Nackenfaltenmessung - ja oder nein?

Klärchen

Aktives Mitglied
Lasst ihr den Triple Test oder Nackenfaltenmessung machen? Ich habe gestern mit meinem FA gesprochen und der meinte er würde mir abraten. Es isteh nur ne Wahrscheinlichkeitsrechnung und sicher sagen, ob oder ob nicht behindert, kann dann eh nur ne FWU, bei der die Wahrscheinlichkeit, daß diese einen Abort auslöst höher ist als die Wahrscheinlichkeit, ein behindertes Kind zu bekommen.

Und sebst die FWU würde ja nicht zeigen, welchen Grad und welche Behinderung das Kind hätte, sondern nur ob evtl. Auffälligkeiten da sind, die ja aber u.U. nichts zu bedeuten haben müssen.

Lasst ihr das machen? Wie seht ihr das? ?(
 
K

Kleiner Eisbär

Guest
Wir haben uns bewust dagegen entschieden. Ich möchte gar nicht wissen ob unser Kind behinter ist oder nicht da uach in diesem Fall eine abtreibung für mich NICHT in erwähnung käm.

Unser Arzt hat gesagt das er das nur leute empfehlen würde die auch dann an eine Abtreibung denken würden. Und dann ist das nicht 100%sicher.

Ihr müßte euch halt überlegen ob ihr es wissen wollt oder nicht?

Gruß Julia
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also Tripple Test soll ja wirklich sehr ungenau sein.
Ich habe Nackenfaltenmessung machen lassen, einfach weil ich es super fand, schöne Bilder von meinem Kind zu sehen. Hier läuft es unter 3 D Ultraschall. Für mich fand ich das schon wichtig, weil ich zu Beginn der Schwangerschaft (als ich es noch nicht wusste) eine fette Mandelentzündung hatte und Antibiotika gekriegt habe und ich wolle schon mich irgendwie vergewissern, das alles in Ordnung ist.
Bei der Nackenfaltenmessung kann man schon ein bisschen besser bestimmen und den Wahrscheinlichkeitsfaktor etwas genauer berechnen. Vor der Messung lag der bei mir bei 1:1000 und nach der Berechnung bei 1:2900. Das fand ich dann schon sehr beruhigend.

Da das die Krankenkasse bezahlt und es wirklich schön und ungefährlich ist, spricht doch nichts dagegen oder?

FWU würde ich niemals machen lassen, egal wie alt ich bin. Wir haben eine Freundin die hatte Zwilinge. Einer ist abgegangen nach der FWU und zum zweiten hieß es schriftlich: herzlichen Glückwunsch, ihr Baby ist kerngesund. Pustekuchen, der ist Mongoloid, zwar nicht so stark aber er ist es und es konnte in der FWU nicht festgestellt werden, weil es nicht stark genug war. Super. Damit war das Thema FWU bei mir für immer erledigt.
 

Klärchen

Aktives Mitglied
Ja aber genau das will ich doch sagen, das Ergebnis allein sagt wenig aus,m auch wenn ich 1:200000 hätte, könnte ich das 200.000. Kind bekommen und es wäre behindert.

Und eine FWU müsste ich zwangsläufig machen lassen. Wenn ich z.B. 1:750 hätte, dann hätte ich ne höhere Wahrscheinlichkeit als normal in meinem Alter. Deswegen aber noch lange kein behindertes Kind. Also müsste docheine FWU folgen. Die ichaber ablehne wegen dem Risiko.
 

melodie

Stolze (Teenie)Mama von Merle Sophie
Und wenn du weißt das es behindert ist?! was ändert es dann denn? freust du dich dann nicht mehr aufs kind, lässt du es abtreiben?!
 

dava

Julians Mama
Mein Arzt hat mir in meiner Schwangerschaft auch von der Möglichkeit der Nackenfaltenmessung berichtet. Er meinte zwar, dass in meinem Alter das Risiko gering ist, dennoch müsste er mich über die Möglichkeit aufklären....
Der Spaß hätte 140 Euro gekostet. Und ich war voller Zweifel. Sollte ich die Untersuchung machen lassen....oder doch nicht. Habe mir tagelang den Kopf darüber zerbrochen.
Wir haben uns letztendlich gegen diese Untersuchung entschieden. Ich hätte mein Kind so und so nicht abtreiben können...hätte es auch mit einer Behinderung über alles geliebt...
Außerdem kann ja während der Schwangerschaft oder der Geburt noch so vieles passieren - letztendlich kann man nie sicher sein dass das Kind vollkommen gesund auf die Welt kommt!

