News -  Welches Medi ???

MaikDaddy

Neues Mitglied
Bevor ich nun, mich in das Thema Medikamente noch mehr vertiefen kann, sollte ich mich zuerst um meinen Neuen Job kümmern, der auch wirklich sau viel Spaß macht. Dennoch möchte ich unsere aktuelle Sorge nicht mehr vernachlässigen als nötig. Und hierbei handelt es sich, um unseren Maik, der einfach zuviel in seinem kleinen Köpfchen hat.

Dennoch gibt es News bei mir/uns: Nach einem Gespräch in der Schule (Beteiligte: Maiks Mutter, Klassenlehrerin, Vertrauenslehrer und ich) machte Maik eine Blutuntersuchung, bei der die Schilddrüse fokusiert wurde. Die Medikamentenauswahl von Maiks Arzt fiel auf Methylphenidat. Kurz darauf hatte ich ein ausgiebiges,entspanntes Telefonat mit Maiks Mutter (Ja, alles wird besser!) Wir sind uns nun nicht schlüssig ob wir die Verabreichung akzeptieren sollen, denn ich habe die Bedenken, daß eine Kurzzeittherapie nicht genügt und Maiks Mamma ist allgemein skeptisch gegenüber solcher Medis, was ich eigentlich ganz gut finde.

Was ich in diesem Schul-Gespräch nicht so gut fand, war dass die Lehrer über "Sonderschule" spekulierten. Sie wirkten auf mich als wären sie mehr überfordert als wir. Ich denke, das verstärkt die allgemeine Sorge noch mehr, da das Gefühl aufkommt, als würden die Lehrer nicht zu einer Beihilfe beitragen wollen, sondern eher den Störfaktor ausräumen wollen. Das setzt teilweise sehr unter Druck.

Da ich selbst auch Konzentrationsschwierigkeiten habe, würde ich mich gerne als Versuchskarnickel vorrausjagen. Doch bleibt da immer noch diese Frage "Worauf ist bei der Medikamentenwahl zu achten? Womit beginnen um herrauszufinden, ob unser Kind eher eine Langzeitbehandlung von Nöten hat oder dass eine Kurzzeittherapie ausreichen würde?"! Denn beide (Mutter und ich) wollen schwere, spätere Schäden (z.B. Niere) ausschließen.

Hiermit leite ich meine Bitte für Ratschläge ein, wo ich mich parallel nun so oft es mir möglich ist in dieses Thema auch selber vertiefe.

Danke für Eure tollen Ratschläge und Verweise.

Maik und sein Daddy
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo Maiks-Daddy,
das Poblem mit Medi oder nicht kenn ich auch.
Lukas ist jetzt 7 und geht in die 2.Klasse. Wir haben ihn mit 3 Jahren auf ADS/ADHS testen lassen und es wurde uns eine Sensorische Integrationsstörung diagnostiziert. (Die Gehirnhälften arbeiten nicht so miteinander wie sie es bei "Normalen" tun) Seit dem rennen wir einmal die Woche zur Ergo. Da uns "alle" drängen, ihm Medi zu verabreichen, sind wir jetzt bei einem Kinderpsychologen um noch mal alles andere außzuschließen was ihm so in seiner Konzentration stören könnte.

Lukas wurde erst auf eine Ganztagsschule eingeschult und das war garnicht gut. Knapp 30 Kinder und eine völlig überforderte und desinteressierte Lehrerin, ließen Lukas noch "verwirrter" werden. Wenn wir ihn abgeholt haben, war er völlig Banane. Gespäche mit der Lehrerin und der Direktorin endeten in einer Sackgasse. ("Wenn ihr Sohn hier nicht zurecht kommt oder ihnen das hier nicht passt müssen sie halt wo anders hin")
Und ich muss sagen, ich bin heilfroh, dass taten wir dann auch.
Wir wechselten nach nem halben Jahr die Schule und seit dem geht er auf eine Integrationsschule.
Hier bekommt er die nötige Unterstützung sowohl von der Lehrerin als auch von den Horterzieherinnen. Und wir haben auch so einiges erfahren, was man wenn man keine Ahnung hat was einem zusteht nicht wüsste. So haben wir mit viel Rennerei durchgesetzt, das Lukas jetzt in der Schule und für den Hort einen Integrationsstatus erhät. Das heist, er bekommt mehr Hilfe als ein anderer Schüler und wir können zusätzlich noch eine Hilfe für zu Hause anfordern.

Das du dich als Versuchskarnickel anbietest ist ja lieb von dir, aber ich glaube, das jeder anders auf diese Medis reagiert.

Vielleicht sind durch meine "Gesc hichte" einige Wege dabei, das Problem Medi anzugehen??? Sollte sich bei uns in diese Richtung etwas tuen, meld ich mich gerne wieder.
Also Ohrensteif halten und versuchen sowohl für deine Sohn als auch für die Schule eine zusätzliche Hilfe zubeantragen. (Weiß allerdings nicht ob das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird?!)

Dir und deinem Sohnemann wünsch ich viel Kraft. :winken:
LG
Sanni
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Wir haben uns auch sehr schwer damit getan, Medi oder nicht! Aber als Simon nach Hause kam und erzählte, daß niemand mehr neben ihm sitzen wollte, weil er einfach nicht ruhig bleiben könne, konnten wir nicht anders! Wieso sollen wir als Eltern das Recht haben, ihm etwas zu verweigern, was ihm hilft!

