Wichtig -  Risperdal / Dipiperon (Neuroleptika) - wer hat Erfahrungen damit?

bauchtaenzerin

Neues Mitglied
Hallo, bei meinem Sohn wurde letztes Jahr bei der Einschulung ADHS (+ eine emotionale Störung) diagnostiziert. Er war von Dezember bis März vollstationär im Josefinum.
Er hat dann von Anfang des Jahres bis letzte Woche Medikinet bekommen,
in der Früh 10 mg retard und Mittags 7,5 mg normal.
Anfangs lief es gut, er ging allerdings auch (nach der stationären Entlassung) nur 2 Stunden jeden Tag in die Schule und danach in eine Tagesklinik.
Nach den Sommerferien kam er dann in die 2. Klasse einer E-Schule und wir bekamen mit viel Glück noch einen Platz in der HPT (sogar eine intensiv-pädagogische)!!!
Ich dachte nun geht es aufwärts und alles wird gut. Aber seit ca. 2 Wochen ist es auf einmal schlimmer als je zuvor!
Er ist aufmüpfig, total aggressiv, sehr unruhig, aufgedreht, verhaltensauffällig etc.....
Wir haben das Medikinet nun abgesetzt und er bekommt im Moment Dipiperon-Saft und seit gestern RISPERDAL!!!
Hoffe, dass es nun wieder besser wird, denn Schule und Tagesstätte sind im Moment eigentlich nicht möglich, da es ständig eskaliert und er oft total ausrastet und die Kontrolle verliert!!! :wand
Wer hat Erfahrungen mit den Medikamenten RISPERDAL und DIPIPERON (ist ja beides Neuroleptikum)???!!!
BITTE SCHREIBT MIR!!! DANKE!!! :hilfe:

Melanie
 
N

Nemo

Guest
Psychopharmaka in der Kindheit

www.thorstenhschmitt.com/parkinsonursache.htm

Psychopharmaka in der Kindheit, die Ursache für Parkinson

Ich lebe heute in Bayern und dort wurde mir in Sonthofen ein guter Neurologe empfohlen. Als ich das Erste Mal bei ihm war fragte ihn mein Vater nach der möglichen Ursache. Er fragte ob ein Psychopharmaka das ich in meiner Kindheit zur Steigerung meiner schulischen Leistungen von einem damals schon sehr alten Kinderarzt aus Mainz in der Dosierung eines Erwachsenen also 3 mal täglich 200 mg aufgeschrieben bekam. Und meine Mutter gab dieses Rezept an unsere Niersteiner Hausärztin weiter, die für die folgenden 2 Jahre die Rezepte ausschrieb. Dieses Psychopharmaka hieß "Dogmatil" und wurde nach meinen Recherchen wegen seiner Gefährlichkeit in den USA und Kanada niemals zugelassen. Jedenfalls dieser Sonthofener Neurologe der auch schon fortgeschrittenen Alters ist, reagierte etwas bedrückt auf die Frage meines Vaters und überlegte offenbar einen Moment, bevor er antwortete, indem er mit seinem Kuli spielte, ganz leise "Ja das ist der Grund für ihre Parkinsonkrankheit" Als ich beim nächsten mal den Neurologen um eine schriftliche Stellungnahme bat, wollte er von seiner Aussage nichts mehr wissen.
Ich bekam dieses Medikament im Alter von 9 Jahren und musste es 2 Jahre lang einnehmen, obwohl ich daraufhin in der Schule noch schlechter wurde, weil ich dadurch ständig einschlief.
Der angebliche Grund für diese Verschreibung, war das ich damals als Neunjähriger einer Schulpsychologin erzählt haben soll ich hätte mit meiner gleichaltrigen Freundin "geschlafen" Dies stimmt zwar aber so reden eben neunjährige Kinder, vor allen damals 1973, wenn eine Freundin bei mir übernachtet und mit mir im selben Bett schläft. Ohne das da was sexuelles passiert wäre, aber für diese Frau war ich damals extrem frühreif und dies sagte sie dann auch meiner Mutter, die mich dann sofort zu diesem Mainzer Kinderarzt schleifte, allein schon wegen der Nachbarn, die sich in dem kleinen Ort Nierstein darüber das Maul zerreisen könnten.
Aber mich interessiert jetzt ob es noch mehr Parkinsonkranke gibt die in Ihrer Kindheit dieses "Dogmatil" bekamen und warum alle Neurologen die ich darauf anspreche erst mal einen sichtlichen Schock bekommen und dann das Ganze Bagatellisieren, eingeschlossen dieser Sonthofener Neurologe der das Gesagte im Beisein meiner Mutter verleugnete und damit bis heute nichts mehr zu tun haben will.

