Frage -  immer Förderung nötig?

Katy70

Namhaftes Mitglied
Der heutige Elternsprechtag hat ergeben, daß Simon ADHS, LRS und Dyskalkolie hat, vermutet haben wir letzteres ja auch schon!

Muß er so lange gefördert werden, bis er aus der Schule raus ist, oder hört das irgendwann auf?
 
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User6

Guest
Liebe Katja,
wie lange eine spezielle Förderung ihres Kindes dauern wird, das fragen mich alle Eltern beim ersten Beratungsgespräch und ich antworte immer ganz offen, das ich dies nicht beantworten kann. Denn wie erfolgreich eine Förderung verlaufen wird, hängt nicht nur vom Legasthenietrainer oder Lerntherapeuten ab und der Qualität seines Trainings, sondern auch vom betroffenen Kind und einer guten Unterstützung durch die Eltern.
Ein ganz wesentlicher Faktor ist z.B. die Motivation des Kindes. Auch wichtig ist das Alter und die Schulstufe beim Förderbeginn. Außerdem gibt es auch bei einer Legasthenie unterschiedliche Ausprägungsgrade, die natürlich Einfluss auf die Länge einer Förderung haben.
Generell kann ich sagen: je jünger ein Kind ist, desto schneller und größer die Erfolge.
Als Durchschnittszeit für eine Förderung sagt man etwa zwei Jahre. Sehr oft kommen die Kinder, wenn sie am Ende der zweiten Klasse sind und bleiben dann während der gesamten Grundschulzeit im Legasthenietraining.
Da aber der Sprung in die weiterführende Schule oft sehr viel Stress für die Kinder bedeutet....größere Anforderungen, Fremdsprachenunterricht etc. ist es bei manchen Kindern notwendig, das Training auch noch im 5.Schuljahr fortzuführen, da der größere Wortschatz und der Fremdsprachenunterricht für legasthen Kinder eine große Herausforderung bedeuten. Die schulische Förderung durch LRS-Förderklassen endet am Ende des sechsten Schuljahres. Kinder, die auch dann noch Probleme in Deutsch haben, kommen sehr oft erst dann zu einem privaten Training. Da zu diesem Zeitpunkt meistens die Pubertät begonnen hat, muss man dann sehr viel Geduld aufbringen , bevor Erfolge sichtbar werden.
Ein Qualitätsmerkmal eines guten Trainings ist eine Verlaufskontrolle, bei der immer wieder beobachtet, neu ermittelt , getestet und diagnostiziert wird. Nur dann kann man erkennen, ob das Kind Fort- oder Rückschritte gemacht hat. Und jeder Schritt eines guten Trainings wird von Fragen begleitet, wie: kommt die Hilfe an? Wie reagiert das Kind? Sind zusätzliche oder andere Maßnahmen erforderlich? Was berichten die Eltern? Die Lehrer?
Im optimalen Fall sind Eltern, Lehrer und Legasthenietrainer ein gutes Team, dass in regelmäßigem Kontakt untereinander steht und dem Kind so möglichst effektiv geholfen werden kann.
Also gibt es leider keine auf alle Kinder zutreffende generelle Aussage zu deiner Frage, aber ich bin ganz sicher, dass seine Legasthenietrainerin im Verlauf seiner Trainingsstunden dazu konkrete Aussagen machen kann. Dies trifft natürlich nicht nur auf das Legasthenietraining, sondern auch auf ein Dyskalkulietraining zu. (Dyskalkulie ;-)- Rechenschwäche).
Ganz liebe Grüße,
Jutta
 
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