Der Kinderarzt hat auch sofort reagiert. Für ihn steht fest, daß die Kids das Medi (er bekommt Medikinet, ist aber dasselbe drin) ca. 3 Jahre nehmen sollen, in der Zeit soll er psychologisch behandelt werden und evtl. andere Therapien bekommen. Unser Sohn z.B. hat überhaupt kein Selbstbewußtsein, was er erst aufbauen soll, bevor an ein Absetzen zu denken ist.
Er hat immer wieder kennengelernt, wieviel er nicht kann und muß mit Hilfe des Medi lernen, daß er es auch kann.

Das Medi hilft ihm im Moment, aber soweit ich weiß, heilt es nicht. Setzt er es ab, fangen dieselben Probleme an, wie vorher!
Deshalb soll er erst mal Selbstvertrauen gewinnen, in der Schule Anschluß finden, sich durch Therapien verbessern. WIrd es dann reduziert und er merkt, daß alles für ihn wieder schwieriger wird, soll ihm die Psychologin helfen. So ist das gedacht. Und der Kinderarzt ist damit gut gefahren.
Er testet über Jahre hinweg, ehe er bereit ist, das Medi zu geben und dann mind. 3 Jahre, dann wird es langsam reduziert, ob es dann ganz weggelassen wird oder reduziert länger gegeben wird, keine Ahnung. WErden wir dann sehen.

Was nützt es, wenn er das Medi nicht bekommt, zum Außenseiter wird, in der Schule nicht mitkommt, rausfliegt .... und vielleicht später im Knast oder unter der Brücke landet???
Also ich glaube nicht, daß Ihr das MEdi nur als Kurztherapie sehen könnt. Es wird Euch schon über Jahre begleiten. Aber wie gesagt, mit welchem Recht wird es einem Kind vorenthalten, wenn es wirklich die letzte Möglichkeit ist, zu helfen, dazuzugehören, zu leben....?

Ein 19jähriger, der das Medi erst in dem Alter bekommen hat, hat gesagt, endlich hat mir jemand die Milchglasscheibe von den Augen genommen.....

Wir bereuen die Entscheidung nicht und versuchen die Zeit zu nutzen, in der Hoffnung, daß er jetzt in 2 Jahren, das Medi reduzieren kann. Wenn nicht, dann eben erst mal nicht. Es geht auch irgendwo um seine Zukunft. Und Hauptsache körperlich kerngesund, aber sonst nicht klar gekommen....und deshalb abgestürzt?
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Hallo Maiks Daddy,
also ich habe mich auch lange Zeit damit schwergetan , meinem Sohn MPH (Methylphenidat) zu geben.
Nach langem überlegen und vielen Infos im Net haben wir den "Versuch" gewagt.
Und das war gut so ! ! !
MPH ist ja kein Mittel, welches die Konzentration fördert, sondern vielmehr eines, welches die Defizite, die unsere Kids haben "beheben"
D.h. unsere Kids hören alles in gleicher Lautstärke (Die Autos draußen, die Waschmaschine im Bad u. die Mutter die wieder meckert)... so sieht es mit allen Sinneswahrnehmungen aus.
Das Medi MPH kittet diese "Wahrnehmungsstörung" und die Kinder sind dadurch in der Lage wieder richtig zu "filtern".

Aus eigener Erfahrung und aus Berichten meines Sohnes kann ich nur sagen, dass WIR FÜR uns die richtige Entscheidung mit Medis getroffen haben !

Begleitend dazu sollte aber immer noch eine Therapie gemacht werden z.B Verhaltenstherapie o.ä.

Ich hoffe, ich konnte dir erstmal helfen !

Wenn noch Fragen sind, HER DAMIT :maldrueck
 

cordu

Namhaftes Mitglied
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/treffer.asp?archivSchlagwort1=Methylphenidat

Hallöchen Maiks Daddy,

wahrscheinlich kennst du den Link oben schon. Wenn nicht, ich finde ihn sehr interessant.

Mit den Medikamenten ist das so eine Sache. Wir haben lange Zeit darauf verzichtet und mit Psychotherapie und einer sehr konsequenten Erziehung einiges auffangen können.
Allerdings haben wir uns dann in der 7. Klasse auch für Midikamente entschieden. Ich würde sagen der Weg war für uns richtig.

Ein Medikament empfehlen od. vielleicht als Papa sogar vortesten, entschuldige meine ehrlichen Worte, finde ich Blödsinn. Medikamtene kann und darf nur der behandelte Arzt empfehlen. Vortesten obs wirkt - geht nicht.

Natürlich haben auch wir Angst vor Spätfolgen. Aber ich vertraue da mal drauf das Sohn alles gut verkraftet. Außerdem sind die Spätfolgen eines unbehandelten ADS/H auch nicht gerade ohne.

LG :bye:Cordu
 

Felicitas

ständig auf Achse
Huhu, ich zum Thema Spätfolgen.

Ich selber habe im zarten Alter von 10 Jahren schon Ritalin bekommen, dass war 1965 , denn ich war als Kind unmöglich :pfeif Meine Eltern hatten schon vor , mich in ein Heim zu stecken.
Dieses habe ich ca. acht Jahre lang bekommen.


Mein Sohn hat es sieben Jahre regelmässig genommen und jetzt nur noch bei Bedarf. Er wird im März 17 Jahre alt.

Die Blutwerte meines Sohnes sowie meine sind top.

Welche anderen Spätfolgen sollte es denn geben, ausser event. Leberschäden, durch Medieinnahme?


Falls noch Fragen auftauchen , immer her damit

Feli
 
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