Bildungssystem veraltet?

Anika Takken

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich bin die Anika und komme aus Aachen, habe eine Tochter und möchte mal folgendes anregen:
Angefangen mit der Kita über die Grundschule bis hin zur/zum Hauptschule/Realschule/Gesamtschule/Gymnasium.
Wann sind unsere Kinder alt genug um eingeschult werden zu können? Welche Schulform ist nach der Grundschule sinnvoll? Wann sollen sie mit den Fremdsprachen beginnen?
Oder die Anforderung an einen Ausbildungsplatz - wobei der Hauptschulabschluss oder der Realschulabschluss mittlerweile nicht mehr ausreicht...
Werden diese Schulformen dem Leistungsanspruch überhaupt noch gerecht? Ich frage mich ob unser Bildungssystem noch angemessen ist, oder ob man da nicht etwas ändern sollte.
Liebe Grüsse
Anika
 

Ilona

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Hallo Anika
Erst mal herzlich Willkommen im EF. Falls du Fragen zur Handhabung hast kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Dann hast du dir leider das Vorstellungsforum für deine Frage ausgesucht. normalerweise stellen sich hier die neuen User nur vor und stellen dann ihre Frage im entsprechenden Forum. Ich verschiebe deine Frage daher mal in das passende Forum wo du sicherlich auch mehr Antworten bekommen wirst.

Dann zu deinen Fragen die ja doch reichlich sind.
Ich kann natürlich nur aus meiner Sicht sprechen die sich auf meinen Erfahrungen beruht die natürlich auch aus der Sicht meiner Ausbildung zur Erzieherin sowie das was ich in meinem Umfeld erlebe bezieht.

ich bin der Meinung, dass Kindergärten und Schulen enger zusammenarbeiten sollten. ich kann da immer wieder das französische System loben. Dort gehen Kinder ab dem ich glaube 2 oder 3 LJ in die Schule, ist dort wenn ich mich recht erinnere Pflicht aber da kann ich meinen Schwager noch mal fragen, Dort werden die Kinder dann wie im Kindergarten und Vorschule langsam an den Schulalltag gewöhnt, also daran sich auch mal über einen längeren Zeitraum mit einer Sache zu beschäftigen.
Daher ist der Übergang zur eigentlichen Grundschule eher fließend.
Fremdsprachen sollten so früh wie möglich angeboten werden den je jünger die Kinder sind desto einfacher lernen sie die Sprache.

Nun zu dem Grund warum ich es außerdem noch gut finde. Ich lebe in Berlin und es gibt hier einen hohen Anteil an Ausländern. Oft verbringen die Kinder die Zeit vor der Schule nur zu Hause und wenn dann dort nur die Muttersprache der Eltern gesprochen wird und die Kinder wenn sie in die Schule kommen kaum der deutschen Sprache mächtig sind müssen die Lehrer den Kindern erst mal richtig Deutsch beibringen. Darunter leiden dann oft die Kinder die entweder Eltern haben die sowieso mit ihren Kindern nur oder überwiegend deutsch sprechen oder die, die im Kita waren und dort Deutsch gelernt haben.
Durch den fließenden Übergang von Kindergarten und Schule fällt es den Kindern einfacher da sie die Räume der Schule schon kennen und nicht neben dem sowieso schon großen Ereignis Schulkind zu sein und nun intensiv lesen, rechnen etc. zu lernen auch noch einen großen Ortswechsel durchmachen müssen.

Dann befürworte ich auch sehr stark das System der Ganztagsschulen. Hier sehe ich wieder Vorteile für Kinder die in Familien leben wo es aus welchen Gründen auch immer nicht alltäglich ist das es jeden Tag eine warme Mahlzeit gibt. In Ganztagsschulen gibt es Mittagessen, was ich finde für Familien die Hartz IV beziehen kostenlos sein sollte.
Außerdem ist durch die Nachmittagsbetreung auch dafür gesorgt, dass Kinder von Eltern wo beide berufstätig sind nicht den halben Tag alleine zu Hause sind und auch das die Schulaufgaben gemacht werden, denn mal ehrlich ab einer gewissen Klasse können viele Eltern, da schließe ich mich mit ein, kaum noch bei den Hausaufgaben helfen.

Nun zum Thema Oberschulen.
ich finde da sollten die Betriebe den Wert eines Abschlusses wieder mehr Bedeutung beimessen. Wenn ich lese das man für einen Beruf den man als ich Schulabgänger war locker mit einem Realschulabschluss bekommen hat man nun einen Gymnasialschulabschluss braucht kann ich nur mit den Kopf schütteln. zu Zeiten meiner Eltern war es dann sicherlich der Hauptschulabschluss der damals für denselben Beruf erforderlich war.
An sich kann ich da nur anbringen, dass ich Gesamtschulen klasse finde. Der Grund ist einfach. In der Grundschule ist man der Wichtigkeit des Abschlusses noch gar nicht bewusst und dementsprechend ist es den Kindern in dem Alter noch egal ob sie eine Haupt-, Real-, oder Gynnasialschulempfehlung bekommen.
Ich erinnere mich da an mich selber. ich bin mit einer Hauptschulempfelung auf die Gesamtschule gekommen und habe mich dort dann angestrengt und bin nur knapp am Gymnasialabschluss vorbeigeschrammt.
Wer jedoch einmal auf einer Hauptschule ist wird doch abgestempelt und hat auch keinen großen Anreiz besser zu werden, den ein Schulwechsel hieß ja auch die Freunde zu verlassen.

ich denke dass das Bildungsangebot nicht ausreichend ist denn es sind Schablonen in die die Kinder gepresst werden ohne auf die Individualität des einzelnen zu achten.
ich sag allerdings auch, dass mittlerweile auch schon einiges getan wurde leider jedoch ohne den nötigen Rahmen zu haben. So als würde man anfangen ein Haus zu bauen und würde vor dem gießen des Fundament anfangen die Mauern aufzubauen.
Es werden die Systeme aus anderen Ländern kopiert wo es gut funktioniert aber die Lehrer sind noch nicht ausreichend darüber geschult worden.
Es gibt z.B. bis heute noch kein wirkliches einheitliches Konzept über die Schulanfangsphase. Klar es gibt vorgaben aber die Zwischenräume füllen die Schulen selber aus.

Ich sage es mal so, der Anfang ist gemacht aber es muss noch viel nachgebessert werden.
 
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