lg
Dava
 
M

Mine

Guest
meine ex-fä hat die nackenfaltenmessung einfach gemacht, hat mich gar nicht erst gefragt. leas nackenfalte war weit über der norm, als ich dann zwei wochen später wegen tierischem bauchweh bei einer neuen fä war und die den auf meinen wunsch wiederholt hat, war die falte okay.
sofern kein risiko besteht (downsyndrom in der familie z.b.), sehe ich keinen sinn in dieser untersuchung. für mich war klar, dass ich selbst bei downsyndrom, offenen rücken, ... lea kriegen werde und es ist alles gut gegangen. zumal bei der nackenfaltenmessung NUR trisomie 21 getestet wird, dabei gibt es so viele verschiedene behinderungen ... neenee. mmn bekommt man ein kind weil man es liebt und voll hinter ihm stehen will und nicht weil's nicht behindert ist.
 
U

User 5

Guest
Hier in Ö. wird die Nackenfalte automatisch gemessen. Es ist also eine normale Untersuchung laut MutterKindPass...

Ich hab mir das Ergebniss bei beiden SS nicht sagen lassen, für mich hätte es keinerlei Unterschied gemacht.
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
Original von Kleiner Eisbär
Wir haben uns bewust dagegen entschieden. Ich möchte gar nicht wissen ob unser Kind behinter ist oder nicht da uach in diesem Fall eine abtreibung für mich NICHT in erwähnung käm.

Unser Arzt hat gesagt das er das nur leute empfehlen würde die auch dann an eine Abtreibung denken würden. Und dann ist das nicht 100%sicher.

Ihr müßte euch halt überlegen ob ihr es wissen wollt oder nicht?

Gruß Julia

wollte ic auch schreiben :-D aus dem gleichen grund haben wir auch dagegen entschieden.
 
M

Mine

Guest
Original von x_lady
Original von Mine

sofern kein risiko besteht (downsyndrom in der familie z.b.), sehe ich keinen sinn in dieser untersuchung.

Down-Syndrom ist nicht vererbbar.

das stimmt nicht so ganz. die wahrscheinlichkeit dass das kind das downsyndrom hat, ist weit höher wenn die eltern oder ein anderer verwandter dies auch hat. siehe z.b. hier: http://www.trisomie21.de/vererbung_wahrscheinlichkeit.html . das war auch eine der fragen, die beim aufklärungsgespräch zu beginn der ss kamen, ob es in meiner familie behinderungen (inkl. trisomie 21) gibt oder gab.

edit: weit höher in sofern, dass das risiko bei einer z.b. 30jährigen nicht mehr bei 0,8% liegt, sondern z.b. bei 1,3%. wenn man das auf alle geburten, bzw. schwangerschaften hochrechnet, ist das für mich "weit höher" ;D
 

hexe0120

Namhaftes Mitglied
wir haben uns auch bewußt dagegen entschieden.

bei mir war das risiko 1:1400
und auch wenn es behindert gewesen wäre, ich hätte den krümel nach dem
ersten herzschlag den ich gesehen hab nicht mehr hergegeben.

dann lieber eine bissl unbeschwertere schwangerschaft.
weil den grad der behinderung kann man ja eh nicht ganz sicher sagen
 
