brauche Rat -  Besuchsrecht

amira67

Neues Mitglied
Hallo!
Ich habe ein Problem. Ich bin seit 2,5 Jahren alleinerziehend (geschieden) und habe einen Freund - bzw. hatte seit gestern denn er hat seinen Krempel gepackt und ist vorerst gegangen.
Auch er hat einen Sohn (fast 5 Jahre alt). Obwohl wir bereits seit 2,5 Jahren zusammen sind, kenne ich den noch immer nicht.
Die Ex meines Freundes will das (noch) nicht, hält das Kind für zu klein und mein Freund traut sich ihr gegenüber nicht, sich durchzusetzen aus Angst, sie würde ihm seinen Sohn dann vorenthalten. Sie selbst hatte aber bereits einen Freund, der ein und aus ging.
Mein Ex war nur (incl. Trennungszeit von 1 Jahr) 3 Jahre mit ihr verheiratet aber das muß wohl die Hölle gewesen sein. Sie ist sehr dominant.
Das Besuchsrecht mit dem Kleinen funktioniert inzwischen. Er darf ihn ca. 2x im Monat 1 Tag zu sich holen und zwischendurch sieht er ihn auch 3-4 x im Monat mal einen Nachmittag, mal ist er dort. Sie ruft auch mitten in der Nacht an, wenn der Kleine mal wieder krank ist (wie letzten Freitag um 0.30 Uhr) und sie mit ihm ins Krankenhaus muß - da ist sie obervorsichtig und rennt wegen jedem Pups im Bauch hin. Diesmal ist es einen Mittelohrentzündung. Er fährt dann auch hin.
Wegen mir beruft sich die Ex auf irgendwelche Empfehlungen des Jugendamtes. Gibt es die? Kann so etwas empfohlen werden, ohne das Kind zu kennen?
Ich habe ja auch ein Kind und mein Freund geht von Anfang an selbstverständlich bei uns ein und aus (das begann als meine Tochter 9 Jahre alt war). Sie liebt ihn heiß und innig. Mein Exmann war zu Anfang zwar nicht begeistert, hat das inzwischen aber akzeptiert weil ich ihn dazu auch nicht befragt habe. Ist meine Entscheidung finde ich.
Es fällt mir sehr schwer zu akzeptieren, daß ich in Bezug auf den Sohn meines (Ex-?)Freundes außen vor bin. Da wir nicht zusammenwohnen kommt er dann erst einen Tag später am Wochenende - also Samstag abend statt Freitag nachmittag. Oder ich muß gehen, wenn ich mal bei ihm bin am WE und er seinen Sohn holt, darf nicht dort bleiben auch wenn meine Tochter bei ihrem Vater ist und ich Zeit hätte. Sitze dann also alleine zu Hause und warte bis er fertig ist mit seinem Sohn.
Gegangen ist mein Freund letztendlich gestern weil wir wieder mal Streit über dieses Thema hatten. Er meinte, ich sei eifersüchtig auf seinen Sohn, wolle alles bestimmen und weil es nicht nach meiner Nase laufe wolle ich das nicht akzeptieren. Ich sei ungeduldig (ist 2,5 Jahre warten ungeduldig???) und wolle ihn unter Druck setzten mit den Streits (die ziemlich regelmäßig alle 2 Wochen stattfanden, wenn er seinen Sohn holt und ich wieder mal gucken kann was ich mache).
Er liebt mich über alles, habe sich auch für mich und meine Tochter entschieden.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum er es nicht schafft, sich seiner Ex gegenüber auch zu mir zu stellen. Sein Sohn wird es ihm nicht danken wenn er älter ist, daß er mich für ihn hat sausen lassen und so sehe ich das. Ist das falsch?

Wäre schön, wenn hier jemand einen Rat für mich hätte.

Liebe Grüße amira67
 
L

lokomoto

Guest
In erster Linie denke ich mal an das KInd und da du ihn nicht kennst, wäre ich vorsichtig. Kann es nicht sein, dass der Kleine es auch nicht will?
Jugendämter können Empfehlungen rausgeben, wenn Sie mitbekommen, dass das KInd vielleicht sehr unter der Trennung leidet. Das die Ex schon einen Freund hatte, der ein und aus ging, macht es auch nicht leichter, denn das kann erst recht Ängste bei dem Jungen auslösen. Was ist für dich denn so schwer daran, alle zwei Wochen mal auf deinen Freund zu verzichten umnd ihn dann mit seinem Sohn etwas unternehmen zu lassen. Lassst euch doch einfach Zeit. Du hast auch geschrieben das die EX sehr dominant war. Wunderst du dich da, dass dein Partner gestern seine Sachen packte. Ich wünsche euch einen guten gemeinsamen Weg, wenn ihr den noch habt.

