brauche Rat -  Verwöhnte Prinzessin

Wanda001

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin 42 und Mama von 2 Jungs (4 und 15) und einer Tochter 17 1/2.
Eigentlich klappt alles so weit, die Pubertisten sind natürlich schon manchmal schwierig, weshalb ich z.Zt einen Kurs besuche: Starke Kinder brauchen starke Eltern, was ganz toll ist ..... in der Theorie.

Mein Problem: Unsere Tochter war schon immer recht verwöhnt, zugegebenermaßen und mit dem Einhalten von Regeln habe ich es nicht so genau genommen. Sie ist bei uns im Haus zwar die Große und die Vernünftige, trotzdem aber auch die verwöhnte Prinzessin, die ungern von ihrem Thron steigt. Da sie äußerst intelligent ist und perfekt argumentieren kann, redet sie mich bei der Verteilung von Aufgaben oder Bitten um Mithilfe bei der täglichen Hausarbeit etc unter den Tisch. Mal ist es die nächste Klausur, mal sonstwas für ein dringender Termin, weshalb sie leider keine Zeit hat. Irgendwie hat sich das so eingeschlichen, dass ich schon gar nicht mehr frage.
Durch meinen Kurs habe ich gemerkt, dass ich was ändern muss, und dass das schöne traute Familienleben so klappt, weil ich immer super funktioniere und für alle tue was ihnen guttut.
Das würde ich jetzt gerne ändern, aber jeder Versuch endet im absoluten Chaos und Streß.
Alle erteilten Aufgaben werden halb oder gar nicht oder unter fürchterlichem Protest gemacht, auch zB Zimmer aufräumen, wobei ich wirklich bei der Ordnung ein bis fünf Augen zudrücke.
Sobald aber ich mal nein sage, z.B. NEIN, heute fahre ich dich nirgendwohin, nein heute gehst du nicht abends weg, weil du heute morgen auch nicht (wg: Krankheit) in der Schule warst, bricht der Terror aus mit übelsten Beschimpfungen und sonst was.
Das verunsichert mich und nervt mich, ich habe das Gefühl, ich tu doch eh alles und es kommt nix zurück. Kennt ihr das Gefühl und wie geht ihr damit um? Kennt ihr auch das schlechte Gewissen, wenn mann endlich mal NEIN gesagt hat, und fühlt sich trotzdem irgendwie danach elend?
Ich würde mich sehr über Meinungen freuen. :hilfe:
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Nicht nein sagen zu können ist aber nicht nur bei den eigenen kindern schwer. ich kenne es in so fern, das ich zu Familie allgemein also meinen Vater und meine Schwester auch nur sehr schwer nein sagen konnte.
Ich habe einen guten Tipp bekommen, das erste Nein ist sehr schwer die folgenden auch noch aber irgendwann wird es einfach.
Für das erste Nein z.B. zu meiner Schwester die uns besuchen wollte ich aber keine Lust hatte, habe ich mir in der Zeit in der sie da gewesen wäre etwas gegönnt. Bei mir war es ein kleines Wellnessprogramm für zu Hause. Danach kam mir das nein zu ihr nicht mehr so schlimm vor, da ich ja was davon hatte.
So habe ich mir beigebracht öfter auch mal nein zu sagen wenn ich dazu gerade gar keine Lust hatte oder das Gefühl hatte der oder die möchte mich nur ausnutzen oder sie sind es ja so gewöhnt, dass ich bei der Frage ja sage usw.

Es wird nie leicht sein nein zu sagen aber es wird einfacher, gerade wenn man merkt was man sich für Stress und Ärger dann am Ende doch fern halten kann.


Zur reaktion deiner Tochter, klar rebelliert sie zuerst, ihr schönes Luxusleben wo Mama sie überall hin chauffiert ist vorbei und das gefällt ihr nicht.
Villeicht kannst du mir ihr kompromisse schliessen indem du ihr anbietest wenn sie mehr im haushalt mithilft fährst du sie 1 oder 2 mal die Woche zu Freunden oder zum Shoppen etc.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich kenne das auch, Wanda!

