Hilfe! -  benötige Erfahrungsanstöße und Rat: Trennung nach Geburt

Rico73

Neues Mitglied
Hallo Zusammen,
ich bitte um Ratschläge da ich zur Zeit nicht mehr weiter weiss. Meine Partnerin und ich haben eine 6järige Liebesbeziehung hinter uns mit Höhen und Tiefen und tiefer Zuneigung für einander. Wir haben uns immer Kinder gewünscht und nun hatte es im letzten Jahr geklappt und unser Sohn kam Ende 2011 zur Welt. Ich befand mich in einer sehr intensiven Arbeitsphase bis zum Sommer (80Std. /W) und bin im Sommer 2011 sehr erschöpft gewesen. Meine Partnerin hat sich daraufhin emotional zurückgezogen. Als dann unser Sohn zur Welt kam (Kaiserschnitt) konnte ich ihr nicht mehr gerecht werden und sie hat mir sehr viele Vorwürfe gemacht, die auf mich wie Kleinigkeiten wirkten. Ich merkte das sie sich entfremdet und letztendlich hat sie sich von mir getrennt noch in den ersten 3 Lebensmonaten unseres Kleinen. Ich liebe beide sehr und wünsche mir nichts sehnlicher als das sich alles wieder richtet. Sie sagt sie möchte eine freundschaftliche Beziehung und das wir gute Eltern sind und in einem Jahr können wir darüber reden wie es uns geht. Ich muss dazu sagen das sie sich auf Grund einer heftigen Reaktion meinerseits während eines Streites trennte. Ich wollte sie mit Sicherheit nicht so beschimpfen aber habe mich mehr und mehr unter Druck gesetzt gefühlt emotional und kräftemässig so das ich geplatzt bin durch ihre anhaltenden Provokationen (verbaler Kraftakt).

Habt ihr ähnliche Situationen durchgestanden? Für jeden Erfahrungsschatz und Ratschlag bin ich dankbar. Ich möchte einfach meine Beziehung und meine Familie zurück gewinnen.

Liebe Grüße
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Zusammen Rico,
ich bitte um Ratschläge da ich zur Zeit nicht mehr weiter weiss. Meine Partnerin und ich haben eine 6järige Liebesbeziehung hinter uns mit Höhen und Tiefen und tiefer Zuneigung für einander.
Waren Trennungen dabei? Also hat einer von euch beiden durch plötzliches Herausnehmen aus der Partnerschaft seine/ihre Probleme auf seine/ihre Weise gelöst?

Wir haben uns immer Kinder gewünscht und nun hatte es im letzten Jahr geklappt und unser Sohn kam Ende 2011 zur Welt. Gratulation nachträglich. Bedeutet das, dass ihr 6 Jahre lang für's Kind geübt hattet?

Ich befand mich in einer sehr intensiven Arbeitsphase bis zum Sommer (80Std. /W) und bin im Sommer 2011 sehr erschöpft gewesen. Das glaube ich dir. Bist du oder warst du 2011 aber selbstständig und konntest nicht anders?

Meine Partnerin hat sich daraufhin emotional zurückgezogen. Diese Sache dürfte bei euch bis heute ungeklärt sein. Weder du hast verstanden, warum sie sich zurückzog, aber sie hat wohl auch nicht zumindest versucht, mit dir zusammen das kleine Pflänzchen vorm Vertrocknen zu bewahren. Verlangen kannst du das nicht von ihr - es muss, wenn, dann freiwililg und von ihr aus gehen.
Es klingt leider danach, dass sie einen Grund suchte (oder sich einen Grund verschaffte?). Eine wirklich liebende Frau dürfte sich meines Wissens anders verhalten. Lasse dir zumindest ab jetzt keine weiteren Schuldgefühle einreden.


