Ring frei! -  Skandalöse Praktiken bei Lidl

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sanne

Guest
Das neue Schwarz-Buch Lidl Europa enthüllt die Praktiken von Lidl und Kaufland, die hier rasend schnell auf Kosten der Belegschaft expandieren.

Es ist eine Sache, dass diese Billig-Discounter mit iohrer Dumping-Konkurrenz mittelständische Geschäfte in wohnnahen Gebieten vertreiben - eine andere ist ihr skandalöser Umgang mit den "Angestellten". :(
Laut Gewerkschaft Verdi verletzt Lidl und Kaufland in ganz europa die Rechte ihrer Beschäftigten.

Im Osten z.B. wurde die Unternehmensgruppe Schwarz mit 3stelligen Millionenbeträgen finanziert... und in Wirklichkeit sparen und finanzieren sie sich durch erpresste Überstunden, Einschüchterung und Schikane. Kontroll-Exzesse sollen laut Gewerkschaft an der Tagesordnung sein. :shake
In Deutschland werden Lidl-Beschäftigten soziale Rechte verweigert, Betriebswahlen verhindert.
Auch die Einführung der "Öko-Produkte" sei nur Mache, während Liudl weiterhin Billighersteller (ohne Menschrechtsverletzungen zu verhindern oder auf Umweltschutz zu achten) beauftrage. :angryfire

Es ist haarsträubend, was man über diesen Schwarz-Konzern liest, der weiter rücksichtslos expandieren will.
Wenn auch nur die Hälfte davon wahr ist, ist das für mich Grund genug, Lidl und Kaufland zu boykottieren!


Ich hab mich erst jetzt mal so richtig darum gekümmert - aber schon lang ist dieses Problem auf dem tisch und wird m.E. zu sehr unter den Teppich gekehrt.

Bei Verdi kann man sich z.B. hier schlau machen: http://lidl.verdi.de/schwarzmarkt/s...tzaubert_ver.di-kampagne_mitmachen_erwuenscht

Was würdet ihr tun? Würdest ihr euer Verhalten ändern? Ist jemand bei einem solchen Laden beschäftigt?
 

Dragon82

EF-Team
Teammitglied
Ich glaubs nicht, ehrlich gesagt. Das was da steht ist ohne weiteres nicht so möglich.

Solange die Cheeseburger da so billig sind und der Nescafe Cappu werde ich dort immer einkaufen.
 
S

sanne

Guest
Ich lasse mich nicht von Dumping-Preisen dazu hinreißen, einen ggf. fragwürdigen Konzern zu unterstützen. :shake
So viel teurer ist es woanders auch nicht, dass ich dafür auch nur evtl. solche Machenschaften in Kauf nehmen würde...
Immerhin scheint Lidl es nicht geschafft zu haben, seine Weste reinzuwaschen...
Und günstige Läden gibt's auch noch andere.


Außerdem finde ich es auch wirklich nicht gut, dass durch die Billig-Discounter bald nur noch Eionkaufen auf der grünen Wiese möglich ist. Bei uns hat jetzt wegen Globus auch ein näherer Minimal zugemacht. Einkaufen ohne Auto geht bald gar nicht mehr. :(
Aber das ist nochmal ein anderer Nachteil als die Vorwürfe die dem Schwarz-Konzern gemacht werden.
 
S

sanne

Guest
Stimmt - das tut mir aber auch gar nicht whe, weil die Läden mich sowieso schon immer nur aufgeregt hatten. Kien gescheites Sortiment, keine gute Bedienung udn wachsen trotzdem überall wie Pilze aus dem Boden...

Also auf Lidl kann ich ehrlich gesagt auch ganz gut verzichten.
 
