brauche Rat -  Foto in der Schule

Mama71

Neues Mitglied
Hallo, nach langer Suche habe ich eure Seite gefunden und hoffe, ihr könnte mir helfen. Mein Sohn besucht die 7. Klasse eines Gymnasiums. Letzte Woche musste er im Rahmen eines Vortrages sein Laptop mit zur Schule bringen und vor dem Unterricht haben die Kinder damit herumgespielt. So weit so gut. Beim Stöbern in den Bilddateien wurde ein Foto von einem Mitschüler in Badehose gezeigt, was diesem nicht gefiel und er um sofortiges Löschen bat, was auch direkt erfolgte. Das Foto wurde von einem anderen Schüler aus der Klasse widerrechtlich von PC des Betroffenen zu Hause an dessen PC gesandt und dieser hat es dann meinem Sohn geschickt, weil es lustig aussah. Leider kenne ich das Foto nicht und kann somit keine näheren Angaben machen. Mein Sohn hat sich also bei dem betroffenen Schüler entschuldigt und das Foto vom Laptpo gelöscht. Am Nachmittag rief die Mutter des betroffenen Schülers an und bat um Aufklärung. Mein Sohn hat sich auch bei ihr entschuldigt und die Mutter sagte, damit wäre nunmehr die Sache erledigt. Trotzdem habe ich meinen Sohn am darauffolgenden Schultag gebeten, nochmals den Jungen anzusprechen und sein Bedauern auszudrücken. Dies ist alles geschehen. Um so erstaunter war ich, als mich die Klassenlehrerin anrief´und um ein Gespräch in der Schule bat, um den Sachverhalt aufzuklären. Also bin ich in die Schule (alle drei Jungen wurden vor uns befragt). Also hab ich hier die Geschichte soweit erzählt, wie ich sie kannte. Es stellte sich heraus, dass die Mutter des betroffenen Kindes sich wegen Mobbings beschwert hat. Das Bild wäre in aller Munde und man würde ihren Sohn auslachen. Ich sollte noch hinzufügen, dass dieser Junge durch spezielle Verhaltensweisen immer schon Probleme mit Klassenkameraden hat. Auf meine Frage, ob sich mein Sohn an den Mobbingattacken beteiligt hat, musste sie verneinen. Ich habe mich nochmals bei ihr entschuldigt und ihr erklärt, dass ich mit meinem Sohn zu Hause ein sehr langes Gespräch über diesen Vorfall geführt habe und das ganz sicher nicht mehr vorkommen wird. Hinzu kommt, dass besagter Junge durch sein Verhalten kaum Sozialkontakte in der Klasse und in Vereinen hat. Mein Sohn und sein Freund waren die einzigen, die in ab und zu zu Hause besuchten oder ihn zu sich einluden. Jetzt ist die Situation so, dass trotz der ganzen Gespräche eine Klassenkonferenz einberufen wird, da die Klassenlehrerin die Sache nicht mehr stoppen können. Was soll ich tun? Was können die Jungen tun. Wir haben im Gespräch mit der Mutter darauf aufmerksam gemacht (im Beisein der Klassenlehrerinnen), dass die Ursache der Probleme des Jungen nicht in dem Bild liegt und haben unsere Hilfe angeboten. Ich denke diese Vorgehensweise hilft ihm nicht, sondern stellt ihn nur noch mehr ins Abseits. Jetzt müssen alle Beteiligten zur Schulleitung und abgesehen davon, dass die Sache sehr unangenehm ist, weiß ich nicht, was jetzt auf uns zu kommt und welchen Verhalten jetzt am Besten wäre. Wie gesagt, wir haben uns in persönlichen Gesprächen bereits mehrfach entschuldigt und die Kinder stehen jetzt als sozial komplett inkompetent da, was sie definitiv nicht sind. Wer weiß Rat?
 
N

NicoleM

Guest
Ganz ehrlich? Langsam halte ich dieses Mobbing-Gequatsche nicht mehr aus.
Man kann auch überkorrekt sein. Früher gabs auch mal Bilder.. die einen in unschöner
Position gezeigt haben. Dann war man der Lacher.. und gut ist. Geht auch wieder vorbei
und beim nächsten Mal trifft es andere.