Als dann unser Sohn zur Welt kam (Kaiserschnitt)
Ich verstehe nicht, warum du den Kaiser erwähnst. Denn diese OP war eine medizinische Notwendigkeit; eure Gefühle, oder eben auch das Vermissen selbiger, hängen bestimmt nicht von der Geburt ab. Für später:
Es wird der Tag kommen, an dem irgendeine Kita oder Schule euch, oder nur ihr, einen Fragebogen überbringt. Weder sie noch du seid verpflichtet, auf die Frage nach der Geburt zu antworten. Es ist in keinster weise wissenschaftlich erforscht und begründet, warum bei Kaiserschnitt eine 'andere' Entwicklung beim Kind zu erwarten wäre.
Ich empfehle dir, jetzt schon eine neutrale Haltung zuzulegen. Du freust dich, dass euer Kind gesund und munter ist - das ist die Hauptsache. Ob Kaiserschnitt oder nicht, ist wirklich ganz unwichtig.


konnte ich ihr nicht mehr gerecht werden und sie hat mir sehr viele Vorwürfe gemacht, die auf mich wie Kleinigkeiten wirkten. Ich merkte das sie sich entfremdet und letztendlich hat sie sich von mir getrennt noch in den ersten 3 Lebensmonaten unseres Kleinen. Ich liebe beide sehr und wünsche mir nichts sehnlicher als das sich alles wieder richtet. Sie sagt sie möchte eine freundschaftliche Beziehung und das wir gute Eltern sind und in einem Jahr können wir darüber reden wie es uns geht.
Sei dann halt ein guter Vater, nimm ihren Abstandswunsch mit erhobenen Haupt hin und spreche nur noch mit ihr über Beziehung, wenn sie das möchte und dich deswegen extra zu sich ruft; dann aber immer friedlich bleiben! Nicht versuchen, sie zu überzeugen oder zu erklären; spreche nur über das, was sie sprechen will. Wenn sie Streit sucht oder etwas ausspricht, was dich in Rage bringen könnte - dann verabschiede dich freundlich, aber bestimmt, ohne Schimpfen, ohne Widerrede. Die wütende Frau bekommst du nicht mehr gebändigt, du kannst nur verlieren, wennn du dich dagegenstemmen willst.

Ich muss dazu sagen das sie sich auf Grund einer heftigen Reaktion meinerseits während eines Streites trennte. Ich wollte sie mit Sicherheit nicht so beschimpfen aber habe mich mehr und mehr unter Druck gesetzt gefühlt emotional und kräftemässig so das ich geplatzt bin durch ihre anhaltenden Provokationen (verbaler Kraftakt).
Es könnte sein, dass dir ein Anti-Aggressions-Training fehlt.
Du kannst auch psychologische Hilfe inanspruch nehmen und dir beibringen lassen, was hinter emotionaler Erpressung steckt (stecken könnte) und wie man ihr aus dem Weg geht. Es gibt Schutz-Strategien dafür


Habt ihr ähnliche Situationen durchgestanden? Für jeden Erfahrungsschatz und Ratschlag bin ich dankbar. Ich möchte einfach meine Beziehung und meine Familie zurück gewinnen.
Vom Prinzip her dürfte jede hetero Beziehung zu einem kleinen Teil auf emotionaler Erpressung beruhen. Die Grenze ist aber bestimmt da, wo massiv gedroht und abgewertet wird. Also Grundrechte der Partnerin/des Partners missachtet werden.

Die bittere Wahrheit: Es kann dir niemand vorhersagen, wie es ich entwickeln wird. Bleibe bei dir und richte dich auf ein Leben ohne sie (aber mit Kind) ein.


:bye:
 