S

sanne

Guest
Mag stimmen... solang Aldi noch nichts verbrochen hat, geh ich halt da hin.
Und wenn da auch mal ein Skandal rauskommt, muss ich eben ein paar Cent mehr für meine Pizza ausgeben. ;-)
Aber auf Kosten der Belegschaft kann ich nicht mit gutem Gewissen mein Geld sparen... :(
 
N

negteit

Guest
Wenn mir der Laden net passt, dann arbeite ic h dort nicht.

Jaja, ich weiß, wir haben viele arbeitslose. Aber wenn die belegschaft zusammen gehen würd, würde das treiben - sofern wahr - ein schnelles haben. Wenn alle gehen und keiner arbeitet ist der konzern von heute auf morgen pleite.

Alle Macht haben die Beschäftigten.

Abernhaben eben alle schiß vor arbeitslosigkeit oder sind zwangsläufig auf nen (scheiß)Job angewiesen. Ein standpunkt den ich verstehen kann ...... aber nur wer ein job hat, den sollte es nicht davon abhalten sich was anderes zu suchen
 

Dragon82

EF-Team
Teammitglied
Wenn viele wie Du bei Lidl nicht mehr einkaufen sinken die Umsätze und die Gewinne. Das beschleunigt den Drang dazu, noch härter mit den leuten umzugehen.

Dein Verhalten und das vieler anderer wäre der Sache eher kontraproduktiv...
 

schirm

Aktives Mitglied
Also ich weiß auch nicht,ob man das imer so alles glauben soll.Wir haben einen Bekannten der da arbeitet und bisher war er zufrieden.Ich kaufe auch als nicht Single gerne da ein,weil grad die Obst und Gemüseabteilung da top ist.

Tordis
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Ich kann hier nur von unserer Lidl Filiale sprechen.
Da sind die Verkäuferinnen echt nett und haben an der Kasse auch einen netten Spruch auf den Lippen.
Und dass die schneller mal eine weitere Kasse aufmachen, empfinde ich als Kundenfreundlichkeit und durchaus serviceorientiert.

Dass ich dort keine Produkte aus Bioländern bekomme und der Kaffee bestimmt auch nicht über Fair Trade bezogen wird - das ist mir eigentlich klar.
Ich brauche bei Lidl keine Eier, keine Kartoffeln und kein Obst zu kaufen, weil ich das bei unserem Bauernhof um die Ecke bekomme.

Und wenn ich ehrlich bin - bei Aldi steh ich ewig an der Kasse, die arbeiten da im gleichen Trott - ob voll oder nicht voll (zumindest bei uns) und das nervt mich schon.

Und zu dem Betriebsrat:
In dem Hotel, in dem ich arbeite, gibt es auch keinen Betriebsrat. Als ich da vor zig Jahren mein Vorstellungsgespräch hatte, wurde ich gefragt, ob ich Gewerkschaftsmitglied bin. Damals hab ich mich gewundert, dass ich das gefragt werde. Später war´s dann klar, weil viele Sachen so nicht unbedingt eingehalten wurden mit frei und so, aber das war eigentlich kein Grund, da nicht zu arbeiten.

Wenn man seine Belange anbringen kann und Gehör findet, brauch ich keinen Betriebsrat.
 

schirm

Aktives Mitglied
Das mit der Freundlichkeit und dem Service kann ich auch nur bestätigen,bei uns sind die Verkäuferinnen auch supi nett.Auch Abends z.B. da gibts ab 18 Uhr Brot reduziert,selbst wenn nicht ausgezeichnet,entweder mal eben fragen,dann kommen sie sofort und machen das oder sagen gehen sie zur Kasse die Kollegin macht das eben.Ich bevorzuge auch den Lidl,weil bei unserem Aldi sitzen auch nur Torfnasen und meißt sehr unfreundlich.

Tordis
 

cindy

Aktives Mitglied
ich habe das auch schon mal gehört aber bei uns ist der lidl 1min entfernt und bei uns sind sie auch nett
 

Wuppermeerlis

Mitglied
Also ich weiß von einer Bekannten her die dort mal gearbeitet hat, daß die ganz schön Mobbing betreiben.
Das man da schief angeguckt wird, wenn man in die pause geht oder man bekommt sie gänzlich verwehrt und lauter sollche Sachen.