An 29 Tagen im Monat "funktioniere" ich einwandfrei und klaglos, halte daheim allen den Rücken frei und freu mich, wenn jeder glücklich ist. Doch an etwa einem Tag im Monat (fällt meist zusammen mit dem PMS) verfalle ich in Selbstmitleid und hadere mit meinem Schicksal. Da fällt mir auf, dass ich ja eigentlich auch mal etwas wollen könnte. Wenn ich dann jammere und anklage, fallen die lieben Familienmitgliedern aus allen Wolken. Sie sind sich ja keiner Schuld bewusst.Und dann fühle ich mich wie der letzte Depp, weil mich keiner versteht. Ich schieb's auf die Hormone und am nächsten Tag läuft wieder alles wie immer.

Ehrlich gesagt haben meine Kinder eine so überfrachtete Woche, dass ich nicht allzu viel Hilfe im Haushalt von ihnen verlangen möchte. Samstags soll eben jeder sein Bad und sein Zimmer sauber machen, aufräumen und noch eine Tätigkeit für die Allgemeinheit leisten. Für mehr haben sie keine Zeit. Nur in den Ferien verlange ich sehr viel mehr, aber das erfordert einen ständigen Kampf :nudelholz. Von alleine geht leider gar nichts.

Ich arbeite nur halbtags und da ist es eigentlich selbstverständlich für mich, dass ich den Haushalt erledige. Meine Kinder haben mit Schule, Lernen, Hausi und Instrumente üben schon einen längeren Arbeitstag als ich und deshalb lass ich sie Wochentags auch in Ruhe. Klar, das ist Verwöhnung. Aber ihre Zeit wird auch noch kommen, wo sie dran sind, sich zu kümmern. Spätestens wenn sie Kinder haben...
 

Sala

Schokoholik
Bei velen verschwinden Pläne immer wieder gerne in Schubladen und Ecken. Dabei sind sie eigentlich eine gute Sache. Ein Plan wo jeder seine Aufgabe zugeteilt hat. Jeder eine Kleinigkeit wie Spülmaschine aus-, einräumen, Wohnzimmer saugen, Waschbecken sauber machen.
Ich fand es immer doof wenn es hieß, das ganze Bad, oder alle Schuhe putzen. Aber so Teile, wie ein Zimmer für die Allgemeinheit saugen geht schon besser. Einer staubt ab der andere saugt. 10 Minuten, davon wird keine Klausur schlechter ;)
Die eigenen Räume also unser Zimmer mußten wir sowieso selber in Ordnung halten, das hat zwar nicht immer geklappt *g* aber dann hat Mama einfach demonstrativ die Tür zugemacht. Wenn wir Freunde eingeladen hatten räumten wir von ganz alleine auf ;)
Wenn wir unter der Woche wegwollten mußten wir Bus und Bahn nehmen, war gar nicht so einfach auf dem Dorf, aber das Auto hatte Papa mit zur Arbeit, ging also gar nicht anders. Aber da könnte man sich ja mit anderen Eltern absprechen, bzw. wenn die Joister unbedingt was wollen können sie ja selber rumfragen welche Eltern Zeit und Möglichkeit haben wo hin zu fahren, oder ein paar Leute wieder heimzubringen. Dann bleibt auch nicht immer alles an einem hängen.
Nur am Wochenende hatten wir "freie bahn" da hieß es: wenn die Party zu ende ist ruft ihr an und wir holen euch ab. Da war die Zeit egal, hauptsache wir sind nicht zu irgendwem ins Auto gestiegen.
Vielleicht findet ihr ja eine gemeinsame Regelung bei einem Gespräch am runden Tisch o.ä. und jeder unterschreibt die Einhaltung. Da gelten dann keine Ausreden von wegen nächste Arbeit, oder dringender Termin, das können die sich ja dann zeitlich immer einteilen, weil sie wissen was sie zu tun haben. Ob und welche Sanktionen es bei Nichteinhaltung gibt müßt ihr selber wissen.
 

