Hallo Jaydee,
eine Bauchspiegelung habe ich vor.. ääh.. *kopf kratz* ich glaube 3 oder 4 Jahren einmal über mich ergehen lassen. Prinzipiell ist das nichts allzu Schlimmes und man kann - nachdem man aus der Vollnarkose wieder aufgewacht ist - auch schon wieder nach Hause gehen.
Leider lief es bei mir nicht ganz so glücklich; das solltest du deiner Schwester aber besser nicht erzählen.
Morgens war alles noch ganz normal. Leicht nervös fuhr ich in die Klinik, kriegte das Flatterhemdchen an und wartete darauf, dass ich dran kam. Vor mir war noch ein anderes Mädel an der Reihe; auch sie lag startklar in den Laken. Dann war es soweit. Viel mitbekommen hab ich nicht mehr; ich glaube, ich sollte noch von 100 rückwärts zählen, kann mich allerdings noch nicht einmal mehr daran erinnern, die 99 ausgesprochen zu haben. :gap
Irgendwann dann wurde ich wach. Über meinen Kopf sah ich das Gesicht der Ärztin, die dann meinte, sie hätten mir den Blindarm rausgenommen. Grinsend dämmerte ich sofort wieder weg mit dem Gedanken, wie durcheinander man doch nach einem solchen Eingriff ist, dass man sogar meint, verstanden zu haben, dass man um den Blindarm erleichtert wurde.
Später dann wachte ich wieder auf.. wurde wohl wach, weil die Tür aufging. Meine Bettnachbarin saß schon geschniegelt und gebügelt auf dem Bett und wartete darauf, von ihrer Freundin abgeholt zu werden. In diesem Moment wurde mir klar, dass die mit mir etwas ganz anderes angestellt haben musste, denn zum einen hing eine Infusionsnadel in meiner Hand, zum anderen sagte mein Gefühl mir, dass ich an diesem Tag mit Sicherheit nicht mehr auf die Beine käme, geschweige denn, dass ich nach Hause gehen könnte... :sn7
Was also war passiert? Ganz wie geplant hatte man die Arthroskopie begonnen. Drei kleine Schnittchen (keiner länger als 1 cm) wurden rechts, links und oberhalb von der Schambehaarung vorgenommen und dann eben die Arthroskopie gemacht. Die Durchgängigkeit der Eileiter wurde geprüft - hierzu wurde ein tintenähnlicher Farbstoff durch die Leitungen gejagt. Leider entdeckte man bei mir dann Endometriose - das ist Gebärmutterschleimhaut, die sich - wie auch immer sie dorthin gekommen sein mag - außerhalb der Gebärmutter überall im Unterleib befindet und eben auch auf meinem lieben Blindarm. Der Oberguru wurde gerufen und es wurde beratschlagt, ob man mich um dieses Ding erleichtern sollte. Zwar hatte ich bis dahin keinerlei Beschwerden mit besagter Endometriose (die anderen Frauen das Leben regelrecht zur Hölle machen kann), aber man war sich sicher, dass ich diese Beschwerden über kurz oder lang wohl kriegen würde. Also nutzten sie die Gunst der Stunde und erleichterten mich um diesen Wurmfortsatz.
Das war dann auch des Rätsels Lösung. Leider ist die Entfernung des Blindarmes nicht unbedingt eine Sache, für die sich die Arthroskopie eignet. Zu oft bleiben wohl Darmbakterien in der Wunde. Und so war es dann leider auch bei mir. Zwar kam ich eine Woche später aus dem Krankenhaus, fand mich aber 2 weitere Tage später wieder auf dem OP-Tisch, weil sich ein fausgroßer Abszess gebildet hatte und mich beinahe das Leben gekostet hätte. :angryfire Das bedeutete dann eine weitere Woche KH-Aufenthalt und war alles andere als schön.
Während man nach einer normalen Bauchspiegelung nach kürzester Zeit wieder topfit ist, laborierte ich an diesem Krempel 1,5 Monate herum. Bevor man mir dann endlich das richtige Antibiotikum verpasste, damit sich die Wunde schließen konnte, probierte man noch zig andere Sorten an mir aus - allesamt ohne Erfolg. Die Wunde eiterte immer weiter und zurückgeblieben ist eine recht hässliche, ca. 5 cm lange Narbe, die sich richtig nach innen zieht.
Aber ansonsten ist eine Bauchspiegelung echt kein Problem... ;-) :-D
Was passiert, wenn die Eileiter verklebt sind, weiß ich nicht. Aber m. E. bietet sich durch diesen Eingriff die Möglichkeit, ebendiese Eileiter wieder durchgängig zu machen.
Zu guter Letzt noch der Hinweis, dass die Endometriose, die oftmals erst durch diesen Eingriff offenbar wird, häufig der Grund für eine unerfüllte Schwangerschaft ist. Lt. der Ärzte kann sie sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen. Man kann sie nicht heilen, aber zum einen lindern, zum anderen zeitweilig außer Gefecht setzen. Viele betroffene Frauen werden dann nur über eine künstliche Befruchtung schwanger. Als ich das dann erfuhr und mich irgendwann gegen Kinder entschieden hatte, richteten wir unser Leben auf eines ohne Kinder aus.
Was soll ich sagen.. ich bin jetzt in der 31. SSW, und das ganz ohne künstliche Befruchtung :-D :-D :-D
Lieber Gruß
kikra
(

reg ET: 10.08.2004)