M

Mirsche

Guest
ich habs damals machen lassen im Rahmen des Organscreenings mit dem 3D-Ultraschall, wiel ich zur Beginn der SS noch im Labor mit fruchtschädigenden Substanzen gearbeitet habe.
Einerseits war es toll, den KLeinen mit diesem Hightech-gerät anzuschauen, andererseits hatte ich danach bis zum Ende der SS, mein Kind könnte einen Herzfehler haben oder behindert sein, weil in seinem Herzen ein White spot entdeckt wurde.
Ich kann nicht sagen, ob ich das bei meinem zweiten Kind nochmal machen würde. Vielleicht ja ohne die Ergebnisse sehen zu wollen :-D
melodiechan ich hätte mein Kind niemals abtreiben lassen oder mich weniger drauf gefreut, wenn es behindert wäre. Aber ein behindertes Kind verändert dein Leben denk ich noch viel drastischer. Und wenn es z.B. gehbehindert ist, muss man ja auch schauen, dass man eine behindertengerechte WOhung findet uvm.
AU0erdem hat man so Zeit, sich mit dem Thema in aller Ruhe auseinanderzusetzen, ohne direkt damit konfrontiert zu sein, wie man es wäre, wenn eine Behinderung erst bei der Geburt festgestellt würde.
Wie viele schon schrieben, die Methoden sind alle nicht besonders sicher und im Ernstfall beunruhigen die Ergebnisse mehr als dass sie für Klarheit schaffen. Ich denke, dass muss man in der jeweiligen Situation abwägen
 

eva.m.p

Pause
bei mir hat die FÄ die Nackenfalte einfach im Rahmen eines normalen US gemessen, sie war ganz klar innerhalb des Normbereiches, wie hoch das Risiko war, weiß ich nicht.

FWU oder Triple-Test hat sie bei mir gar nicht angeboten, da ich ja erst 20 bin.

Ich hätte eine FWU jedoch auch nicht machen lassen aus zwei Gründen:

1. selbst wenn ich von der behinderung wüsste, hätte man nichts mehr machen können und eine abtribung wäre für mich absolut nicht in frage gekommen - also hätte eine FWU auch nichts geändert, sondern nur das Risiko eines Aborts erhöht.

2. sind diese Untersuchungen nicht genau und vertauschungen möglich. meine mutter leiß (da schon 40 jahre alt) eine FWU machen. Ergebnis: ein gesunder Junge!
Ich wurde geboren und es "fehlte" etwas. Wurde sofort weggebracht um zu schauen, ob irgendwas mit dem geschlecht nicht stimmte. als dann zweifelsfrei klar war, dass ich ein mädchen bin, wurde ich wieder weggenommen, um zu untersuchen, ob ich denn dann auch nicht behindert bin.

Nein, sowas würde ich nicht wollen. Ich stelle mir dieses Szenario vor, dass eine Frau ihr gesundes Kind tötet, weil Ergebnisse vertauscht wurden oder das Ergebnis einfach falsch war... :shake
 

Klärchen

Aktives Mitglied
Also bei uns ist es so, daß die Cousine meines Mannes schwerstbehindert ist. Geistig und körperlich. In sofern haben wir uns beide genetisch testen lassen, sind beide gesund. Mein FA meinte aber, daß das nicht heissen muß, daß das Kind weniger Risiken hat als andere. Auch bei gesunden Elter kann eine schwere Behinderung entstehen.

Ich glaube die Behinderungen, die unter der Geburt entstehen kann man bei diesem Thema weglassen, die kann niemand beeinflussen oder voraussehen.

@x_lady:
Also das kann nicht sein, daß DS nur vererbt wird, wenn einer der Eöltern das hat, denn dann würden scheinbar gesunde Eltern nicht DS-Kinder bekommen, allein das ist doch unlogisch. Und DS-kranke Menschen kriegen doch seltenst eigene Kinder.

Ich habe viel über das Thema nachgedacht seit Montag und ich glaube ich könnte es nicht abtreiben. Ich glaube ich würde es nicht abtreiben.
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Also gut, ein bissel Aufklärungsarbeit.....

Down-Syndrom ist keine Krankheit, sondern eine genetisch bedingte Veranlagung, die unveränderbar ist.
Menschen mit Down-Syndrom "leiden" nicht an DS, sie sind einfach so.

"mongoloid" ist eine veraltete falsche Bezeichnung, die unbedingt vermieden werden sollte. Sie kommt daher, dass man früher meinte, Menschen mit DS hätten ein ähnliches Aussehen wie der mongolische Volksstamm.
Allerdings haben sich sowohl Menschen mit DS als auch die Mongolen irgendwann dafür ausgesprochen, diese Bezeichnung nicht mehr zu verwenden, da sie irreführend und diskriminierend ist.

