und frisst alles in Euch rein, mit der Zeit werdet ihr daran kaputt gehen. Um einander zu verstehen sollte man darüber reden. Last nicht zu, dass die Gewohnheit in Euer Leben Einzug hält…
An die Frauen appelliere ich von ganzem Herzen, wenn die Beziehung keine Zukunft mehr hat und eine Trennung ansteht, bitte die Kinder nicht als Druckmittel missbrauchen. Die können am allerwenigsten dafür und sind immer die Leidtragenden. Man kann eine Beziehung nicht um jeden Preis am Leben erhalten und im Grunde möchte keine Frau mit einem Mann zusammenleben, der nur noch körperlich anwesend ist…
Wir Männer sollten versuchen, mehr noch auf die Wünsche und die Bedürfnisse der Frauen einzugehen. Es spricht wirklich nichts dagegen zuzuhören und ein liebevoller Partner zu sein. Gemeinsam kann man sehr viel bewegen und es ist immer möglich eine Weg zu finden. Fremd gehen bringt einen nicht weiter, ist bestimmt keine Lösung der Probleme…
Nach einem Jahr sind wir zusammengezogen. Meine Frau hat sich nicht wirklich gut mit meiner Mutter vertragen und leider ist dies auch Heute noch so. Diese ständigen Machtkämpfe haben mir schon sehr oft das Herz bluten lassen. Die Zeiten waren eigentlich durchweg positiv. Hin und wieder gab es Streitigkeiten, doch ich bin ein Mensch der versucht einen Kompromiss zu finden und bereit ist, diesen einzugehen. Mitunter setzte ich mich nicht durch, weil ich denke, dass das Leben viel zu kurz ist um zu streiten…
Doch irgendwann habe ich erkannt, dass ich mich verändere. Menschen die mir sehr nahe standen bestätigten dies und fanden meine Entwicklung nicht gerade positiv. Früher hätte ich viel gelacht und anderen Menschen mit meiner lustigen Art geholfen die dunklen Wolken am Himmel zu vertreiben. Ich war aber auch durchaus in der Lage ernste, für die Person wichtige und persönliche Gespräche zu führen. Für mich ist es sehr wichtig geworden anderen zu helfen auch wenn meine eigenen Bedürfnisse, Träume und Wünsche unausgesprochen auf der Strecke bleiben. Ich habe mit der Zeit meine heitere und lebenslustige Art verloren, weil meine Frau der Meinung war ich sollte mich doch meinem Alter entsprechend verhalten…
Ich habe immer nach einem Menschen gesucht, mit dessen Hilfe ich in der Lage gewesen wäre, meinem damaligem Leben zu entfliehen, weil ich der Meinung war, das kann es doch nicht gewesen sein? Alleine hatte ich nie die Kraft gehabt diese wichtige Entscheidung selber zu treffen. Im meinem ganzen Leben musste ich zurückblickend, keine Entscheidungen treffen, dies haben immer andere für mich gemacht. Ich bin mit der Zeit bequem geworden und so habe ich es dann auch verlernt, für mich persönlich wichtige Dinge zu entscheiden und später dazu zu stehen. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden und fand immer wieder ausreden bzw. rede mir ein, dass die ganze Sache doch nicht so schlimm ist…
Ich bin ein sehr liebesbedürftiger Mensch. Ich brauche meine Streicheleinheiten, möchte auch mal in den Arm genommen werden, kuscheln. Doch leider ist es für meine Frau nicht wichtig, sie hat es ganz weit nach unten, was die Bedürfnisse in einer Partnerschaft angehen geschoben. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es hier nicht um Sex geht, sondern die Geborgenheit in der eigenen Familie zu finden. Ich habe sehr oft versucht über diese Thema zu reden, doch leider ohne großen Erfolg. Eine Beziehung würde nicht nur aus kuscheln und Befriedigung jeglicher Gefühle und Wünsche bestehen wurde mir gesagt…
Die Zuneigungen wurden immer weniger und Sex wurde nicht mehr praktiziert. Ich habe mir die Schuld an der ganzen Situation gegeben. Ich war der Meinung zu viel zu fordern und versuchte viel mehr zu geben. Dazu gehörte massieren des verspannten Rückens. Ab und zu einen Blumenstrauß, noch mehr auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Sie auf keinen Fall zu bedrängen und immer hinter ihr zu stehen, wenn es mal wieder Ärger mit den Eltern gegeben hatte - des Friedens willen. Ich war ein Traumehemann und ich behaupte jede andere Frau hätte diese Bemühungen zu schätzen gewusst…
