brauche Rat -  Brandwunde/Brandverletzung: Behandlung?

Aerith

Neues Mitglied
Hallo zusammen!
Mein Sohn (1Jahr) hat vor zwei Wochen eine Tasse mit heißem Tee umgeschüttet. Der Tee hat ihm am rechten Fuß unten stark verbrannt. Wir sind sofort ins Krankenhaus. Dort wurde eine Verbrennung 2.-3. Grades festgestellt. In der ersten Woche waren wir dann täglich beim Kinderarzt zum Neuverbinden, ab der zweiten Woche alle zwei Tage. Mein Problem ist die Behandlungsmethode. Meine Hauskinderärztin schüttet über die Wunde immer eine desinfizierende Flüssigkeit, trocknet die mit einer sterilen Mullbinde ab und überklebt die Wunde anschließend mit einem speziellen Brandgelpflaster und dichtet alles nochmal ganz dicht ab. Zum Schluß wird über das Pflaster noch ein Verband gewickelt, damit das ganze gepolstert ist. Natürlich weint der Kleine immer sehr stark.
Heute waren wir bei einem anderen Kinderarzt, da ja Sonntag ist und meine Kinderärztin keinen Notdienst hat.
Dieser hat die Wunde ganz anders versorgt. Er hat die Wunde nicht übergossen, nur abgetupft, das ganze hat stark geblutet. Dann hat er eine Salbe (Flammazin) auf der Wunde verteilt und dann kleine Netze/Gitter draufgelegt. Anschließend auch ein Verband darüber, aber bei den Zehen ist nun offen, es kann Luft an die Wunde.
Weiß jemand von euch, welche der beiden Behandlungsmethoden hier nun die bessere ist? Beide Ärzte sind ja von ihrer überzeugt. Nun bin ich verunsichert.
Danke schonmal für eure Antworten!
 

David

Armer Irrer! *g*
Das ist immer ohne die Wunde zu sehen schwer zu sagen.

So spontan aus dem Bauch heraus würde ich sagen, das die zweite Methode zu einer schnelleren Wundheilung führen müsste. (Würde ich ähnlich bzw. genau so behandeln.) Um ganz ehrlich zu sein wundere ich mich eigentlich sogar über die erste von dir beschriebene Behandlungsart ein wenig. An sich sollten Brandwunden nämlich nicht bzw. so gering wie möglich befeuchtet werden! (Was jetzt nicht heißen soll das der Arzt falsch behandelt!) Frag doch einfach mal bei deinem Hauskinderarzt warum er so und nicht anders behandelt... An sich müsste ein Arzt sein handeln ja medizinisch erklären können.

Btw. Verbrennungen 2-3 grades? :wow Der Tee war aber extrem heiß...
 

bell

Neues Mitglied
Hallo Aerith,
das passiert schnell mal, dass die kleinen Mäuse sich verbrennen.
Die 2. Methode ist eigentlich gut, obwohl ich Flammazine immer vom Anfang her kenne ( arbeite in einer Arztpraxis) . Das Netz ( Gaze) ist dafür das der Verband nicht auf der Wunde festklebt. Damit kann ich mich anfreunden, wobei ich bei der 1. Methode nicht weiß was ein Brandpflaster ist. Ich kenne es so, wenn die Wunde älter ist, dass man evtl. noch mal eine braune Salbe ( Jod) PV-Jod oder ähnliches darauf macht, damit es sich nicht entzündet. Anschließen steriler Verband und die Zehen können frei bleiben.

Gute Besserung und nicht mehr so viel Schmerzen.
LG bell
 

David

Armer Irrer! *g*
Das sind speziell beschichtete Pflaster, die auch schon mit einem entsprechendem (kühlendem) Gel ausgeliefert werden. Ich kenne diese Pflaster allerdings immer nur als Erstversorgung...
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
@David: Bei Säuglingen und Kleinkindern, selbst bei größeren Kindern führen bereits Temperaturen von um die 40 Grad zu Verbrennungen, und Temperaturen von 50 bis 60 Grad führen zu schweren Verbrennungen. Die Haut ist noch sehr sensibel.

Beie Behandlungsmethoden führen übrigens zum Ziel, nur ist die Zweite auf den ersten Blick etwas sensibler. Es muss nur darauf geachtet werden, dass die Wunde einigermaßen luftdicht ist, denn sonst drohen Infektionen, und die will man nicht haben, nie nicht. Deshalb ist die Nummer mit dem Desinfizieren, die Sichere. Ein Säugling kann sich Verbände leicht abstreifen. Deshalb würde ich eher dem Kinderarzt folgen wollen.
 

Aerith

Neues Mitglied
Danke für eure schnellen Antworten!

@David: Der Tee war sehr heiß, da gerade erst aufgesetzt...

@bell: Passiert wirklich schnell, danke für die aufmunternden Worte!

Ich habe am Dienstag wieder einen Termin bei meiner Hauskinderärztin, da werd ich das ganze einfach nochmal ansprechen.
 

David

Armer Irrer! *g*
Ja tu das! Vielleicht postest du auch die Antwort. Kannst mir natürlich auch eine PN schicken... Mich würde u.a. auch besagtes Desinfektionsmittel interessieren...

@hitnak
Glaube mir ich bin medizinisch kein wirklicher Laie und solche Dinge sind mir bekannt... Allerdings wäre der Tee, den ich einem einjährigem Kind vorsetzen würde DEUTLICH unter diesen Temperaturen.

...frisch aufgebrüht erklärt natürlich einiges...
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
@David: Da nur von Tee die Rede war, habe ich der Dame erstmal einen Gutenwillen-Rabatt gegeben, auch wenn ich befürchtet hatte, dass auf Grund der beschriebenen Behandlungsmethode die Verbrennung deutlich über zweitem Grad war - und damit auch der Tee sehr viel heißer, als normal.
 

Aerith

Neues Mitglied
Hallo!
Hier noch eine kurze Zusammenfassung von meinem Arztbesuch am Dienstag.Das Verbandlösen war etwas problematisch, da dieses "Gitter" ein wenig angeklebt war. Meine Ärztin verwendet daher dieses Pflaster, meinte sie, damit man die neue Haut nicht gleich weider wegreißt.
@ David: Die Desinfektionsflüssigkeit ist, soweit ich mich erinnere, Wasserstoffperoxyd.
 

Bianca0815

Abwarten und Teetrinken*g*
Hallo,
lese ich erst jetzt.
Unser Kleiner hatte sich letztes Jahr verbrannt und unsere KÄ sowie das KH in dem wir am Wochenende waren haben deine 2. Methode angewendet. Allerdings wurde nicht nur gezupft sondern auch desinfiziert. Es kam immer jede Menge der Flammazine drauf und wir hatten nie das Problem, dass es an der Wunde festgeklebt ist. Und ich muss sagen, ich bin davon überzeugt, dass es gut gelaufen ist. Man kann jetzt nach nem knappen Jahr so gut wie nix mehr erkennen, auch kein Narbengewebe...man sieht zwar nen leichten Unterschied, aber die Haut ist genauso wie die, die nicht verbrannt wurde.
 
Oben