Hilfe! -  Angiom auf der Zunge

Kneepi

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen!

Ich habe eine zwei jährige Tochter, der man vor 4 Wochen einen Lymphangiom auf der Zunge diagnostiziert worden ist.

Sie wurde mit 9 Monaten schon mal operiert und die erste diagnose war Hämangiom. Leider kam es wieder. Ich war mit ihr in Marburg da es hier in Luxemburg keine Spezialisten gibt die so was machenund dann kam diese zweite Diagnose.

Jetzt ist eine Laseroperation in einem Monat geplant. Ich habe sehr grosse Angst und Bedenken.

Hat schon jemand Erfahrung mit einem ähnlichen Fall?

Lg
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Kind hatte ein Hämangiom (Blutschwamm) an einem Finger (Fingerkuppe).
Die zystenähnliche Geschwulst war dunkelrot und circa 3-5 mm gross (wurde mit dem Wachstum des Kindes proportional grösser). Da es seit Geburt da war, wurde es als vererbt angesehen. Die Klinikärzte boten an:
- operativ-chirurgische Entfernung, Hilfe bei der Auswahl eines Spezialisten-Teams
- Abwarten und Beobachten

Die Eltern entschieden sich für Abwarten und Beobachten. Mit 5-6 Jahren verschwand das Hämangiom von alleine - so wie es die Ärzte voraussagten; allerdings etwas "verspätet": Laut Ärzte hätte es sich in 6 Monaten, spätestens bis zum 2. Geburtstag, zurückbilden sollen.

Ich denke nicht, dass sich dieses ehemalige Blutschwämmchen am Finger mit dem Lymphangiom auf der Zunge vergleichen lässt - was Behandlung oder körperliche Einschränkungen betrifft.

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@Kneepi, möchtest du über deine sehr grosse Angst und Bedenken schreiben?

:bye: Selbstverständlich alles Gute für die kleine Maus. Vielleicht beruhigt dich dieser Text insofern, dass diese Arterio-Venösen-Malformationen durchaus häufiger vorkommen..

Quelle: Zentrum für Vasculäre Malformationen bei Kindern (ZVM)
 

Kneepi

Neues Mitglied
Danke, ja sicher beruhigt mich jede antwort die ich kriege. Danke!

Bei meiner tochter ist es leider ein komischer Fall. Mir ist es mit zirka 6 monaten aufgefallen. Da hieß es mundpilz. Es war kein mundpilz!
Nit 9 monaten, an einem abend, weinte sie sehr viel, aß nicht mehr, nahm keinen schnuller, nix. Da dachte ich, vieleicht die Zähnchen! War es nicht. Am Tag danach, gleich vormittags, da sie noch immer alles verweigerte, ging ich zum KA.

Er sah ihr in dem Mund, und da fing die stelle an zu bluten. Er hätte sowas noch nie gesehen. Dann glech zum HNO, der auch, noch nie gesehen! Am selben Abend, kinderklinik... 10 ärtzte sahen ihr in den mund, alle sagten diesen blöden Satz: noch nie gesehen.

Nach einweisung in die Klinik, traf einen chirurg die Entscheidung es rauszuschneiden, ganz und zur pathologie zu schicken. Erstdiagnose: ulzeriertes hämangiom. Es könnte an den rändern der Narbe leicht wieder kommen.

Jetzt ist sie 2 jahre alt. Mir fiel es auf dass es wiederkam und auf 2 stellen wieder blutete. Wieder KA. Gleich die woche danach, marburg. Zweite diagnose: lymphangiom. Geplant MRT und laserbehandlung und es kommt immer wieder.

Ich mache mir Sorgen: über die richtige diagnose, jetzt ist sie auch älter, sie kriegt alles mit, weinen, leiden und schmerzen. Wie wird sie dies mal mit dem essen umgehen. Sorgen für die op. Mache ich das richtige? I h weiss nicht. Ich kann dir nicht mal sagen, was ich richtig fühle. Angst, viel angst.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Die Erstdiagnose der Pathologie war also: Ulzeriertes Hämangiom

ulzeriert
Bedeutung:

von lateinisch: ulcus - Geschwür
Englisch: ulcerated

Ulzeriert bedeutet "geschwürig" bzw. "von einem Ulkus befallen".