Wanda001

Neues Mitglied
Bei vielen dieser Beschreibungen finde ich mich wieder, und es ist schön "Leidensgenossen" zu haben, auch wenns blöd klingt.
Trotzdem frage ich mich immer wieder, warum es früher anders war. Mussten wir nicht auch zur Schule und unsere Hausaufgaben machen und trotzdem war es selbstverständlich dass jeder gewisse Aufgabe übernimmt?
Die Idee mit dem selber belohnen, wenn man ein nein durchgesetzt hat, finde ich super, vielen Dank für den Tip.
Meine Tochter und mein Sohn bewohnen eine ganze Etage in unserem Haus, weil es sich so ergeben hat, dass wir nicht mehr vermieten konnten. Es ist immer wieder Streitpunkt, dass sie zwar eine komplette Wohnung nutzen möchten, aber diese nicht sauberhalten, und es immer absolut chaotisch ist, komischerweise je älter sie werden, desto schlampiger wird es. Streitpunkt ist immer wieder die Küche, die mit Pizzakartons, Gläsern, Flaschen und Müll vollgestopft wird. Ich habe jetzt eine Frist gesetzt, bis dahin sollte es aufgeräumt sein. Ist jetzt nicht passiert, daher mache ich jetzt morgen komplett sauber, sofern das bei den verkalkten Hähnen noch möglich ist, und dann wird abgesperrt. Habe mir vorgenommen, jetzt einen Raum nach dem anderen für die Benutzung zu schließen, wenn es weiterhin so verschlampt und verdreckt wird. Meine Tochter sagt, es geht mich nix an, wie es in ihrem Zimmer aussieht. Wie seht ihr das so mit den Räumen der Kinder? Soll man sich wirklich komplett raushalten? :shake Danke für eure Meinungen!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Meine zwei großen Töchter haben auch eine eigene Wohnung. Sie sind aber erst 12 und 14. Das Aufräumen und Putzen der gesamten Wohnung war Bedingung dafür, dass sie sie bekommen haben. Und es klappt ganz gut, seit mittlerweile 5 Jahren. Noch kann ich nicht mitreden, was schlampige Jugendzimmer betrifft. Bei uns ist das Elternschlafzimmer das unordentlichste im ganzen Haus, meine Kinder sind Ordnungsfanatiker.

Ich finde die Idee, Zimmer abzuschließen, wenn diese nicht gereinigt werden, sehr gut. Die Folge könnte allerdings sein, dass sie ihren Müll dann in deiner Küche liegen lassen. Hier sollten gleich Regeln aufgestellt werden, damit du dir nicht selber ins Knie geschossen hast am Ende.

Leider kann man das nicht mit allen Zimmern machen. Das Bad z.B. Also ich will auf keinen Fall, dass wir wieder zu fünft "mein" Bad benutzen müssen, bloß weil die Kids ihres nicht putzen. Das würde mich sehr beschränken und die Frage, wer putzen muss, ist damit auch noch nicht geklärt.

Kinderzimmer aufräumen? Ab Jugendalter finde ich es okay, wenn man sich nicht mehr drum kümmert. Bei einer fast 18jährigen geht es die Mutter wirklich nichts mehr an, wie es bei ihr aussieht. Nur wenn es gefährlich wird, könnte man eingreifen...Ich betrete die Zimmer meiner zwei Großen vielleicht noch einmal in der Woche, ansonsten habe ich da echt nichts zu suchen. Schon gleich nicht, wenn sie nicht da sind. Wenn ich reingehe, dann klopfe ich an und frage, ob ich reinkommen darf. Meistens verlasse ich die Zimmer dann wieder mit einem dicken Lob dafür, wie sauber alles ist. Das erstaunt mich nämlich wirklich jedes Mal.

Aber wenn die Kinder eben keinen Hang zur Ordentlichkeit haben, dann müssen das Eltern akzeptieren. Besser als jedes Mal zu zanken, das verdirbt nur die Laune und es ist die Sache nicht wert.

Wie war das früher? Wir hatten mehr Zeit. Die Jugendlichen heute sind viel mehr eingespannt. Und da sind oft noch nicht mal 10 Minuten am Tag drin und falls doch, dann dürfen sie sich gerne mal hinsetzen und gar nichts tun. Oder sich mit Freunden treffen. Oder spielen. Je nach Alter. Das große Samstagputzen machen wir gemeinsam, aber ansonsten biete ich Hotel Mama aus Überzeugung. Vieles machen sie dann freiwillig, ganz zwanglos, z.B. Tisch decken.
 