Es gibt sowohl vererbbare als auch nicht vererbbare Formen von DS.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Aus Angst vor einer Behinderung des Kindes bestimmte Untersuchungen machen zu lassen, finde ich sehr fragwürdig. Es gibt sooooo viele verschiedene Formen von Behinderung, die alle nicht feststellbar sind durch diese Methoden....es gibt einfach keine Sicherheit für Schwangere, das ihr Ungeborenes denn auch perfekt ist! ;D

Wo will man denn die Grenze ziehen, welches Kind darf denn noch trotz "Fehler" leben, welches nicht??


Ich bin selber Mama einer süssen Maus mit DS. Ich wusste, allen Göttern sei Dank, nichts davon in der Schwangerschaft. Ich wäre mölicherweise auch so dumm gewesen, über Abtreibung nachzudenken....... :uebel

So hatte ich eine wunderbare Schwangerschaft ohne Sorgen....und nun hab ich ein wunderbares Kind.

Klar, es gibt sehr viele Probleme rund um die Behinderung....das will ich gar nicht erst schönzureden versuchen.
ABER: mein Leben ist nach wie vor wunderbar, auch und gerade mit dieser Tochter.

UND VOR ALLEM:

ich sehe, wieviel Spass dieses Kind am Leben hat, mehr als viele "gesunde" Menschen jemals haben werden.
und das ist es doch, worauf es eigentlich ankommt im Leben, oder? Einfach, dass man das Leben als solches geniessen kann...und diese Fähigkeit haben Menschen mit Behinderung genauso wie andere auch, oftmals sogar intensiver.


Ich würde niemals diese Untersuchungen machen lassen....
weil es eh nie eine Garantie gibt
weil alle Methoden so ihre Unsicherheit haben und fragwürdige Ergenisse die Schwangerschaft nur belasten
einzig die FWU ist etwas sicherer, aber die ist viel zu risikoreich fürs Ungeborene
weil auch Menschen mit Behinderung ein Recht auf Leben haben!!!!!!!!!!

Ich kann Menschen verstehen, die sagen, dass sie sich ein Leben mit behindertem Kind nicht vorstellen können...
aber es gibt ja auch immer noch die Möglichkeit einer Adoption....

Schon in der Schwangerschaft zu wissen, dass ein Kind behindert sein wird, hat nur einen einzigen Vorteil...dass man besser auf Komplikationen unter der Geburt vorbereitet sein kann. Aber diese treten meist ja nur auf, wenn zur Behinderung an sich auch noch Organschäden auftreten. Diese aber werden normalerweise auch mit den Standard-Vorsorgeuntersuchungen entdeckt.


Grüssle Lys
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Nachtrag:

bitte lest nochmal in "schwanger über 35" die diversen Threads zum Thema DS...

da steht auc viel über Pränataldiagnostik drin :engel
 
X

x_lady

Guest
Original von Lys
Also gut, ein bissel Aufklärungsarbeit.....

Down-Syndrom ist keine Krankheit, sondern eine genetisch bedingte Veranlagung, die unveränderbar ist.
Menschen mit Down-Syndrom "leiden" nicht an DS, sie sind einfach so.

"mongoloid" ist eine veraltete falsche Bezeichnung, die unbedingt vermieden werden sollte. Sie kommt daher, dass man früher meinte, Menschen mit DS hätten ein ähnliches Aussehen wie der mongolische Volksstamm.
Allerdings haben sich sowohl Menschen mit DS als auch die Mongolen irgendwann dafür ausgesprochen, diese Bezeichnung nicht mehr zu verwenden, da sie irreführend und diskriminierend ist.

Es gibt sowohl vererbbare als auch nicht vererbbare Formen von DS.

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Aus Angst vor einer Behinderung des Kindes bestimmte Untersuchungen machen zu lassen, finde ich sehr fragwürdig. Es gibt sooooo viele verschiedene Formen von Behinderung, die alle nicht feststellbar sind durch diese Methoden....es gibt einfach keine Sicherheit für Schwangere, das ihr Ungeborenes denn auch perfekt ist! ;D

Wo will man denn die Grenze ziehen, welches Kind darf denn noch trotz "Fehler" leben, welches nicht??


Ich bin selber Mama einer süssen Maus mit DS. Ich wusste, allen Göttern sei Dank, nichts davon in der Schwangerschaft. Ich wäre mölicherweise auch so dumm gewesen, über Abtreibung nachzudenken....... :uebel

So hatte ich eine wunderbare Schwangerschaft ohne Sorgen....und nun hab ich ein wunderbares Kind.

