brauche Rat -  Auszug des Kindsvaters - wie, wann und was sollen wir sagen?

karin65

Mitglied
Hallo,

ich wende mich mit einer für mich sehr belastenden Frage an euch:

der Kindsvater wird demnächst (wann sagt er leider nicht) aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen.

Wann, was und wie sagen wir es der gemeinsamen Tochter, 8 Jahre?

Sie bekommt ab und zu Streitigkeiten von uns mit und weint viel - ich bin wegen der enormen Belastungen zZ in therapeutischer Behandlung.

Wir wollen es ihr gemeinsam sagen (wird fürchterlich für mich, da ich um die Reaktionen von der Kleinen fürchte), aber ich bin der Meinung erst wenn der wirkliche Termin feststeht.

Ich freue mich über alles Tipps

Liebe Grüße

Karin
 

Blackwitch

Neues Mitglied
hallo karin

ja sowas is immer schlimm :-( aber auch leider manchmal der lauf der dinge ... macht der kleinen klar das ihr dennoch beide da seit für sie und das sie auf keinen fall schuld ist an dem dilemma !!! es wird sich an der liebe zum kind ja nichts ändern *hoffen wir mal alle so* nur das sie eben dann mama da hat und papa da ... sie ist 8 sagst du und damit in einem alter wo sie das sicher auch *wenn auch schwer* verstehen wird, was das warten des termins angeht so würde ich persönlich nicht damit warten. ich würde ihr schon sagen wie die pläne aussehen und das es das beste ist damit sie eben keinen streit mehr mitbekommt ... so hat sie zeit sich damit auseinader zu setzen um noch fragen zu stellen bis er auszieht und zu sehen das beide elternteile da sind für sie ... versucht ihr die sicherheit zu geben die sie benötigt *auch wenn das wirklich sehr schwer ist* verständnis und einfühlungsvermögen ist hier gefragt ... ich bin sicher du wirst die richtigen worte finden und wenn ihr alle weint bei dem gespräch ist es auch gut und ok :)
manche kinder finden den gedanken auch toll das sie dann zwei zimmer haben werden zb. oder das sie mal da und mal da sein können ... ungeteilte aufmerksamnkeit bekommen an den wochenenden oder auch in der woche ... ganz so wie die eltern das regeln können mit dem neuen wohnort des vaters oder der mutter ...
ich hoffe ihr findet die richtigen worte und der kleinen maus wünsche ich das sie sich bald von der nachricht erholt dann :)
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Moin,

ganz auf die schnelle und im vorbeilaufen.... Später gern ausführlich wenn du magst.

Original von karin65
Wann, was und wie sagen wir es der gemeinsamen Tochter, 8 Jahre?

So schnell wie irgend möglich!

Das Kind bekommt die Stimmung im Haus ja mit. Also nichtnur die offensichtlichen Streitigkeiten, sondern die gesamte Stimmung.
Deine Verzweiflung auch. Das alles wird dem Kind uU ziemlich zusetzen, weil es ohne Information absolut nichts begreifen kann. Es wird sich momentan in jedem Fall die Schuld selbst geben.

Klarheit wird das Kind in jedem Fall entlasten, auch wenn es natürlich immer noch belastet sein wird.

Wichtig ist das ihr ihr erklärt das es nichts mit ihr zutun hat, das ein 'Entlieben' nur unter Erwachsenen nicht unter Eltern und Kindern stattfinden kann. Und das sie beide Eltern danach ganz regelmässig und verlässlich sehen wird.

Sie wird dann bis zu dem Auszug natürlich weiterhin ziemliche (Verlust)Ängste haben, aber wenn die danach merkt das sie wirklich beide behalten kann, dann kann sie sich innerhalb einer gewissen Zeitspanne auch langsam wieder entspannen.

Warum sagt dein Bald-Ex dir nichts? Seid ihr schon so zerstritten?

LG,

Tina
 

karin65

Mitglied
Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für die spontanen Antworten und - ja, gerne später ausführlich.

Und ja, wir sind mittlerweile sehr zerstritten - und finden kaum eine Möglichkeit "normal" miteinander zu reden. Die "Trennung" findet im Grunde seit fast 4 Jahren statt, mit Mediation und Familientherapie (wobei leider mein Mann die brisanten Themen ausgeschlossen hat) Jetzt kommunizieren die RAe, und immer wieder wird alles hinausgezögert. Der Scheidungsantrag liegt seit 4 Wochen bei Gericht (vom Mann ausgegangen), die Kosten hat er noch nicht gezahlt, insoweit geht mir der Scheidungsantrag noch nicht zu.

Denke ein wesentlicher Knackpunkt ist auch das gemeinsame Haus, ich möchte es gerne "halten", die Schulden übernehmen und auch die Hälfte des Eigentum meines Mannes, das alles hängt aber auch von den Unterhaltszahlungen von ihm mit ab. Und da werden immer wieder neue Berechnungen, Nachweise usw gefordert.

