Deine Bedenken, deine Tochter könnte Angst vor dem Frauenarzt entwickeln, finde ich gut und sehr einfühlsam. Allerdings würden es wohl weniger Ängste sein als ein Gefühl der Scham.
Meine überbesorgte Mutter hat mich damals (ich muss auch so im Alter deiner Tochter gewesen sein) zum Arzt geschleift, weil sie - keine Ahnung wie - festgestellt hatte, dass ich an einer Brust(warze) eine 'leichte Schwellung" hatte, an der anderen hingegen nicht.
Nachdem der Doc mich dann untersucht hat, meinte er nur mit breitem Grinsen: "Frau K., bei Ihrer Tochter ist alles normal - das Kind bekommt seinen Busen. Brüste wachsen nicht gleichmäßig, da kann die eine flotter sein als die andere." Ich sehe und höre heute - noch 30 Jahre später - die Arzthelferinnen gackern. Ich selber wäre damals am liebsten im Erdboden versunken, so peinlich war mir das. Ich weiß nicht, ob ich später noch irgendwann mal eine so knallrote Rübe hatte wie an diesem Tag. :bldgt
Sexualität und die eigene körperliche Entwicklung sind auch heutzutage oftmals noch heikle und/oder tabuisierte Themen. Und selbst wenn die Eltern meinen, mit ihren Lütten diesbezüglich ganz offen umzugehen, muss es noch lange nicht so easy für die Kinder sein. Es gibt ein natürliches Schamgefühl - darauf haben selbst die Eltern nur begrenzt Einfluss. Ich würde das also nicht unterschätzen.
Mittlerweile kann ich übrigens auch darüber lachen, aber damals war es mir einfach nur entsetzlich peinlich. Ich habe noch Nächte später davon geträumt.
Viele Grüße
kikra