Sala

Schokoholik
Hallo Rico,
es ist eine große Umstellung wenn man einige Jahre zusammen ist und dann "plötzlich", wenn auch erwünscht, alles Anders ist. Ein Kind stellt ja doch ALLES auf den Kopf und ein Paar vor einige Klippen die umschifft werden müssen. Das ist wirklich kräftezehrend.
Ich glaube, im Gegesatz zu Gerhard, daß ihr weder Anti-Aggressionstraining, noch psychologische Hilfe braucht.
Kommt alle erstmal zur Ruhe. Dann könnt ihr nochmal reflektieren was eigentlich los war und euch gegenseitig besser verstehen.
Du warst beruflich zu dem Zeitpunkt sehr eingespannt und Deine Freundin mußte sich um ein ganz neues Wesen kümmern. Ich erinnere mich an die ersten Monate mit unserer Tochter und da ist Frau dann schonmal auch echt fertig; da gibt es völlig neue Zeitrechnungen die das Kind aufstellt und die man, die ersten Monate, nicht beeinflussen kann. Neue Herausforderungen mit denen man, bei aller Vorbereitung, nicht gerechnet hat. Und ( ich schreib es jetzt mal so, auch wenn es sich erstmal negativ anhört) dann auch noch ein Mann der keine Zeit hat weil er voll im Beruf hängt. Früher oder später kommt dann auch noch, in leichterer oder schwererer Form ein Babyblues dazu, dessen kann man sich auch nicht erwehren. Dann fühlt Frau sich ruck zuck zurückgesetzt, ungerecht behandelt, ungeliebt und unattraktiv (die Figur ist ja auch erstmal dahin), ist müde und völlig überfordert und PENG hat man eine Situation wo beide nicht mehr genau wissen wie sie da reingeraten sind.
Ich denke ihr habt noch alle Katen für ein gemeinsames Leben in der Hand. Das wichtigste ist miteinander zu sprechen und den anderen zu sehen.
(Da muss ich mal ganz eigennützig meinem Mann danken, der immer gesehen hat wenn die Nacht wieder schlimm schlaflos war und mich als er von der Arbeit nach Hause kam einfach ins Bett geschickt hatte)
Also Ruhe (soweit man mit einem Baby davon reden kann) und Reden. Die ollen Kamellen nicht aufwärmen sondern revue passieren lassen. "So hab ich mich gefühlt, so hab ich es erlebt". Mit etwas gegenseitigem Verständnis wünsche ich euch eine hoffentlich gemeinsame Zukunft.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Im Gegensatz zur Sala bin ich Gegner von Samthandschuhen in so einem Fall.
Sie dürte sich gerade in der Kugelzeit befinden - von daher dürften alle ihre Texte orange gefärbt sein. Um gleich Missverständnissen vorzubeugen: Ich möchte nicht so verstanden werden, dass ich Sala nicht schätzen würde; sie stellt ihre wertvollen Hinweise "aus erster Hand" zur verfügung. Dafür danke ich ihr und hoffe, dass es auch weiter so blebt.


Und hier z.B. eine (scheinbar?) "olle Kamelle":
Nach meiner Rechnung dürfte Rico's Frau im Sommer 2011 schwanger gewesen sein. Rico schreibt, dass sie in dieser Zeit (nicht näher erläuterte) Wünsche bekommen hatte, die er ihr aber nicht erfüllte oder nicht erfüllen konnte. Er weiss nur, dass es mit seinen 80h/Woche zu tun hat. Zumindest muss seine Frau es ihm so zu verstehen gegeben haben.

Tja liebe Frauen, das Leben ist streckenweise hart & ungerecht - wir Männer hätten aber gerne Verständnis von unserer Partnerin dafür, dass wir uns in einer (gebe ja zu, in einer selbstgewählten) Zwangslage befinden!

Werfen wir nur beispielsweise einen Blick in die Arbeitsgesetze.
Die Niederkunft der Lebensgefährtin stellt für den werdenden Vater einen sogenannten Verhinderungsgrund dar, der nach § 616 BGB eine Freistellung mit Entgeltfortzahlung rechtfertigt. Das Bürgerliche Gesetzbuch schreibt keine bestimmte Dauer für den Sonderurlaub vor, sondern nur, dass der Anspruch auf Freistellung auf eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit besteht.

Unverbindliche Richtwerte für die Dauer des Sonderurlaubs pro Jahr:
Beschäftigungsdauer im Betrieb mehr als 12 Monate, Sonderurlaub 3 Tage


Sonderurlaub wegen
- Schwangerschaft der Partnerin: 0 Tage
- Tod der Ehefrau 1-2 Tage, Tod der Lebensgefährtin ? Tag
- ...

Ich stelle mir schon die Frage, wie familienunfreundlich das Arbeitsgesetz sein kann. Der Aufruf zur familienfreundlichen Gestaltung wird von Arbeitgebern eher selten gehört.
Unsere Frauen erwischt es aber genauso kalt am Bein. Der werdenden Mutter wird für das "Privatvergnügen" Schwangerschaft keine Unterstützung durch den Mann zugestanden (schon gar keine Unterstützung durch den Arbeitgeber des Mannes). Sie soll alleine klarkommen können - wozu gibt es Ärzte und Kliniken? Und die Geburt - für diese "Nebensache" reicht doch schon das Strohbett im nächsten Kornfeld. Komplikationen, Depri's - was ist das? - Wenn das Kind tot ist, hat die Natur es so gewollt und die Sache erledigt. Die regierungsgewollte Auflösung von Privatarztpraxen und Zusammenfassung der medizinischen Versorgung in Klinik-Centern tun ein übriges.
Es muss gnadenlos (ein-)gespart werden ?( Wenn die Geburtenrate sinkt - egal. Wir sind sowieso schon zuviele Menschen auf der Erde... :wand

Somit wage ich es, Rico's Frau zu unterstellen, dass sie sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben haben muss, die Ge- und Befangenheit ihres Mann zu erkennen. Ihre (unbedingten?) Wünsche (an ihren Mann) mussten platzen. Unbedingt und immer sofort bis gleich ist oft nicht machtbar, liebe Frauen.


