Bali Video 2
"Die Erwachsenen scheinen die Kinder nicht sehr stark zu beaufsichtigen."
Nein, man kriegt nicht das Gefühl, dass die Kinder von den Erwachsenen stark beobachtet werden. Die Erwachsenen kümmern sich weitgehend um ihre eigenen Angelegenheiten. Die Kinder suchen die Gesellschaft anderer Kinder verschiedenen Alters und man vertraut ihnen. An einem Ort, wo es Autos gibt, könnte man die Kinder nicht so frei herumlaufen lassen, außer man wüsste, dass die Kinder verstehen, wo es sicher ist und wo nicht. Als Kind würdest Du aber wissen, wo es gefährlich ist. Dein umfassender Orientierungssinn würde es Dir sagen. Bei vielen Dingen ist die Gefahr offensichtlich. Bei Steckdosen etwa ist sie das nicht; kein Kind könnte erraten, dass die gefährlich sind, also stopft man sie zu, wenn man ein ganz kleines Kind hat, dem man es nicht erklären kann. Donal spielt im Wasser, und bald wird er sehr vertraut mit den Eigenschaften des Wassers sein und bereit sein, unterzutauchen, wie die Kinder das tun nach der Schule oder nach der Arbeit im Reisfeld, wenn sie zum Fluss herunterstürmen und ohne Aufsicht von Erwachsenen schwimmen gehen. Sie sind alle vertraut mit Wasser und sie gehen so weit hinein, wie ihre eigenen Fähigkeiten es zulassen. Niemand erzählt ihnen, wie weit sie gehen dürfen. Wenn ständig Erwachsene dabei sind und sie beaufsichtigen und maßregeln, dann überlassen sie es irgendwann auch den Erwachsenen, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Das liegt in unserer Natur, wenn sich jemand anders um uns kümmert, dann kümmern wir uns selbst nicht mehr. Wenn sie wissen, dass sie für ihre eigene Sicherheit zuständig sind, dann aktivieren sie ihre eigenen Talente zur Selbsterhaltung und begeben sich nicht in Situationen, die außer Kontrolle geraten können.