Zum Schluss sah ich es aber nicht mehr ein, für die Pille zu zahlen, denn es wurde nicht mehr miteinander geschlafen. Wir haben sie abgesetzt!!! War dann doch irgendwie logisch, nach einem halben Jahr wurde sie von mir schwanger. Ab diesem Tag lief die Zeit für mich rückwärts. Ich hatte den Gedanken gefasst mich um zu bringen. Die Tage bis zur Geburt sollten meine letzten sein, weil ich mir nicht vorstellen konnte ein Kind mir ihr gemeinsam groß zu ziehen. Nicht mit der Frau, für die ich nicht mehr die Gefühle hatte wie noch vor Jahren. Nicht mit der Person, die nicht auch mal auf mich und meine Wünsche eingehen wollte. Ich habe zu dieser Zeit sehr oft geweint. Kein Freund wusste wirklich was bei mir los war. Ich habe geschauspielert und nie meine wahren Gefühle gezeigt. Viele meiner Gedanken habe ich aufgeschrieben, vielleicht für den kleinen Wurm, damit er/sie es mal besser verstehen würde, nachdem ich den letzten Schritt gemacht hätte…
Doch dann passierte etwas, was ich nicht richtig beschreiben kann. Ich fühlte mich verantwortlich für meine Frau und das ungeborene Kind. Ich ging mit zum Arzt (Ultraschall usw.), zur Schwangerschaftsvorbereitung, ich hegte und pflege sie und ihren Körper und das schweißte uns wieder zusammen. Diese Zeit war die Schönste in den vergangenen 13 Jahren. Sie veränderte sich auch, wurde ruhiger, bei Streitigkeiten gab sie auch mal nach und sagte: "Lass uns deswegen nicht streiten!" Das kannte ich nicht und die Streicheleinheiten, das Kuscheln wurden wieder mehr. Ich hätte mein Leben für sie gegeben. Mein Leben beenden wollte ich nicht mehr. Ein Sinn war endlich wieder da für mich und zwar Verantwortung zu übernehmen. Ich wollte sehen wie es weiter geht und was noch alles passiert…
Dann wurde unsere Tochter geboren. Sie war so süß, hilflos, zerbrechlich und klein und ich wusste ab jetzt muss ich für sie da sein. Meine ganze Liebe habe ich ihr gegeben und war natürlich auch weiter für meine Frau da und wir unterstützten uns beide zu gleichen Teilen. Die ersten Monate waren sehr schwierig. Mit dem Stillen gab es große Probleme und die Tochter hatte die so genannte Drei-Monats-Kolik. Nächte lang konnte man nicht die Ruhe finden um die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Wir waren sehr angespannt und es gab Tage an denen ich mit der Tochter ins Bett gegangen bin, um Schlaf zu finden. Die Streicheleinheiten und Zuwendungen wurden immer weniger und am Ende waren wir wieder an dem Punkt angelangt, der mich schon vor der Geburt unserer Tochter nachdenklich gemacht hatte…
Die Vorwürfe ihrerseits kamen wieder auf, ich würde mich nicht richtig um die Familie kümmern, nicht hinter ihr stehen, nur arbeiten und den Stress mit dem Kind nicht mitbekommen. Ich bin morgens um 7 Uhr auf Arbeit und gegen 17 Uhr nach Hause gekommen, dann war ich für die Familie da. Was bitte hätte ich sonst noch machen können? Zu diesem Zeitpunkt habe ich sehr oft die Zeilen von damals durchgelesen und war einfach nur machtlos und traurig. Weil ich so vieles nicht verstehen konnte. Der Streit zwischen meiner Frau und der Familie ging wieder von vorne los und ich mittendrin. Natürlich hätte wir wegziehen müssen, doch das Geld hat irgendwie nie richtig gereicht und so konnten wir mit wenig Miete, an meine Eltern, in einer großen Wohnung leben…
Nach einem halben Jahr kam meine Schwiegermutter bei einem Sturz in der eigenen Wohnung ums Leben. Für uns ist ein Welt zusammengebrochen und wir rutschten immer tiefer in den Abgrund. Ich wusste nicht wie ich meiner Frau helfen sollte mit dieser Situation fertig zu werden, weil ich selber Fassungslos gewesen bin. Eine unbeschreibliche Leer war auf einmal da und richtige Gedanken zu fassen nicht mehr möglich. Zurückblickend war ich wohl ein Arschloch, weil ich sie nicht so getröstet habe wie man es hätte besser machen können. Wir entfernten uns weiter von einander und lebten zusammen und waren doch irgendwie getrennt…