Wie das bei Aldi istw eiß ich nicht, aber ich weiß das man da auch von den anderen schief angeguckt wird, wenn man mit 24 schon Stellvertretende Filialleiterin ist.
Aber ob da auch so gemobbt wird, weiß ich nicht!
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Ich habe 7 Jahre im Einzelhandel bei einer großen Bäckerei-Kette gearbeitet - 2 Jahre davon als Filialleiterin. 13 Jahre ist es nun her, als ich damals in der Bäckerei-Filiale angefangen habe - und die Methoden, Mitarbeiter auf übelste Art und Weise unter Druck zu setzen, waren zu der Zeit schon gang und gäbe. Und da kann ich wirklich aus dem Nähkästchen plaudern! Mich betraf es die ersten Jahre nicht - ich habe ja 60 Std. die Woche ohne knurren und murren gearbeitet. Papierkram habe ich, wenn ich dann Abends um 21 Uhr Zuhause war, gemacht. Großputz im Laden habe ich auch meist unbezahlt in meiner "Freizeit" gemacht - hätte ich nämlich die Stunden aufgeschrieben, hätte das meinen "Schnitt" ruiniert. Es gibt für alles ganz enge Vorgaben - Retouren, Umsätze, Stundenumsätze etc.. Ich war für meinen Chef "das beste Pferd im Stall" (so hat er mich gennant).
Unflexible, unbeliebte und gesundheitlich angeschlagene Mitarbeiter wurden auf die übelste Art und Weise "abgesägt". Als Beispiel: wir haben beim Kassiervorgang nie dem Kunden einen Kassenbon mitgegeben (Papier sparen - mündl. Anweisung vom Chef!) - in unserer Kassieranweisung stand allerdings, dass dem Kunden mit dem Kassiervorgang ohne Aufforderung der Kassenbon ausgehändigt werden muss. Wollte man eine unliebsame Mitarbeiterin loswerden, hat diese z.B. wegen fehlendem Bon beim Kassiervorgang die erste Mahnung bekommen. Die zweite gab es dann wg. angeblich nicht sauberer Arbeitskleidung und für die entgültige Kündigung hat sich dann auch noch etwas gefunden. Ihr denkt, sowas kann nicht sein? Doch, es ist echt Normalität im Einzelhandel! Arbeitsgericht? Möchte ich auf Wiedereinstellung klagen, wenn mir die Firma so übel mitgespielt hat? Nicht wirklich! Und so geht es den meisten Betroffenen. Oft braucht es auch nichtmal eine Kündigung - die Mitarbeiter werden erpresst, Auflösungsverträge im beidseitigem Einverständnis zu unterschreiben.

Mein Ende im Einzelhandel? Ich habe mir erdreistet, schwanger zu werden (1996) - aus dem "besten Pferd im Stall" wurde "der unliebsame Mitarbeiter". Mir wurden Unterstellungen gemacht, das war "ohne Worte". Solange Du immer kannst, immer 100 % gibst ist alles in bester Ordnung - aber wehe wenn....

Nach dem Erziehungsurlaub habe ich noch etwas über ein Jahr im Einzelhandel gearbeitet - dann hatte ich die Nase entgültig voll.

Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen möchte ist, dass nicht nur Lidl & Co. mit zum Teil unglaublichen Methoden vorgehen, Mitarbeiter zu drillen oder loszuwerden.

