Bin ich hier richtig?

[connie52]

Hallo,

ich bin heute zum ersten Mal hier. Ich heiße Connie und bin 52 Jahre alt. Ich habe vier Töchter: 32, 30, 26 und 20.

Es geht um meine jüngste Tochter. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Sie ist 20 Jahre alt. Im letzten Jahr hat sie nach einem Jahr ihre Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte abgebrochen oder vielmehr abbrechen müssen, da der Lehrherr ihr nach dreimaliger Abmahnung nahegelegt hat, einen Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen. Diese Lehrstelle war wirklich ein Geschenk des Himmels, denn heutzutage ist es ja echt schwer, überhaupt eine zu finden. Aber sie hat sich so gar keine Mühe gegeben, hat ständig geschwänzt, hat privat telefoniert oder gesurft und vieles mehr. Seitdem macht sie gar nichts. Es war jedoch so abgesprochen, daß sie sich für dieses Jahr eine neue Lehrstelle sucht. Aber mittlerweile haben wir Mitte Mai und es ist nicht wirklich was passiert. Sie behauptet zwar, Bewerbungen abgeschickt zu haben, aber so ganz glaube ich ihr das nicht mehr. Sie lügt uns (mich und meinen Mann) nämlich ständig an, hält sich an keinerlei Abmachungen, beklaut uns und so vieles mehr.

Mein Mann und ich wissen einfach nicht mehr weiter. Wir können beide kaum noch schlafen und mein Mann war kürzlich vor lauter Kummer schon krank. Aber wir können sie ja nicht einfach rausschmeissen. Wir wollen sie einfach nicht aufgeben.

Das war so grob umrissen unsere Situation, obwohl ich da noch viel mehr hätte zu schreiben können.

Jetzt meine Frage: kennt jemand das Problem? Weiß jemand einen Ratschlag? Hat jemand dieses Problem schon lösen können und wenn ja wie?

Ich freue mich über jede liebe Antwort.

Liebe Grüße
Connie

 

[Corona]

Willkommen Connie,

ich kenne Deine Familienstruktur nicht und weiß recht wenig über Dich.
So kann ich Dir auch keinen Tipp geben.
Auch ist es wohl kein Problem, das sich mit einfachen kleinen Tipps lösen läßt, denke ich.

Folgende Seite könnte Dir evtl. helfen:

Elternberatung

Ich habe hier mal den Eingangstext des Beratungsforums reingestellt.

"...Sie machen sich Gedanken um Ihre Kinder? Sie sind sich nicht sicher, was für Ihre Entwicklung das Beste wäre? Ihr Kind befindet sich in einer schwierigen Phase? Sie fühlen sich von der momentanen Familiensituation überfordert? Sie finden keinen Zugang zu Ihrem Kind? Sie brauchen einen Rat die Erziehung Ihrer Kinder betreffend?
Sie wären froh, Sie könnten sich darüber mit jemandem austauschen?
Dann sind Sie hier richtig! In diesem bundesweit einmaligen Angebot werden Sie von ausgebildeten und langjährig erfahrenen F achkräften kostenlos beraten..."

Dort erwarten Dich, neben anderen Eltern mit ähnlichen Problemen, ausgebildete Fachkräfte.
Der Service ist kostenlos und Du bleibst anonym.
Ich denke, Du solltest mal reinschauen.

Liebe Grüße
Corona :sonne

 

[connie52]

Danke schön

Hallo Corona, vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich hatte zwischenzeitlich ein Gespräch mit der Diakonie. Eigentlich hatte meine Tochter zugesagt, mit hinzukommen. Das hat sie natürlich nicht gemacht, sondern ist einfach nicht zur Verabredung gekommen, obwohl ich sie vorher noch angerufen hatte (sie war bei ihrem Freund) und mir sagte, sie wäre schon auf dem Weg zum Bus.

Leider hat mir das Gespräch nicht wirklich etwas gebracht.

Aber ich werde meine Tochter auch weiterhin nicht aufgeben.

Liebe Grüße
Connie

 

[UserD]

RE: Danke schön

Hallo

meine Tochter ist auch 20 und gott sei Dank mußte ich bisher sowas nicht miterleben,dafür hatten wir unsere Kämpfe in der Pubertät.

Ich habe mir trotzdem paar Gedanken gemacht und mich mit meiner Tochter ausgetauscht.

Suche das Problem was Deine Tochter bedrückt,denn das Verhalten ist eher pubertär als das einer erwachsenen Frau und mit 20 sind sie doch schon fast erwachsen.
Hat sie falsche Freunde? Was ist passiert während der Ausbildung das sie auf einmal schwänzte usw.Ursachenforschung.
Meistens sind ja solche Verhaltensweisen Ausdruck von Hilflosigkeit.

Manchmal muß man dann auch als Elternteil sich betrachten,wie reagiere ich auf meine Tochter usw.

Geh mal mit ihr bummeln,Kaffe trinken und versuche über ein Gespräch wieder eienn Zugang zu ihr zu finden ohne Vorwürfe sondern eher einen Weg gemeinsam zu finden.was natürlich auch Ihre Bereitschaft der Mitarbeit voraussetzt.

Ich drück die Daumen.
Dann such nach einer anderen Beratungsstelle,wenn die Diakonie nicht weitergeholfen hat.

:sonne

 

[connie52]

Hallo Frühling,

vielen Dank für deine liebe Antwort.

Derzeit bekomme ich meine Tochter eigentlich gar nicht zu Gesicht. Sie wohnt augenblicklich bei ihrem Freund und geht uns aus dem Weg.

Wir haben schon oft miteinander über sie geradet. Dann steht sie meist vor mir und bereut alles ganz bitterlich und behauptet, daß sie das alles gar nicht will, aber daß sie nicht anders kann.

Es stimmt tatsächlich, daß ihr Verhalten sehr pubertär ist und sie ist so absolut naiv. Sie trifft sich mit Chat-Bekanntschaften beim ersten Mal bei denen zu Hause, einmal ist sie sogar zu einem Herren nach Duisburg gefahren, der ihr versprochen hat, daß sie als Modell bei ihm arbeiten kann.

Meine größte Tochter (sie ist 32) hat auch schon oft versucht mit ihr zu sprechen, so von Schwester zu Schwester, in der Hoffnung, daß sie sich da eher mal öffnet. Aber wir haben so das Gefühl, sie glaubt, die erste 20jährige auf dieser Welt zu sein und daß sie ja gar keiner verstehen kann.

Aber ich will die Hoffnung einfach nicht aufgeben, vielleicht kommt sie ja doch irgendwann auf mich zu, und dann bin ich auf jeden Fall da.

Liebe Grüße
Connie