viti

Mitglied
Hallo, die Frage hätte ich auch gerne beantwortet. Muss ich es als Mutter hinnehmen, dass das Zimmer von Sohn 17 schlimmer aussieht als eine Müllhalde?
Ich habe immer gedacht, das wird mit dem Alter besser, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Es türmen sich Bekleidung, Teller, Essensreste, Cds, eben all das was so in einem Zimmer benutzt wrid auf einem Haufen.
Findent Ihr, dass es die Sache der Jugendlichen ist wenn sie sich SO wohlfühlen oder soll man sich da einmischen. Bin etwas ratlos.
LG viti
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hi viti
Nun ja in dem Alter sollte er schon ein gewisses mass an Ornung einhalten finde ich. Decke doch beim nächsten Essen nicht für ihn mit den wenn er die Teller in seinem Zimmer stapelt habt ihr ja bald keine Teller mehr im Schrank. Wenn er fragt wieso für ihn nicht mitgedeckt ist sagst du ihm das er ja einen Teller aus seinem Zimmer holen kann, ihn abwäscht und dann hat er auch wieder einen Teller. So würde ich es vielleicht versuchen, ansonsten denke ich schon das es in dem Alter Sache der Jugendlichen ist ob ihr Zimmer aufgeräumt ist oder nicht. Irgendwann wird er dann auch merken huch ich hab ja keine sauberen Anziehsachen mehr und wird schnell alles was gewaschen werden muss ins Bad oder wo auch immer die Wäsche gesammelt wird hinbringen. Wobei ich dann als Mutter vielleicht auch ein wenig gemein wäre und ihm sagen würde heute ist kein Waschtag aber er kann die Waschmascheine ja selber befüllen und einstellen.
Hätte er seine Wäsche immer gleich in den Wäschekorb getan wäre sie ja gewaschen worden.
 

viti

Mitglied
Hab ich alles schon versucht. Da alles immerzu schmutzig ist, oder jedenfalls sehr!"!!!!! verknittert weigere ich mich zu waschen/bügeln solange alles auf dem Boden liegt. Auch das zieht nicht, Er schmeißt alles in eine Maschine, wirft es wieder auf seinen Stapel und das wars dann. Anfangs gab es noch täglich Streit deswegen, dann hab ich gedacht, sag mal nichts mehr vielleicht wird er dann vernünfig, Auch nicht.
Ich selbst lege viel wert auf ein schönes zu Hause aber bin trotzdem weit weg davon einen Putzfimmel zu haben.
Ich denke immer wenn es schon im Zimmer so aussieht wie sieht es denn in seinem Inneren aus. Die Gedankengänge sind nämlich ähnlcih chaotisch.:)
 

Sala

Schokoholik
Bei uns wurde nichts gewaschen was nicht den Weg in den Wäschekorb gefunden hatte und das habe ich heute noch so. Ich räume niemandem hinterher und selbst mein Mann mußte das erst lernen ;D
Wie schon geschrieben, mein Bruder und ich waren auch nicht gerade ordentlich :pfeif und unsere Mama hat irgendwann einfach nur noch unsere Zimmertür zugemacht wenn es ihr zuviel wurde.
Meine erste "eigene" Wohnung hatte ich auch im Haus meiner Eltern und ich muß zugeben - es war nur wenig besser, ich habe oft erst aufgeräumt wenn ich wußte daß ich Besuch bekomme. Mittlerweile ist es bei uns immer noch chaotisch, aber zumindest wird regelmäßig gesaugt und gewischt und abends die Spielsachen zusammengeräumt damit die Kurze morgens nach dem Aufstehen in sekundenschnelle wieder ihr Spielchaos machen kann :D

Wanda, ich finde die Idee die Zimmer zuzusperren auch gut, teile aber auch Maju's Sorge.
Vll. könntet ihr die geschlossenen Zimmer ja zu einem speziellen Raum umbauen. So ein kleiner privater Wellnestempel, oder ein "Atelier", Hobbyraum, oder ähnliches.
 

Wanda001

Neues Mitglied
Ich habs wirklich getan!!!
Mein Sohn meinte gestern, Mama was hast du für einen Wahnsinn!!!
Ich habe die Küche meiner Kinder geputzt aufgeräumt und Müll verräumt. Kühlschrank ausgewaschen und abgeschaltet, Herd von Pizzaresten befreit. Dann ein doppelseitiges Klebeband in den offenen Durchgang geklebt und mit Folie verpappt. Jetzt ist die Küche zu. Ich war irgendwie stolz auf mich, dass ich mal gemacht habe was ich angedroht habe und nicht nur immer nachgegeben.
Dazu habe ich meinen beiden Großen einen Brief geschrieben.
"Vorerst ist die Küche geschlossen! Ich weiß ich nerve euch, aber ihr nervt mich auch mit dem Geschlampe! Eine gewisse Ordnung muss sein, sonst fühlt sich hier keiner wohl! Oder wollt ihr verdrecktes Geschirr, Schimmel im Kühlschrank und stinkende Bettwäsche? Ab sofort halte ich mich aus der Ordnung in euren Zimmern raus, solange die Allgemeinheit davon nicht beeinträchtigt wird (z.B. dreckiges Geschirr). Aber es muss sauber sein, dh 1x die Woche Müll raus, saugen, Gang der in eure Zimmer führt, Waschbecken im Bad und Clo putzen, Wäsche und Flaschen in den Keller. Hier habt ihr einen leeren Kalender. Überlegt euch selber wer wann was macht, und hängt ihn irgendwo auf. Jeder macht seins oder abwechselnd einer, ist mir egal.
Wenn es klappt, könnt ihr ab Januar die Küche unter den gleichen Bedingungen wieder benutzen.
Ich liebe euch! Mama"