Mobbing - ist was ganz anderes. Aber heutzutage ist Mobbing ja schon, wenn man von zwei
Leuten ausgelacht wird ^^

Zum konkreten Fall: Ihr habt m. E. alles richtig gemacht - wie auch eure Söhne. Man macht
einen Unfug und wenn es zu heftig war, entschuldigt man sich. Ich würde versuchen, das ganze
zu relativieren und in jedem Fall den Mobbing-Vorwurf abweisen. Mobbing ist ein gezieltes Angreifen auf immer die gleiche Person in ganz vielen verschiedenen Situationen.
Da reichen für mich ein paar Scherze auf Kosten eines Menschen nicht aus ... - ausser,
er wäre definitiv der einzige, über den sich mal lustig gemacht wird.

Wichtig ist, die anderen jetzt wirklich intensiv dazu anzuhalten, ihn nicht weiter zu trietzen.
Man muss sich nicht mögen - das finde ich neben dem ganzen "seid sozial" und "haltet zusammen" auch sehr sehr wichtig. Heutzutage wird das nämlich nicht mehr als Wert vermittelt.
Die Tatsache, dass man Menschen manchmal nicht mag und sich von ihnen fernhalten darf!
 
U

User8

Guest
Hallo :bye:
und ist ja überl das das nicht mehr gestoppt werden kann. Vor allen für den betroffenen Jungen, dessen Foto ja nun erstrecht in aller Munde ist.
Warum ist er denn in so einer Ausenseiterposition, ich meine was läuft denn so schief? Und wie sieht die Klassengemeinschaft das?
es ist ja erstmal schon heftig ein Foto von jemanden zur allgemeinen belustigung herumge4hen zu lassen( und da kann dein Sohn ja nichts dafür- er hats ja nur bekommen) Wenn es hier um meinen Sohn gehen würde, wäre ich sicher auch entsetzt...
Mein Vorschlag dazu ( nachdem die saxhe eh schon läuft) ist etwas ungewöhnlich...
Ich würde das Gespräch mit den Eltern und Schülern der Klasse suchen- da es ja darum geht dem Jungen zu helfen nicht noch mehr in Aus gestellt zu werden.
Und hätte da so den Ansatz zu einer idee. Nämich zum zusammenstehen aufforden. Von JEDEM existiert doch irgendein doofes Foto....also wie wäre es wenn jeder in der Klasse ein blödes Foto von sich mitbringt und die Klasse ein gemeinsames Plakat davon macht....?Mit so einer Überschrift wie"Wir sind die Klasse ....
Ich hoffe mal wieder ich konnte rüberbringen was ich meine... man könnte auch ein "scheußlich" Fotoshooting machen....
Wobei dabei auch die Frage ist , was an dem Badehosenbild sooo schlimm war???
 
U

UserC

Guest
das frag ich mich auch - was ist an dem bild so schlimm?

meine tochter (10.klasse) hat seit jahren schwimmen in der schule - und obwohl das bei getrennten lehrern stattfindet (jungs/mädchen) haben sich alle schon in badeklamotten gesehen....

@nicole
was mobbing betrifft - ich war schon selbst betroffen.... und es ist nicht schön, wenn man wochenlang nicht schlafen kann, es fast zu einem magengeschwür kommt, rückenschmerzen dazukommen, die kein orthopäde erklären kann, man seine mitmenschen grundlos entweder anschweigt oder anschreit. man sich total verändert.
 
N

NicoleM

Guest
Schneckle - ich hab selbst genug ab bekommen als Kind - war immer mollig bis dick. :pfeif
Aber es waren meine Eltern, die mir Stärke beibrachten, die ausserhalb einer Gemeinschaft genauso funktioniert. Ich wurde manchmal getriezt - nicht gemobbt.

Mir geht es einfach darum, nicht jedes normal-kindliche-pubertäre Trietzen als Mobbing zu deklarieren. Unsere Gesellschaft verweichlicht zusehends - und ich jedenfalls seh das mit großen
Bedenken!

