Kompliziert -  Vorstellung + Problem

ansi

Neues Mitglied
sorry, wenn ich gleich mit einem Problem "hereinplatze", aber mir geht es gerade nicht gut.

Wir sind 2 an sich lebensfrohe Menschen, ich 30 Jahre und mein kleiner Schatz (Junge) 7 Jahre (fast "8"). Wir beide leben allein.

Nun würde ich hier gern unsere Sorge schildern, weiss jedoch nicht genau ob es hier hinein gehört oder nicht.

Die Probleme fingen nach ca. einem Viertel des 1. Schuljahres an. Mein Sohn wollte im Unterricht einfach nicht mehr mitmachen. Er verweigerte sich dem Unterricht, und das hält auch bis heute an. Er ist jetzt in der 2. Klasse einer Ganztagsschule, deren Konzept angelehnt ist an die Pädagogik von Maria Montessori.
Wir waren gleich als mir die Lehrerin das Problem schilderte bei einer Schulpsychologin, die dann folgendes feststellte:
1.Intelligenztest: in Teilen (Allgemeinwissen, Sprachbegabung, Regelverständnis und Arbeitsweise) überdurchschnittlich intelligent, im Bereich der Warnehmung durchschnittlich bzw. unterdurchschnittlich intelligent
2.Angst vor der Schule (aufgrund eines Mitschülers der „wahllos“ auf die anderen Kinder einschlug) – er malte ein riesiges Krokodil in das Klassenzimmer – der Mitschüler ist nun nicht mehr in dieser Klasse
3.eine Schwäche kleine Symbole zu erkennen (er trägt jetzt nach langem Ausharren ein Brille – sein Augenfehler war nicht sofort ersichtlich und ich musste kämpfen, dass er richtig untersucht wird – nun wurde durch eine besondere Untersuchung eine Dioktrin von + 2,5 festgestellt)
4.Konzentrationsschwäche

Wir haben danach einen Termin bei einer Neurologin gehabt, die uns an eine Ergotherapiepraxis überwies. Hier wurde nun ein Bericht fertig, dass mein Sohn im Bereich der Wahrnehmung Schwierigkeiten hat. Im auditiven Bereich (beidohriges Hören), der Muskeltonus ist sehr schwach, er ist Linkshänder mit verkrampfter Stifthaltung und hat im Bereich der Kurzzeitmerkfähigkeit, der Lautunterscheidung und mit Störgeräuschen (kann die Stimme der lehrerin nicht aus der Klasse herausfiltern) Schwierigkeiten.
Ausserdem wurde uns nahegelegt, einen Hochbegabtentest machen zu lassen.

Nun hat sich nach über einem Jahr im Bereich der Schule nichts verändert. Er macht nach wie vor im Unterricht nicht mit. Ich sitze alle 2-3 Wochen mit der Lehrerin zusammen, habe nun ein Gespräch mit allen Lehrerinnen von ihm, wovor mir graut. Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei und fühle mich auch nicht ernst genommen.
Wenn ich darauf hinweise, welche Probleme der Kleine hat, dann schaut mich die Lehrerin mit grossen Augen an, und ich habe das Gefühl, sie glaubt mir nicht.
Heute morgen stand er in der Schule mit Tränen in den Augen, da hätte ich ihn am liebsten wieder mitgenommen. Wir versuchen zu Hause die ganzen Schreibsachen (das ist sein Schlimmstes) zu machen, was jetzt auch gut funktioniert und besser wird, wir rechnen und lesen.
Mir wurden schon Dinge wie „Versetzungsschwierigkeiten“ und „Förderschule“ nahegelegt, aber ich kann doch auch nicht mehr machen. Wir rennen die ganze zeit von einem Arzt zum Anderen, der Kleine ist total traurig, „dass alle anderen Kinder besser sind als er“ - ich sage ihm dann immer dass das so nicht ist, und zeige ihm auf, was er alles tolles kann. Er hat auch keine Freunde. Ich habe das gefühl er kann mit den Kindern in seiner Klasse nichts anfangen. Er wird als „doof“ bezeichnet und alles solche Sachen.
Dabei ist er in vielen Bereichen viel „schlauer“. Er interessiert sich für Wissenschaft, Experimente, Planeten, hat einen ausprägten Gerechtigkeitssinn, interessiert sich für Kinder in Afrika und wir unterhalten uns viel über „gesellschaftliche Dinge“. In unserem Freundeskreis sind alle begeistert von seinem Wissen.
Ich bin echt fertig und weiss nicht was ich noch machen soll. Ich habe über die Ergotherapeutin ein Gespräch mit der Lehrerin erbeten, damit diese ihr nocheinmal erklären kann was mit dem Kleinen los ist. Es macht mich so traurig wenn ich sehe wie unglücklich er darüber ist. Wenn ich dann an Förderschule oder so etwas denke, wird mir Himmelangst. Ich habe Angsta dass das dann alles nur noch schlimmer wird. Die Lehrerin hat auch ihm schon mit Sitzenbleiben und so gedroht. Da er extrem Ehrgeizig ist, macht es das alles nur noch schlimmer. Ich weiss einfach nicht mehr was ich noch machen soll.
Wir machen auch ganz viel zu Hause, Massagen, Wahrnehmungsspiele, Schulsachen und natürlich auch rausgehen.