Nächste "olle" Kamelle:

-> Kind ist geboren; Mutter & Kind unterstehen nun einem besonderen Schutz;
-> Mutter provoziert (im Bewusstsein ihrer Machtposition?), oder verhindert absichtlich nicht, dass es zu Streitszenen kommt;
-> Vater macht Fehler mit heftiger Reaktion
-> Mutter trennt sich "berechtigterweise" daraufhin von ihm;
-> Dem Kind, das nichts dafür kann, wird fortan der Vater vorenthalten.

Es ist ihm meiner Auffassung nach nicht damit geholfen, die Schwierigkeiten als Babyblues unter den Teppich zu kehren.
Die Beziehung ist damit (erstmal) definitiv zu Ende! Rico hat den Kampf seines Lebens vor sich! Es gibt da nichts zu beschönigen, Karten hat er schon mal gar nicht in der Hand!

Mein Rat an Rico:
Es ist nicht einfach mit dieser Frau. Stehe das Jahr durch, in o.g. Weise, und fange nichts mit einer anderen Frau an. Nicht 1 Verabredung.
Vielleicht die einzige Chance, dass sie sich doch noch öffen wird. Sie hat den selbstgewollten Verzicht auf dich gewählt, weil sie das offensichtlich kann. Wegen dem gemeinsamen Kind müsst ihr euch aber trotzdem immer wieder verständigen. Das bedeutet nicht, dass es für dich willkommene Gelegenheiten sind, sich bei ihr jedesmal "einzuhaken".

Somit schliesse ich mit Blick auf Sala und insbesondere mit Blick auf euer kleines Kind "...gegenseitigem Verständnis wünsche ich euch eine hoffentlich gemeinsame Zukunft."

:bye:
 

Rico73

Neues Mitglied
Danke für die Antworten,

meine Frau ist Mitte Februar schwanger geworden. In dieser Phase habe ich alles erdenklich selbstverständlich geleistet. Alle alltäglichen Dinge abgenommen. Das war auch nach der Geburt so irgendwann haben mich meine Kräfte verlassen und ich habe mir angehört das ich noch "immer"nicht genug tue.Ich habe leider auch nur 3 Tage frei nehmen können während des Wochenbettes.

Meine Frau ist 3 Monate nach der Geburt nicht vor die Tür gegangen trotz Anregung und ich habe die Befürchtung das sie an einer postnatalen Depression litt. Nicht nur bin ich körperlich, sondern auch seelisch zusammen gebrochen. Von ihren Sorgen, Belastungen und Erwartungen abgesehen - sie hatte es ebenfalls nicht leicht.

Einen Kurs der gewaltfreien Kommunikation habe ich aus beruflichen Gründen hinter mir all das nützte nichts mehr, denn ich musste mir anhören das ich immer noch nicht genügend leiste hier kam es dann zur Eskalation, weil ich völlig ausgebrannt war und meine Nerven blank waren und es ist nichts gewesen was sonderlich bösartig war. Ich bin laut geworden was ein Fehler in einer solch empfindlichen Phase gewesen ist und habe mit einer Tür geknallt.

Natürlich ist das alles eine subjektive Betrachtung und ihre Wahrnehmung ist selbstverständlich eine andere die ich leider nicht spiegeln kann.