Ulkus (Wikipedia)
Ein Ulcus (pl. Ulcera), zu deutsch etwa „Geschwür“, bezeichnet in der Medizin einen „tiefliegenden Substanzdefekt“ der Haut oder einer Schleimhaut, der nicht traumatischer, sondern z.B. infektiöser, ischämischer oder immunologischer Ätiologie (Herkunft) ist.

=> Damit erschliest sich mir der Grund, warum 'Ulzeriertes Hämangiom' nicht ganz richtig gewesen sein muss: 'Infektiöse, ischämische oder immunologischer Herkunft' ist ziemlich wahrscheinlich nicht richtig - sondern 'von Geburt an vorhanden' (oder wenigstens Wochen nach der Geburt wurde es entdeckt).

Dieser Unterschied scheint sehr wichtig für die richtige Klassifizierung zu sein. Weiterhin kann ich der Pathologie nicht direkt einen Vorwurf machen, denn diese untersucht ja nur lediglich eine einzelne Gewebsprobe. Wahrscheinlich kennt die Pathologie die Geschichte des Kindes nicht. Man hat aber inzwischen erkannt, dass betroffene Kinder mit diesen Malformationen am besten ganzheitlich erfasst werden.

F: jetzt ist sie auch älter, sie kriegt alles mit, weinen, leiden und schmerzen.
A: Es lässt sich ja nicht verhindern. Öfters als von Schmerzen berichtest du von spontanen Blutungen an der Zunge.
Es könnte sein, dass wir Erwachse das Bluten automatisch immer mit Schmerzen verbinden. Das muss aber nicht so sein. Z.B. aus eigener Erfahrung mein Nasenbluten: Das Nasenbluten fing(fängt) bei mir an, ohne dass ich einen Schmerz verspüre - obwohl ganz klar ist, dass da wieder eine Ader "geplatzt" sein muss. Es ist nur die schockierende rote Signalfarbe des Blutes, an die ich mich gewöhnen musste. Und meine Mama auch - die Ärmste war in meiner Kindheit jedesmal so heillos aufgeregt - obwohl ich keinerlei Schmerzen hatte. Aber ich hatte so ungefähr bis zum 5 Lebensjahr gelernt, wie ich meine Mama beruhigen kann.
;-)

Andererseits ist die Zunge ein Organ mit besonders vielen Nervenzellen. Ich kann mir das schon vorstellen, dass die Narben von der letzten Laser-OP etwas schmerzen und die neuen, an den Rändern wiederaufgetretenen Blutgefässveränderungen drücken.
Ich vermute: Die Entfernung der erneuten Wucherungen wird wohl nötig sein. So wie ich das lese, könnte aber der Geschmackssinn von deiner Kleinen auf der Zunge durch die erneute OP verändert werden. Später so etwas wie gefühllose Stellen auf der Zunge, die kitzeln? Kann niemand vorhersagen. Aber umstritten sind die OP's im Mund-Rachen-Schleimhäute-Raum doch etwas, wenn man intensiver nach Kritiken sucht.
Nicht zu vergessen das Narkoserisiko - aber ich will hier keine Pferde scheu machen...

F: Wie wird sie dies mal mit dem essen umgehen?
A: Sie wird wohl mit den Jahren eine weitgehendst beschwerdefreie Art zu Essen sich selbst erlernen. Vielleicht jetzt schon drauf achten, dass Hartes, wie z.B. Nüsse oder Mandelsplitter nicht zum Essen gereicht wird?

F: Mache ich das richtige?
A: Viel falsch machen kannst du meiner Meinung nach nicht, weil wir keinen Einfluss auf dieses, von Geburt an vorhandene, Lymphangiom haben. Also: Ob richtig - ist schwierig zu beantworten; und von falsch kann keine rede sein, denn du liebst dein Kind.

