Schock! - Tiefe Beckenvenenthrombose in der 31. SSW

[cora.lie]

Guten Tag!

Wer kann mir folgendes in ein für mich verständliches Deutsch übersetzen:

Zur Vorgeschichte... ich bin 25 Jahre alt und im 8. Monat schwanger. Vor drei Wochen schwoll mein linkes Bein an und leider hat sich der Verdacht einer tiefen Beckenvenenthrombose bestätigt. Ich hatte nur mäßig Schmerzen im Bein und nach drei Tagen im Krankenhaus war es vollständig abgeschwollen. Im Augenblick trage ich tagsüber Kompressionsstrümpfe KKL 2 und in der Nacht Thrombose-Strümpfe, da ich leider eine Allergie gegen die KPS habe und die Nacht brauche, um mich mit einer (fürs Kind unschädlichen) Salbe zu versorgen. Ich spritze mir jeden Morgen und jeden Abend 0,7 ml Clexane und bin vollständig schmerzfrei. Die Ärztin im Krankenhaus meinte nur, dass es in meinem Fall "Pechsache" war und schwangerschaftsbedingt diese Thrombose aufgetreten ist.

Folgendes hat die Dopplersonographie ergeben:
Linkes bein: Volumenexpandierender Thrombus in der einsehbaren Beckenvene bis zur Crosse reichend mit Beteiligung der V. saphena magna. V. cava inferior in Höhe der Leber ist frei.
(wer kann mir das erklären? der Doktor hatte leider keine Zeit sich meinen Fragen zu stellen und somit war ich schneller aus dem Krankenhaus wieder raus, als mir letztendlich lieb war)

Wie steht es wirklich um mich?
Wie lang werde ich mit meiner Thrombose "leben müssen" oder gibt es überhaupt soetwas wie Heilung?
Was kommt noch auf mich zu? (Lebenslang Kompressionsstrümpfe tragen etc.)
Kann ich überhaupt ein weiteres Kind trotz Thrombose-Vorgeschichte bekommen?

Ich habe das Gefühl, dass alle Welt diese Thrombose ziemlich locker sieht und sich damit zufrieden gibt, wenn ich nur brav spritze und zu den Vorsorgeuntersuchungen zum Frauenarzt gehe. In der nächsten Woche soll ich mich einem Hämatologen vorstellen. Kann die Nächte nicht durchschlafen, habe ständig kleine, wellenartige Wehen und bin am Ende mit meinem Latein (und meinen Nerven).

Ich danke allen Antwortenden im Voraus!
Coralie Brenner

 

[Smilie]

Sorry, normalerweise müßte ich es wissen da ich ja Arzthelferin bin aber ich kann dir das auch nicht übersezten.

Um dich zu beruhigen, das die V. cava inferior in Höhe der Leber ist frei hört sich super positiv an, das heißt das die Thromobose nicht nach oben gewandert ist. :druecker

Habe aber schon von mehreren Schwangeren gehört die in der SS unter einer Thromobose litten und nchts von übrig geblieben ist. Kann halt sein das du in der nächsten SS sofort Kompressionsstrümüfe tragen mußt.
Wieso verträgst du die nicht ? Von der Haut?

 

[Loonara]

Hallo,

mich trifft quasi das gleiche Schicksal wie Dich, tiefe Beckeenvenenthrombose, und mache auch das gleiche (Thrombose- bzw. Kompressionsstrumpfstrumpf, 2x 0,7 ml Clexane). Ich war grad 18 Tage im KH, durfte davon 10 Tage nur liegen, und niemand hat das auf die leichte Schulter genommen. Im Gegenteil, ich musste liegenbleiben mit dem Hinweis auf die lebensgefährliche Lungenembolie.

Allerdings kanst Du jetzt nicht mehr machen als das, was Du bereits machst, und regelmäßig mal zur Kontrolle gehen. Das dauert Wochen, bis der Thrombus weg ist, er scheint bei Dir auch sehr groß zu sein. Um so länger dauert es.


Ich hab einen nicht so großen Thrombus, aber es wir auch bei mir noch lange dauern, bis die Durchblutung der Vene wieder da ist.

Nach der Entbindung sieht das sicherlich auch wieder anders aus, und so lange ist es bis dahin ja nicht mehr. Mach solange weiter mit Clexane, mein Gyn sagte sogar bis 6-8 Wochen nach Entbindung sollte frau es nehmen.


