Frage -  Bauchspiegelung

Jaydee

Mitglied
Hallo,

eigentlich geht es nicht um mich, sondern um meine Zwillingsschwester. Nachdem sie und ihr Mann schon 3 Jahre am "probieren" sind, etliche Untersuchungen hinter sich haben, erzählt sie mir gerade, dass sie am Donnerstag einen Termin zur Bauchspiegelung hat.

Hat jemand von Euch sowas schon hinter sich? Wie genau geht das vor sich und was passiert, wenn festgestellt wird, dass die Eileiter verklebt sind. Hat sie dann trotzdem Chancen schwanger zu werden?

Leider konnte ich meine Schwester heute nicht dazu befragen, weil sie völlig durch den Wind ist. Hat nur irgendwas von Vollnarkose gefaselt und wie nervös sie ist. Leider kann ich nicht bei ihr sein, weil sie soweit weg wohnt.

Wenn mir jemand mal die ganze Sache erklären könnte, wäre das toll, weil ich mir ja doch Sorgen mache ... :angst

Danke,

Jaydee
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Jaydee,

eine Bauchspiegelung habe ich vor.. ääh.. *kopf kratz* ich glaube 3 oder 4 Jahren einmal über mich ergehen lassen. Prinzipiell ist das nichts allzu Schlimmes und man kann - nachdem man aus der Vollnarkose wieder aufgewacht ist - auch schon wieder nach Hause gehen.

Leider lief es bei mir nicht ganz so glücklich; das solltest du deiner Schwester aber besser nicht erzählen.

Morgens war alles noch ganz normal. Leicht nervös fuhr ich in die Klinik, kriegte das Flatterhemdchen an und wartete darauf, dass ich dran kam. Vor mir war noch ein anderes Mädel an der Reihe; auch sie lag startklar in den Laken. Dann war es soweit. Viel mitbekommen hab ich nicht mehr; ich glaube, ich sollte noch von 100 rückwärts zählen, kann mich allerdings noch nicht einmal mehr daran erinnern, die 99 ausgesprochen zu haben. :gap

Irgendwann dann wurde ich wach. Über meinen Kopf sah ich das Gesicht der Ärztin, die dann meinte, sie hätten mir den Blindarm rausgenommen. Grinsend dämmerte ich sofort wieder weg mit dem Gedanken, wie durcheinander man doch nach einem solchen Eingriff ist, dass man sogar meint, verstanden zu haben, dass man um den Blindarm erleichtert wurde.

Später dann wachte ich wieder auf.. wurde wohl wach, weil die Tür aufging. Meine Bettnachbarin saß schon geschniegelt und gebügelt auf dem Bett und wartete darauf, von ihrer Freundin abgeholt zu werden. In diesem Moment wurde mir klar, dass die mit mir etwas ganz anderes angestellt haben musste, denn zum einen hing eine Infusionsnadel in meiner Hand, zum anderen sagte mein Gefühl mir, dass ich an diesem Tag mit Sicherheit nicht mehr auf die Beine käme, geschweige denn, dass ich nach Hause gehen könnte... :sn7

Was also war passiert? Ganz wie geplant hatte man die Arthroskopie begonnen. Drei kleine Schnittchen (keiner länger als 1 cm) wurden rechts, links und oberhalb von der Schambehaarung vorgenommen und dann eben die Arthroskopie gemacht. Die Durchgängigkeit der Eileiter wurde geprüft - hierzu wurde ein tintenähnlicher Farbstoff durch die Leitungen gejagt. Leider entdeckte man bei mir dann Endometriose - das ist Gebärmutterschleimhaut, die sich - wie auch immer sie dorthin gekommen sein mag - außerhalb der Gebärmutter überall im Unterleib befindet und eben auch auf meinem lieben Blindarm. Der Oberguru wurde gerufen und es wurde beratschlagt, ob man mich um dieses Ding erleichtern sollte. Zwar hatte ich bis dahin keinerlei Beschwerden mit besagter Endometriose (die anderen Frauen das Leben regelrecht zur Hölle machen kann), aber man war sich sicher, dass ich diese Beschwerden über kurz oder lang wohl kriegen würde. Also nutzten sie die Gunst der Stunde und erleichterten mich um diesen Wurmfortsatz.

Das war dann auch des Rätsels Lösung. Leider ist die Entfernung des Blindarmes nicht unbedingt eine Sache, für die sich die Arthroskopie eignet. Zu oft bleiben wohl Darmbakterien in der Wunde. Und so war es dann leider auch bei mir. Zwar kam ich eine Woche später aus dem Krankenhaus, fand mich aber 2 weitere Tage später wieder auf dem OP-Tisch, weil sich ein fausgroßer Abszess gebildet hatte und mich beinahe das Leben gekostet hätte. :angryfire Das bedeutete dann eine weitere Woche KH-Aufenthalt und war alles andere als schön.

