Pflichten der 2. Generation bei Adoption

Miu

Neues Mitglied
Guten Tag zusammen :bye:

Mein Mann und ich schlagen uns seit einigen Tage auf der Suche nach Informationen durch das Internet, sind aber noch nicht wirklich fündig geworden.
Vielleicht kann uns hier jemand mit Erfahrungswerten weiterhelfen.

Wir befinden uns in folgender Situation:
Seit zwei Wochen sind mein Mann und ich verheiratet.
Am Freitag bekamen wir nun vollkommen unerwartet Post vom Familiengericht. Der Vater meines Mannes, also mein Schwiegervater, möchte sich von einem älteren Mann adoptieren lassen und mein Mann soll als Abkömmling Stellung dazu nehmen.
Nun haben wir in Erfahrung gebracht, dass diese Adoption rein aus steuerlichen Gründen erfolgen soll, damit dieser Mann sein Haus meinem Schwiegervater ohne große Abzüge vermieten kann.

Wir kennen diesen Mann nicht und haben auch keinerlei Informationen zu seiner finanziellen Situation.
Das Verhältnis meines Mannes zu seinen Eltern ist seit Jahren nur sehr oberflächlich und auch von ihnen haben wir somit kein Bild von der finanziellen Situation. Bis vor einigen Jahren bestanden dort jedoch ständige Geldprobleme.

Nun haben wir uns die Frage gestellt, inwiefern mein Mann und ich nach dieser Adoption zur Kasse gebeten werden können, falls dieser Mann mal in ein Pflegeheim muss.

Das klingt jetzt zwar relativ berechnend, aber das Verhältnis zwischen Eltern und meinem Mann ist wie gesagt nicht besonders tief und diesen nun aufgetauchten älteren Mann kennen wir überhaupt nicht.
Wir haben nun einfach Angst, dass wir irgendwann nach dieser Adoption auf einmal Rechnungen für Heim- oder Pflegekosten für einen uns wildfremden Menschen bezahlen müssen.

Für nächste Woche haben wir nun einen Beratungstermin bei einem Rechtsanwalt, nur plagt uns hier die Neugier und wir hätten gern vorab schon irgendeine Information, was da ggf auf uns zukommt.

Liebe Grüße,
Miu
 

Toulousienne

Neues Mitglied
Olla, da habt Ihr es Euch ja gegeben. Das klingt nicht gerade toll. Habe folgenden Link gefunden und ich lese daraus, dass Ihr bei der Pflege des Mannes, der ja dann Großvaterstatus hat raus seid. Die Pflege des Vaters allerdings...

http://www.internetratgeber-recht.de/Familienrecht/frameset.htm?http://www.internetratgeber-recht.de/Familienrecht/Unterhalt/unterhalt_6.htm

Ob der Mann wohl bedacht hat, dass Ihr dann im Erbrecht mit drin seid? In seinem sozusagen? Ihr seid ja dann rechtmäßig Enkel...

Das klingt irgendwie krank für mich - Adoption aus diesem Grund sollte sich schon von sich aus ausschließen. Was wollen die woh den Behörden erzählen....
 

Ilona

Moderator
Teammitglied

Miu

Neues Mitglied
Ja Toulousienne, genau das haben wir uns auch gedacht, als wir den Brief gelesen haben. Wir dachten anfangs, diese Adoption wird niemals durchgehen, die zwei Männer sind ja fast gleich alt
Da das ganze aber bei uns am regionalen Gericht entschieden wird und Beziehungen meiner Schwiegereltern dorthin bestehen, ist das ganze schon vor der Beantragung abgesegnet worden :hae?

Danke für den Link Ilona, das bestätigt also genau das, was wir befürchtet haben.
Der Mann hat keine Angehörigen mehr. Wird er also pflegebedürftig und meine Schwiegereltern sind mal wieder pleite oder dann vielleicht sogar selbst Pflegefall/tot, wie auch immer, wären wir die nächsten Angehörigen.