Bis heute kann ich mir nicht erklären was "schief" ging außer das die Lebensumstände extrem belastend für beide waren.

herzliche Grüße,

Rico
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Rico,
Burnout und 6-12 Wochen Psychiatrie wären vermutlich bei dir möglich gewesen. Vermutlich, weil ich momentan überfragt bin, ob Burnout alleine reicht. Muss wahrscheinlich noch was anderes dazukommen, ev. Selbstschädigung oder Alk?
Bin aber auch deiner Ansicht, dass Erfolg mit so einer Massnahme nicht garantiert ist.
Womöglich wärst du dann zwar schneller genesen - dafür aber deine Frau völlig abgekippt. Und das kann aber auch nicht Sinn&Zweck des Erfinders (der Frauen ;-) ) sein.
Halten wir heute fest: Du bist genesen und stabil (geblieben) - wenn auch nicht so schnell, wie es mit Fachleuten möglich gewesen wäre.
Es bleibt dir nichts anderes übrig, aus Verantwortung alles daran zu setzen, dass es zumindest bei dir so bleibt.
Dass deine Frau Schwierigkeiten hat, konnte sich vermutlich erst bei ihrer ersten Schwangerschaft herausstellen. Ich spreche nun ausdrücklich für deine Frau: Wahrscheinlich wusste sie davon nichts und konnte dich daher auch nicht einweihen. Sei nicht böse auf sie, sondern akzepiere, dass ihr beide keine Schuld habt.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Rico,

ich sehe das ähnlich wie Nala. Eine Schwangerschaft und auch die erste Zeit danach mit dem Baby ist eine absolute Ausnahmesituation. Die Schwangerschaft ist für die Frau eine Zeit, in der sie ständig Neues über ihren Körper und auch sich selber lernt. Da tut es nicht nur gut, wenn ein vertrauter Mensch diese Zeit begleitet schon allein damit man mit seinen Ängsten besser umgehen und sich beruhigen lassen kann.

Dass du in dieser Zeit andere Prioritäten gesetzt hast, ist für deine Partnerin vermutlich nur schwer zu akzeptieren gewesen, selbst wenn sie es - rein faktenbezogen -vielleicht sogar verstanden hat. Und trotzdem sind da diese Emotionen, Frau möchte einfach sehen, dass Sie Person Nummer 1 und ihre Schwangerschaft Umstand Nummer 1 in deinem Leben sind.

Ein Stückweit kann ich also schon verstehen, dass Sie sich von dir nicht verstanden fühlte. Deine Probleme in dieser Zeit hat sie vermutlich eher ausgeblendet oder ihnen zumindest nicht diese Priorität eingeräumt.

Genauso wenig hat sie daher vermutlich deine 'Explosion' verstanden - ich gehe sogar soweit zu sagen, dass du sie damit sehr erschreckt hast. Ohne allerdings sie dadurch für deine Sorgen und Nöte erreicht zu haben.

Für mich klingt das alles so, als hättet ihr beide die Sorgen und Nöte des anderen nicht verstanden. M. E. ist es aber auch so, dass - wenn diese grundtiefe Zuneigung einmal bestanden hat - die solch eine Krise nicht zerstören können sollte.

Ein Stückweit erstaunlich finde ich, dass deine Partnerin konkrete Zeitfenster ansetzt, nach denen sie dann eure Situation zu reflektieren bereit ist. Ich bin kein Freund von Trennungen auf Zeit - wenn ich mal die Fälle Revue passieren lasse, bei denen solch ein Versuch gestartet wurde, so muss ich sagen, dass die Zeit dem Zweck gedient hat, sich an die neue Situation des Alleinseins nicht nur zu gewöhnen, sondern sogar ihre Vorteile zu erkennen. Daher würde ich - wäre ich in deiner Situation - mich darauf nicht einlassen.

Auch wenn ich 99,9 % des Beitrags von Gerhard fürMöchtegernpssychologischen Quark halte (mehr möchte ich dazu nicht schreiben, sonst kriege ich hier noch das :uebel), so fände ich eine Paartherapie gar keine so schlechte Idee. Schon allein, um zu sehen, wie ernst deine Partnerin das alles überhaupt noch meint. Und zwar weniger, dass ihr freundschaftlich miteinander verbunden bleiben sollte, damit du weiterhin einen guten Kontakt zu deinem Kind behältst - das ist erwachsen und vernünftig. Sondern vielmehr, damit ihr eure Zuneigung zueinander einmal hinterfragt.

Für dich könnte das natürlich ein Ende mit Schrecken bedeuten, m. E. aber weit besser als den vielzitierten Schrecken ohne Ende. Das sollte allein der Fairness halber drin sein, denn womöglich gibst du dich sonst einem langen Jahr der Hoffnung hin, während deine Partnerin schon längst mit dir abgeschlossen hat.