Die Bäckerei, für die ich gearbeitet habe, ist übrigens eine der größten in Deutschland - die expandieren, expandieren und expandieren. Alles, was nicht Niet- und Nagelfest ist, wird aufgekauft.
 

cindy

Aktives Mitglied
heisen die armbruster???da habe ich das schon erlebt oder bei k und u ne freundin von mir
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich denke, dass es in jeder Filialie anders ist, das mit dem Mobbing hängt doch auch von den Mitarbeitern ab wie stark da der zusammenhalt ist. Habe ich eine Kollegin die mich nicht leiden kann wird sie wegen jeder Kleinigkeit zum Chef rennen und mich schickanieren. Verstehe ich mich mit ihr gut dann hält man zusammen und versucht bei ungerechter Behandlung zu vermitteln. Natürlich kommt es sicherlich auch bei lidel mal zu Mobbing aber ich denke da kann man bei jeder lebensmittelkette fündig werden egal ob Aldi, Plus, Penny etc.

Was die Freundlichkeit der kassiererinnen angeht habe ich bei Lidel auch nur positves mitbekommen selbst Heute, ja Heute, Einige Geschäfte haben wegen der WM nun auch Sonntags offen war dr Herr an der Kasse sehr freundlich hat sogar den schweren Träger Wasser für mich in den Einkaufswagen gepackt.
 

mia29

at worlds end
in der lidl filliale in der ich einkaufe, geht es meines wissens nicht so zu. ich werde da von allen angestellten freundlich gegrüsst (komme da auch zweimal die woche hin) und die ladies da sind wirklich sehr nett. eine hab ich mal auf einer party getroffen, mich mit ihr bei einem gespritzten unterhalten und sie gefragt ob es bei lidl wirklich so abgeht wie man liest und sie meinte, das sei bei ihnen zumindest nicht so, zwar steht der fillialleiter unter druck (von oben) ist aber der meinung, dass ein gutes betriebsklima eher zur steigerung des umsatzes beiträgt als drohungen und mobbing. sie hat auch schon in anderen fillialen gearbeitet...klar, knatsch gibts überall mal, aber die vorwürfe die in dieser liste gemacht werden, kann sie nicht nachvollziehn.
 
S

sanne

Guest
Ich vermute, dass an den berichten sicher etwas Wahres dran ist - wenn man auch vielleicht nicht ganz genau hinter die Kulissen schauen kann.

Dass arbeitslose heute so unter Druck stehen, dass sie sich nicht jeden Job raussuchen können, darf m.E. nicht dazu führen, dass Beschäftigte ausgebeutet oder falsch behandelt werden.

Falls an dem Skandal was dran ist, ist das für mich schon im Verdacht Grund genug, solche Läden erstmal zu meiden.
Ich verstehe zwar, dass man den Laden nutzt, wenn er eben gerade um die Ecke liegt, aber sonst würde mich nichts in solche Billlig-Discounter ziehen.
Die Preise rechnen sich auch nicht, wenn man längere Anfahrten (und den ganzen Ausschuß bei minderwertigen Produkten...) mit einbezieht...
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
Oh das vom Lidl kenn ich. Ich bin da Stammkunde, die Stimmung hier ist verhalten.

Und in der Nähe wurde, als Lidl streikte, sogar mit Autos in die Massen gefahren, ...
Mein Mann ist im Betriebsrat und hat auch ab und an mit mit Lidl-Mitarbeitern zu tun. Und was die zum Teil erzählen, da glaub ich der Verdi-Zeitung jedes Wort.
 
K

Katy

Guest
Es gibt sicher viele Läden und auch ganz andere Berufe in denen so mit den Mitarbeitern umgegangen wird. Da gehören Dinge GRUNDLEGEND verändert!

Meinem Mann wurde gekündigt, als er nicht mehr eingesehen hat, dass er in der Woche 65-75 Stunden arbeiten sollte und das ohne Gegenleistung. Am Ende waren wir noch vor dem Arbeitsgericht, weil der Chef plötzlich Kohle sehen wollte von meinem Mann für irgendwelchen Schwachsinn. :angryfire
Und jetzt ist er Zeitarbeiter und macht bei einer 35 Stunden Woche jede Woche über 50 Stunden...samstags soll er eigentlich auch arbeiten, aber er sieht es nicht ein und macht es nicht. Denn seie Überstunden werden nicht vergütet. :angryfire

Wenn es also nach dem Umgang mit den Mitarbeitern geht, dann kann man wohl kaum noch irgendwo einkaufen gehen.
Und ich muss ehrlich sagen, ich kann es mir nicht leisten ein paar mehr Cent auszugeben für Lebensmittel...also bleibe ich bei den Discountern.
 