Um meine Liebe noch mehr unter Beweis zu stellen machte ich ihr im Dezember einen Heiratsantrag, mit Essen gehen, dann sind wir zu dem Ort gefahren wo wir uns kennen gelernt hatten. Kerzen auf dem Weg, Sekt, Rosen und einem großen Herzen. Ein Umschlag mit "NEIN" und einem mit "JA". Was soll ich sagen, sie hat "JA" gesagt und am 22.12.2000 war dann die standesamtliche Trauung. Doch die Gedanken an die verstorben Mutter waren gegenwärtig und machten die Sache nicht leichter…
Im Sommer wurde dann kirchlich geheiratet und es war eine berauschende Feier. Dann holte uns der Alltag mit seinen Problemen, Unstimmigkeiten und Streitigkeiten sehr schnell wieder ein. Ich habe irgendwie versucht ein Gespräch zu beginnen, doch wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlte so bekamm ich zur Antwort "Du hast schließlich nicht Deine Mutter verloren!" Doch das Leben muss doch irgendwie weiter gehen. Ist es falsch von mir zu denken, dass man sein Leben nicht auf eine einzige Person fixieren sollte? Ich habe sie gefragt warum wir nicht mehr kuscheln, uns in den Arm nehmen und miteinander schlafen. Antwort von ihr"Wenn Dir das so wichtig ist, dann suche Dir eine andere!" Ich habe die Welt nicht mehr verstanden…
Nun kam es wie es kommen musste, ich bekam die Möglichkeit mit einer anderen Frau zu schlafen. Noch vor ein paar Jahren war es für mich undenkbar gewesen diesen Schritt in einer Beziehung zu vollziehen und nun war alles irgendwie anders. Doch meine Probleme waren weiterhin da und bis auf die körperliche Befriedigung hat es nichts gebracht. Ich bereue es aber nicht und es tut mir nur für meine Tochter leid, dass ich die Familie betrogen habe…
Ich habe meiner Frau geraten, psychologische Hilfe zu suchen. Sollte sie es nicht machen, so werde ich sie verlassen. Ich wurde ausgelacht und sie meinte nur "Dann geh doch!" Sie weiß aber ganz genau, dass ich es nicht machen würde, wegen der Tochter. Sie ist zu meinem Mittelpunkt in meinem Leben geworden, meine ganze Liebe gebe ich ihr. Hoffnung in die Zukunft, in einen Menschen zu investieren der viele Dinge im Leben noch gar nicht begreifen kann, ist wohl nicht der richtige Weg. Ich kann nicht alleine sein und wohl auch nicht leben…
Leider habe ich schon sehr oft mitbekommen, was passiert wenn eine Partnerschaft auseinander geht. Das Kind bleibt bei der Mutter, was ja wohl nachzuvollziehen ist, doch ich als Vater habe nicht viele Möglichkeiten. "Das Kind wird durch den Umgang mit dem Vater, zu sehr verstört bzw. wird aus der Vertrauten Umgebung gerissen, was nicht gut ist für die Entwicklung ist" eine von den vielen Begründungen, die es uns Männern nicht leicht macht die Kinder weiterhin und regelmäßig sehen zu können. Sollte das passieren und es wird passieren, weil meine Frau aus gekränkter Eitelkeit so reagieren wird, so gibt es für mich keine Zukunft mehr. Was bleibt ist für mich klar, weiterhin die eigenen Wünschen, Träume und Gefühle soweit wie möglich runter zu schrauben und versuchen damit zu leben…
Ich möchte viele hier ein wenig aufrütteln, man sollte in sich gehen und überlegen wie der Stand der Beziehung ist. Niemals Probleme auf die lange Bank schieben, sondern gleich auf den Tisch und ehrlich darüber reden. Es ist ein Geben und ein Nehmen und zwar zu gleichen Teilen. Macht bitte nicht den Fehler und frisst alles in Euch rein, mit der Zeit werdet ihr daran kaputt gehen. Um einander zu verstehen sollte man darüber reden. Last nicht zu, dass die Gewohnheit in Euer Leben Einzug hält…
An die Frauen appelliere ich von ganzem Herzen, wenn die Beziehung keine Zukunft mehr hat und eine Trennung ansteht, bitte die Kinder nicht als Druckmittel missbrauchen. Die können am allerwenigsten dafür und sind immer die Leidtragenden. Man kann eine Beziehung nicht um jeden Preis am Leben erhalten und im Grunde möchte keine Frau mit einem Mann zusammenleben, der nur noch körperlich anwesend ist…
Wir Männer sollten versuchen, mehr noch auf die Wünsche und die Bedürfnisse der Frauen einzugehen. Es spricht wirklich nichts dagegen zuzuhören und ein liebevoller Partner zu sein. Gemeinsam kann man sehr viel bewegen und es ist immer möglich eine Weg zu finden. Fremd gehen bringt einen nicht weiter, ist bestimmt keine Lösung der Probleme…