Kompliziert -  nun doch kein ADHS????

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isabellvare

Guest
Hallo, neuer Thread, alter Thread "ist mein Kind das einzig schwierigste auf der Welt?" hab ich zu gemacht.

Hier gibts die Fortsetzung:

Am 22.07.04 hab ich die Enddiagnose von der Psychologin (die liebe nette Frau Doktor vom vorherigen Thread) gehabt. Dort teilte sie mir mit, mein Kind hat kein ADHS, sondern nur "eine seelische Behinderung" und ich bin alles schuld, weil ich ihn mal kurze Zeit nach der Geburt abgelehnt habe. Komisch eine Woche vorher sagt sie mir, das er ADHS hat und nu wieder nicht, nach nur einen Schuleignungstest??? :wow Ich saß da und hörte ihr zu, bekam aber nichts davon mit, was sie versuchte mir einzureden.
Ich hab echt einen Fehler gemacht. Ihr habt mir ja schon zuvor geraten, nicht zu dieseser merkwürdigen Psychologin zu gehen. Ich wollte ja aus Zeitmangel nicht auf Euch hören :wand
Ich hab eine Therapie für mich und meinem Sohn für zuhause beantragt. Nun ist das Jugendamt dafür zuständig, weil mein Sohn im Sept. 6 Jahre alt wird. Die andere Behörde hatte der Therapie schon längst zugestimmt, aber der
Leiter vom sozialen Dienst, will nun von der Frau Doktor ein Gutachten erstellt haben. (Oh diese Behördenwillkür, die schieben sich gegenseitig die Zuständigkeit hin und her) X( Da hab ich gesagt, das ich mir eine neue Psychologin suchen werde, und auf keinen Fall mir von der Frau ein Gutachten machen lasse, die von vorne herein gegen mich war. :ausheck
Ich zog die Schweige-entbindung wieder zurück und hab dank meiner Familienberaterin die mir hier soviel geholfen hat, eine neue Psychologin aufgetan, die wegen Praxiseröffnung und Sommerferien mir sofort Termine gegeben hat. :ablachen
Und jetzt am Montag hatte ich das Erstlingsgespräch, und siehe da, die Frau ist toll. Ich hab direkt ein gutes Gefühl gehabt, die Chemie stimmte von Anfang an und ende August ist sie mit den Test´s fertig. Da mein Sohn (fast 6J) unter Wahrnehmungsstörungen leidet und Entwicklungsverzögert ist, hat mich die Psychologin angelächelt und mir mitgeteilt, das viele Kinder die diese Probleme haben, Verhaltensauffällig werden und das wäre ja wohl nicht meine Schuld. (Aufatmen), sie will mir auch noch weiterhelfen, in der Problematik " mein Kind will einfach nicht sauber werden" da wäre sie Spezialistin :anbet
Es ist auch egal ob mein Kind Adhs hat - oder "nur" Verhaltensauffällig ist, oder wer letztendlich Schuld dran trägt, aber es ist doch wichtig das ihm und mir geholfen wird,oder? Ich fühle mich aufjedenfall wieder besser und bei ihr in den besten Händen :-D :sonne ganz liebe Grüße von Isa :bye:
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Na also Isa,
das hört sich doch schon mal besser an als die Leidensgeschichte von der alten Psychologin.
Ich wünsche dir das du jetzt die Richtige gefunden hast.
Es ist sehr schwer nach so einem Erlebnis wie du es hattest wieder unvoreingenommen auf jemanden zu zu gehen.
Aber du und dein Kleiner, ihr schafft das schon.

LG :bye: Cordu
 
I

isabellvare

Guest
Vielen Dank Cordu, für Deine aufmunternden Worte, werd Euch auf dem Laufenden halten :sonne lg. Isa
 
S

Schnüffi

Guest
Mensch Isa,

das ist ja scheußlich, wie gut, daß Du zu einer anderen Ärztin gegangen bist.
Wenn Du selbst ein gutes Gefühl dabei hast, dann wird es schon stimmen.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall, daß ihr Ernst genommen werdet mit Euren
Problemen und Euch richtig geholfen wird.