Ich würde die Gelegenheit nutzen, ihr im Beisen oder zumindest mit Hilfe eines neutralen Dritten deine Zuneigung zu verdeutlichen, deine damit verbundenen Hoffnungen und Wünsche. Vielleicht gehst du diesen Schritt auch erst einmal allein und hörst dir den Rat dieses Therapeuten an. Man muss dort nicht direkt als Paar hinkommen, sondern kann mit ihm auch erst einmal das weitere Vorgehen besprechen. So kann er dir z. B. Tipps geben, wie du eine solche Paartherapie konstruktiv einstielst.

M. E. ist eure Entwicklung ein geradezu klassischer Fall für einen Paartherapeuten.

Viele Grüße, vor allem aber viel Erfolg
Kirsten
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ich denke gar nicht daran, ein Möchtegernirgedwas zu sein. Da irren sich aber hier einige, scheint ein Hobby von denen sein.

Ich lese nur ellenlang,
- dass es um das Befinden der Eltern geht;
- dass Ausnahmesituationen von selbst verschwinden;
- eine Paartherapie wäre...
- man muss nur gemeinsam mit den körperlichen Veränderungen wachsen
usw.

Aber vom Kind lese ich so gut wie garnichts.
Dann noch:
"Für dich könnte das (Paartherapie, gemeint ist wohl eher Mediation? ) natürlich ein Ende mit Schrecken bedeuten."

Wenn ich ein kleines Kind wäre und mich ausdrücken könnte, dann würde ich meinen Vater bitten, alles das nicht zu tun, was das Risiko eines wie auch immer gearteten Endes beinhaltet.

Lob für kikra: Sie versucht Rico Mut und Hoffnung zu machen.
Aber das ist der springende Punkt: Ich sehe aus dem Text von Rico so gut wie garkeine Veranlassung dazu - obwohl ich es ihm -glaubt mir!!!- dringend wünsche.

Ich möchte mal so in den Raum stellen, dass Trennung auf Zeit eine gängige Methode der Frauen ist, um auszutesten, ob er treu sein kann. Soll er sich doch dieser Prüfung stellen?
Auch wenn er dazu keinen Grund gibt, wie er versichert ;-) - ein Sinn lässt sich mit dieser Methode doch ableiten: Seine Frau darf ein berechtigtes Interesse daran haben, von seiner "Zuverlässigkeit" auch tatsächlich überzeugt zu sein. Vielleicht geht es für sie nicht anders. Ausserdem deutete ich es ja schon oben an, dass ihr der Verzicht auf ihn bestimmt nicht leicht fällt.
Ich kann für Rico nur hoffen, wenn seine Frau bereits eine Thera haben sollte (wovon er noch nichts wissen kann), dass dann die oder der Thera seine Frau darin bestärkt, an Familie und Partnerschaft zu arbeiten und festzuhalten.
Immer wieder mal nett nach dem Befinden erkundigen.

:bye:
 

Rico73

Neues Mitglied
Vielen herzlichen Dank für die weiteren Antworten.
Ich möchte damit Spekulationen gar nicht erst zu tragen kommen, festhalten dass ich mich sehr um meine Frau vor und während der Schwangerschaft liebevoll gekümmert habe trotz meines Arbeitspensums. Nach der Schwangerschaft ist mir die Familie das schönste Geschenk was ich je erhalten habe und das schönste Gefühl was ich erfahren durfte, zum wichtigsten Teil meines Leben geworden. Die vielen Arbeitsstunden musste ich machen, da ich Verantwortung für andere Menschen beruflich trage. IN meiner freien Zeit habe ich mich um die Familie gekümmert. Alkoholmissbrauch war nicht im Spiel und würde ich nicht machen. Ein bevorstehendes burn out ist gewiss da gewesen.

Für meinen kleinen Buben und meine Frau werde ich in jeder Situation versuchen ihnen das Beste geben zu können. Für eine liebenden Vater ist diese Lebenskrise wohl eines der schlimmsten Erfahrungen. Die bislang erhalten Tipps werde ich beherzigen und vieles davon versuche ich bereits umzusetzen. Meine Frau war und ist immer die Nummer 1 für mich.

