Kompliziert -  Schulwechsel sinnvoll?

nadja regine

Aktives Mitglied
Hallo,

ich hatte ja schonmal geschrieben,daß es in der Klasse meiner Tochter (13)Probleme gab, Sozialverhalten bei vielen Kindern gleich Null. Vor den Ferien hat man beschlossen, den Kindern einen Mentor zur Seite zu stellen, der ihnen hilft - egal, um was es geht.
Auf meine Frage,wie das so ist,meinte meine Tochter:" Kindergarten." und "Bringt doch nichts, die lachen doch da drüber."

Ich würde nicht sagen,daß sie gemobbt wird, aber sie hat es schon schwer - Freundschaften zu knüpfen,was vor allen Dingen an weiten Anfahrtswegen liegt.
Sie wird gehänselt - wegen ihrer Ptosis, die sie von klein auf hat, minimal, aber trotzdem...sie setzt sich trotzdem durch...und irgendwie kommt sie nicht so richtig aus dem Knick, insgesamt gesehen, auch, was die schulischen Leistungen angeht - aus vielen kleinen Dingen wird irgendann eine große Sache - die Lehrmethoden sind nicht unbedingt zeitgemäß - Hefte raus,mitschreiben nagut, aber mit manchen Inhalten gehe ich wirklich nicht konform, z.B. sollen die Kinder demnächst Käfer sezieren, die ein Außenskelett haben - ewiger Lehrerwechsel...Vertretungen, Ausfall von nicht selten 4-5 Stunden die Woche...

Das sie sich eine Menge aneignet, was ich nicht gutheiße - Ausdrücke, Ton, Ansichten - halte ich bei einer 13jährigen für völlig normal. Markenwahn und so halt,gegen das,was alle haben,ist kein Kraut gewachsen. Sorgen macht mir, daß sie kaum noch rausgeht...innerhalb eines Jahres noch keine neue Freundin mit nach Hause gebracht hat..das weist schon daraus hin, daß sie in der Klasse isoliert ist.

Trotzdem möchte sie die Schule wechseln. Ihre Freunde gehen samt und sonders auf ein Sport - und Wirtschaftsgymnasium, das auch unsere erste Wahl war, wo sie jedoch beim Losverfahren ausgeschieden ist - natürlich würden ihre Stärken - Sport - dort ganz anders gefördert, und auch die nervigen Hänseleien würden wegfallen, weil sie diese Klassenkameraden eben seit dem Kindergarten kennen würde, das sind eben die,mit denen sie in ihrer Freizeit zu tun hat.

Ich denke, es wäre sicher eine Verbesserung. Aber so ganz stehe ich nicht dahinter, da es keinen wirklich dramatischen Grund gibt, der als Begründung durchschlagend wäre. Andererseits muß ich ja nicht warten, bis etwas von solcher Schwere passiert oder die Situation zu zermürbend wird.

Im Vorfeld möchte ich nur wissen, wie ihr reagieren würdet. Die Lehrer meiner Tochter sagen über sie nur, daß sie ihr Potential noch längst nicht ausgeschöpft hat und ein vorbildliches Sozialverhalten hat ...
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
Habt ihr auch die Möglichkeit sie zu dem Sportgymnasium einschreiben zu lassen? Nachdem sie haltnicht reingekommen ist, ist es vielleicht gar nicht so einfach.
Wenn die Möglichkeit besteht, was spricht eigentlich dagegen, dass sie die Schule wechselt, was eigentlich auch das erste Wahl gewesen?! Anders gesehen: was bringt es positives, wenn sie die Schule NICHT wechselt?

Wie man dann sieht: ich würde den Schulwechseln befürworten, da sie es auch anscheinend gerne möchte und eigentlich nix dagegen zu sprechen scheint.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Wenn es der Wunsch deiner Tochter ist, solltest du den m. E. respektieren. Einmal mehr, wenn du um die Missstände an der jetzigen Schule weißt. Zumindest ich würde es so machen. Und wenn ich dich richtig verstehe, gibt es eigentlich auch überhaupt keinen Grund, der gegen einen Wechsel spräche.. außer vielleicht die Bequemlichkeit hinsichtlich eventueller Formalitäten, oder?
 
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