Kompliziert -  Tochter aus Pflegefamilie zurück

juergibaer

Neues Mitglied
Vor etwa 6 Jahren war meine Frau noch mit ihrem 1. Mann verheiratet, der ihre Tochter krankenhausreif geschlagen hat. Als sie ihren 1. Mann angezeigt hat und sie mit ihrer Tochter beim Arzt war deswegen, wurde das Jugendamt auf den Plan gerufen und nahm die Tochter weg und gab sie in eine Pflegefamilie.

Wie sich nun herausstellt, wurde die Tochter auch in der Pflegefamilie geschlagen. Der Kontakt zur Mutter ist komplett abgerissen. Will hier nicht die Schuld meiner Frau bewerten, aber das Jugendamt und die Pflegefamilie hatte hier auch ihren Anteil.

Nachdem ich meine Frau kennen gelernt und von dieser Situation erfahren hatte, haben wir innerhalb kürzester Zeit die Rückführung der Tochter betrieben, nachdem sie zunächst wahnsinnig gerne zu uns wollte.

Rückführung vollzogen, aber Tochter dreht durch.

Von den Lebensumständen geht es ihr jetzt deutlich besser, auch versuchen wir mit ihr immer wieder ins Gespräch zu kommen.

Sie blockt ab, macht komplett dicht. Ein Herankommen ist nicht möglich. Sie begibt sich in eine Fundamentalopposition, und verurteilt nun alles, was es bei uns gibt. Das war in der Pflegefamilie besser.

Nun ist noch nicht so viel Zeit nach der Rückführung vergangen und das alles war bestimmt viel für sie. Dafür habe ich viel Verständnis.

Nur, wie komme ich an ein solches Mädchen ran, kann ein Vertrauensverhältnis aufbauen und ihr helfen die Zukunft zu managen?

Tips erwünscht....

Sie selbst sagt von sich, daß sie ein Störenfried sei. Hier sind offensichtlich Erlebniswelten vorhanden, die sie uns aber nicht erklären kann oder will.

Ein Vertrauensverhältnis besteht im Moment weder zur Mutter noch zu mir. Vertrauensbildende Maßnahmen: Reden, Versprechen einhalten, .... wirken nicht.
 

David

Armer Irrer! *g*
Wie alt ist das Mädchen?

Grundsätzlich gibt Konsequenz in allen Bereichen Stabilität, d.h. wen es heißt morgen gehen wir schwimmen, dann geht auch usw.

Ansonsten müsst ihr dem Mädchen einfach zeigen, dass sie euch vertrauen kann. Das wird jedoch seine Zeit dauern...

Viel Erfolg
David
 

juergibaer

Neues Mitglied
Sie ist 12 Jahre alt und im Moment in der Widerstandsphase.... röchel. Konsequenz ist wichtig. Danke für den Beitrag!
 
U

User 5

Guest
Hallo Jürgen !


Hört sich ja schlimm an was die Kleine in ihrem kurzen Leben bereits durchmachen musste.
Ich denke sie braucht einfach Zeit und starken, aber liebevollen halt um sich eizugewöhnen und Vertrauen zu finden.


Alles Gute für euch !
 

juergibaer

Neues Mitglied
Die Zeit, die sie braucht, soll sie haben. Wir müssen aber in der Zwischenzeit das Zusammenleben handeln. Jeden Tag Widerstand erleben, obwohl meine Frau und ich es gut meinen, jeden Tag aufs neue ignoriert werden.... das geht gewaltig aufs Gemüt.
Ich weiß, daß sie sehr viel erlebt hat und ich habe dafür sehr viel Verständnis, :wand . Aber im Moment laufe ich gegen eine Wand und sie macht, was sie will. Vielleicht kennt hier jemand ein Rezept, wie ich verständlich und akzeptabel Grenzen ziehen kann - trotz ihrer Ablehnung.
 

David

Armer Irrer! *g*
Vor allem nicht vor vollendete Tatsachen stellen, sondern grundsätzlich Grenzen und Regeln erklären...

Ist es vielleicht möglich diese Grenzen zusammen mit Ihr zu ziehen? Ich mein sie bei der Aufstellung mit ein zu beziehen!?
 

juergibaer

Neues Mitglied
Sie mit in die Entscheidungsfindung mit ein zu beziehen ist sehr schwierig, da sie dann immer sagt: Ist mir egal! Wir haben aber in der Zwischenzeit erste Etappensiege.
So lassen wir sie immer wieder auflaufen:

1.Beispiel
Sie soll ihr Zimmer aufräumen und weigert sich. Dann fängt sie widerwillig an ihr Zimmer zu säubern und aufzuräumen. Um ihre Mutter zu verletzen stellt sie Geschenke, die sie ihr machte raus (zeigen: will ich nicht).
Mutter nimmt Abfaltüte und steckt die Sachen da rein. Aufschrift: FÜR CARITAS

Resultat:
Nach einem 5minütigen Spaziergang sind die Sachen wieder im Zimmer und alles ist aufgeräumt.

Auf diese Weise haben wir sie jetzt immer wieder überrascht und bringen sie Stück um Stück innerhalb der Grenzen, die ein Zusammenleben möglich machen.
 
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