Sollte sie sich endgültig gegen eine Partnerschaft aussprechen weil ihre Liebe zu mir eingeschlafen ist, so wird mir am meisten die räumliche Trennung zu meinem Sohn missfallen und ich habe Angst davor zum "Wochenend guten Onkel Vater" zu mutieren. Das wäre das schlimmste für den Kleinen Spatz und mich und mit Sicherheit auch für die Mutter auf lange Sicht. Das Wohl der Familie ist das was mir am Herzen liegt für meinen Sohn würde ich alles tun, damit es ihm blendend geht und er sich prächtig entwickeln kann, leider sind mir durch die Umstände die Hände gebunden.

:bye:
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Gerhard S.
Ich denke gar nicht daran, ein Möchtegernirgedwas zu sein. Da irren sich aber hier einige, scheint ein Hobby von denen sein.

Du solltest langsam mal anfangen zu überlegen, warum gleich einige diesen Gedanken hegen. Es könnte etwas dran sein.. :whatever

Original von Gerhard S.
Aber vom Kind lese ich so gut wie garnichts.

Vom Kind liest du nichts, weil das Problem in erster Linie Rico und seine Partnerin betrifft.

Jesses, Gerhard, lass es doch einfach. Du hast null Plan und meinst trotzdem, zu jeder Situation etwas beitragen zu müssen, auch wenn es noch so großer Mumpitz ist.

Wenn ich von Paartherapie schreibe, dann meine ich auch Paartherapie und keine Mediation. Bevor du anfängst, mit Fachbegriffen um dich zu schmeißen, solltest du erst einmal nachlesen, was diese bedeuten. (Google für dich bitte jetzt im stillen Kämmerlein und verschone mich mit copy/paste aus irgenwelchen Quellen, die du dir dann mühsam zurechtbiegst...) Für dich zum besseren Verständnis:

Bei einer Paartherapie geht es darum, die bestehenden Konflikte zu lösen und ggf. auch therapeutisch aufzuarbeiten. Dafür wird genau geschaut, was in der Vergangenheit passiert ist. Bei Mediation geht es um Gegenwart und Zukunft. Man kann wohl kaum den Weg für eine gemeinsame Zukunft konstruktiv bereiten, wenn man nicht schaut, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist, es geht also um Ursachenforschung. Und die wird bei der Mediation vernachlässigt. Mediation versucht lediglich, die Voraussetzung für eine einvernehmliche Trennung zu schaffen - selbst du solltest aus Ricos Zeilen herauslesen können, dass er mit seiner Partnerin wieder zusammen kommen möchte. :rolleyes:

Original von Gerhard S.
Ich möchte mal so in den Raum stellen, dass Trennung auf Zeit eine gängige Methode der Frauen ist, um auszutesten, ob er treu sein kann. Soll er sich doch dieser Prüfung stellen?

:lhg :lhg :lhg Hier kommt der Frauenversteher...
Trennung auf Zeit ist für viele Frauen höchstens der Versuch, eine Beziehung ohne Eklat zu beenden. Ganz sicherlich nicht ist es ein Test zur Treue.

Sorry, aber so viel Bullshit in einem einzigen Beitrag.. ich denke immer, bei dir gehts nicht doller und dann kommt so ein Hammer..

So, das war jetzt schon wieder viel zu viel Reaktion auf deinen.. ähh.. ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll...

@Rico: Nimm die Interpreationen von Gerhard nicht so ernst. Es geht aus deinem Beitrag deutlich hervor, dass du für deine Frau während der Schwangerschaft da gewesen bist. Es könnte nur eine Diskrepanz bestanden haben zwischen deiner Wahrnehmung und der deiner Frau. Ob gerechtfertigt oder nicht müsstet ihr eben gemeinsam herausarbeiten. Vielleicht hätte sie dich an ganz anderer Stelle gebraucht. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass Kommunikation zwischen Mann und Frau nicht reibungslos funktionieren.

Woher das schmale Brett mit dem Alkoholmissbrauch kommt, weiß ich auch nicht. Ich sage nur Gerhard und seine Fantasie.. :whatever Und sicherlich wirst du körperlich und emotional erschöpft gewesen sein nach dem erwähnten Arbeitspensum, von dem du sprichst. Bis zum Burn-out ist es dann allerdings noch ein Stückchen, auch da lass dir von unserem Hobbypsychologen mal nichts einreden. Beim Burn-out kommen z. B. noch Existenzängste zum Tragen - davon kann ich in deiner Beschreibung nichts finden.

