brauche Rat -  Soll ich oder nicht? Medikinet und meine Fragen...

Pippi-Lotta

Neues Mitglied
Hallo,
ich muss heute mal die lange Latte der Einträge verlängern.
Um eine kleine Vorgeschichte zu liefern:Ich habe 2 Kinder 10 w+12m. Beide sind ADSler. Mein Sohn beginnt sich nach ca 7Jahren Ergo allmählich zu fangen. Er kann sich konzentrieren, beginnt gut Zusammenhänge zu erkennen und entwickelt ausser seiner Schwester gegenüber gute Sozialkompetenzen, ist nur zum Lernen zu fau.
Sie beginnt mein Sorgenkind zu werden. Womit ich nie gerechnet habe. Ich dachte immer, wenn mein Sohn es geschafft hat, sind wir übern Berg.
Vielleicht liess sie sich ein wenig verleiten von seiner negativen Energie, aber das kann bei weitem nicht alles sein.
Sie ist 10 Jahre alt, macht ca 3Jahre Ergo mit:-vergisst alles mögliche ( von Heften, Hausaufgaben, Mitteilungen, ständig-was sie gerade tun wollte, Brillen, Handschuhe sind fast normal....) in der Schule knapp vorm Sitzen bleiben, was sie nicht möchte.
Beim Auswengiglernen ist sie spitze. Kann aber einem Gespräch kaum folgen, stellt man Rückkopplungsfragen, weiss sie nicht was ich will, sie kann keine Uhr lesen, und hat kaum zeitliche oder saisonale Vorstellungen (bringt die Jahreszeiten durcheinander), In den letzten Wochen habe ich auch noch gemerkt, dass die beiden im Supermarkt Süssigkeiten stehlen. Sie lügen mir ins Gesicht, wenn ich Fragen nach Abläufen oder erledigten Dingen stelle (auch ausserhalb des Klauens, bspw. ob HA erledigt sind). Die Wochenenden sind ein Graus. Es gibt immer Stress, mit irgendwelchen nicht eingehaltenen Regeln. Allen vergeht dann die Laune auf nette Ausflüge. Wir haben ein Punktesystem eingeführt, dass aber kaum etwas bringt.
Ich kann nicht mehr, und weiss nicht mehr, wie ich das noch argumentieren soll. Mein Freund der keinen genetischen Zugang hat (nicht der Vater) ist gemein in meinen Augen im Umgang, da er einfach eine neutrale Gefühlslage hat und nicht die Verbundenheit.

Vor einem Jahr habe ich Medikinet empfohlen bekommen und nicht angewendet. Ist es nun doch Zeit dafür? Ich habe so Angst vor den Nebenwirkungen. Steht sie einfach so neben sich, dass sie Erfolgserlebnisse/ Aufmerksamkeit braucht, und dafür mittlerweile jedes Mittel recht ist?
Ich habe viel gelesen über versch. Kinderthemen, immer versucht das positive rauszu kehren, aber nun weiss ich auch nicht mehr weiter. Ich will mich doch auch mal ohne Pessimismus auf sie beide verlassen zu können.

Liebe Grüsse aus Berlin
Angela
 
I

IlkaM.

Guest
Aus der Ferne ist das schwer zu sagen - definitiv aber soviel:

Medikamente ersetzen NICHT sowohl den Gang zu einem erfahrenen Familientherapeuten - einem, der Euch über viele Wochen beratend zur Seite steht - als auch Deine eigene Arbeit sowohl an den Problemen Deiner Kinder als auch an Strukturen in Eurem Alltag/in Eurer Vergangenheit, die zu den Beziehungsproblemen führen bzw. geführt haben.

Die Stichworte lauten: Beratung, Bewegung (v.a. geistige), Veränderung.

Vielleicht erscheint es einem Therapeuten ratsam, diesen Prozess mit Medikinet zu unterstützen. Es ist aber eine Droge, kein Erziehungs- und Beziehungsersatz.
 
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