Leider rückt er zZ noch nicht einmal die Steuerkarte heraus, ich finanziere mich (wobei er mir Haushaltsgeld zur Verfügung stellt und die Tilgung des Hauses trägt), mit Auto, alles für das Kind usw. ZZ habe ich Steuerklasse V, da bleibt halt auch nicht viel hängen und ich fianziere Versicherungen uä von meinem Ersparten.

Nichts destotrotz ist er ein wirklich liebevoller Vater, das ist für mich sehr wichtig, und diese Rolle wird er weiterhin - da bin ich überzeugt - sehr ernst nehmen.

Danke nochmals für die ersten spontanen Antworten, sie helfen ungemein.

lg karin
 

teddy

Aktives Mitglied
ich würde nicht länger warten -bis dein GG den genauen termin rausrückt- dein kind sollte auch die möglichkeit bekommen sich darauf vorzubereiten.
ich drück dir und deiner tochter für die zukunft die daumen :troest
 

Liliki

Mensch
Puh, wenn Ihr schon so weit in dem Prozess der Trennung voran geschritten seid, würde ich dringend und schnellstens mit Eurem Mädchen reden!

Seit 4 Jahren (also schon ihr halbes Leben!) ahnt sie, dass irgendwas nicht stimmt und niemand sagt ihr mal ganz offen, was los ist und das sie daran keine Schuld trägt - ich könnte mir leider gut vorstellen, dass sie unter dieser Situation schon deutlich Schaden genommen hat und vielleicht auch Hilfe brauchen könnte.

Mit zwei Elternteilen zu reden, die schon seit Monaten per RA miteinander kommunizieren, ist so weit entfernt von einem "normalen Leben", dass Ihr Euch bitte gemeinsam dringend diesem Thema stellen solltet - was sie jetzt schon so lange erlebt, wird ihre Bindungs- und Beziehungsfähigkeit im späteren Leben immer beeinflussen!


Viel Glück :druecker, Lili
 

karin65

Mitglied
danke für eure lieben Tipps,

ihr habt wohl recht, obwohl wir der Kleinen ein "relativ" normales leben führen, die kommunikation über RA führen wir lediglich bzgl der Trennung, sobald um die Maus geht, können wir noch miteinander reden - zum glück. Aber dennoch - und da habt ihr sicher Recht, bekommt sie vieles mit und ist sicher schon für die Zukunft leider beeinflusst.

LG Karin
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von karin65
ja, gerne später ausführlich.

Was magst du denn noch wissen? ;-)

Ich habe wie immer erstmal (nur) jede Menge Fragen im Gepäck.

Und ja, wir sind mittlerweile sehr zerstritten - und finden kaum eine Möglichkeit "normal" miteinander zu reden. Die "Trennung" findet im Grunde seit fast 4 Jahren statt, mit Mediation und Familientherapie (wobei leider mein Mann die brisanten Themen ausgeschlossen hat)

Glaubst du das dein Mann auch so einen Vorwurf in Klammern noch zu den ganzen Dingen hat.....

Ansonsten fällt mir hierzu nix mehr ein. Wer soviel professionelle Unterstützung hat(te) und trotzdem keine Ebene zum 'vernünftigen' kommunizieren über die schlichte Abwicklung einer anstehenden Scheidung hat, der überfordert mich hier im Netz gerade mit guten Ratschlägen an der Stelle ein wenig.

Was ich nicht verstehe ist Familientherapie (was war das genau) *und* Mediation?

Eigentlich schliesst sich das aus bzw man arbeitet therapeutisch, wenn versucht wird eine Ebene zur Erhaltung der Beziehung zufinden oder mediativ, eben wenn es in Richtung Trennung geht.
War das gleichzeitig oder nacheinander?

Jetzt kommunizieren die RAe, und immer wieder wird alles hinausgezögert.

Joh, RAs sind fast immer Benzin ins Feuer von Scheidungen, dann wird es zäh und schwer im besten Fall.

Denke ein wesentlicher Knackpunkt ist auch das gemeinsame Haus, ich möchte es gerne "halten", die Schulden übernehmen und auch die Hälfte des Eigentum meines Mannes, das alles hängt aber auch von den Unterhaltszahlungen von ihm mit ab. Und da werden immer wieder neue Berechnungen, Nachweise usw gefordert.

Eigentlich klärt man doch solche Punkte gerade in einer Mediation? Warum wurde das ausgeklammert.

Nichts destotrotz ist er ein wirklich liebevoller Vater, das ist für mich sehr wichtig, und diese Rolle wird er weiterhin - da bin ich überzeugt - sehr ernst nehmen.

Großartig das du die Ebenen trennen kannst, ich wünsche euch dreien von Herzen das dem so bleibt. Wenn ihr Paar- und Elternebene auseinander halten könnt, dann hat euer Kind und auch ihr zwei schon ganz ganz viel gewonnen.

LG,

Tina
 

karin65

Mitglied
Hallo Tina,

ich versuche alle Fragen zu beantworten.

Sicher hat mein auch einen "Klammer-Vorwurf", zu einer Trennung gehören meist 2 beteiligte Personen, dass er die für mich wichtigen Themen ausgegrenzt hat war halt "schlecht".

wir haben Anfan 2003 versucht in einer Mediation die Trennung friedlich und gemeinsam zu lösen, der Versuch scheiterte (Knackpunkt war damals schon das Haus), dann einige Monate "Stille" bevor wir sogar einen Versuch der "Versöhnung" starteten, die geführt in einer Familientherapie. Leider ohne Erfolg.