Und Schneckle - du solltest wissen, dass ich ganz bestimmt nicht leichtfertig mit diesem Thema umgehe - ich habe erwähnt, dass mein Mann ein Mobbingopfer ist, der daher in Behandlung ist.
Aber trietzen ist nicht mobben - und nerven ist nicht stalken. Nur werden solche neuen Begriffe zu
häufig genutzt. Ist aber kein einzelnes Phänomen. Ist bei ADHS genauso ^ ^( bedeutet nicht, dass es nicht zu Hauf Kids gibt, die es haben ) .. aber die Diagnose selbst.. damit wird schnell herumgeschmissen.

Es sind die Relationen, die ich für bedenkenswert halte!
 
C

Coleman

Guest
Also Nicoles Posting gefällt mir eigentlich ganz gut... man muss mal die Kirche im Dorf lassen und ganz gewöhnliche (und für die Entwicklung von Kindern sogar notwendige) soziale Konflikte nicht gleich aufbauschen.

Natürlich gibt es Grenzen, und zu erkennen, wo die verlaufen und wann man wirlich eingreifen muss, ist natürlich die Kunst.

In meiner Schulklasse gab es mehrere Aussenseiter. Einer war dick und war deswegen Opfer von Hänseleien. Einer war extrem belesen, heute würde man ihn sicher als hochbegabt bezeichnen, und wurde wegen seines überragenden Wissens von allen verspottet. Der dritte war sehr klein und hatte einen komisch klingenden Nachnamen. Später gab es noch einen, der ein richtiger "Beau" war, sich selbst für unwiderstehlich hielt und mit seiner Selbstüberschätzung überall aneckte.

Merkwürdigerweise war ich mit allen vier befreundet - irgendwie hat es mich immer zu solchen Aussenseitern hingezogen. Aber unser Klassenverband hat auch ohne Eingriffe von Eltern und Lehrern funktioniert und zu heftige An- und Übergriffe selbst reguliert: bei Prügeleien haben wir die Streithähne getrennt, bei Hänseleien haben wir irgendwann gesagt, jetzt wird's langweilig, und so weiter.

Ich glaube nicht, dass einer der vier wirkilch Schaden genommen hat. Einer, der Dicke, war der erste, der während der Schule selbst Geld verdiente, und da er ein Jahr älter war, hatte er als erster von uns allen ein eigenes Auto. Den Schlaukopf habe ich vor wenigen Jahren mal im Zug getroffen, und wir haben uns auf Anhieb wieder erkannt und uns gut unterhalten. Er ist nicht reich, aber mit seiner Situation sehr zufrieden. Der "Beau" wechselte zur Realschule und bekam dort einen Schulpreis für besondere schulische Leistungen (grösste Verbesserung innerhalb eines Schuljahres). Nur von dem Kleinen hab ich nach dem Abitur nie wieder gehört (ich war nie auf einem Abi-Treffen) - aber er trägt jetzt ein "Dr." vor seinem Nachnamen.


Ich würde versuchen, etwas Gelassenheit in die Angelegenheit zu bringen, und eine Eskalation zu vermeiden. Die würde letztlich dazu führen, dass der Junge in dieser Klasse oder Schule nicht mehr bleiben kann - denn wenn ihm die anderen nicht von sich aus Respekt entgegenbringen, werden sie es aus Angst vor den Lehrern oder Eltern schon zweimal nicht tun.
 
U

UserC

Guest
ok, damit hast du recht nicole. das mit deinem mann weiß ich.

ja, es ist heut in der schule so, dass sofort mütter rennen wenn was ist. ich war übrigens in 10 jahren schulgeschichte noch nicht einmal ausserhalb von elternabend usw. in der schule. wenn meine tochter mit einem problem heimgekommen ist, haben wir darüber geredet. und ich habe ihr wege aufgezeigt, etwas daran zu ändern (ganz nach montesori: hilf mir, es selbst zu machen). so mach ich das schon immer bei ihr. und vllt. ist es daher auch so, dass sie selbstständig ist. erst letzte woche war wieder "theater" wegen etwas - ander mütter wären sofort in die schule gerannt, und es waren auch mütter bei der deutschlehrerin. die war davon sehr begeistert :ironie:.
meine tochter hat den weg eingeschlagen, den ich ihr gesagt: klär es selbst mit der deutschlehrerin, such dir andere möglichkeiten, dass du es verstehst (I-Net, Bücherei), und wenn das alles nichts wirkt: geh zu den klassensprecher. die haben das gleiche problem. und wenn ihr mit der deutschlehrerin ned klarkommt - dann geht zum vertrauenslehrer. so haben sie es jetzt auch gemacht. und gestern meinte sie: es ist am laufen.
sowas macht ein kind stark.
 