Jeder hat zwei Zimmer, eine gemeinsame Diele, ein Clo und ein Bad, Küche jetzt eben nicht mehr.
Diesen Luxus hat nicht jeder und es werden auch regelmäßig andere Jugendliche zu uns eingeladen, da wir den meisten Platz haben, was ich auch toleriere, oft sogar was zu Essen mache, oder so, und Ich finde schon, dass man dann auch bereit sein muss, was dafür zu tun.

Heute habe ich noch keine Reaktion bekommen, weil wir gestern abend nicht da waren. Bin schon sehr gespannt.
 

viti

Mitglied
Du kannst stolz auf Dich sein!!! :respekt Berichte mal über die kommenden Wochen und wie Deine Kinder damit umgehen.
Unsere Kinder haben es nicht so luxeriös. Sie haben "nur" jeder ihr Zimmer. Und das kann ich ja schlecht zusperren.
Ich entnehme wenn ich es richitig verstehe, dass ich besser das Zimmer nicht betreten sollte, die Wäsche weiter nicht versorgen soll. sofern sie nicht im Keller ist und das bügeln total aufzugeben. Und ansonsten die Unordnung bzw. Müllhalde seine Sache sein lassen soll.
Was für eine Herausforderung für mich. :)
 

Wanda001

Neues Mitglied
Verwöhnte Prinzessin - Die Fortsetzung

Hallo liebe Forumsnutzer,
ihr seid bestimmt interessiert daran, wie es weitergeht. Also ehrlich gesagt, viel ist nicht passiert.
Wir haben eigentlich sehr gute Stimmung in der Familie, ich bemühe mich jeden Erfolg oder Anstrengung meiner Kids mit Lob zu krönen.
Das Thema Zimmer oder Wohnung ist kein Streitpunkt mehr, weil ich nichts dazu gesagt habe, bis heute, ausser das ich daran erinnert habe: Ich warte immer noch, dass von euch eine Reaktion auf meinen Brief mit den zukünftigen Regelungen zur Sauberhaltung der Wohnung kommt, und ich bekomme immer ein veräppelndes Grinsen, ja, ja Mama, dein Plan, schon klar usw.
Sonst geschah in der Zeit nichts, doch, einmal hat meine Tochter gesaugt und Flaschen verräumt.
Heute ist der Tag an dem ich weitere "Sanktionen" folgen lassen möchte.
Sicher ist es besser, etwas mündlich auszusprechen, aber jahrelang habe ich mich von meiner dominanten Tochter unter den Tisch reden lassen, daher fällt es mir leichter, etwas schriftlich klar darzulegen, und das habe ich mir so ausgedacht:

Hallo,
am Montag vor drei Wochen bat ich euch endlich sauberzumachen. Am Samstag darauf habe ich dann die Küche geschlossen, und verlangt, dass endlich grundsätzliche Arbeiten in der Wohnung erledigt werden.
Seitdem hat sich nichts Wesentliches verändert. Der Müll stapelt sich nach wie vor in Jonas Zimmer, es wird nichts regelmäßig gemacht. Ich kann es nicht kontrollieren, ob etwas gemacht wurde oder nicht, da von einen Tag auf den andern geschoben wird, sauber ist es definitiv nicht. (ja, ja, wir machen es schon....)
Ich schimpfe und motze nicht mehr, und es gibt auch keinen Streit mehr deswegen.
Aber ich habe es auch nicht vergessen oder aufgegeben. Noch immer fühle ich mich verarscht von euch!
Jetzt gebe ich euch nochmal Zeit bis Mittwoch, das nachzuholen, was ich bereits vor zwei Wochen gefordert habe! Am Samstag werde ich den nächsten Raum dauerhaft schließen. Diesmal wird es das Computerzimmer sein! Ich liebe euch! Mama