Entschuldigung, dass klingt jetzt alles bestimmt etwas wirr, aber ich bin echt so fertig!
 

MinimamaHH

Neues Mitglied
Hallo ich kann dir leider keinen Tipp geben, aber du dich vll. etwas beruhigen.
Meine Mama hat dass gleiche Problem mit meinem kleinen Bruder.
Er musste die erste Klasse auch nochmal machen, ich denke dass es auch mit an dem Unverständnis der Lehrer liegt....
Tja bei meinem Bruder wird es mit der zeit immer ein bisschen besser....
Wie dass kam kann ich leider auch nicht sagen (so ziemlich von alleine).
Was aber gut ist ihm immer zu sagen dass er nicht schlecht ist (hat meine Mama auch gemacht obwohl die Lehrer immer was anderes sagen).
Vorallem an dem letzten Zeugnis sieht man auch dass es oft der Mangel an Verständnis ist.... er hat gute Zensuren und der Text würde auf 6 en schließen lassen.
Kann dir nur sagen dass du viel Gedult haben muss (und sicher auch hast) dann wird es besser....

dich mal lieb drück :troest
 
U

User 5

Guest
Hallo und Herzlich Willkommen !


Darf ich dir einen EF-Paten zur Seite stellen?
Lies mehr dazu unter dem link in meiner Signatur oder melde dich einfach bei mir
 

lailamausi

selten da...
Oh weh, das hört sich echt übel an :troest Ich find's schon mal ganz wichtig und echt klasse, daß Du ihm immer wieder sagst, daß er eigentlich ganz toll ist und das an was anderem liegt, aber eben nicht an ihm. Daß die meisten Lehrer mit solchen Situationen nicht richtig umgehen ist glaub ich "normal". Sie haben zu große Klassen, können nicht auf den einzelnen eingehen und sehen Kinder wie Deinen Sohn als Störenfried. Schade, daß Lehrer so wenig Psychologie beherrschen müssen, obwohl sie so große erzieherische Verantwortung tragen :rolleyes:.

Hast Du schon mal in den anderen Themenbereichen hier im Forum geguckt, die unter "Besondere Themen" stehen (letztes Drittel der Startseite)? Da gibt's sowohl die Rubrik Lese-Rechtschreibschwäche als auch Hochbegabung und Handicap.

Ich kann Dir zwar leider keine echten Tipps geben, aber vielleicht findest Du ja hier ein wenig Hilfe:

http://www.logios.de/
http://www.schulprobleme.info/html/inhalt.html

Sind die Probleme beim beidseitigen Hören organisch bedingt? Unsere Lena hat z. B. hinter beiden Trommelfellen Wasseransammlungen. Warst Du bei einem HNO-Arzt?