Jetzt bin ich in einer Einzeltherapie, sie hilft Dinge neu zu sehen und die eigenen Potentiale und Stärken zu erkennen, Fehler in der Beziehung zu erkennen, waru msie passiert sind, und diese in Alltagssituationen neu zu leben.

Mein Mann sieht zwar die positiven Veränderungen, wir sind jedoch durch die zuermürbende Zeit so weit auseinander gerutscht, dass eine gemeinsame Zukunft nicht mehr möglich ist.

Der nächste Anwaltstermin wird mit den RAe stattfinden, meine sagte mir schon, dass es sicher recht emotional zugehen wird, sie (die RAe) dies aber "gewohnt" sind und immer wieder Pausen einflechten werden.

Glücklicherweise sind wir und - was die Kleine betrifft - einig, mein Mann wird kein 14-tage-Papa, er wird sie auch mindestens einmal unter Woche bei sich haben. Leider ist schon der Kindsunterhalt einmal wieder angezweifelt (trotz D-Tabelle) und problematisch wirds bei meinem Unterhalt, von dem abhängt, ob ich die Belastungen des Hauses überhaupt tragen kann. Für mich wäre es ungemein wichtig, das Domizil zu erhalten, es gibt mir und der Maus Sicherheit und Geborgenheit.

Wir werden sehen.

Habe ich eine Frage vergessen? Wenn ja, bitte kurze Info.

Einen schönen Abend wünsche ich

LG Karin
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von karin65
Habe ich eine Frage vergessen?

Ja, die wo ich fragte was *du* noch wissen magst ;-)

Ich verstehe jetzt mehr wie alles zusammenhängt, danke für deine offene Antwort. Ohne das kann ich mich irgendwie nie wirklich in die Problematik reindenken.

Mich wundert das der/die Familientherapeut euch da hat die heißen Eisen einfach ausklammern lassen.

Deine Existenzängste um das Haus kann ich dir gerade nicht nehmen, ich kann auch weder KU noch TU/EU berechnen.

Ich denke du wirst ein sehr dickes Fell für die Sitzung mit den RAs brauchen. Das kann ich dir auch nicht schicken....

Ich kann dir nur zuhören und versuchen zu helfen n Bezug auf eure Tochter. Kann dir Tips geben was wahrscheinlich besser für das Kind ist und was eher nicht.

Edit:
Euer Kind wird vermutlich eher einen Umzug verkraften als eine jahrelange Auseinandersetzung zwischen dir und deinem Mann.
Ganz sicher würde sie auch belasten nie mehr zu wissen wielange sie da noch wohnen kann. Daher würde ich an der Stelle versuchen so viel langfrstige Stabilität zu schaffen wie es geht mit sowenig Veränderung wie möglich aber eben schon so viel wie nötig.

LG,

Tina
 

karin65

Mitglied
Hallo Tina,

vielen Dank auch für deine letzte Antwort, ich sehe es ähnlich wie du, für die Kleine steht im Vordergund.

Für mich ist zZ nur wichtig für sie Stabilität zu erzeugen - und da gehört eben auch das Haus als "Castle" dazu, es ist für sie gewohnt, ihre Freunde, ihre Schule - alles ist greifbar und eben auch zuverlässig.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich bin jedoch gestärkt alleine durch deine Antworten- vielen Dank.

Lieben Gruß

Karin
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von karin65
Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich bin jedoch gestärkt alleine durch deine Antworten- vielen Dank.

Danke :)))

Ich (und auch alle anderen hier da bin ich mir sicher) werde dir auch gern weiter zuhören. Es würde mich einfach freuen wenn du weiter erzählen magst.

LG,

Tina
 
M

Miss Lizzy

Guest
Hallo Karin!
Ich denke Du brauchst Unterstützung vom Jugendamt,die werden festlegen wieviel Unterhalt gezahlt werden muss und dafür sorgen, dass Deine Tochter ihn auch bekommt.Es ist bitter, dass Dein Nochmann Dich so hinhält, ob er tatsächlich glaubt die Kleine merkt das nicht? Ich hab damals meinem Ex bei der Wohnungssuche geholfen und dann auch mit Kind renoviert.So hatte ich ihn schneller aus den Füssen, und unser Sohn hat gesehen, dass Papa ein zweites zu Hause für sich und Junior einrichtet.Das hat ihm die Veränderung erleichtert.
Du machst eine üble Zeit mit, ich weiss nach 7 Jahren noch wie sich das anfühlt.

Halt die Ohren steif,Lizzy!
 

karin65

Mitglied
Danke für die ganzen Antworten - Kopf in den Sand - gibts nicht.

Ich glaub ich hätte nicht die Kraft für meinen künftigen Ex die Wohnungssuche mit zu unterstützen - Hochachtung vor der Leistung.

Ich werde gerne weiterberichten.

Allen ein schönes Wochenende

LG Karin
 
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