brauche Rat -  Taufpatin

Katy70

Namhaftes Mitglied
Ich brauche mal Euren Rat....

Gestern hat eine Freundin ihr 2. Kind per Kaiserschnitt geboren. Fabian ist 2860g schwer und 52cm groß. Meine Güte, hat der kleine Händchen und Füsschen - irgendwie vergißt man das... :inlove
Als ich heute ins Krankenhaus kam und zu gucken, sprach mich die Mutter an und fragte, ob ich nicht Taufpatin werden möchte.
Ich habe mich zuerst gefreut, aber nichts dazu gesagt.

Ich habe bereits 2 Patenkinder, 2 Jungs, Geschwister von unseren Bekannten, wir haben immer weniger Kontakt, waren immer schon verschieden, ist aber im Laufe der Jahre noch schlimmer geworden.

Was, wenn unsere Freundschaft nicht hält? Wir tasten uns seit 3 Jahren ran, in meiner Krankheit habe ich mich auch sehr zurückgezogen - sie waren immer da....

Außerdem sind sie katholisch, ich bin evangelisch, laut "Wikipedia" müßte ich die KOnfession des Täuflings - also katholisch haben! Also geht das doch gar nicht, oder?

Und wenn Patenschaft bedeutet, daß ich darauf achten soll, daß Fabian im katholischen Glauben erzogen wird - ich bin nicht gerade der Kirchrenner, habe als Jugendliche 7 Jahre Orgel gespielt und dann die Nase voll gehabt.....Paßt doch eigentlich auch nicht, oder?

Ich denke, ich werde wohl mit der Mutter über die Dinge sprechen müssen, aber mich würde Eure Meinung interessieren....

Außerdem bin ich auf dem Weg gesund zu werden, finde so langsam wieder den Draht zu kleinen Kindern, habe eine zeitlang einen großen Bogen um sie gemacht. Was ist, wenn ich nicht gesund werde und das nicht packe? (Depressionen/Angst/PAnik).....ich habe 2 Tage auf ihren älteren Sohn aufgepaßt, es klappte hervorragend, war aber nicht so Himmel hoch jauchzen, wie ich das vor dem Zusammenbruch hatte.....

Oh Mann, ich grübel mal wieder zu viel, ätzend!!! Helft mir, einen klaren Gedanken zu kriegen.....

Aber die kleinen Händchen, die Schnütchen, die Fabian zog, süüüß.... :-D
 

steffi74

Namhaftes Mitglied
Freue dich das sie dich als Patin haben möchten :maldrueck,das ist doch ein großer Freundschaftsbeweis.Und das obwohl du krank warst...das heißt sie trauen es dir zu.

Du mußt nicht katholisch sein,mein Kleiner hat auch eine Patentante die evangelisch ist und du brauchst eine Bescheinigung vom Pfarrbüro und das reicht.

Du kannst es dir ja in Ruhe überlegen und wenn du selber das gerne machen möchtest,dann würde ich es auch tun.
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Aha. Bescheinigung? Von der ev. Kirche, daß ich ev. bin, oder wie??? HAbe keine Ahnung davon.

Kat
 

Sly

Neues Mitglied
Hallo

Also erst mal guten Tag allerseits. Mein erster Beitrag...zum Glück in diesem Bereich schon mit etwas Erfahrung... alles andere ist... "im kommen" :banane:

Wir haben einiges gemeinsam... war lustig Deine Zeilen zu lesen. So sieht meine Sicht der Dinge aus:

Pate sein

- heisst für mich nicht einem Kind sein Recht auf Wissen zu verwehren indem man dem Kind indoktriniert es gäbe nur der evangelische Glauben. Es heisst aber auch, wenn es zu einer Kirche gehören will, mit ihm/ihr das Gespräch neutral mitzuverfolgen und zu ermuntern sich seinem Glauben zu stellen und zu verfolgen. Sich also nicht vor dem Patenkind - sondern hinter das Patenkind stellen - egal welchen Weg es nehmen wird.

- heisst für mich für das Kind da sein - egal was wir mit meinen Freunden und Familie für Momente durchleben. Ich habe zwei Brüder, dessen eine Tochter die Patentochter des anderen war. Die haben sich so weit gefetzt dass ich gebeten wurde, obwohl der ältere Bruder schon Pate war, diese Patenschaft zu übernehmen. Auch hier wieder: wichtig war für uns drei das Wohl des Kindes und darum haben wir uns zu diesem Akt gemeinsam (über Umwege) entschieden.