U

User4

Guest
Sowas gibt´s nicht nur bei Lidl oder Schlecker...
In der Privatklinik, wo ich mal in der Verwaltung gearbeitet habe, waren auch haarsträubende Zustände!
2-3 ersatzlose Überstunden am Tag, keine Mittagspause, Unterbezahlung und Unterbesetzung waren / sind dort an der Tagesordnung. Die Geschäftsleitung erpresst Mitarbeiter und setzt sie unter Druck. Da wird z.B. einem bei Neueinstellung "nahegelegt". in welcher Krankenkasse man sich versichern sollte. Einstellungen von Therapeuten und Krankenschwestern erfolgen jahrelang nur befristet, dann werden neue Verträge ausgehandelt.
Es gibt zwar einen Betriebsrat, aber der ist machtlos.
Und wenn man sich wehrt, wird einem der Aufhebungsvertrag unter die Nase gehalten. Unterschreibt man den nicht, wird man 3 Monate lang vom Vorgesetzten gemobbt und fertig gemacht. Sowas hält man nur mit starken Nerven und nem guten Anwalt durch...
 

Leon910

*Jungsmama*
Original von Lola_pennt
Ich habe 7 Jahre im Einzelhandel bei einer großen Bäckerei-Kette gearbeitet - 2 Jahre davon als Filialleiterin. 13 Jahre ist es nun her, als ich damals in der Bäckerei-Filiale angefangen habe - und die Methoden, Mitarbeiter auf übelste Art und Weise unter Druck zu setzen, waren zu der Zeit schon gang und gäbe. Und da kann ich wirklich aus dem Nähkästchen plaudern! Mich betraf es die ersten Jahre nicht - ich habe ja 60 Std. die Woche ohne knurren und murren gearbeitet. Papierkram habe ich, wenn ich dann Abends um 21 Uhr Zuhause war, gemacht. Großputz im Laden habe ich auch meist unbezahlt in meiner "Freizeit" gemacht - hätte ich nämlich die Stunden aufgeschrieben, hätte das meinen "Schnitt" ruiniert. Es gibt für alles ganz enge Vorgaben - Retouren, Umsätze, Stundenumsätze etc.. Ich war für meinen Chef "das beste Pferd im Stall" (so hat er mich gennant).
Unflexible, unbeliebte und gesundheitlich angeschlagene Mitarbeiter wurden auf die übelste Art und Weise "abgesägt". Als Beispiel: wir haben beim Kassiervorgang nie dem Kunden einen Kassenbon mitgegeben (Papier sparen - mündl. Anweisung vom Chef!) - in unserer Kassieranweisung stand allerdings, dass dem Kunden mit dem Kassiervorgang ohne Aufforderung der Kassenbon ausgehändigt werden muss. Wollte man eine unliebsame Mitarbeiterin loswerden, hat diese z.B. wegen fehlendem Bon beim Kassiervorgang die erste Mahnung bekommen. Die zweite gab es dann wg. angeblich nicht sauberer Arbeitskleidung und für die entgültige Kündigung hat sich dann auch noch etwas gefunden. Ihr denkt, sowas kann nicht sein? Doch, es ist echt Normalität im Einzelhandel! Arbeitsgericht? Möchte ich auf Wiedereinstellung klagen, wenn mir die Firma so übel mitgespielt hat? Nicht wirklich! Und so geht es den meisten Betroffenen. Oft braucht es auch nichtmal eine Kündigung - die Mitarbeiter werden erpresst, Auflösungsverträge im beidseitigem Einverständnis zu unterschreiben.