Viele Grüße von Schnüffi
 
I

isabellvare

Guest
Danke Schnüffi :-D , endlich hab ich wieder ein kleines Erfolgsergebnis und die Hoffnung das alles doch noch gut wird. Ich werd aufjedenfall Euch mitteilen, was dabei rausgekommen ist. Und vielen Dank für Deine Worte :winken: , die bauen auf. Lg. Isa
 
S

Schnüffi

Guest
Bitte, bitte, gern geschehen!!

Wir Mütter, bzw. Eltern von ADHS Kindern brauchen auch viel Unterstützung
von anderen Leuten, das ist sehr wichtig für unsere Psyche.
Und um unsere Kinder besser zu verstehen.

ich habe immer wissen wollen, wie sich Erwachsene mit ADS fühlen, ich
wollte immer meine Tochter besser verstehen.

Jetzt habe ich selbst die Diagnose und muß leider sagen, man fühlt sich
nicht sehr gut damit!

LG von Schnüffi
 
I

isabellvare

Guest
Hallo Schnüffi, ich find das nicht schlimm das Du ADS hast. Damit kannst Du Dir ja auch einiges erklären was vielleicht in Deinem Leben schief gelaufen ist. Ich hab auch immer den Verdacht, selbst Adsler zu sein, weil so viele Dinge auch auf mich zu treffen, und viele Dinge sind in meinem Leben schief gelaufen sind und ich hätte sehr gerne mal gewußt warum und wieso???? 0( Wieso, mir manchmal Dinge passieren, wo ich denke "ausgerechnet mir muss sowas passieren" Da ich ja immer noch nicht weiß ob mein Kleiner Ads hat, warte ich erstmal ab, sollte es doch herauskommen, lasse ich mich auch mal testen. Also, liebe Schnüffi, laß bloß nicht den Kopf hängen :troest , es wird bestimmt am Anfang nicht leicht sein, damit zu leben, je mehr Du Dich dann damit auseinandersetzt, desto mehr wirst Du Dich dann auch wieder annehmen können und die die uns nicht leiden können, sollen doch bleiben wo der Pfeffer wächst, gell? :aetsch lg. Isa
 
I

isabellvare

Guest
Und nu hat er doch ADS+Hyperkynetisch

Hallo Ihr Lieben, jetzt hab ich die Diag. von der 2. netten Psychologin. Mein Sohn hat ADS m. Hyperkynetik (ständiger Bewegungsdrang) Hyperaktivität bedeutet ständiger Tatendrang, mir doch egal für mich ist das alles das Gleiche :rofl
Ich war zwar jetzt davon überzeugt, das sie kein ADS feststellt, und ziemlich überrascht das sie es doch diagnostizierte. Irgendwie dieses Hü- und Hot, jetzt bin ich wenigstens froh, das es nicht an mir liegt. Und ich weiß woran es liegt.
Sie hat mir Ritalin empfohlen - nur hab ich keine Ahnung ob ich das tun soll, ich würd mich sehr freuen, wenn hier einige mir erzählen könnten - welche Erfahrungen sie gemacht haben, mit den Medis. Danke. :winken: Lg. Isa
 
S

Schnüffi

Guest
Liebe Isa,

zum ersten: ich freue mich für Dich, daß die Diagnose feststeht!!
Es ist doch eine Erleichterung für Dich.

Das mit der Überlegung für oder gegen Ritalin ist sehr schwierig.
Jeder mit einem ADS Kind wurde schon mal vor die Entscheidung gestellt.
Und es sollte auch wohl überlegt werden.