Ich weiss nicht ob Du jetzt "nur" für die Taufe oder auch später Patin sein willst. Bei uns gibt es diesen Unterschied nicht. Entweder oder. Und das rote Gold dass durch Deine Brust schlägt hat wahrscheinlich wie bei mir auch, keine Religion, ausser die der Güte und der Liebe. Also was solls? Sprich die Eltern darauf an, sprecht mit dem Pfarrer und löst zum Wohle des Kindes diese Situation. Ich fühle mich eher als Buddhist - und doch war ich Taufpate, Trauzeuge und Pate schlussendlich ganz einfach. Wie schon Alexandra schrieb es reicht eine Bescheinigung... der Rest liegt an Dir.

Wobei meinerseits noch anzufügen ist: eine zukünftige Patin die sich solche Gedanken macht... zeugt doch schon von grosser Güte (und Qualität)... ;D

Freundliche Grüsse aus der CH!

Sly
 

steffi74

Namhaftes Mitglied
Original von Katy70
Aha. Bescheinigung? Von der ev. Kirche, daß ich ev. bin, oder wie??? HAbe keine Ahnung davon.

Kat

Die Patin von Lukas brauchte eine Bescheinigung von der ev.Kirche das sie Mitglied der Kirche ist.Diese mußten wir bei uns im kath. Pfarrbüro abgeben und dann war alles ok.

Wenn deine Freundin den Kleinen zur Taufe anmeldet und denen sagt das du Ev. bist dann werden die das aber auch sagen was und ob was gemacht werden muß.Bei uns liegt das immerhin schon fast 5 Jahre zurück.
 

cde

**verwirrt**
Bei uns in Bayern muss der 1. Taufpate katholisch sein, wenn das Kind auch katholisch erzogen werden soll :zwinker:

Fühl dich geehrt, aber hinterfrage zurecht bei der Mutter alle Dinge die dich bewegen, weil du ihn dann mindestens bis zur Firmung begleitest und auch bei der Kommiuon anwesend sein solltest etc.

Weihnachten und Ostern solltest du dann auch mit in die Kirche usw.! Aber das hängt von dem Glauben der Eltern ab usw.! :bye:
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Kamial - mit in die Kirche??? Weihnachten und Ostern??? Echt? Hm, also das sehe ich ein wenig anders.

Für das 1. Kind haben sie auch eine Freundin als Taufpatin, die ist zum Geburtstag da, hat selbst noch keine Kinder, ansonsten ist sie nicht oft da, arbeitet selbst, wohnt weiter weg. Also da denke ich, haben die Eltern wohl recht lockere Ansichten. Und für mich sind Feste wie Weihnachten und Ostern eigentlich für die eigene Familie - Männe und unsere Kinder - bestimmt....

Aber da sprichst Du was an - Kommunion, Firmung usw.! Oh weh, habe ich keine Ahnung von....
Aber die beiden sind selbst keine regen Kirchgänger....vielleicht ist ihnen das völlig egal....mal sehen, was passiert, wenn ich mit ihnen spreche.

Also bei meinen anderen Patenkindern ist das eher so, daß die Patenschaft insofern unter geht, weil wir uns eh zu den Geburtstagen treffen, haben wir jahrelang gemacht. Ansonsten machen wir einige Male im Jahr was zusammen und fertig - heißt mit den Eltern und den Kids. Da ist Patenschaft wirklich nebensächlich.

So käme ich damit klar. Aber wenn ich da richtig auf Kirche machen soll, bzw. mich ganz oft kümmern soll - wäre ich im Moment überfordert....und ich habe keine Ahnung, ob das jemals klappt....aber sie kennen mich ja auch schon einige Jährchen und haben mich dennoch gefragt. Ich habe mich tierisch gefreut und mich total geschmeichelt gefühlt....
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Ich bin evangelisch, mein Mann Katholisch und unsere Kinder sind ebenfalls katholisch. Aber alle drei Kinder haben auch einen evangelischen Taufpaten.
Und die haben auch keinerlei Bescheinigung etc. gebraucht.
Ich würde mit der Freundin reden, daß du einfach weißt, was versteht sie unter Pate und was nicht. Wenn sie den Paten rein für die religiöse Erziehungshilfe braucht, würde ich es mir an deiner Stelle sehr gut überlegen.
Aber wenn sie einen Paten sucht, der zu dem Kind eine freundschaftliche Beziehung aufbaut, mit ihm später dann mal Ausflüge macht, Briefe schreibt, für das Kind da ist (so sehe ich eine Patenschaft), dann kannst du dir es doch überlegen.
 

cde

**verwirrt**
Sorry, wollt dir keine Angst machen. Ich wollt dir nur sagen wie es in bayern ist und der Taufpate im traditionellen Sinne ist nun mal der religiöse Begleiter, da findet ein Taufgespräch statt und du musst auch beichten usw.! Altmodisch wars auch so, dass diese Person auch das Sorgerecht bekam wenn den Eltern etwas zugestoßen ist, aber wie gesagt, ich komme aus dem tiefst katholischen Bayern!!!