Ich bin selber gespannt was passiert, aber ich habe selber das Gefühl, dass ich ziemlich geradlinig vorgehe, und dass gibt mir recht viel Selbstsicherheit. Was meint ihr, bin ich spießig und streng? :nudelholz :nudelholz
 

viti

Mitglied
Nein, ich finde nicht, dass Du zu streng bist. Im Gegenteil, ich finde es sehr nett von Dir Deinen Kindern, dass Du Deinen Kindern noch eine Frist einräumst.
Hier bei uns würde das nichts nützen. Mein Sohn würde all den Müll irgendwo "verstecken", hinter dem Schrank, unterm Bett... wer weiß wo alles und ich hätte die Wahl das Zimmer zu durchsuchen und damit in den größten Streit zu gehen oder so zu tun, als wenn ich es ordentlich finde, wobei ich mich dann ja verarscht fühlen würde.
Bin mal sehr gespannt wie das bei Euch weiter geht.
Kann man eigentlich irgendwo Ungeziefer kaufen und dann im Zimmer aussetzen? :tasty
Ich glaube, DAS wäre der einzige Grund, dass das Zimmer aufgeräumt würde. Schon alleine die kleinste Spinne lässt meinen Sohn flüchten.
LG
 

Wanda001

Neues Mitglied
Ungeziefer ist ne klasse Idee, ich kenn nur Würmer in Eimern für den Kompost.... :lhg
Findest du auch dass man sich so machtlos fühlt?
Ich glaube ich habe meine innere Einstellung geändert, so als würde man einen Schalter umdrehen. Und ich glaube Auslöser war ein BurnOut im Januar, woraufhin ich mir Hilfe gesucht habe bei einer Psychopädin. Zuerst bin ich heimlich hingefahren, damit keiner merkt, wie schlecht es mir geht, dass ich Hilfe bei einer Psychotante suche und dass ich endlich gewagt habe, zuzugeben, ICH (die ewig Starke) kann nicht mehr. Dort habe ich gelernt, ein "kleiner Egoist" zu werden. Erst komm ich, und nur wenn es mir gut geht, kann ich für andere da sein. Wow, dieser Satz hat mir ne Menge Geld gekostet, aber ich habe geschafft, den Schalter umzulegen.
Das ist MEIN Haushalt, ich bin hier die CHEFIN, und diese ewige Schlamperei nervt MICH, deshalb will ICH es anders haben. Die Kids müssen das jetzt Schritt für Schritt lernen.
Hast du schonmal was von ICH-Botschaften gehört? Das kann man richtig üben: Sprich davon wie es dir dabei geht, wenn alles so aussieht, ohne deinen Sohn zu kritisieren, und schau mal wie er reagiert. Bestärke ihn darin, selbst einen Lösungsvorschlag zu bringen, und lobe ihn dafür, wenn was kommt. Halte es aber sofort fest, und bestehe darauf, dass er sich an seine selbst gemachte Regel hält.
Ich weiß, alles Theorie, ich üb ja selber auch noch, aber ich hab für mich festgestellt,dass es ein guter Weg ist. LG und viel Kraft wünscht Wanda001
 

viti

Mitglied
Hallo,
ja auch ich hab mich ohnmächtig gefühlt. Nach drei Jahren ohne jegliche Hilfe konnte ich nicht mehr und bin in Kur gefahren. Dort hab ich gelernt NEIN zu sagen und auf MICH zu hören. Wunderbar wenn Sohnemann weit weg ist. Jetzt wieder mittendrin fällt es mir schwerer, aber ich sage auch oft NEIN. Das bedeutet im besten Fall Diskussionen, im schlimmsten Fall Streit ohne Ende. An manchen Tagen hab ich die Kraft, an anderen nicht. Aber immer noch viel!!!! mehr als vor der Kur.
Regenwürmer kann man tatsächlich im Laden kaufen, vielleicht gibt es ja noch anderes Ungeziefer, denn Regenwürmer kommen ja nicht bei Unordnung oder Unsauberkeit. Wie wäre es mit Motten? So eine Ladung Motten würde ihn glatt nciht mehr im Zimmer schlafen lassen. :rofl
Das Schlimmste finde ich, dass die Kids uns Mütter ganz genau kennen. Und auch oft wissen, dass, jedenfalls hier. Drohungen nicht immer durchgezogen werden. Wie ist das bei Euch? Ziehst Du immer alles durch, was Du androhst?
LG
 
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