Du muß wissen, wie schwer Dein Kind betroffen ist. Hat es schwere Wutanfälle,
ein starkes oppositionelles Verhalten, kommt es mit Gleichaltrigen nicht
gut zurecht, ist ein Außenseiter, hat es in der Schule und bei den Hausauf-
gaben massive Probleme.
Hat es depressive Phasen? Hat es schon mal an Selbstmord gedacht?

Ich finde es sind Dinge, über die Du nachdenken solltest.

Ich bin der Meinung, wenn ein Kind keine Freunde hat, nicht dazugehört,
sollte man doch überlegen, ob es wichtiger ist für das Kind, daß es so auf-
wächst wie es halt mal ist und es mit seinen Problemen recht und schlecht
zurecht kommen läßt, oder ob es nicht vielleicht für das Kind besser wäre
dazu zu gehören. Denn ich denke, es ist für ein Kind sehr "schmerzhaft"
nicht wie andere zu sein und von Anderen immer abgelehnt zu werden
und gleichzeitig zu merken es nicht zu schaffen Leistung zu erbringen, obwohl
es will.

Du solltest auf jeden Fall viel lesen darüber und vielleicht Dich einer Selbst-
hilfegruppe anschließen und wenn Du irgentwo liest,daß Vorträge sind darüber
sich alles anhören.

Die Entscheidung letztendlich liegt bei Dir, und Du solltest nicht zu viele
Menschen um Rat fragen, denn es erzählt Dir Jeder was anderes, Du allein
spürst doch, wie es Deinem Kind geht.

Bei meiner Tochter hatte ich sehr große Angst davor, aber wir waren gezwungen
damals, denn sie hatte alle o.g. Probleme.
Es war so schlimm, daß ich fix und fertig war damals.
Heute nimmt meine Tochter eine viel kleinere Dosis wie am Anfang, und es
hat sich vieles massiv verbessert.
Ich besuche auch regelmäßig Elternverhaltenstraining bei der Psychologin.

Es wird auch alle 3 Monate das Blutbild kontrolliert und EKG gemacht und alle
6 Monate EEG und Ultraschall.
Nebenwirkungen hat sie nur, daß sie wenig Appetit hat, aber da sie jetzt
viel weniger bekommt, hat sie wieder zugenommen.

Falls Du noch Informationen möchtest, schreibe mir eine PN oder ins
Netz.

Viele Grüße von Schnüffi
 
I

isabellvare

Guest
Hallo Schnüffi, sorry das ich mich erst jetzt melde. Aber Du kennst das bestimmt auch, mal ist wochenlang Ruhe, mal kommt alles auf einmal. Ich bin im Moment echt im Stress und hab auch gesundheitliche Probleme. Erst mal besten Dank für Deine Mitteilung. Ich denke ich werd erst mal abwarten was mit dem Medikament ist. Ich hab ja bald eine Familientherapie mit meinem Sohn und hab seit 4-6 Wochen schon echt Besserung in seinem Verhalten erlebt. Der Therapeut war ja hier und gab mir schon mal 2 Tipps, die ich eisern durchhalte und wer glaubst? Echt super sind die und es klappt seit dem viel besser mit meinem Sohn. Dadurch bin ich gestärkt diese Therapie bald anzufangen mit einer großen Hoffnung.

Seit 3 Wochen geht er wieder in einen integrativen Kiga und es gefällt ihm sehr gut dort. Die Erzieherinnen sind eingeweiht und er wird dort wirklich liebevoll an - und aufgenommen. Er hat sogar schon dort 2 Spielkameraden gefunden. Er bekommt dort Motopädie und Logopädie und wird in ca. 4 Wochen noch heilpädagoisch therapiert bzw. eine Spieltherapie bekommen. Die Pyschologin sagte das reicht an Therapien. Sonst ist er überfordert.

Da ich schon etliche Besserung verspüre, laß ich mir Zeit mit dem Medikament. Ich denke das ich erst ein halbes Jahr warte und sehe, wie das mit den ganzen Therapien so läuft, sollte es alles nicht klappen, werd ich natürlich mich dann nicht mehr dageben erwehren. Im Moment ist es aufjedenfall besser als noch vor 3 Monaten. Ich freue mich aufjedenfall, das ich so eine Förderung erhalte, endlich mal. Wie lange hab ich darauf gewartet. Und ich hoffe, das alles wieder besser wird und er auch glücklicher wird.

