Hallo,
wenn man nach dem geht, was Du beschrieben hast, dann sieht es nicht so aus, als habe hier die Pubertät bereits voll eingesetzt. Denn wenn das passiert, dann ist mehr, als das Wachstum von Achselhaaren, Wesensänderung und Brustschmerzen: Man hat dann eine ganze Reihe von körperlichen und emotionalen Veränderungen, die normalerweise mit Jugendlichen, und nicht mit Kindern geschehen. Es ist natürlich möglich, dass Du nicht geschrieben hast, dass die Brust wächst, und nicht nur schmerzt, dass deine Tochter sehr groß ist, für ihr Alter, und dass ihr nicht nur ein paar, sondern viele Achsel- und Schamhaare wachsen.
Wenn das allerdings nicht der Fall ist, dann hat der Kinderarzt völlig Recht: Die Pubertät hat bereits ein bisschen eingesetzt, aber es ist nicht notwendig, dass zu behandeln, und dem würde ich dann sogar hinzufügen: Es wäre sogar schädlich. Wenn man ohne guten Grund in den Hormonhaushalt eines Kindes eingreift, dann kann man ihm damit großen Schaden zufügen, wenn es keinen körperlichen Grund dafür gibt. Nichts was Du bisher beschrieben hast, deutet darauf hin, dass es diesen Grund gibt.
Brustschmerzen werden von Kindern häufig als Symptom angegeben, und sie können von Bauchschmerzen bis Herzfehler auf alles mögliche hindeuten.
Das Wachstum von Achselbehaarung ist zwar in der Tat ein Anzeichen für die Pubertät, aber wenn es das einzige Anzeichen ist, dann sollte man dagegen nichts tun, es sei denn es belastet das Kind psychisch - was in der Regel nicht der Fall ist: Die Achselhaare wachsen sehr langsam.
Selbst wenn die Brust wachsen sollte, ist das noch kein Signal für eine Behandlung: So gut wie immer bildet sich das nach einiger Zeit wieder zurück.
Verhaltensauffälligkeiten wie diese sind bei vielen Kindern in diesem Alter zu beobachten, und es gibt sehr viele Moglichkeiten dafür, warum sie auftreten - aber in keinem Fall bekommt man sie durch Hormongaben wieder weg.
Du kannst natürlich versuchen, einen Endokrinologen aufzusuchen, aber das dürfte schwierig werden, weil Endos ohnehin schon spärlich gesät sind, und es dürfte noch schwieriger werden, wenn Du schon ein Problem hast, in Deiner Gegend einen Kinderarzt zu finden. Ich würde mir deshalb lieber an Deiner Stelle von dem Kinderarzt, den Ihr jetzt habt, erklären lassen, woher er denkt, dass die Brustschmerzen kommen, den Arzt wechseln, wenn er nicht dazu bereit sein sollte danach zu suchen, und mich wegen der Verhaltensauffälligkeit an einen Psychologen wenden.
Viele Grüße,
Ariel