Ich wünsch Dir uns vor allem Deinem kleinen Schatz alles Gute und daß ihr weiterhin so gut zusammen haltet. Hoffentlich findet ihr schnell gute Hilfe, die euch wirklich weiterbringt. Laß Dich mal :maldrueck

Ach übrigens... HERZLICH WILLKOMMEN hier :geb4
 
M

Mamaarl

Guest
Hallo,

nach Maria Montessori sollte die Schule die Begabungen deines Sohnes fördern und ihn gewähren lassen. Jedes Kind hat seine Zeit etwas zu erlernen. Ist mir auch gerade wieder im Forum bewußt geworden mit meinem kleinen Problemchen des Selständigwerden.
Die Sorgen deines Kindes klingen mir nach einem sehr intellegente Jungen.
Also meine Tipps wären, vielleicht eine neue Schule (evtl. eine Schule mit ganzer Montessoripädagokik). In unserer Schule gibt es bis zur 4. Klasse zum Beispiel keine Noten. Neue Kinder helfen ihm da vielleicht. Am besten Kinder die so sind wie er. Der Sohn meiner Freundin hat LAS und ist nun nach langem Krampf und Kampf in Schulen auf ein Hochbegabteninternat gegangen. Er sagt, dort kann er sich endlich austauschen mit seinen neuen FREUNDEN, denn die verstehen ihn, sind auf eienm Level.
Der nächste Tipp also einen Hochbegabtentest machen und Schulen dieser Art suchen.
Dein Sohnemann wird denke ich nicht glücklich in der Schule, die ihn scheinbar nicht ernst nimmt.?
Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schmerzt, sein Kind so leiden zu sehen und ich finde das sehr traurig, dass Kinder weinend zur Schule gehen...
Jedes Kind hat Freude am Lernen und Erfahren und Begreifen. Wenn er weiter so leidet, fürchte ich, wird es ihm ganz vermiest in eine Schule zu gehen. Er braucht Menschen mit seinem Wissensniveau, mit denen er sich austauschen kann und von denen er sich verstanden fühlt.

Ich hoffe, ich konnte einen Tipp geben.
Liebe, liebe Grüße und viel Glück und Kraft auf eurem auf seinem Weg. :bye:
 

ansi

Neues Mitglied
Erst einmal einen lieben Dank für die Antworten und alles, dass tut sehr gut!!!
ganz lieb zurück :maldrueck

@lailamausi
Wegen dem beidohrigen Hören: Er kann die Geräusche nicht filtern, dass hat nichts mit dem organischen Hören zu tun (ist getestet). Das macht dann jedoch die Situation im Klassenraum für ihn unerträglich, da er die „normalen“ Geräusche als Krach empfindet. Dadurch wird er eben auch extrem laut (Stresspegel einfach zu hoch, hab letztens erlebt, wie er in einer „Horde von Kindern“ stand, sich die Ohren zuhielt und losbrüllte.

Die anderen Threads habe ich zu spät gesehen, da war ich schon fertig mit schreiben. Ich bin da jedoch so verwirrt. Dort steht immer etwas von „konnte schon vor Schuleinführung lesen“ und so, dass konnte mein kleiner nicht. Dies ist erst durch den IQ-Test deutlich geworden. Bei manchen Erklärungen finde ich ihn wieder, und bei manchen aber auch gar nicht.
Nun das müssen wir wohl noch richtig testen lassen. (wieder Test´s – naja die hält er ja tapfer durch)


@ mamaari

Unsere Schule ist eine staatliche Schule, und dort sind Noten vorgeschrieben. Ich wäre überglücklich, wenn es keine Noten gäbe. Ausserdem müssen gewisse Standards eingehalten werden (Schreibschrift schreiben gehört dazu) – dadurch hat es ausser den Unterrichtsmaterialien und dem Blockunterricht nichts mehr mit der Montessori – Pädagogik zu tun.

Das mit der Hochbegabung, habe ich ja schon oben geschrieben, verwirrt mich. Aber ich weiss ja nicht wie das Zusammenwirkt, die Wahrnehmungsstörung und HB. Ich habe schon das gefühl, dass er auf der einen seite überfordert ist (schreiben, rechnen) und auf der anderen Seite unterfordert, also auch „Futte“ für ihn fehlt. (Er hat einmal gesagt, ich lese lieber zu Hause, da hab ich schönere Bücher, ABC – Elefantenbücher in der Schule interessieren mich nicht)

Wir haben hier so eine schule, ich habe mich da schon erkundigt. Wie gesagt, den Test machen wird wohl das Nächste.
Er wird nicht ernst genommen. Es wird ihm gesagt, er sei doch klug, also könne er doch auch mitmachen. Das fällt ihm jedoch aufgrund der Wahrnehmungsstörungen schwer (wenn ich das richtig verstanden habe – bin ja keine Psychologin), und da hilft es ihm auch nicht klug zu sein.
Er kam auch schon von der Schule und meinte: „Immer bin ich das Schimpfkind“.