Klar, es gibt sehr viele Probleme rund um die Behinderung....das will ich gar nicht erst schönzureden versuchen.
ABER: mein Leben ist nach wie vor wunderbar, auch und gerade mit dieser Tochter.

UND VOR ALLEM:

ich sehe, wieviel Spass dieses Kind am Leben hat, mehr als viele "gesunde" Menschen jemals haben werden.
und das ist es doch, worauf es eigentlich ankommt im Leben, oder? Einfach, dass man das Leben als solches geniessen kann...und diese Fähigkeit haben Menschen mit Behinderung genauso wie andere auch, oftmals sogar intensiver.


Ich würde niemals diese Untersuchungen machen lassen....
weil es eh nie eine Garantie gibt
weil alle Methoden so ihre Unsicherheit haben und fragwürdige Ergenisse die Schwangerschaft nur belasten
einzig die FWU ist etwas sicherer, aber die ist viel zu risikoreich fürs Ungeborene
weil auch Menschen mit Behinderung ein Recht auf Leben haben!!!!!!!!!!

Ich kann Menschen verstehen, die sagen, dass sie sich ein Leben mit behindertem Kind nicht vorstellen können...
aber es gibt ja auch immer noch die Möglichkeit einer Adoption....

Schon in der Schwangerschaft zu wissen, dass ein Kind behindert sein wird, hat nur einen einzigen Vorteil...dass man besser auf Komplikationen unter der Geburt vorbereitet sein kann. Aber diese treten meist ja nur auf, wenn zur Behinderung an sich auch noch Organschäden auftreten. Diese aber werden normalerweise auch mit den Standard-Vorsorgeuntersuchungen entdeckt.


Grüssle Lys

Schön geschrieben,bzw.sehr informativ.
Welche Formen des DS gibt es?
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Hallo x-lady,

Je nachdem, ob nur ein Teil vom Chromosom 21 oder das gesamte Chromosom zusätzlich vorhanden ist und ob die verantwortlichen Gene in jeder Zelle zu oft vorkommen, unterscheidet man drei Formen von Down-Syndrom :
die freie Trisomie 21 (Häufigkeit 95 Prozent), dabei haben alle Körperzellen das Chromosom 21 dreimal
die Translokationstrisomie (Häufigkeit 4 Prozent), dabei ist nicht das gesamte Chromosom, sondern nur ein Teil davon dreimal vorhanden
und das Trisomie-21-Mosaik (Häufigkeit 1 Prozent), dabei haben nur manche Zellen das Chromosom 21 dreifach


Gruss Lys
 
X

x_lady

Guest
Danke für die Erklärung!
Meistens liest man nur DS=freie Trisomie 21.
Aber wahrscheinlich weil das am häufigsten vorkommt.
Und ist das die Form des DS die nicht vererbbar ist?
 

Mummla

Lässt die Finger von E-ma-nu-ela
Wir haben es nicht machen lassen, weil die Ergebnisse sowohl beim Triple Test (so heisst doch der Bluttest?) als auch bei der NF-Messung so ungenau sind, dass ich sie genausogut aus dem Kaffeesatz lesen könnte. Von 200000 Frauen erhalten 516 einen verdächtigen Befund. Davon kriegen nur 16 wirklich ein Kind mit Down Syndrom. Und bei 4 Frauen wird das DS nicht entdeckt. Das kann ich mir doch in die Haare schmieren!

Zum Thema Abtreiben bei Behinderung: Das finde ich nicht so einfach zu beantworten. Ich persönlich hätte mit einem Downkind gut leben können, sofern die Behinderung dem Kind ein Leben ermöglicht, das es erfüllend finden kann. Was ich schrecklich finde, sind behinderte Kinder, die ihr Leben blind und taub in einem Bett verbringen (dies nur als Beispiel). Wenn ich wüsste, dass es so kommen könnte (und das nicht mit so einer lachhaften Genauigkeit wie bei der NF-Messung), dann würde ich das meinem Kind nicht antun wollen, denn wie soll es so isoliert so etwas wie Selbsterfüllung finden? Wie macht man ihm klar, dass die zehnte Operation schon wieder notwendig ist, dass man halt einen wunden Rücken hat, wenn man so viel liegt? So ein Kind empfindet das doch alles nur als Drangsalierung. Ich denke dabei auch an die Reportage über die beiden Frühchen, die in der 23. Woche kamen, und bei denen sich die Eltern für Maximaltherapie entschieden. Die wurden wieder und wieder operiert, intubiert, herumgefahren, herumgeschnitten. Sie haben beide überlebt, blöind, schwerhörig und wahrscheinlich schwer behindert. Das hätte ich abgelehnt, bei aller Liebe, bei aller Freude über das Kind. Sie haben auch ein Recht, in Würde zu sterben. Und entscheiden können das nur die Eltern und nicht die Umwelt.
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Liebe Mummla,


