Hallo zusammen,
unsere Tochter (7 ½ J) geht derzeit in die 2. Klasse der Grundschule. Sie ist ein fröhliches und sehr aktives Kind, das großen Spaß an der Bewegung hat. Ich habe festgestellt, dass sie ausgeglichener ist, je mehr sie sich körperlich betätigen kann – entsprechend lasse ich sie viel sporteln. Müde ist sie am Abend trotzdem nicht, was so manchen Erzieher schon ungläubig den Kopf hat schütteln lassen, zumal sie sich auch im normalen Alltag viel bewegt (rennt statt zu gehen, spielt fangen, sobald sich ein Mitspieler findet etc.)
Seit 3,5 Jahren spielt sie Tennis (am liebsten hätte sie noch früher angefangen, da sie immer gern mit mir spielen können wollte), seit 2 Jahren ist nun auch Handball dazugekommen (da sie Einzelkind ist, dachte ich, ein Teamsport könne ganz gut für sie sein). Allgemeinen Sport macht sie auch noch – hier gibt es eine AG von der Schule. Alle Aktivitäten finden 1 x/Woche statt und werden mit großer Begeisterung von ihr wahrgenommen.
Die Muse hatten wir erst einmal zurückgestellt, da ich aus o. a. Gründen Bewegung für sie wichtiger fand und sie nicht überfrachten wollte. Seit 1,5 Jahren spielt sie jetzt aber auch noch Klavier. Auch dieses Instrument hatte sie sich selber ausgesucht (wir haben zuvor ½ Jahr an der Musikschule geschnuppert). Üben ist zwar nicht so ganz ihr Ding, aber i. d. R. macht sie es dann doch 5-10 Minuten an schätzungsweise 3 von 7 Tagen/Woche.
Ansonsten geht sie in den Ganztag der Schule und fühlt sich dort auch sehr wohl. Die Schule ist atmosphärisch sehr ansprechend, die Betreuer sind supernett. Sie ist von allen akzeptiert, sehr kommunikativ (=360°-Kind, also zu kleineren, gleichaltrigen, älteren Kindern und auch Erwachsenen) und ein recht selbstbewusstes Persönchen. Dabei ist sie doch ein ziemliches Sensibelchen: Schnappt schnell ein oder ist sauer, fängt an zu heulen, fühlt sich ungerecht behandelt – und wartet dann darauf, dass die anderen wieder den ersten Schritt auf sie zu tun. Ist dieser erfolgt, ist sie aber auch nicht nachtragend. Alles Negative ist vergessen und sie ist wieder mittenmang dabei. Sich zu entschuldigen fällt ihr auch nicht schwer, wobei ich manchmal das Gefühl habe, dass ihr das dann fast zu schnell über die Lippen kommt, so dass es wie „Guten Tag!“ klingt.
Summa summarum könnte ich also ganz zufrieden sein und doch: Obwohl sie von ihrer Umwelt als ausgesprochen pfiffig wahrgenommen wird, sagt mir die Lehrerin, Jill könne mehr, wenn sie sich nur besser konzentrieren würde. Außerdem ist sie – und das ist meine Einschätzung – alles andere als ehrgeizig. Sie soll kein Streber werden, aber ein wenig mehr Motivation würde ich mir schon wünschen. Insbesondere jetzt, wo es so langsam auf die entscheidende Zeit für die Schulempfehlungen zugeht, wird mir mulmig. Ich merke, dass ihr der ‚Ernst‘ der Schulzeit nicht ansatzweise bewusst ist, auch wenn ich immer mal wieder versuche, ihr das kindgerecht zu vermitteln. Das Leistungsniveau in der Schule ist m. E. sehr hoch – auch gem. Aussagen der Lehrerin. Gem. Gespräch mit der Lehrerin vor den letzten Sommerferien befand sich Jill im Mittelfeld. Aktuell habe ich das Gefühl, dass sie abrutscht. =:-O
Jill kann sich nur sehr schwer konzentrieren, jede noch so kleine Fliege an der Wand lenkt sie sofort ab. Alles andere ist interessanter als Schule: Statt ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, hilft sie lieber anderen und nutzt dies als Vorwand, sich nicht selber an die Arbeit begeben zu müssen. Fast schon regelmäßig muss sie zu Beginn der Hausaufgabenbetreuung erst einmal länger auf die Toilette – dass die Aufsicht führenden Lehrer hier mit ihr nicht diskutieren möchten und sie stattdessen einfach gehen lassen, kann ich schon nachvollziehen. In der Konsequenz kommt sie dann aber mit der zur Verfügung stehenden Zeit für ihre Hausaufgaben nicht aus, wird also nicht fertig . Zu Hause zieht sie dann ein langes Gesicht und lamentiert, wenn sie dann noch einmal daran muss. Da sie oft erst spät am Nachmittag zu Hause ist, geht das dann natürlich von ihrer Zeit für freies Spiel ab, der Abend ist schnell vorbei. Dann gibt es noch Abendessen, falls die Zeit reicht, darf sie den Sandmann schauen und die Sendung danach. Manchmal liest sie mir dann noch ein bisschen vor – und dann ist Schlafenszeit. Aber selbst diese Hinweise auf die negativen Folgen oder auch die eigene Erfahrung führen nicht dazu, dass sie die Zeit in der Schule besser nutzt.
