Wie soll es jetzt weiter gehen?

Sabine46

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin ganz neu hier im Forum. Und vielleicht hat jemand von Euch einen guten RAt für mich:

Mein Sohn ist 16 und wohnt bei mir. Von seinem Vater bin ich seid etwa 2 Jahren getrennt. Am Anfang der Trennung pendelte er hin und her, eine Woche Papa, eine Woche Mama, wir wohnen nicht sehr weit auseinander.
In dem Jahr der Trennung fingen die Probleme in der Schule an. Zuerst wurden die eh schon nicht guten Noten schlechter, dann schwänzte er immer öfter, dann blieb er sitzen. Das war für ihn der SChock seines Lebens, damit hätte er nie gerechnet. Immer noch war er-irgendwie-versetzt worden.
Nach den Ferien kam er dann in eine neue Klasse, in der er sich nicht zurecht fand-alles STreber, sagte er. Er fing an, immer öfter die Schule zu schwänzen, dann verweigerte er sie ganz.
Wir mussten zum Schulpsychologen, der schickte uns zum Jugendpsychiater, der widerrum wollte ihm Tabletten verschreiben, das würde er bei Schulverweigerern immer so machen...
Er wechselte daraufhin auf eine Gesamtschule, sah es als neuen Anfang. Nach dem ersten Tag in dieser SChule kam er aus dem Schulgebäude, stieg zu mir ins Auto und sagte: Da geh ich nie mehr hin!
Wieder Schulpsychologe, wieder Psychiater. Dann zurück auf die alte Schule. zurück aufs Gymnasium, mitten im Schuljahr....keine Chance, den Stoff irgendwie nach zu holen.
Mit Hilfe der Schulpsychologin ging er dann ab: MIt Hauptschulabschluss.
Da es mitten im Jahr war, kein Ausbildungsplatz in Sicht, aber Berufschulspflicht, und er auf keinen Fall zurück in eine Schule wollte, musste er ein Praktikum machen. Für diese ZEit ruht dann die Berufschulpflicht.
Er wollte immer schon KOch werden. Praktikumsplatz ist schnell gefunden, wir wohnen in einer Touristenhochburg, aber nach 2 Tagen in der üche schmiss er den job.
Etwa 2 Wochen später fand er ein anderes Praktikum in einer Schmied. Hat ihm viel Spaß gemacht und ich konnte mal wieder durchatmen.
Nach einer Woche das gleiche Spiel: ZUerst einen Tag fehlen, dann 2 usw.
Ausgangssperre, Fernesehen aus, kein Pc, keine Playstation, egal: Sohn schläft, steht nicht auf.
Sein Chef bot ihm an, weil es eine schwere körperliche Arbeit ist, zuerst mal 3 Stunden am Tag zu kommen, weil er die 8 Stunden am Tag fast nicht geschafft hat. Er ist ein riesiger Kerl, fast 1,90 und wiegt 140kg. Trotzdem, er geht nict mehr hin. NImmt alles in Kauf, liegt in seinem Zimmer im Bett und schläft, will seine Ruhe.
Ich habe mich so aufgerieben in Diskussionen mit ihm, ihm immer wieder versucht zu helfen, und jetzt weiss ich nicht weiter. Ich habe beim Jugendamt um Unterstützung gebeten, aber die zuständige Sachbearbeiterin geht jetzt erst mal in Urlaub und der nächste freie Termin ist am 25. Mai.
Sein Vater hat auch versucht, ihn zu überzeugen, doch weiter zumPraktikum zu gehen, die Mitarbeiter der Schmiede haben mit ihm geredet, nichts nützt etwas. Jetzt wird die Schulpflicht wieder rechtskräftig, und er geht in keine Schule mehr. Dann stehe betreutes Wohnen an, sagte die Psychologin, davor graut es mir.
Er hat einen guten Kern, aber wie kann man den hervorlocken?

Ich weiss jetzt nicht, wie es weiter gehen soll.
Hat jemand von Euch auch solche Probleme oder einen guten Rat für mich? Ich mache mir so große Sorgen

Ich habe jetzt sehr viel geschrieben, sorry.

LG
Sabine
 
U

User8

Guest
Hallo,
ich schiebe das mal nach oben damit es nicht in der Versenkung verschwindet.
Und ich habe auch gleich ne Frage....Was sind das für Tabletten die der Psychater immer verschreibt, was stellt erfür eine "Diagnose"?Ich weiß nicht ob ich das Thema Tabletten so von mir schieben würde, gerade weil es seine Seele ist, die krank ist.
Klar ist deinem Sohn kann nur geholfen werden wenn ihr erstens wißt was er hat( würde da auf Depressionen tippen) und vor allen wenn er will das ihm geholfen wird.Wie sieht er denn seine Zukunft?
Wenn der Cheffe in der Schmiede ihn mag...besteht dann vielleicht die Möglichkeit das Praktikum ein Jahr zu verschieben?( (vielleicht kann er da ja ne Ausbildung anschließen) Dann könnt ihr euch etwas "sorgloser" um die Gesundheit eures Sohnes kümmern. Ich finde das das betreute Wohnen sich gar nicht so schlecht anhört. Was sagt denn eurer Sohn dazu? Vielleicht tut ihm die Veränderung ja gut.
L.G
:maldrueck
Rebecca
 
I

IlkaM.

Guest
Wie hat er die Scheidung verkraftet? Hatte er ausreichend Raum, sich zu artikulieren? Zwei Jahre sind nicht lang für so einen Trauerprozess - schon gar nicht, wenn man erst 14 war und die Eltern vermutlich primär mit sich selber beschäftigt waren.

Da kann durchaus eines Tages ein Status erreicht sein, an dem es einfach nicht mehr weitergeht. Zu viel wurde reingefressen und verdrängt, die Seele ist leer.

Strafen nützt gar nichts, gut zureden auch nicht. Gebt ihm eine Auszeit, womöglich ärztlich verordnet. Lasst ihn wieder zu sich finden, zur Ruhe. Und wenn das heißt, dass er wochenlang nur im Bett liegt und schläft - dann ist es so. Oder ihr sucht nach einer Freizeit, einem Urlaub o.ä. mit einer Jugengruppe - Abenteuer in Finnland, Expedition nach Ägypten, was auch immer. Nur: raus! Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Sammeln, Zeit zur Neuorientierung.

Und Ihr - Mutter und Vater - steht an seiner Seite und redet mit ihm. Und zwar so, dass er sich verstanden fühlt in SEINEN Gefühlen - nicht, dass er immer nur sehen muss, dass äußere Erwartungen ihn plattmachen.
 
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