Es ist unheimlich schwer, ihn jeden morgen wieder so „elend“ zu sehen. Und morgen erst. Die erste Mathearbeit. Ich habe mit ihm gelernt, ihn gebeten mitzuschreiben, und der Lehrerin nett zu sagen wenn ihn etwas stört (Stifteklappern, Fussrascheln – da ist er sofort raus) – er meinte dann, dass er Angst hat eine 5 zu bekommen, und ich hab ihm gesagt das mir das egal ist, ich hab ihn auch mit einer 5 lieb. Egal was du für zensuren hast, ich habe dich immer lieb.
Habe ihm dann noch ein paar Tips gegeben (langsam rechnen, nicht zu schnell usw.) Jetzt kann ich nur hoffen...

Ganz liebe Grüße
 

Galaxie

Namhaftes Mitglied
Leider kann ich dir bei deiner Problematik nicht helfen, möchte dich aber trotzdem Herzlich Willkommen heißen!
 

nigripp

Neues Mitglied
Hallo ansi,

auch ich bin neu hier und bin auf der suche nach erfahrungsberichten über deinen beitrag "gestolpert" . ich kenne diese probleme teilweise von meinem sohn und er hat adhs. das wurde nach einem langenleidensweg und einem kiarzt wechsel erkannt. er bekam eine medikamentöse einstellung und es besserte sich, aber leider nicht auf dauer 0(. hast du schon tests in diese richtung machen lassen? ist vielleicht eine möglichkeit?!

mfg
 

lailamausi

selten da...
Bei manchen Erklärungen finde ich ihn wieder, und bei manchen aber auch gar nicht.

Ich denke, das ist ganz normal. Nicht jeder Hochbegabte verhält sich gleich. Aber umso mehr Punkte zutreffen, umso eher kannst Du wohl davon ausgehen, daß er wirklich hochbegabt ist. Von meiner Tochter wurde das auch schon behauptet, aber ich habe noch keine Tests machen lassen, weil sie keine Probleme mehr hat. Unsere Ergotherapie hat sehr viel gebracht. Und das wünsch ich euch auch ;-)

Wie sieht's eigentlich mit Kinderpsychatrie/-psychologie bei euch aus? Vielleicht könnte ein Psychologe nen guten Draht zu ihm finden und etwas mehr Selbstbewußtsein vermitteln. Es ist so schrecklich, daß er sich als "Schimpfkind" fühlt.

adhs. ist vielleicht eine möglichkeit?!

Das hab ich mich auch schon gefragt...
 
M

Mamaarl

Guest
Hallo ansi,

Ich hoffe, ihr habt die Mathearbeit gut überstanden.

Ich denke, ihr solltet alles in Betracht ziehen. Ein vorheriger Schreiber erwähnt eine Ergotherapie, die half. Ich denke, solche körperlichen Dinge würde ich als erstes "angehen"(mir ällt gerade kein anderes Wort ein :pfeif).
Und wenn dann immer noch Probleme auftreten, dann solche Hochbegabungstests.

Es ist eben jeder anders. Jeder auf seine Weise. Und klar, wenn dein Sohnemann dort in der Schule so leidet, liest er zu hause lieber. Weil er dort Ruhe hat und seinen sicheren Hafen.
Ich finde es sehr unschön(um es nett zu umschreiben), wenn die Lehrer so uneinsichtig und einseitig denken.
Maria Montessori würde sich, glaub ich, im Grabe umdrehen.
Sie begann ihre Forschungsarbeit mit geistig behinderten Kindern. Und dabei hat sie gelernt, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus hat, seine Zeit, bestimmte Dinge zu lernen. Und zwar ganz aus eigener Initiative und FREUDE am Lernen und Begreifen.
Das klingt sehr hochtrabend und möglicher Weise sind einige ihrer Forderungen in unserer Gesellschaft schwer umzusetzen. Jedoch wenn man sich mal vom Alltagspensum "runterbeamt" ...
Lass deinen Sohn entscheiden, welche Aufgabe er sich gerade nimmt. Wenn er sich ein Buch nimmt, ok...er lernt so Rechtschreibung, Grammatik, Ausdruksformen...Ein anderes Kind lernt solche Dinge eben, wenn es ihm ein Lehrer vorträgt oder so ähnlich... :pfeif
Vielleicht schaut ihr euch mal nach Montessorimaterial für ihn um. (für zu hause)
Man muss es nicht immer kaufen, ihr könnt so was dann auch nur als Anregung nehmen für euer eigenes Material.
Also ich glaube ein Schulwechsel würde deinem Sohn ganz gewaltig helfen um einen Schritt in eine andere (für ihn) positivere Richtung zu machen. :weg