Ein normaler Pate-begleiter im freundschaftlichen Sinne braucht sowas sicherlich nicht. Dennoch frag ich mich wieder für was man kinder taufen lässt wenn man sie nicht nach dem jeweiligen glauben erziehen möchte??? ?(
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
@kamial
Ich finde den Glauben schon wichtig, finde aber nicht, daß das auf die Schultern der Paten geladen werden muß. Glauben ist für mich etwas alltägliches und nicht etwas, das nur an Weihnachten und Ostern stattfindet, wenn die Paten gerade da sind.

Daß aber eine bayrische kath. Taufe so von einer baden-württembergischen abweicht, ist schon witzig. Wie gesagt, sie mußten keine Bescheinigung bringen, mußten nicht beichten. Ein Taufgespräch gab es nur mit uns Eltern und das hat auch eher den Ablauf und die Uhrzeiten etc. beinhaltet - wobei wir den Pfarrer sehr gut kennen. An der Taufe wurden sie dann gefragt, ob sie die Patenschaft annehmen möchten und das war es auch schon.
Muß mal meinen Vater fragen, ob er sich noch an div. Dinge erinnern kann - er kommt aus dem noch tieferen Bayern, kamial(Niederbayern / Auersbergsreut).
 

Vanessi

shrewd and forward
Meine Meinung ist, dass ein/e TaufpatIn wie vorgesehen das Patenkind im religiösen Glauben stützen sollte. Wenn sie/er das nicht kann oder möchte, dann ist sie/er nicht geeignet.

Bei deinen div. Bedenken würde ich an deiner Stelle ohnehin ablehnen.
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Hm, da habe ich ja eine nette Diskussion ausgelöst, was...? :-D

Ich hatte Patenschaft bisher so angesehen, daß man sich zum Geburtstag, Weihnachten u.ä. sieht, Geschenke rüberwachsen läßt (ganz plump ausgedrückt!)und sie dann auch mal abholt - je nach Alter! -, dann mit ihnen was macht....
Ich kenne Patenschaft überhaupt nicht, meine Eltern haben die Großeltern ausgesucht gehabt, für mich.
Da wir halt mit den Eltern der Patenkinder befreundet sind, sehen wir uns halt alle zusammen, nicht einzeln.

Das, was ich nicht so gut fand, war, daß das älteste Patenkind geistig behindert ist, die Eltern wußten das von Geburt an - und haben mich gefragt, ob ich Patin werden möchte, ohne was davon zu sagen. Und für mich hat es bis dahin auch noch bedeutet, daß ich mich um sie kümmer, wenn den Eltern was zustößt.

Jetzt liegt es ein wenig anders. Ich habe mich veräppelt gefühlt. Hätte ich vorher davon gewußt, hätte ich die Patenschaft nicht angenommen. Ich habe genug mit unserem Sohn und meiner Krankheit zu tun und könnte den behinderten Sohn nicht aufnehmen. Für mich stand immer fest, daß ich die Kids dann zu mir hole.

Mittlerweile gehen unsere Erziehungen so auseinander, daß wir nur sehr ungern zu ihnen fahren, der andere nicht behinderte Sohn geht über Tische und Bänke. Wir sind total platt, wenn wir weg fahren.... Und ich lechze auch nicht gerade danach, die Kids zu mir einzuladen oder mit ihnen was zu unternehmen! Unser Sohn hat u.a. ADHS, aber ihn kann man überall hin mitnehmen - die beiden nicht!

So hatte ich mir das nicht vorgestellt! Und das war auch absolut nicht der Sinn einer Patenschaft für mich!

Tja, ich sollte wohl wirklich mit ihnen ein Gespräch führen, sie erzählen lassen, was für sie Patenschaft ist, wie sie sie erlebt haben und was sie erwarten. Dann erzähle ich ihnen, was ich machen kann, was ich hinkriege - und dann mal sehen, ob ihnen das reicht.
Bevor ich krank wurde, liebte ich Kinder über alles, jetzt komme ich wieder gut mit ihnen klar, bin aber auch immer wieder froh, wenn sie weg sind - ob das eine tolle Basis ist....? Oder bin ich zu kritisch? Wie immer..... ;D
 
Oben