Da sie um 20 Uhr ins Bett geht, ist der Abend dann auch gefühlt sehr kurz. Eine spätere Zubettgehzeit kommt nicht in Frage, da sie sich morgens mit dem Aufstehen sehr schwer tut. Sie ist ein absoluter Morgenmuffel.
Obwohl ich also kein richtiggehendes Problemkind habe, wie auf diesen Seiten an anderen Stellen oftmals geschildert, würde ich gerne etwas für sie tun, damit sie ihr m. E. durchaus vorhandenes Potenzial besser entfaltet. Gerne würde ich ihre Konzentrationsfähigkeit steigern und auch ihre Motivation, um ihre Möglichkeiten realistisch auszuschöpfen. Insbesondere zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit dachte ich, das Klavierspiel sei eine gute Sache. Aber irgendwie stellt sich hier kein Effekt ein.
Ich glaube nicht, dass sie ein grundsätzliches Konzentrationsproblem hat, denn sie kann sich sehr wohl auf Dinge sehr intensiv einlassen, die sie besonders interessieren. Da sitzt sie dann wie gebannt oder macht eifrig mit. Aber zuzuhören oder sich mal zu engagieren, auch wenn es erstmal nicht so interessant ist, ist nicht ihr Ding. Wie geht ihr mit solchen Situationen um – kennt jemand dieses Problem? Wie habt ihr es gelöst? Wie hat sich euer Kind entwickelt? Über Hilfestellung würde ich mich freuen.
Sorry, der Text ist mal wieder eher lang geworden. Aber ich denke, es war wichtig, Jill auch ein bisschen zu beschreiben, um eine bessere Einschätzung zu ermöglichen.
Viele Grüße
Kirsten
unsere Tochter (7 ½ J) geht derzeit in die 2. Klasse der Grundschule. Sie ist ein fröhliches und sehr aktives Kind, das großen Spaß an der Bewegung hat. Ich habe festgestellt, dass sie ausgeglichener ist, je mehr sie sich körperlich betätigen kann – entsprechend lasse ich sie viel sporteln. Müde ist sie am Abend trotzdem nicht, was so manchen Erzieher schon ungläubig den Kopf hat schütteln lassen, zumal sie sich auch im normalen Alltag viel bewegt (rennt statt zu gehen, spielt fangen, sobald sich ein Mitspieler findet etc.)
Seit 3,5 Jahren spielt sie Tennis (am liebsten hätte sie noch früher angefangen, da sie immer gern mit mir spielen können wollte), seit 2 Jahren ist nun auch Handball dazugekommen (da sie Einzelkind ist, dachte ich, ein Teamsport könne ganz gut für sie sein). Allgemeinen Sport macht sie auch noch – hier gibt es eine AG von der Schule. Alle Aktivitäten finden 1 x/Woche statt und werden mit großer Begeisterung von ihr wahrgenommen.
Die Muse hatten wir erst einmal zurückgestellt, da ich aus o. a. Gründen Bewegung für sie wichtiger fand und sie nicht überfrachten wollte. Seit 1,5 Jahren spielt sie jetzt aber auch noch Klavier. Auch dieses Instrument hatte sie sich selber ausgesucht (wir haben zuvor ½ Jahr an der Musikschule geschnuppert). Üben ist zwar nicht so ganz ihr Ding, aber i. d. R. macht sie es dann doch 5-10 Minuten an schätzungsweise 3 von 7 Tagen/Woche.
Ansonsten geht sie in den Ganztag der Schule und fühlt sich dort auch sehr wohl. Die Schule ist atmosphärisch sehr ansprechend, die Betreuer sind supernett. Sie ist von allen akzeptiert, sehr kommunikativ (=360°-Kind, also zu kleineren, gleichaltrigen, älteren Kindern und auch Erwachsenen) und ein recht selbstbewusstes Persönchen. Dabei ist sie doch ein ziemliches Sensibelchen: Schnappt schnell ein oder ist sauer, fängt an zu heulen, fühlt sich ungerecht behandelt – und wartet dann darauf, dass die anderen wieder den ersten Schritt auf sie zu tun. Ist dieser erfolgt, ist sie aber auch nicht nachtragend. Alles Negative ist vergessen und sie ist wieder mittenmang dabei. Sich zu entschuldigen fällt ihr auch nicht schwer, wobei ich manchmal das Gefühl habe, dass ihr das dann fast zu schnell über die Lippen kommt, so dass es wie „Guten Tag!“ klingt.