F: Ich kann dir nicht mal sagen, was ich richtig fühle. Angst, viel angst.
A: Ja, es ist leider gar keine einfache Sache. Sogar eine Pathologie kann sich irren. Aber, und das ist das gute daran: Das Lymphangiom gehört zu den 'gutartigen' Erscheinungen; das Hämangiom wäre es auch gewesen. Brachst also mit Sicherheit nicht noch vor etwas anderes Angst haben.

:anbet :bye: :sonne
 

Kneepi

Neues Mitglied
Danke gerhard!

Also dass es schmerzt, beim ersten mal sicher da sie alles verweigerte, essen, schnuller, sauger, und wenn sie probierte weinte sie ganz viel.

Jetzt, habe ich das gefühl, wenn sie sich aufregt oder weint, dass sie das fühlt, da sie immer die finger in den mund führt und noch mehr weint. Aber so im normalen, nicht.

Erstmalig war es nur ausgesvchnitten worden. Jetzt wird es gelasert.

Ich muss jetzt am 30 mai dahin. Jetzt weiss ich gar nicht wie ich es ihr beibringen soll ohne dass sie meint dass wir 4 stunden fahrt machen um ins urlaub zu gehen und will auch nicht dads sie panik kriegt.

Ich bin so froh dass ich hier unterstützung kriege!!!
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Vieleicht könnt ihr ja dort auch nach der OP gleich Urlaub machen? Also momentan weiss ich nur, dass man das Vertrauen des Kindes nicht missbrauchen darf. Daher - immer bei der Wahrheit bleiben, nicht dem Kind was vorschwindeln.
Von einem Medikament zur Bewusstseinstrübung rate ich ab.







Vielleicht ist ja nicht die ganze Wahrheit notwendig. Genügt ev. auch schon die halbe. Vielleicht auch mit Klinik/Arzt darüber sprechen/anrufen?
 

Kneepi

Neues Mitglied
Ich bin auch dagegen. Als wir zur voruntersuchung waren, sagte ich ihr, dass wir zur einem guten und lieben doktor gehen würden, wegen seiner zunge. Als wir da ankamen sagte sie: zunge nein, zunge nein. Bei der untersuchung das gleiche. Und den mund macht sie seit der ersten op gar nicht auf. Dann ist sie richtig terrorisiert.

Wegen dem laser, anscheinend wird es ein loch, und dann will er zunähen. Kann man mich da aufklären? Die meisten sagen dass es mehr weh tut aber schneller heilt als wenn man es rausschneidet.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ist zwar was anderes aber ich weis, das gerade Verletzungen an der Zunge sehr schnel heilen.

Als ich mir nämlich damals mein Zungenpircing hab machen lassen hies es nicht länger als 24 St. raus nehmen, den die Zunge ist ein Muskel und es findet eine sehr schnelle Regeneration stat. Nach 24 St. hätte ich nämlich den Stab nicht mehr hinein bekommen.

Zu den Schmerzen so einer OP kann ich nichts sagen. Ich weis nur, dass mein gewünschtes Loch in der Zunge sich ein paar Tage angefühlt hat als hätte ich einen Muskelkater in der Zunge.
Aber ob man das wirklich miteinander vergleichen kann????

Ich wünsche dir und deiner Maus auf jeden fall alles gute.
 

Kneepi

Neues Mitglied
Danke :]

Vielleicht doch, das kann ich erst nach dem 1 juni berichten. Auf jeden fall, beim ersten mal als es oerativ entfernt wurde, trank sie die milch mit einer spritze, aber mit schmerzmittel hatte ich das gefühl es ging aber. Hoffe nur dass es in der zunge selbst nicht gross ist....

Ihr wisst nicht, was das für eine erleichterung ist, hier mit euch zu schreiben! Nochmals danke an alle!
 

mycarjas

Neues Mitglied
Hallo Kneepi,
mein Sohn hat genau das gleiche wie deine Tochter. Wir waren auch in Marburg! Ich hoffe du liest das hier noch, würde mich gerne mit dir darüber austauschen.
LG
 
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