Alles Gute
 

amira67

Neues Mitglied
Hallo lokomoto,

der Kleine hat bereits nach mir gefragt, will mich auch mal sehen. Da ja auch Bilder von mir bei meinem (Ex-?)Freund stehen. An ihm liegt es nicht.
Dem Kleinen geht es prächtig und gelitten hat er mehr als die beiden noch zusammen waren und vor ihm stritten, sich anschrieen, sie ihn angespuckt hat.

Und er sieht ihn eben nicht nur 2 x pro Monat sondern es sind 5-6x pro Monat die er ihn hat.
Ich habe für mich das Gefühl, daß er nicht wirklich zu mir steht.Das tut mir weh. Ich mußte mit meiner Tochter und meinem Ex auch kämpfen, da mein Ex ihr verbat, über meinen Freund zu sprechen. Obwohl er bereits 1 Jahr zu ihrem Leben dazugehörte. Da hab ich meinen Freund auch nicht zum Teufel gejagt, weil meine Tochter Probleme hatte. Und so fühle ich mich aber jetzt von ihm behandelt.

Und wie wird das weitergehen, wenn der Kleine dann über Nacht bleibt? Danach hat der Kleine schon gefragt. Dann seh ich meinen (Ex-?)Freund nur noch jedes 2. WE?!
Wieviel Zeit ist denn angemessen? Sind 2,5 Jahre nicht schon lange....? Muß ich warten bis 8 ist oder 10 ....???

Amira67
 

mafa

Aktives Mitglied
Ab diesem Alter solle schon mal eine Übernachtung versucht werden, um die Kind - Vaterbeziehung zu festigen.

Ansonsten:


http://www.vaeternotruf.de/umgang-alter.htm
Generell ist zu berücksichtigen, daß Kinder unterschiedlichen Alters die Dauer von Besuchszeiten nicht in gleicher Weise erfahren und dies Konsequenzen für die Persönlichkeitsentwicklung nach sich zieht. So kann das Kleinkind, wenn die Abstände der Besuchszeiten mehrere Wochen umfassen, nur schwer die Erfahrung machen, daß es auch in der Abwesenheit des anderen Elternteils seiner Liebe sicher sein kann 17).
- Es müssen variable Formen elterlicher Besuchszeitenregelungen gefunden werden. Dies kann bedeuten, daß die zeitlichen Abstände der Besuchszeiten bei Kleinstkindern kürzer zu halten sind als bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter. Selbst wenn die quantitative (Uhr-)Zeit des Zusammenseins die gleiche ist, so entspricht dies nicht dem qualitativen Zeiterlebnis. Bei einem Kleinkind bis zu drei oder vier Jahren ist ein häufigeres Zusammensein mit dem abwesenden Elternteil von jeweils zwei bis drei Stunden Dauer wichtiger als ein einmaliges Treffen in größeren Abständen bei einer Dauer von sechs Stunden.
- Hinzu kommt, daß Kinder vorwiegend im Heute und Jetzt leben. Ein Kind beschäftigt sich so lange mit etwas, wie es daran interessiert ist und ist dann ganz bei der Sache. Es denkt nicht an die Zeit. Deshalb kann es sein Spiel nicht termingerecht beenden und deshalb entspricht eine uhrzeiten-orientierte Vorgabe der Besuchszeiten nicht den kindlichen Erlebens- und Verhaltensweisen.
- Außerdem ist zu fragen, inwieweit das Kind überhaupt Vorstellungen vom künftigen Geschehen hat und welcher Art sie sind. Diffuse gedankliche Vorstellungen erschweren klare Antizipationen der Zukunft und produzieren dadurch Unsicherheit und Ängste.
Ein 2 1/2jähriges Kind hat möglicherweise keine Vorstellung davon, ob es den abwesenden Vater nach dem Besuch noch gibt. Wenn das Kind immer wieder aufs Neue der Ungewißheit ausgesetzt ist, ob es den Vater wiedersehen wird, weil es vergangene Erfahrungen noch nicht mit Zukunftsantizipationen in Verbindung bringen kann, wird dies die Entwicklung oder Aufrechterhaltung einer vertrauensvollen Beziehung beeinträchtigen.
- Wie der abwesende Elternteil beim Kind kognitiv und emotional repräsentiert ist, ist auch davon abhängig, wie häufig es ihn sieht, wie lange es mit ihm zusammen sein kann und ob es beispielsweise durch die Möglichkeit des Übernachtens erfahren kann, daß der Vater oder die Mutter am Morgen immer noch da ist. Denn erst damit kann der betreffende Elternteil zu einer konstanten und zuverlässigen Bezugsperson werden, die für die Ausbildung von Vertrauen notwendig ist.
 
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