Also, ich bedanke mich aber auch hier für die zahlreichen Zuschriften auch in meinem anderen Thread, weil ich hier soviel Zuspruch bekommen hab, das hat mich sehr aufgebaut. Ich weíß jetzt endlich, das ich nicht allein da stehe mit einem Kind was sehr anders ist als andere und trotzdem noch liebenswert sein kann, was ich eine Zeit lang selbst nicht mehr sah. Ich bin froh, ihn wieder annehmen zu können und das positive in meinem Sohn zu sehen. Ich weiß das kostet alles Kraft, aber die Kraft hab ich auch hier rausgezogen, weil ich weiß, das es hier soviele Mütter gibt, die selber die gleichen Probs haben. Hier fühlt man sich angenommen, besten Dank für alles, ich wünsche auch jeden von hier, viel Kraft und den Mut nach vorne zu blicken. :respekt und werd Euch/Dich auf den Laufenden halten :sonne Aber ich muß doch wirklich sagen, dieses Forum ist klasse, Ihr auch alle! :druecker
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Isa

ich kann sehr gut nachvollziehen das es die jetzt, trotz der Diagnose ADS, besser geht.
Ich selbst hab es am eigenen Leib gespürt.
Wir hatten zwar das Hin und Her nicht aber ich hab mir auch immer den Vorwurf gemacht etwas bei der Erziehung versäumt zu haben.
Diese Last ist mir genommen, obwohl ich sehr gut weiß das es jetzt nicht leichter wird.
Ich bemühe mich im Moment um eine multimodale Therapie.
Das LRS-Training beschränkt sich auf den PC und 1 Std. Deutsch-Nachhilfe in der Schule, was Marius auch sehr gerne macht. Aber ich möchte ihn jetzt nicht auch noch da hin schicken solange ich nicht über das Ausmaß der Therapie bescheid weiß.
Ich kenne meinen Sohn, bei zu viel Therapie macht er dicht.

Ich wünsche dir auf alle Fälle das es bei euch weiter Berg auf geht. Es ist doch schön wenn man schon einen Erfolg spürt. Das tut dir und deinem Sohn sicher unheimlich gut.

Und das mit dem Ritalin mußt du ja auch nicht übereilen. Es ist ja noch im Kindi. Bis zum Schulanfang hat er und du ja noch Zeit darüber nachzudenken und abzuwarten wie er sich weiter entwickelt.

LG :bye: Cordu
 
I

isabellvare

Guest
Hallo Cordu, sorry das ich lang nicht mehr hier war. Also, seit mein Sohn in den int. Kiga geht, ist er wie umgewandelt. Er geht bei Ausflügen mit und es kommen keinen Klagen, er sagt immer wieder zu mir, danke, das du so einen schönen Kiga für mich gefunden hast. Sein Sozialkontakt zu anderen Kindern wird immer besser und 2 Spielkameraden hat er auch gefunden. Das Jugendamt was den Antrag auf Erziehungstherapie befürworten muß, hat mir schon durchblicken lassen, das ich diese Therapie zuhause auch bekommen werde. Im Moment läuft es wieder super und es geht bergauf. Ich freue mich, das ich jetzt mein Kind wieder besser annehmen kann und es nicht mehr ablehne, so wie noch vor ein paar Monaten. Der Therapeut der hier die Erziehungstherapie macht, stellt ja auch noch eine Diagnose und er hat mir gesagt, Ritalin - da sprechen wir erst in einem halben Jahr drüber. Also, ich wünsche Dir auch viel Glück mit Deinem Kind und danke für die netten Worte hier, ohne Euch wäre ich doch glatt verzweifelt. :anbet
 
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