Ich drück dir die Daumen, dass du deinen WEg findest, mit eurem Problem umzugehen. Vielleicht habt ihr ja doch noch eine Chance, daher denke ich erst einmal, dass es sich zu kämpfen lohnt.

Viele Grüße und alles Gute
Kirsten
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
"Trennung auf Zeit ist für viele Frauen höchstens der Versuch, eine Beziehung ohne Eklat zu beenden."

Ok, ich nehme diesen Satz mal so hin. [Kommt ja von einer Frau, und frau wird schon am besten über frau bescheid wissen.]

Dann, hochgescrollt nach oben:

"...sie sich auf Grund einer heftigen Reaktion meinerseits während eines Streites trennte."

oha, jezze wird's aber schwierig. Nach ein bischen Nachdenken und Algebra komme ich auf diesen Satz:

=> Sie sich auf Grund einer heftigen Reaktion meinerseits während eines Streites dazu entschloss, die Beziehung ohne Eklat zu beenden.

Tja nun, demnach ist 'beendet' nun mal defacto 'beendet' - und nicht 'vielleicht-halb', oder 'kann noch sein dass'. Eindeutig geht es also um Trennung und hat-sich-emotional-zurückgezogen.

"Bei Mediation geht es um Gegenwart und Zukunft. Man kann wohl kaum den Weg für eine gemeinsame Zukunft konstruktiv bereiten, wenn man nicht schaut, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist, es geht also um Ursachenforschung. Und die wird bei der Mediation vernachlässigt. Mediation versucht lediglich, die Voraussetzung für eine einvernehmliche Trennung zu schaffen "

Danke für die Aufklärung über den kleinen Unterschied. Verlange aber nicht, dass ich das verstehen muss(im Zusammenhamg mit der Trennung von Rico's Frau).
Lass' dir gesagt sein: Eine getrennte Frau ist im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und hat sich getrennt, weil sie mindestens für eine Zeitlang nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte. Ist m.E. ein Zeichen ihrer verletzten Seele - auch wenn es nicht verständlich klingt. Viel kann ein Partner da nicht mehr tun.
 

Sala

Schokoholik
Danke Kikra für die klaren Worte,
auch Gerhard gegenüber! Ich sitmme Dir voll und ganz zu.
Im übrigen Gerhard solltest du dein Frauenbild im allgemeinen und in deinem speziellen Fall nochmal überdenken. Nicht alle Frauen ticken wie deine Ex. (sorry rico, aber das mußte noch raus)
 

Sala

Schokoholik
Im übrigen befinde ich mich nicht in der Kugelzeit (was verstehst du eigentlich darunter?)
Und wessen Textpassagen sind denn rot geschrieben? Bei mir ist es lediglich die Signatur, die ein Zitat wiedergibt dem ich meiner Erfahrung nach zustimme.
 

Skyblue

Neues Mitglied
Original von Gerhard S.
Ich möchte mal so in den Raum stellen, dass Trennung auf Zeit eine gängige Methode der Frauen ist, um auszutesten, ob er treu sein kann. Soll er sich doch dieser Prüfung stellen?

Das kann ich so gar nicht bestätigen. Das widerspricht allem, was ich je über Partnerschaften gelernt habe. Zumal es in diesem konkreten Fall ja auch gar keine Indikation dafür gibt, dass es einen Betrug gab, oder dass die Frau einen solchen vermutet.

Sie hat sich wohl getrennt, weil Rico (in ihren Augen) nie für sie da war, und weil er dann auch noch laut wurde, was ihr vermutlich nicht gefallen hat, vll sogar Angst gemacht hat.

Schwangere Frauen sind... kompliziert. Sehr emotional, schnell mit den Nerven am Ende, überfordert. Du (Rico) sagst zwar, dass du liebevoll für sie da warst, aber ehrlich gesagt kann ich mir das bei einer 80h-Woche nicht vorstellen. Mein Mann arbeitet zZ "nur" 50h, und ich habe jetzt schon das Gefühl, er sei nie da und habe Angst, dass er mich mit dem Kind allein lässt im Alltag.
Du konntest auch nur 3 Tage frei nehmen für die Geburt? Das ist natürlich nicht deine "Schuld", aber ich kann schon verstehen, dass sie unglücklich war damit.

Ob die Beziehung noch zu retten ist? Uff, das kann man wohl nicht sagen. Ich würde mich jetzt erstmal um die Vater-Kind-Beziehung kümmern.
 
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