Hallo,
ich denke, mit Humor ist es genauso wie mit Kritik: In beidem spiegelt sich immer auch die Lebenswelt dessen wider, der Humor oder Kritik oder Beides gleichzeitig äußert, und Beides steht und fällt mit der Person, die dies tut. Humor, Kritik können eigene Erfahrungen und eigenes Wissen zu einem Spiegel verarbeiten. Aber sie können auch schlicht weg beleidigend, herabwürdigend und schmähend sein.
Bei Humor entscheidet darüber, ob der Humorist mit oder über Personen lacht: Ob Mario Barth lustig ist, oder nicht, darüber kann man streiten. Aber dass er sich nicht allein über einen Personenkreis lustig macht, sondern ihm, den Frauen, den Spiegel vorzuhalten versucht, ist wohl wenig fraglich. Bei Kritik entscheidet über die Qualität der Kritik, ob man mit Personen redet, oder über sie. Und Sam Hain redet über Personen, und würdigt sie herab. Es gab mal eine Zeit, in der er auf seine aufgesetzte grobe Art noch mit Personen hier im Forum kommuniziert hat, und in der seine Kritik am Handeln dieser Personen noch einen Stellenwert bekam.
Seit einiger Zeit sind daraus reine Schmähungen gegen alle jene geworden, die nicht so reflektiert, und einsichtig, und unabhängig sind, wie er zu sein vorgibt, und wie er es vermutlich gerne wäre, aber nicht ist, denn wenn er es wäre, würde er verstehen, dass es Menschen gibt, die mit einer Situation einfach überfordert sind.
Wie Humor und Kritik haben auch solche Schmähungen immer auch eine Basis in der Person, die sie äußert - sie lassen Rückschlüsse auf das Innere dieser Person zu. Mario Barth mag abgedroschen sein, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass seine Frau, falls er eine hat, denn das weiß ich nicht, darüber wie Tausende andere Frauen lacht: Die Inhalte seines Humors sagen viel über ihn und seine Partnerschaft aus, selbst wenn die meisten seiner Geschichten erfunden sein sollte, was vermutlich nicht der Fall ist: Selbst die ausgefeilteste Lüge hat immer irgendwo, auch wenn nur ganz klein, eine Basis in der Realität.
Genauso wie Sam Hains Schmähungen. Ihm sind die Inhalte ausgegangen; er hat nichts mehr zur Klärung der Sachlage beizutragen; das bisschen Anerkennung, das er sich dadurch erhoffte, dass er seine Beiträge durch sein auftreten als süßer Rocker mit derber Sprache erhoffte, ist ausgeblieben, und deshalb ist seine Stimmung in blanke Abscheu gegen manche Mitglieder dieses Forums umgeschlagen.
In der Regel läutet dies ein furioses Finale ein: Der Flamer wird selbst kritisiert, so wie jetzt, oder er wird rausgeschmissen, was auch eine Möglichkeit ist, und er wird sich selbst als Opfer von bösen Menschen sehen, die ihn nicht verstehen, die seine Meinungsfreiheit einschränken, die Kritik abwürgen. Die Schmähung ist dabei allerdings nicht das, was dazu führt, sondern sie ist direkter Bestandteil des Finales: Der Betreffende stilisiert sich selbst zum Opfer, indem er zum Täter wird, was widerum notwendig wird, um das eigene Unvermögen, konkret-konstruktives zur Sachlage beizutragen, zu verstecken, das ursprünglich überhaupt zur Einleitung des Finales in Form der Schmähung anderer geführt hat - die Inhaltsleere zu einem bestimmten Themenbereich konterkariert die Charakterbeschreibung der betreffenden virtuellen Existenz und knickt das Ego dessen, der sie geschaffen hat.
Viele Grüße.