Stellungnahme eines Neurologen zu dem Thema:

Dogmatil ist ein Arzneimittel, das bei chronischer, hoch dosierter Anwendung einen so genannten Parkinsonoid, also ein durch Medikamente ausgelöstes Parkinson-Syndrom verursachen kann. Dieses Syndrom ist aber nicht die Parkinson-Krankheit, nach Absetzen des auslösenden Mittels verschwinden die Symptome. Das Medikament verursacht nur die vorübergehende Blockade der Dopamin-Rezeptoren.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

die Aussage "Psychopharmaka in der Kindheit, die Ursache für Parkinson" ist verallgemeinernd und vor allem darum falsch: Nicht alle Psychopharmaka wirken gleich, haben die gleichen Nebenwirkungen.

Zunächst mal: Die Posterin spricht gar nicht von Ritalin, sondern von Risperdal und Dipiperon. Beide enthalten nicht den Ritalin / Medikinet-Wirkstoff Methylphenidat, sondern im Fall von Risperdal Risperidon und im Fall von Dipiperon Pipamperon. Beides sind Neuroleptika; Methylphenidat hingegen gehört zu den amphetamin-ähnlichen Substanzen.

Neuroleptika haben Auswirkungen auf das extrapyramidalmotorische System, und können dort auch, je nach Wirkstoff mehr oder weniger häufig, Schädigungen hervor rufen - also zum Beispiel ein Parkinson-Syndrom hervor rufen. Was aber keinesfalls bedeutet, dass es tatsächlich passiert: Bei richtiger Anwendung und Dosierung ist die Gefahr bei beiden genannten Wirkstoffen geringer als bei anderen Neuroleptika (wie zum Beispiel dem von Nemo genannten Dogmatil).

Bei Ritalin hingegen gibt es nur den Verdacht, dass Ritalin möglicherweise als Nebenwirkung ein Parkinson-Syndrom hervor rufen könnte - ich schreibe das sehr, sehr vorsichtig in der Könnte-Form, weil es einfach nicht belegt ist: Es sind bis jetzt keine Fälle von Parkinson oder Parkinson-Syndrom bekannt geworden, die mit der Ritalin-Einnahme in Verbindung zu bringen sind, und es gibt keine Studien, die eine auslösende Wirkung von Metylphenidat belegen - was nicht bedeutet, dass es nicht versucht wird: Die große Zahl an Ritalin-Kritikern (die natürlich jenen Eltern, deren Kinder Ritalin, ganz gleich ob berechtigt oder unberechtigt, bekommen, kräftig auf die Nerven gehen) hat vor allem einen Vorteil - nur wenige Wirkstoffe werden so massiv auf Nebenwirkungen untersucht wie Metylphenidat.

Ich denke, man sollte niemanden über die Maße verunsichern: Jedes Medikament hat Nebenwirkungen, oft sogar Fatale. Aber es ist nun einmal so, dass Medikamente eine notwendige Funktion erfüllen: Ich habe selbst fünf jugendliche Söhne adoptiert, die extreme emotionale Probleme haben, und ich bin froh, dass wir es bis heute geschafft haben, ohne Medikamente ausgekommen zu sein. Aber das ist ein absoluter Luxus, den sich die Allerwenigsten leisten können, und das vor allem, weil der Schuss ganz schnell nach hinten los gehen kann, wenn man nicht weiss, was man tut.

Ich gebe zu: Ich finde es ganz furchtbar, dass so viele Kinder heute Psychopharmaka bekommen, dass Methylphenidat sogar für Zwecke eingesetzt wird, die mit der Behandlung einer Krankheit nichts mehr zu tun haben - wie zum Beispiel die Überforderung mancher Eltern zu lindern. Aber: Obwohl ich mich viel mit dem Thema beschäftige weiß ich keine Alternative, weil eben die meisten zwischen Job und dem alltäglichen Überlebenskampf nicht 24 Stunden am Tag Zeit haben, sich um die Kinder zu kümmern.

Viele Grüße und frohe Weihnachten,

Ariel
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Nemo,

ich habe mir erlaubt die Überschrift deines Beitrages so zu korrigieren das sie dem Beitrag entsprechen.

Du hast keine Gift bekommen sondern ein Medikament, auch wenns ein Psychopharmaka war.

Ich persönlich finde deine Geschichte etwas zu reißerisch aufgemacht. Natürlich kann es sein das du von dem Medikament das dir nach deiner Aussage in der Kindheit verabreicht wurde Spätfolgen davon getragen hast. Aber niemand weiß ob du nicht auch ohne diese Tbl. an Parkinson erkrankt wärst.

Ansonsten möchte ich mich Ariel anschließen.

LG :bye:Cordu
 
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