Ich hoffe, es geht euch gut
liebe Grüße aus Sachsen-Anhalt :bye:
 

ansi

Neues Mitglied
Ein herzliches Hallo,

bevor ich auf die Threads hier eingehe möchte ich gern noch vom heutigen Tag berichten.

Ich habe mir heute einen Termin mit der Lehrerin geben lassen, und habe den ganzen Vormittag daran geschrieben, wie ich ihr die Situation des Kleinen nahebringen kann, und ausserdem wie ich dieses „Viellehrergespräch“ abwenden kann.
Ich also rein in die Schule, und hatte ganz schön Bammel. Die erste Frage die ich hatte war nach der Mathearbeit heute, da es die Befürchtung gab, dass er diese nicht mitschreibt. Sie meinte dann, dass er erst den Anfang nicht gefunden hat, und sie ihn mehrmals „überredete“ doch anzufangen. Er hat es geschafft, er hat die ganze Arbeit geschrieben. Ich strahlte und freute mich, da wir gestern noch einmal geübt haben, und er mir sagte dass er Bedenken hat eine 5 zu schreiben. Ich sagte darauf, dass ich ihn auch mit einer 5 lieb habe, und es mir viel wichtiger ist das er mitschreibt.

Zum Gesräch: Die Hortnerin von ihm war auch dabei, und ich habe zuerst über die Problematik der Wahrnehmungsstörung erklärt. Sie haben dann auch selbst den Bericht gelesen, und ich habe deutlich gemacht, was wir zu Hause alles tun. Habe seine Scheibschrifthefte und Matheaufgaben von daheim mitgenommen, um ihr zu zeigen, wie schön er zu Hause die Sachen macht. Sie hat sich sehr gefreut. Ich habe ihr dann den Vorschlag unterbreitet, dass mit der Klasse über seine „Sorgen“ gesprochen werden könnte, und er dann einen „Einzelplatz“ bekommt, dass hat er sich gewünscht. Dies wird sie nun machen, sowohl das Gespräch als auch der Sitzplatz. Für „Stillaufgaben“ wollen wir es jetzt mit „Ohrstöpsel“ erst einmal zu Hause probieren, und dann darf er das auch in der Schule. (damit die Störgeräusche nicht so auf ihn wirken)
Zu meiner Begeisterung wurde mir von der Hortnerin berichtet dass sich dort die Situation total entspannt hat. Er fühlt sich im Hort jetzt auch richtig wohl. Er sitzt zum Mittag nach wie vor lieber allein, grenzt sich ansonsten jedoch nicht mehr so aus.
Ein Problem ist nach wie vor, dass er die Autorität der Lehrerin immer noch untergräbt, und extrem frech zu ihr ist. Dem stehe ich etwas hilflos gegenüber, da wir das zu Hause nicht haben. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich glaube das er die Schuld für sein „Versagen“ bei ihr sucht, und damit auch von sich ablenkt. Wir haben daraufhin auch noch einmal über sein Selbstbewusstsein gesprochen, dass das aufgrund der Schwierigkeiten ja auch ein stückweit hinüber ist.

Nun zum Besten, dass „Lehrerinnengespräch“ konnte ich abwenden. Ich habe ihr gesagt, dass ich dort nichts Neues erfahre, und weiss das er Probleme hat, mir und dem Kleinen das Gespräch jedoch nichts bringt. Ich habe hr auch gesagt, dass ich das als unangenehm empfinde, und sie hat mich auch verstanden.

Alles in allem ein „Supertag“ - nun geht es weiter.... Bin nun auch ein bisschen besser gelaunt und der Kleine hat sich auch sehr über seine Arbeit gefreut.


Zu den Fragen:


ADHS bzw. ADS hat er nicht. Weder die Schulpsychologin noch die Neurologin noch die Ergotherapeutinnen haben dies festgestellt.
Zu der frage der Kinderpsychologie, ich habe wegen seiner und damit auch meiner probleme eine Mutter-Kind-Kur beantragt. Ich denke dort kann uns auch weitergeholfen werden. Ich bin auch gerade ziemlich unsicher, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll.
 