Jetzt können wir uns also entscheiden was wir machen, das finanzielle Risiko eingehen und der Adoption zustimmen oder den Familienfrieden für immer zerstören und widersprechen.... 0(
 

Toulousienne

Neues Mitglied
Ganz ehrlich? Bevor ich meine eigene Familie aufs Spiel setzen würde, wäre mir der fernere Familienfrieden wurst...

Viel Glück!!!
 

Miu

Neues Mitglied
Darauf wird es denke ich auch hinauslaufen.
Ich habe mit meinen Schwiegereltern nicht wirklich viel zu tun und mein Mann sehr wenig, da in seiner Kindheit und Jugend schon viel Geschichten vorgefallen sind, die fast zum Bruch führten.

Wenn wir uns nun gegen diese Adoption wehren, wird es zwangsläufig zum Bruch kommen - aber wie du schon sagst, bevor meine eigene Familie drunter leidet und unsere Kinder sich später wegen Heimzahlungen etc einschränken müssen, geht es halt nicht anders.

Auf in den Kampf :sn7

Danke euch für die Hilfe!
 

Leonie

Namhaftes Mitglied
Hast du nicht geschrieben, das ihr eh keinen oder kaum Kontakt habt?
Ich denke, dass Menschen in dem Alter schon auf eigenen Füßen stehen sollten und nicht auf denen ihrer Kinder. Ich finde es total albern sich im Alter adopitieren zu lassen. Das gibt es bei Kindern die kein zu Hause haben, um ihnen eins zu geben. Den Schutz einer Familie sozusagen, aber jemand, der selbst schon erwachsene Kinder hat, sollte darüber hinaus sein.
Warum verkäuft er das Haus deinem Schwiedervater nicht zu lebzeiten zu einem Symbolischen Wert und behält lebenslanges Wohnrecht?
Wieso sollt ihr eurer Familienfrieden aufs Spiel setzen, weil er sein Leben nicht in den Griff bekommt?
Warum sollt ihr das aus Rücksichtnahme unterschreiben? Nehmen die in der Beziehung Rücksicht auf euch?
Gibt es da nicht irgendeine Möglichkeit wenn er das unbedingt will vertraglich (oder wie auch immer man das nennen mag) festzuhalten, dass ihr damit nichts zu tun habt, da ihr volljährig seid und "eigene" Großeltern habt/hattet?

Sorry, aber das Ganze finde ich irgendwie merkwürdig...
 

Miu

Neues Mitglied
Hi Leonie,

ja du hast Recht, es besteht kaum Kontakt. Man geht zu Weihnachten zum Essen hin und das wars idR. Da ist schon zu viel gelaufen, was ein normales Verhältnis verhindert. So wurde meinem Mann im Teenealter das Sparbuch einfach heimlich abgeräumt usw.

Ich persönlich versteh diese Adoptionsaktion auch nicht. Selbst wenn er das Haus als Nichtverwandter dann eben erbt oder geschenkt bekommt, dann soll er es verkaufen und die Steuer bezahlen. Dann hat er immer noch Gewinn gemacht. Drin wohnen wird er kaum wollen, da der Schwiegervater und seine Frau ja ein eigenes Haus haben.
Da gehts um reine Raffgier, um aus Geschenktem noch mehr rauszuschlagen.

Wir werden mit unserem Rechtsanwalt besprechen, ob man irgendwelche Vereinbarungen aufsetzen kann. Aber ganz ehrlich glaub ich nicht, dass das etwas bringt. Gibt uns der Mann zB schriftlich, dass er auf Zahlungen von uns verzichtet, wird das dem Staat recht egal sein, wenn es darum geht, Heimkosten einzutreiben.
Sollten da irgendwelche Verpflichtungen auf uns zukommen, werden wir uns ganz schnell aus der Geschichte raus machen :weg
 
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