kamial: natürlich läuft das im Prinzip bei den Ein-Gesellschaft-Vertretern ähnlich: nur suchen die nicht unter verschiedenen Anbietern das (für sich) günstigste raus, sondern sie wählen halt unter den verschiedenen Angeboten nur eines Anbieters.
Wenn es so geschieht, wie du das aus deiner eigenen Erfahrung schilderst, dass nämlich der Makler die verschiedenen Angebote, die er hat, dem Kunden zur Auswahl präsentiert, dann verwirklicht sich damit tatsächlich der Vorteil des Maklers gegenüber dem Ein-Firmen-Vertreter: dass er nämlich nicht ausschliesslich für eine einzige Gesellschaft arbeitet.
Meine Erfahrung ist aber eine andere: hat der Makler eine gewisse Grösse und ist damit für die Versicherungsgesellschaften attraktiv, beginnen sie, um ihn zu werben und sich gegenseitig mit attraktiven Konditionen (für den Makler, nicht für den Versichernungsnehmer!) zu übertrumpfen. Auf diese Weise kann es sein, dass das Maklerbüro quasi von heut auf morgen eine Versicherungsgesellschaft empfiehlt und vorzugsweise verkauft, die bislang bei ihm nicht zum Zuge kam - und umgekehrt.
Auf jeden Fall richtig ist der Rat, sich Zeit zu lassen! Und ruhig ein und dieselbe "dumme" Frage auch zweimal zu stellen - bis du verstanden hast, was dir da eigentlich verkauft werden soll.
Ich hab das als junger Berufsanfänger mal drastisch erlebt und daraus gelernt: ich sass "meinem" Versicherungsvertreter gegenüber, den ich schon kannte, weil ich bei der Gesellschaft krankenversichert war. Er erarbeitete mir mit vollkommen überzeugenden Argumenten ein Angebot für eine Unfallversicherung. Allerdings war er selbst auch noch jung und unerfahren und merkte wohl erst später, dass das für mich (aus welchen Gründen auch immer!) nicht die richtige Versicherung war. Er schickte mir also stattdessen ein Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung und erklärte mir auch genau, warum jetzt die die richtige sei (und somit die "richtige" vom Vortag in Wahrheit die falsche).
Das führte mir sehr drastisch vor Augen, dass ich als Laie überhaupt nicht verstanden hatte, worauf es in Wahrheit ankam, und dass ich eigentlich diese konkrete Versicherung nur abgeschlossen hätte, weil ich meinem Versicherungsvertreter vertraute.
Da noch ein weiteres Vorkommnis dazu kam, welches das Vertrauen letztlich zerstörte, schloss ich keine der beiden Versicherungen ab - aber das würde jetzt hier zu weit führen.