Nordstern

Mensch
Hallo und willkommen hier,

Eines meiner Kinder hatte ähnliche Probleme und hat in den 4 Jahren Grundschule echt Federn gelassen.

Im Nachhinein habe ich mich dann erst geärgert, dass ich die Kleine nicht sofort von der Schule genommen habe und zB in eine Waldorfschule gegeben habe ... mit etwas mehr Geduld hat diese sehr frustige Grundschulzeit ihr aber scheinbar beigebracht, sich auch unter viel Widerstand durchzubeißen und zu bewähren und inzwischen geht sie in die 8. Klasse eines Gymnasiums und gehört dort beileibe nicht zu den schlechtesten ...

"Schule in Deutschland" scheint mir leider nicht ganz selten eine eher frustrierende Angelegenheit, aber es gibt nicht allzu viele Alternativen und dann muss es irgendwie "einen Weg da durch geben", den Ihr sicher finden werdet!

1.) Helfen bei dieser Form der Tonverarbeitungsstörung schwach verstärkende Hörgerat? Wurde das ausgetestet? U. U reifen die Hörbahnen unter extra-Beschallung schneller nach

2.) Ergotherapie ist auf jeden Fall gut und wichtig!

3.) Stärkt seine Begabungen und Interessen außerhalb der Schule

4.) wenn er sich jetzt schon erkennbar depressiv entwickelt "Die anderen sind alle besser als ich" würde ich einen Kindertherapeuten suchen und einen kleinen Schwung (zB) Spieltherapie anstreben, damit sein Selbstwert gestärkt wird.

5) Kommunikation mit der Schule nicht in der "Versagerrolle" führen udn nicht aggressiv auftreten - letztlich seid Ihr Partner, die aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Motivationen das Beste für das Kind wollen ...

6.) Gibt es einen Papa für den Knirps und könnt Ihr ggf zusammen auftreten? Gibt es da Konflikte oder könnt Ihr als Eltern zusammen arbeiten?

7.) eine gute Begabung ist eine tolle Resource! Ein gut begabtes Kind kann gut Strategien entwickeln und seinen eigenen Weg dafür entwickeln, auch seine kleinen Handicaps gut zu meistern. Es braucht dabei Unterstützung, Mutmachen und Menschen, die an es glauben :sonne!


Viel Glück für Euch beide :druecker, Lili
 
M

Mamaarl

Guest
Hey das klingt nach einem schönen Tag.

Sollten die Lehrer von Einsicht gezeichnet sein... :ironie:

Ist doch toll, wenn alles so gut läuft. Jetzt kann es nur besser werden. Ich drücke die Daumen, dass es so bleibt.

Liebe Grüße :respekt
 

lailamausi

selten da...
@Nordstern

Schön geschrieben! Seh ich genauso ;D

Was die depressive Entwicklung angeht hätte ich auch noch einen Tipp: Bach-Blüten! Mein Mann ist ebenfalls depressiv und die Bach-Blüten-Tropfen haben ihm super geholfen. Für Kinder gibt es die auch als Globuli (eben ohne Alkohol) oder können anstelle mit Alkohol auch mit Essig (zwecks Haltbarkeit) angemischt werden. Zu alledem gibt es super Bonbons in der Apotheke, die evtl. vor Tests in der Schule helfen könnten. Die heißen glaub ich "Notfall-Bonbons nach Dr. Bach". Haben vielen Bekannten und Verwandten schon geholfen ;D

Bei meiner Kleinen wurde von der Kinderärtzin auch angeregt, daß die Ergotherapeutin ein Auge drauf haben soll, ob sie evtl. authistisch veranlagt ist, was Gott sei Dank ausgeschlossen werden konnte. War das bei euch auch schon Thema?

Im übrigen find ich es sehr schön, daß ihr so einen erfolgreichen Tag hattet und hoffe, daß es jetzt aufwärts geht.

Fördere alle Interessen Deines Sohnes und mach ihm bewußt, was er alles kann, damit er nicht nur sieht, was er nicht kann. In Japan z. B. wird man nicht so wie in Deutschland zum Allroundtalent erzogen sondern gefördert bei dem, was man wirklich kann. ;-)
 
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