brauche Rat -  Wechselmodell - einer spielt falsch

madpaul

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Zwei Eltern, zwei Wohnsitze, und Kinder, die alle zwei Wochen von einem Elternteil zum anderen wechseln. Diese völlig paritätische Variante des 'Doppelresidenzmodells' sollte den Kindern ermöglichen, beide Eltern als Teil ihres Alltags zu erleben. Alle sind damit einverstanden, doch ein Elternteil spielt falsch: Es agitiert die Kinder gegen den anderen Elternteil, besticht sie mit Spielzeug und teuren Textilien, spricht schlecht über den anderen Elternteil und verhindert jede Form gemeinschaftlicher Elterlicher Erziehung.

Dialoge zwischen den Eltern sind aussichtslos, da der 'Falschspieler' keinerlei Bereitschaft zeigt, demokratisch zu denken oder den anderen Teil als vollwertig zu akzeptieren.

In der Öffentlichkeit jedoch ist davon kaum etwas zu bemerken. Umgänglichkeit und die ruhige Ausstrahlung täuschen über das in jeder Form inkorrekte Verhalten gezielt hinweg.

Was würdet Ihr raten?
 
U

User8

Guest
Woher weiß man denn das schlecht gerededet wird? Erzählen das die Kinder?
Falls ja- dann ist doch da derAnsatzpunkt mit denselbigen darüber zu reden. Und dabei die Unwahrheiten klarzustellen. Außderdem ist ja noch die Frage des Warums? was will der Gegenpart erreichen....
L:G
Rebecca
 

madpaul

Neues Mitglied
Hi, Hextina

Zur Disposition steht die Tatsache, dass die bisherige Situation einen eklatanten Mangel an menschlicher und pädagogischer Qualität aufweist. Die Kinder sind nach jahrelanger subtiler Meinungsmache durch den 'Falschspieler' gar nicht mehr dazu imstande, unvoreingenommen beide Haushalte zu erleben und zu genießen. Für sie ist das Wechselmodell vielmehr ein Wechselbad mit vorwiegend nachteiliger Wirkung.

Das Jugendamt - weder in Hinblick auf Zeit noch auf Kompetenz mit ausreichenden Ressourcen bestückt - vermag die Lage in ihren Details nicht zu erkennen und betrachtet die Eltern als 'therapieresistent'.
 

madpaul

Neues Mitglied
Hallo, Rebecca,

Die Kinder erzählen davon, Bekannte ebenfalls und er macht auch im Rahmen öffentlicher Begegnungen keinen Hehl aus seiner Sichtweise und schreckt weder vor Übertreibungen noch vor Unwahrheiten zurück.

Nur, wenn Personen zugegen sind, deren Urteil von Bedeutung scheint, wie Therapeuten, Mitarbeiter des Jugendamtes, Anwälte oder gar Richter, gibt er sich korrekt und zurückhaltend und zeigt eher selten sein 'wahres Gesicht'.

Sein Ziel ist es, die jahrelange Diskussion über den Lebensmittelpunkt der Kinder mit allen Mitteln zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Kinder sind seit kurzem in einem Alter, in dem die meisten Experten raten, sie selbst in die Bestimmung des Lebensmittelpunktes mit einzubeziehen.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
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Original von madpaul
Zur Disposition steht die Tatsache, dass die bisherige Situation einen eklatanten Mangel an menschlicher und pädagogischer Qualität aufweist.

Japp. So wie du es schilderst ist das ein Fall in dem nie ein Wechselmodell angegangen werden sollte.

Wie aber stehst du zu dem Fall und was willst du hier erreichen?

Für sie ist das Wechselmodell vielmehr ein Wechselbad mit vorwiegend nachteiliger Wirkung.

Ganz sicher, sogar.
Wechselmodelle machen nur Sinn wenn die Eltern ihren Konflikt aufgearbeitet haben und auf der Elternebene excellent miteinander kommunizieren können.

Das Jugendamt - weder in Hinblick auf Zeit noch auf Kompetenz mit ausreichenden Ressourcen bestückt

Das ist die Lage eines fast jedens JA zur Zeit in DE.

vermag die Lage in ihren Details nicht zu erkennen und betrachtet die Eltern als 'therapieresistent'.

Sind sie vermutlich ja auch.

In deinem anderen Post schreibst du das die Kinder ein Alter erreicht haben in dem sie selbstbestimmt ihren Mittelpuntk wählen können. Also ca 14 Jahre alt sind. Warum bekommen die Kinder keinen geschützen Raum wie zB in einer Therapie um das Erlebte aufzuarbeiten und sich dann lösen zu können?

Ich verstehe nir immernoch nicht wie ich dir helfen könnte. Was ist dein Anliegen?

LG,
Tina
 

madpaul

Neues Mitglied
Hallo, Tina,

tatsächlich scheint die gegenwärtige Situation eine radikale Absage gegenüber dem Wechselmodell zu sein. Doch die Alternativen tendieren gegen Null, wenn beide Elternteile sich gleichermaßen zur Erziehung der Kinder berufen fühlen und Gutachter beiden eine nahezu identische Befähigung dies zu tun bestätigen. Leider hat keiner die geringen Kongruenzen in der Sichtweise der Eltern berücksichtigt.

Ich möchte wissen, welche Möglichkeiten es gibt, den 'Falschspieler' zu einem demokratischen und fairen Verhalten zu bewegen, oder im Zweifelsfalle zu 'disqualifizieren'.

Da das Urteilsvermögen der Kinder aufgrund seiner Manipulationen und Agitationen keinesfalls deren wirkliche Wünsche abbildet ist es fragwürdig, sie in die Wahl des Lebensmittelpunktes mit einzubeziehen.

Gegenwärtig wird daran gearbeitet, beiden Kindern individuelle Therapiesitzungen zu ermöglichen, was jedoch nur bedingt gelingt.

Gruß,

PM
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von madpaul
Ich möchte wissen, welche Möglichkeiten es gibt, den 'Falschspieler' zu einem demokratischen und fairen Verhalten zu bewegen, oder im Zweifelsfalle zu 'disqualifizieren'.

Vermutlich leider wenig. Es scheinen ja zig Stellen eingeschaltet zu sein, also gibt es ja beidseitige Gesprächsbereitschaft. Vllt kann ein wirklich guter Mediator, evtl. mit Ausbildungen in Familientherapie dazu, etwas erreichen. Das wäre zumindest die Richtung in die ich intervenieren würde.

LG,
Tina
 
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