ich möchte Dir insofern Recht geben, dass es sicher auch Fälle gibt, wo es besser ist, ein Kind gehen zu lassen...
Wenn es sowieso nur mit Hilfe der Technik am Leben gehalten werden kann und auch das nur, um ständig unter Schmerzen zu leiden, dann sollte man sich wirklich überlegen, ob es das wert ist.

Aber ich finde es ganz furchtbar tragisch, dass so wahnsinnig viele Kinder abgetrieben werden, nur weil sie nicht "perfekt" sind.

Ich kann wirklich nur aus meinen eigenen Erfahrungen sprechen...und die beziehen sich halt fast nur auf DS, weil ich mich eben hierfür interessiere und auch Vergleichsmöglichkeiten habe.

Sehr viele Kinder mit DS bekommen niemals die Chance auf Leben, nur weil die verunsicherten Eltern neben der Diagnose DS für ihr Ungeborenes auch noch das "Horroszenario" schwerstbehindertes Kind geschildert bekommen.

Das ist wie mit den Beipackzetteln....da steht alles drin, was jemals aufgetreten ist.....
Jedoch haben die meisten Menschen mit DS nur sehr wenige der "typischen" Merkmale und Einschränkungen.

Viele Ärzte haben bezüglich DS leider noch einen Wissensstand von Anno dazumal und den geben sie dann auch weiter. Da wird dann von "schwachsinnig" "dauerhaft krank" "unbildbar" und "nicht lernfähig" gesprochen, von stumpf- und starrsinnigen Kindern, die nur eine Belastung für die ganze Famlilie sind. :angryfire

Dieser "Wissensstand" liegt leider auch noch vielen "medizinischen Fachbüchern" zugrunde. :angryfire

Da kann ich nur schreiend davonlaufen!!!!

Das ist einfach nicht fair, es wird nur die negative Seite gezeigt, nur die Defizite werden herausgestrichen.
Es ist nicht fair den Kindern gegenüber, die so viel Spass am Leben haben können.
Es ist aber auch den Eltern gegenüber nicht fair, sie müssen dann in kürzester Zeit eine Entscheidung über Leben und Tod treffen. Sie werden dabei von den Ärzten oft unzureichend und "negativ" beraten und stehen auch unter dem Druck der Gesellschaft, in der ja noch immer die Meinung kursiert, dass "solche Kinder doch heute nicht mehr sein müssen"
:kotz:
Meiner Meinung nach muss soviel Intoleranz und Dummheit nicht sein!!!!!

Das ist auch der Grund, warum ich immer wieder versuche, aufzuzeigen, dass Kinder mit DS sooo viel Spass haben können und sooo viel Freude in eine Familie bringen können.
Ich möchte einfach, dass fair und wahrheitsgetreu informiert wird und nicht nur das Negative im Vordergrung steht. Wie sollen denn die werdenden Eltern zu einer für sie richtigen Entscheidung kommen, wenn sie mehr oder weniger gesagt bekommen, dass ihr Kind ein Monster sein wird?????
Ist doch klar, dass da so oft abgetrieben wird.


Wenn eine Familie aber nach ausreichender und ehrlicher Beratung und nach Abwägung aller Möglichkeiten immer noch zu dem Schluss kommt, ein Kind mit Behinderung nicht zu "wollen", so ist dies zwar sehr schade und mir persönlich auch unverständlich, aber es muss akzeptiert werden, das ist keine Frage.


Sorry, war jetzt echt bissel off-topic, aber bei sowas MUSS ich einfach meinen Senf abgeben...*g*
Bitte nicht übel nehmen....


Liebe Grüsse
Lys
 
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