Tabuthemen / Tabuprobleme machen sprachlos?

Mirandamond

Aktives Mitglied
Hast du schon mal versucht selbst heraus zu finden, wann diese Probleme angefangen haben?

Und wann ihr begonnen habt diese zu tabuisieren?

Tabuisieren baut Druck und Spannung auf.
Je wichtiger dir seine Gesundung wird und je mehr ihr beide es tabuisiert um so mehr gerät dein Mann unter Druck.

Worauf hast du deinen Fokus gestellt?
Auf deine Bedürfnisse oder darauf, dass er wieder gesundet?

Vielleicht kommt er schon in die Mitlifecrisis, da machen Männer genauso Hormonschwankungen durch wie Frauen.
Es gibt richtige Männerärzte dafür. (Androloge)
Genau wie es Frauenärzte gibt.

Manchmal lassen sich solche Störungen mit ein paar Hormonbehandlunegn reparieren... Testosteron... bei Männern, is klar *g

Mach dich doch mal schalu und brige deinem Mann Lösungsvorschläge, damit ER sich wieder besser fühlt.

http://www.aufklaerungshomepage.de/diverses.htm

Hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß Bea
 
E

Elfe66

Guest
Ich kann Bea da nur Recht geben.

Tabuisieren bringt gar nichts für Eure Beziehung, sondern ich denke, Ihr macht es dadurch nur noch schlimmer.
Daß Dein Mann nicht über seine Probleme sprechen möchte, kann ich einerseits verstehen, denn er möchte sie wahrscheinlich eher verdrängen, als sich mit ihnen - und dann auch noch mit einer weiteren Person - zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.

Auf Dauer wird eine Verdrängung aber weder ihm noch Eurer Beziehung helfen, so daß ich auch der Meinung bin, es muß etwas getan werden.

Allerdings kann ich Dir auch keinen Rat geben, wie Du es anstellen kannst, ihn dazu zu bewegen, zu einem Arzt oder Therapeuten zu gehen, wenn er sich dermaßen dagegen sperrt. Vielleicht hat ja noch jemand anders einen Tipp für Dich.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft

LG, Petra
 

allyson

Aktives Mitglied
Sein Verhalten erinnert mich irgendwie an meinen Freund und mich. Wir sind beide ADHS'ler und reagieren auf "normale" Dinge manchmal total "unnormal".
Wenn andere Menschen einfach ganz normal antworten würden, fühlen wir uns angegriffen oder unter Druck gesetzt auch wenn das gar nicht die Intention des Gegenübers war.

Wenn man dieses Problem für sich erkannt hat, dann ist es "relativ" einfach damit umzugehen.
Aber hier liegt bei euch ja anscheinend das Problem: ihm liegt jede (offene?) Erkenntnis fern und er scheint sich auch nicht damit befassen zu wollen.

Wir haben damals, um uns und den anderen besser zu verstehen, das Buch "Lass mich, aber verlass mich nicht" gelesen. Das beschreibt viele Beispiele und Lösungsansätze und die Ambivalenz bei ADHS-Betroffenen.

Mir hat es 1. gut geholfen mich selbst besser zu verstehen und 2. meinen Freund und sein Verhalten besser einordnen zu können.

Ich weiß jetzt (meistens ;-) ), warum er wann wie reagiert und kann darauf entsprechend reagieren.

Vorrausgesetzt, bei deinem Mann liegt auch diese Störung vor aber auch bei anderen psychischen Erkrankungen, ist es immens wichtig ihm keine Schuld zu geben. Weder verbal noch nonverbal.
Dieses ewige Verständnishabenmüssen ist zwar für einen selbst total aufreibend und anstrengend aber man macht es ja (hoffentlich) nicht umsonst.

Erkläre im so neutral wie möglich, warum es DIR nicht gut geht, wie er dir ganz konkret helfen kann und versuche dabei möglichst nicht fordernd zu formulieren.

Das Wissen um die Tatsachen "Es geht mir gut, wenn es dir gut geht", "es geht mir schlecht, wenn es dir schlecht geht" und "ich bin nicht dein Feind/du bist nicht mein Feind" hilft meinem Freund und mir dabei, die Intention des anderen nicht falsch zu interpretieren.

DU hast auch ein Recht auf seelisches Gleichgewicht und auch ein psychisch angeschlagener Partner hat die Pflicht seinen Partner mit seinen Gedanken nicht ständig alleine hängen zu lassen.

Uns hilft es in solchen Situationen, wenn wir uns Briefe oder Mails schreiben. Da kann man sich so richtig "auskotzen" und seine Gedanken wieder ordnen. Und der andere hat die Möglichkeit darauf "mit Abstand" zu reagieren.
 

keydi

Aktives Mitglied
...auch wenn es sich hart anhört, vielleicht solltest du ihm die Pistole auf die Brust setzen, damit er versteht, dass Du unter der Situation wirklich leidest und sich was ändern muss. Männer haben oft das Problem, sich einzugestehen, dass Sie Schwächen haben und denken erst richtig darüber nach, wenn`s fast schon zu spät ist. Viele sind leider noch immer im Glauben, ein richtiger Mann hat so was nicht. Das reininterpretieren in etwas, das gar nicht so gesagt wurde, ist Taktik. Es lenkt von dem eigentlichen Gesprächsthema ab und die Diskussion wird in eine andere Richtung gelenkt und schon ist das eigentliche Thema von Tisch. Mit meinem Mann hatte ich am Anfang der Beziehung eine ähnliche Situation. Er war total gefühlskalt. Mal war er gutgelaunt und liebevoll und dann wieder eklig und abweisend. 4 Jahre hab ich das Spiel mitgemacht und alle Versuche mit ihm darüber zu reden wurden mit "Stress an der Arbeit" abgetan. Ich bin fast daran zerbrochen und irgendwann hab ich ihm gesagt, dass jetzt Feierabend ist und ich das nicht mehr mitmache. Hab angefangen meine Sachen zu packen und ich glaube, da hat er begriffen, dass ich sehr darunter leide und wir haben gesprochen, geweint und gelacht und das Nächtelang. Es hatte rein gar nichts mit der Arbeit zu tun sondern wir haben in diesen Nächten seine ganze Kindheit aufgearbeitet und auch den Tod seines Bruders über den er mit seinen Eltern nie sprechen konnte. Er hat zwar immer noch ab und zu Probleme über manche Sachen zu reden und das nach 15 Jahren, aber er lässt es nicht mehr soweit kommen. Seitdem läuft unsere Ehe super und ich bin mir sicher, hätte ich damals nicht gesagt "mir reichts" wäre ich daran zerbrochen.

:druecker die Daumen für Euch

keydi

PS: Zu einer Paarberatung usw. hätte ich ihn auch nie mitbekommen.
 
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