LG
Loonara

 

[Ysahi]

hallo, also zu deinen fragen:
volumenexpandiert heisst einfach nur groß, crosse ist meines wissens nach die Einmündung oberflächlicher Venen in die tiefe Venen, die vena saphena magna ist eine oberflächliche vene wohingegen die beckenvene eine tiefe sein müsste (weiss nicht genau, weil nicht genau steht welche), vena cava inf. ist so eine art hauptvene, das die frei ist, ist super! hier ein bild von venenverhältnissen im bein
http://www.tk-online.de/tkservice/mug/anatomicus/blutg5.html

du spritzt jetzt das clexane, damit sich der thrombus nicht weiter ausbreitet/vergrößert. man kann einen thrombus nämlich nicht wieder auflösen! das ist medizinisch nicht möglich. wichtig ist nur so zu behandeln, dass er nicht größer wird, bzw sich ablöst und dann eine lungenembolie verursacht/ verursachen kann. unter clexanetherapie, kompressionsstrümpfen und thrombosestrümpfen sollte dir das aber nicht passieren. die ausbreitung deiner thrombose ist ja auch nicht so massiv. wenn es das wäre, würde es dir eher so ergehen wie loonara.

was der laie unter "der thrombus ist weg" versteht ist, dass sich der thrombus mit "normaler" gefäßschleimhaut einmauert und sich dann eben nicht mehr lösen kann. dies ist dann als alter thrombus im doppler zu sehen. außerdem bauen sich mit der zeit umgehungskreisläufe bzw dehnt sich die venenwand an der stelle etwas, um weiterhin blut passieren zu lassen. hatte diese woche 3 patienten mit sehr massiven thrombosen auf station und bin was das thema angeht nun einigermaßen fit ;-)

ich denke du musst nicht dein lebenslang diese strümpfe tragen...kommt halt auf die kontrollbefunde an. das ist wichtig, geh regelmäßig zur kontrolle und triff bei weiten flugreisen/busfahrten etc in zukunft ein paar vorkehrungen (frag am besten deinen arzt, was in deinem fall angebracht ist).

mach dir keine sorgen! nur halte die anweisungen vom arzt brav ein.

lg

 

[cora.lie]

Danke

Hallo Ysahi!

Ich danke Dir für die Auskunft. Morgen ist der Hämatologe aus seinem Urlaub zurück und ich werde mir gleich einen Termin geben lassen. Ist aber eine riesige Erleichterung schon vorab ein paar Infos bekommen zu haben. Wenn man im Internet das ganze mal googled, dann liest man meistens ziemlich schauriges ... und wenn es einen selbst betrifft, sind schlaflose Nächte vorprogrammiert. Ich kann es auch nicht sein lassen, mich nicht zu informieren. Das nagt (

Wäre schön, wenn ich Dich ab und zu mal was fragen dürfte ) ... bei den Untersuchungen bin ich immer dermaßen aufgeregt, dass mir die richtigen Fragen immer erst zuhause einfallen und ich mich mit den ganzen Fachausdrücken total überfordert fühle.

Viele liebe Grüße
cora.lie

 

[Ysahi]

frag ruhig! weiss zwar auch nicht, ob ich dir alles beantworten kann, aber fragen kostet ja nix... viel erfolg morgen beim hämatologen! kannst ja mal bescheid geben, was er so gesagt hat.

 

[cora.lie]

Der Besuch bei der Hämatologin...

... war wenig aufschlussreich. Anscheinend gibt es (Gott sei's gedankt) zu wenig von "meiner Sorte" - so dass ab und an der Spruch fiel "alsooo, wenn wir eine ältere Dame mit Ihren Beschwerden hier hätten, dann würden wir das so und so machen ... aber bei Ihrem Bauch und der anstehenden Geburt" *grübel*.

Sie ist allerdings der Meinung, da ich ja Fertigspritzen bekomme und es die nur in geraden Schritten gibt (0,2 ml, 0,4 ml etc.), dass ich mit 0,8 ml Clexane mehr als bedient bin und war sich nicht sicher, ob nicht doch etwas Schädliches durch die Plazenta durchwitschen könnte. Blutabnahme heute, Anruf mit dem Ergebnis schon morgen (noch vor den Feiertagen, damit ich mich in meinem Zustand nicht aufregen muss). Ihre Empfehlung wird dann lauten, dass ich noch volle drei Wochen die hohe Dosis spritzen sollte und danach auf die Hälfte reduzieren soll. Die endgültige Entscheidung fällt dann aber mein Frauenarzt.
Und - was mich riesig freut - sie war auch die erste, die mir Rede und Antwort stehen konnte, was die Geburt angeht. Es wird wohl (ihrer Meinung nach) auf einen Kaiserschnitt herauslaufen, da ich sonst eventuell zuviel Blut verliere und sich durch das massive Pressen während einer "normalen" Geburt ein Gerinnsel lösen und bis zur Lunge wandern könnte. Ich glaube auch, dass mir ein Kaiserschnitt lieber ist - denn der Gedanke, dass es ganz plötzlich losgeht und ich noch auf Clexane bin, ist mir ein Grauen.

Kommende Woche Mittwoch habe ich den nächsten Termin beim Frauenarzt. Da bin ich mal gespannt, was er mir zu erzählen hat!