Mama71

Neues Mitglied
Zum einen bin ich froh, dass ich mit meiner Einschätzung der Situation wohl doch nicht so ganz falsch liege. Ich habe den Eindruck, dass die Mutter selbst mit Iíhrer Situation nicht so ganz zufrieden ist. Der Junge fällt seit der 5. Klasse immer wieder durch komische Aktionen auf, wahrscheinlich sucht er nur Aufmerksamkeit. Dieser Umstand tut mir persönlich sehr leid und zu gern würde ich ihm helfen. Ich habe meinen Sohn bis vor kurzem immer wieder gebeten, den Jungen mal zu besuchen oder zu uns einzuladen, da seine Situation im Vorfeld bereits bekannt war. Allerdings kann ich nicht befehlen, tiefgreifende Freundschaften zu gründen. Das geht zu weit. Leider trauen sich die Eltern nicht an die Kinder heran, die das Mobbing begehn (ich kann das Wort schon nicht mehr hören). Dieser Bildervorfall soll aus meiner Sicht eher als Exempel mit dem geringsten Widerstand dienen. Leider vergisst die Mutter dabei, dass die letzten beiden Kinder, die in der Klasse zu ihm gestanden haben nun als "Verbrechen" tituliert werden, da die Mutter immer wieder von einer Straftat spricht und die Schule aus diesem Grund auch dem Vorfall nachgeht. Wie soll ich hier die Kuh vom Eis kriegen zumal nächste Woche ein Gespräch beim Rektor der Schule ansteht?
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ich bin überzeugt das ihr vom Rektor nicht allzuviel zu befürchten habt da sich die Jungs schon entschuldigt haben. Evtl. werden sie ein Strafe bekommen aber meiner Meinung nach auch ein bischen zu Recht. Sie haben nun mal das Bild mehr od. weniger in Umlauf gebracht.

Das Bild aber schon als Mobbing zu titulieren find ich etwas daneben. Ich glaube es gibt hier keinen der nicht auch mal der Lacher der Klasse war.

Wenn der Junge wirklich unter Mobbing leidet (und da reagiert auch jeder anders drauf. Was für den einen noch ok ist, ist für den anderen schon Mobbing) sollte die ganze Klasse mal das Thema aufgreifen und bearbeiten (evtl. als Projekt).

Mein Sohn war auch ne Zeitlang der A.... in der Klasse. Wir haben dafür gesorgt das er eine Therapie bekam (aber nicht nur wegen dieser Sache). Mit der Zeit konnte er besser mit den Äußerungen seiner Klassenkameraden umgehen und das blöde Ausgrenzen und Trizen hatten ein Ende.

LG :bye:Cordu
 

Mama71

Neues Mitglied
Danke für deine Worte. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der alles überbewertet. Die Jungs haben einen Bock geschossen und haben sich insgesamt dreimal dafür entschuldigt. Nachdem die Mutter sagte, die Sache hätte sich erledigt, hat sie die Lehrerin angerufen. Danach gab es eine Aussprache in der Schule. Nun sollen sie zum Rektor. Im übrigen wird der Junge gemobbt, weil er mehreren Klassenkameraden sowohl in der Schule als auch im Sportverein Geld "geklemmt" hat. Die Mutter weiß davon, sagt aber, dass würden die Kinder nur behaupten, weil er aus Polen stammt... Wer hier wohl mit Klischees um sich wirft. Für die "Geld-Vorfälle" gibt es Zeugen, das interessiert jedoch keinen. Mein Sohn hat sich an den Sprüchen ihm gegenüber nicht beteiligt, da ihm kein Geld geklaut wurde. Ich empfinde es eher als Schikane. Im Übrigen hat die Mutter im Sportverein (nachdem die Sache mit dem Geld rauskam) behauptet, ein Foto ihres Sohnes sei zum Zwecke des Mobbings gemacht worden. Wir leben in einer Kleinstadt und die Informationswege sind kurz...
 
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