Während man nach einer normalen Bauchspiegelung nach kürzester Zeit wieder topfit ist, laborierte ich an diesem Krempel 1,5 Monate herum. Bevor man mir dann endlich das richtige Antibiotikum verpasste, damit sich die Wunde schließen konnte, probierte man noch zig andere Sorten an mir aus - allesamt ohne Erfolg. Die Wunde eiterte immer weiter und zurückgeblieben ist eine recht hässliche, ca. 5 cm lange Narbe, die sich richtig nach innen zieht.

Aber ansonsten ist eine Bauchspiegelung echt kein Problem... ;-) :-D

Was passiert, wenn die Eileiter verklebt sind, weiß ich nicht. Aber m. E. bietet sich durch diesen Eingriff die Möglichkeit, ebendiese Eileiter wieder durchgängig zu machen.

Zu guter Letzt noch der Hinweis, dass die Endometriose, die oftmals erst durch diesen Eingriff offenbar wird, häufig der Grund für eine unerfüllte Schwangerschaft ist. Lt. der Ärzte kann sie sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen. Man kann sie nicht heilen, aber zum einen lindern, zum anderen zeitweilig außer Gefecht setzen. Viele betroffene Frauen werden dann nur über eine künstliche Befruchtung schwanger. Als ich das dann erfuhr und mich irgendwann gegen Kinder entschieden hatte, richteten wir unser Leben auf eines ohne Kinder aus.

Was soll ich sagen.. ich bin jetzt in der 31. SSW, und das ganz ohne künstliche Befruchtung :-D :-D :-D

Lieber Gruß
kikra
( :preg ET: 10.08.2004)
 

Schnickeschnack

selbständige Mutter
Ich hatte Rosenmontag eine Bauchspiegelung, weil ich eine eingeblutete Zyste am rechten Eierstock hatte, die wurde mir dabei entfernt und meine Eileiter auch gleich mal auf Durchlässigkeit geprüft. Die Bauchspiegelung findet unter Vollnarkose statt, denn evtl. kann ja aus einer Bauchspiegelung dann auch ein Bauchschnitt werden. Das haben die Ärzte Deiner Schwester sicher zur Genüge erklärt.

Beides war komplikationslos. Habe drei winzig kleine Narben, wie kikra schon sagte.

Das einzig doofe waren der lange, recht dicke Schlauch um die Wund- und Kontrastflüssigkeit ablaufen zu lassen, der drückte ziemlich, die Luft, die in mir war, weil ja der Bauch aufgepumpt wird um nix zu verletzen und dass ich danach einen Monat lang keinen Sport machen konnte, obwohl ich grad auf dem passenden Weg war...

Nun weiss ich zwar, dass meine Eileiter durchlässig sind, aber schwanger bin ich immer noch nicht...

Viel Erfolg und alles Gute für Deine Schwester,

Schnickeschnack
 

Shana

Aktives Mitglied
Die Maedels haben das ja schon schoen erklaert, ich selber hatte gott sei Dank noch keine! Wirst sehen,, es geht bestimmt alles gutund die Bauchspiegelungen sind echt kein grosses Thema!
 

Jaydee

Mitglied
Danke für Eure Antworten!!!

@ kikra:
Nein, die Geschichte werde ich meiner Schwester garantiert nicht vor der OP erzählen ...! Die ist ja jetzt schon total durch den Wind.
Ich habe Ihr auch geraten, nicht ständig daran zu denken Schwanger zu werden, aber sie sagte nur, dass das dann den gleichen Effekt hätte wie "Denk jetzt NICHT an einen rosa Elefanten ...!" :rofl

@ schnickeschnack
Oh, diese Schläuche kenne ich - WIEDERLICH!!!! Ich hatte sie im Knie nach meiner OP. Aber richtig ätzend wird es, wenn man die Dinger wieder rauszieht.

Ich gucke jetzt erstmal, was meine Schwester mir am Donnerstag (ich glaube, es wird eher Freitag) zu erzählen hat.

Drückt ihr mal die Daumen ...!

Jaydee
 

Jaydee

Mitglied
Also:

Meine Schwester hatte gestern ihre Bauchspiegelung, die sie wohl ziemlich gut überstanden hat. Leider ist ihr Kreislauf noch nicht wieder richtig da, aber das kommt wohl noch.

Es wurde festgestellt, dass der rechte Eileiter verklebt ist, der linke aber durchlässig. Der Arzt sagte ihr mit Geduld und viel Spucke würde das schon klappen. (Sorry, aber soweit ich informiert bin, klappt das nicht mit Spucke ... :rofl :rofl - da sollte sich der Arzt besser informieren ...).

Hoffentlich setzt sie sich nicht mehr so unter Druck, dass es endlich mal klappt. Ich wünsche es ihr so sehr ...! :druecker :druecker

Jaydee
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Na bitte! :druecker Ist doch alles gut gegangen!

Dass es mit Spucke klappen soll, hatte ich bis dato auch noch nicht gehört.. Bin ja aber auch kein Mediziner! :hihihi ;-)

Jedenfalls finde ich es zumeist besser, wenn etwas gefunden wird und man dann weiß, woran's hapert, als wenn man probiert und probiert und probiert und es einfach nicht werden will.
 
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