Mein Ende im Einzelhandel? Ich habe mir erdreistet, schwanger zu werden (1996) - aus dem "besten Pferd im Stall" wurde "der unliebsame Mitarbeiter". Mir wurden Unterstellungen gemacht, das war "ohne Worte". Solange Du immer kannst, immer 100 % gibst ist alles in bester Ordnung - aber wehe wenn....

Nach dem Erziehungsurlaub habe ich noch etwas über ein Jahr im Einzelhandel gearbeitet - dann hatte ich die Nase entgültig voll.

Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen möchte ist, dass nicht nur Lidl & Co. mit zum Teil unglaublichen Methoden vorgehen, Mitarbeiter zu drillen oder loszuwerden.

Die Bäckerei, für die ich gearbeitet habe, ist übrigens eine der größten in Deutschland - die expandieren, expandieren und expandieren. Alles, was nicht Niet- und Nagelfest ist, wird aufgekauft.


Das kommt mir alles so bekannt vor!!!

Ich habe zwar nicht in einer Bäckerei gearbeitet, dafür in einer Modeboutique (auch eine Kette). Da waren die Methoden genauso...Putzen vor und nach Feierabend, bloss keine Überstunden bezahlen wenn dann eh nur abfeiern...am besten aber ständig parat stehen...Solange ich alleine war, kein Problem...da konnte man auch mal einspringen für andere...und als ich dann Schwanger wurde ging es mir genau wie Dir, Lola!
Als mein Erziehungsurlaub zu Ende ging, wollte ich zurück kommen, aber da wurde mir ein ordentlicher Strich durch gemacht. Ich passte nicht mehr ins Team, mit Kind hat man ja nicht mehr so die Zeit usw....
Letztendlich bekam ich mein Zeugnis und einen Aufhebungsvertrag...
Kurz nach mir wurde die Filialleiterin schwanger - die arbeitet seit kurzem wieder da...stundenweise für 10 Std. in der Woche...Da war das auf einmal möglich, aber als ich angefragt habe, gab es nur ein :shake

Die stellen jetzt fast nur noch Schülerinnen auf 400€ Basis ein, denn die sind ja auch billiger...ich als gelernte Kraft mit 30 Jahren war denen nämlich auch viel zu teuer...(obwohl die auch immer unter Tarif bezahlt haben...) Auch das ist wie mobbing!

Solche Zustände gibt es also nicht nur bei Lidl oder Aldi....


LG Marion :sonne
 
S

sanne

Guest
Mich würde nur interessieren, ob es eher Ketten sind (und der Schwarz-Konzern ab häufigsten die Finger drin hat) wo es so schlimm zugeht oder ob im Einzelhandel auch so viel Druck ausgeübt wird.

Ich denke, der Arm eines großen Konzern reicht sicher weiter und die haben auch mehr Macht und Durchhaltevermögen gegen die Belegschaft...

Eigentlich sollte man bei Dumpinpreisen immer stutzig werden - irgendwoher kommen ja die Einsparungen, die das Billigeinkaufen ermöglichen . Geschenkt kriegt man ja nichts. Man müßte nur wissen, was man für den billigeren Einklauf dann so alles in Kauf genommen hat... :(
 

Simone

Kampfhase
Bei uns im EH war es auch nicht anders.

Man soll viel arbeiten, für wenig Geld und am Besten rund um die Uhr.
Am Besten man wohnt gleich neben dem Laden oder oben drüber - da kann man dann mal klingeln und kurzfristig einspringen.

Tchibo ist z.B. Handy Pflicht - wenn Not am Mann ist muss man angerufen werden können und innerhalb von 1 Std vor Ort sein.

So handhaben es viel.

Allerdings gibt es die meisten Jobs im EH nur noch auf 400 € Basis - ist billiger!!!
 
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