Summa summarum könnte ich also ganz zufrieden sein und doch: Obwohl sie von ihrer Umwelt als ausgesprochen pfiffig wahrgenommen wird, sagt mir die Lehrerin, Jill könne mehr, wenn sie sich nur besser konzentrieren würde. Außerdem ist sie – und das ist meine Einschätzung – alles andere als ehrgeizig. Sie soll kein Streber werden, aber ein wenig mehr Motivation würde ich mir schon wünschen. Insbesondere jetzt, wo es so langsam auf die entscheidende Zeit für die Schulempfehlungen zugeht, wird mir mulmig. Ich merke, dass ihr der ‚Ernst‘ der Schulzeit nicht ansatzweise bewusst ist, auch wenn ich immer mal wieder versuche, ihr das kindgerecht zu vermitteln. Das Leistungsniveau in der Schule ist m. E. sehr hoch – auch gem. Aussagen der Lehrerin. Gem. Gespräch mit der Lehrerin vor den letzten Sommerferien befand sich Jill im Mittelfeld. Aktuell habe ich das Gefühl, dass sie abrutscht. =:-O
Jill kann sich nur sehr schwer konzentrieren, jede noch so kleine Fliege an der Wand lenkt sie sofort ab. Alles andere ist interessanter als Schule: Statt ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, hilft sie lieber anderen und nutzt dies als Vorwand, sich nicht selber an die Arbeit begeben zu müssen. Fast schon regelmäßig muss sie zu Beginn der Hausaufgabenbetreuung erst einmal länger auf die Toilette – dass die Aufsicht führenden Lehrer hier mit ihr nicht diskutieren möchten und sie stattdessen einfach gehen lassen, kann ich schon nachvollziehen. In der Konsequenz kommt sie dann aber mit der zur Verfügung stehenden Zeit für ihre Hausaufgaben nicht aus, wird also nicht fertig . Zu Hause zieht sie dann ein langes Gesicht und lamentiert, wenn sie dann noch einmal daran muss. Da sie oft erst spät am Nachmittag zu Hause ist, geht das dann natürlich von ihrer Zeit für freies Spiel ab, der Abend ist schnell vorbei. Dann gibt es noch Abendessen, falls die Zeit reicht, darf sie den Sandmann schauen und die Sendung danach. Manchmal liest sie mir dann noch ein bisschen vor – und dann ist Schlafenszeit. Aber selbst diese Hinweise auf die negativen Folgen oder auch die eigene Erfahrung führen nicht dazu, dass sie die Zeit in der Schule besser nutzt.
Da sie um 20 Uhr ins Bett geht, ist der Abend dann auch gefühlt sehr kurz. Eine spätere Zubettgehzeit kommt nicht in Frage, da sie sich morgens mit dem Aufstehen sehr schwer tut. Sie ist ein absoluter Morgenmuffel.
Obwohl ich also kein richtiggehendes Problemkind habe, wie auf diesen Seiten an anderen Stellen oftmals geschildert, würde ich gerne etwas für sie tun, damit sie ihr m. E. durchaus vorhandenes Potenzial besser entfaltet. Gerne würde ich ihre Konzentrationsfähigkeit steigern und auch ihre Motivation, um ihre Möglichkeiten realistisch auszuschöpfen. Insbesondere zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit dachte ich, das Klavierspiel sei eine gute Sache. Aber irgendwie stellt sich hier kein Effekt ein.
Ich glaube nicht, dass sie ein grundsätzliches Konzentrationsproblem hat, denn sie kann sich sehr wohl auf Dinge sehr intensiv einlassen, die sie besonders interessieren. Da sitzt sie dann wie gebannt oder macht eifrig mit. Aber zuzuhören oder sich mal zu engagieren, auch wenn es erstmal nicht so interessant ist, ist nicht ihr Ding. Wie geht ihr mit solchen Situationen um – kennt jemand dieses Problem? Wie habt ihr es gelöst? Wie hat sich euer Kind entwickelt? Über Hilfestellung würde ich mich freuen.
Sorry, der Text ist mal wieder eher lang geworden. Aber ich denke, es war wichtig, Jill auch ein bisschen zu beschreiben, um eine bessere Einschätzung zu ermöglichen.
Viele Grüße
Kirsten