brauche Rat -  KIss Syndrom???

june75

Namhaftes Mitglied
Hallöchen,

ich bin ein bißchen,mit meinem Latein am Ende....

Also,folgendes: Mein kleiner geht,seit dem 23.08.2010,in den Kiga. Nach ein paar "Start-Problemen" ist jetzt alles ok. Dann gab es einen 1. Elternsprechtag,wo so einige Sachen angesprochen wurden- die Kiga-Eltern kennen das bestimmt :zwinker:

Unter anderem wurde ich,auf die Geburt angesprochen( mußte einen Fragebogen ausfüllen,damit die Erzieher besser "Bescheid wissen,z.B. Rituale, wie spielt er,womit spielt er, besondere Vorkommnisse,Geburt, Entwicklung,etc),die ging ja sehr schnell-40 Min und da war er :love2

Und jetzt "patscht" er so ein bißchen,beim laufen. Und deshalb "empfehlen" mir die Erzieherinnen,mal Dominik auf Kiss Syndrom untersuchen zu lassen-da das (die schnelle Geburt) damit zusammen hängen könnte. Ich meine,er ist fast 4 Jahre alt-und es gab nie irgentwelche Anzeichen,z.B. Schreibaby,Schmerzen bei einer Richtung,etc...

Hatte dann,die U 8,und hab denn KiA darauf angesprochen und der meinte,das es völlig normal wäre,in dem Alter,das würde viele Kinder machen.Und ich sollte mich nicht verrückt machen lassen,das würde sich schon noch "legen"!
Ach ja,und die Erzieherinnen meinten,die KiA übersehen sowas leicht oder sagen,das es nicht so schlimm ist,das sie das Kind ja nur ein paar Minuten,bei der U sehen....

Jetzt weiß ich nicht,ob ich das wirklich mal untersuchen lassen soll oder nicht ?(
Was würdet Ihr tun?

:bye:
june
 

hotdevil

*frisch verheiratet*
Hach ja die lieben Erzieher.... Ich hatte es bei uns mit seinem Sprechen! Ständig wussten sie alles besser als mein Kinderarzt. Lasse dich nicht verunsichern, bei der nächsten U wird er wieder kontrolliert und er ist ja auch nicht auffällig gewesen laut Arzt. Ich finde manchmal maßen sich die Erzieher bissel viel an.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ist er denn sonst absolut fit? Keine Verzögerungen, Schwierigkeiten? Man kann ja schlecht dazu raten, wenn Du nicht wirklich willst.

Andererseits würde eine Überprüfung beim Orthopäden, der sich damit auskennt, auch nichts schaden. Die Untersuchung kostet noch nicht mal was, nur die Behandlung. Such Dir dafür einen Orthopäden, der auch Osteopathie beherrscht oder hör Dich mal um, ob es bei Euch eine fähige Kraft fürKISS gibt.

Mein Großer hatte auch KISS, es wurde aber schon mit 3 Monaten erkannt und behandelt. Ich weiß aber auch von anderen Kindern, wo der KiA immer wieder abgewiegelt und die Behandlung dadurch verzögert hat. Das kann es ja dann auch nicht sein, vor allem, wenn das Kind Probleme dadurch hat.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ich find die Fragen nach dem Geburtsverlauf schon sehr arg intim. Auch wenn Frauen eine Frau das fragen. Ich glaube, ich wär nicht bereit, da zu antworten, wenn ich ne Frau wäre.
Ausserdem habe ich schon so oft gelesen, dass Geburtsverläufe überhaupt keinen verlässlichen Hinweis darauf geben, wie sich das Kind später entwickelt. Das dachte man etwas mehr früher mal - ist aber heute völlig überholt.
Meiner Meinung nach ist vielleicht nur eines wichtig: Hat das Baby bei der Geburt ein Problem mit der Nabelschnur gehabt - und war die Sauerstoffversorgung des Gehirns vom Baby für eine zeitlang nicht gewährleistet? Ob zumindest die Möglichkeit dazu bestand - das wollen diese Fragen/Fragebögen herausfinden. Meiner Ansicht nach.
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß Erzieherinnen gerne übers Ziel hinausschießen und jede "Normabweichung" als Problem ansehen.
Meine Tochter z.B. war in einem Kiga mit 80 Kindern und beim großen Morgenkreis brachte sie kein Wort heraus und war immer still.
Darauf meinte die Erzieherin, daß dieses Kind unbedingt zum Psychologen muß, bevor es in die Schule kommt, da es sich nicht traut, in großer Runde zu sprechen. Was für ein Blödsinn! Als sie dann entgegen dem Anraten des Kiga(weil sie ja nicht in der großen Runde spricht) in die Schule kam, fühlte sie sich dort sehr wohl, war in einer Klasse mit 20 Kindern und, oh Wunder, sie sprach.
Es hat mich damals auch zahlreiche schlaflose Nächte gekostet...
Vertrau auf deinen Mutterinstikt und wenn du deinem Kinderarzt vertraust, dann ist doch alles gut.
 

june75

Namhaftes Mitglied
Naja,wie sagt man sonst immer so schön? Vertrauen ist gut-Kontrolle ist besser.....

@ lilly7022

Die Erzieherinnen haben mir gleich einen Zettel,mit einem Orthopädie Arzt, der auch auf Kiss speziallisiert ist,gegeben. Kleines Problem allerdings, der Arzt ist etwas weiter weg (mit Bus & Bahn ca 30 min)da wir ken Auto haben. Und diesen Arzt empfehlen sie nur und der hätte schon vielen Kindern geholfen.....

Hatte dann den KiA,bei der U8,drauf angesprochen und habe nur die Stadt gesagt und er meinte gleich:"Ach,zu Dr.........Der renkt ja alles ein,was aus der Umgebung kommt!"

Jetzt weiß ich auch nicht,was ich davon(der Aussage des KiA) halten soll.....

Aber er meinte auch,wenn ich mich besser fühlen würde,kann ich es machen-aber er meinte eben auch,wie schon geschrieben,das es normal wäre.....

Tja,ich überlege noch-erstmal muß mein kleiner eh wieder gesund werden( Mandelentzündung,Mittelohrentzündung & Bronchitis-alles auf einmal :() und dann soll er ja,eigentlich,am 9.12. an den Polypen operiert werden-das geht erstmal vor...

:bye:

june
 

june75

Namhaftes Mitglied
@lilly7022

Absolut fit? Momentan nicht,siehe letztes Post

Aber sonst gab es nie irgentwelche "Bewegungs Probleme", er hat sich gedreht,hat gekrabbelt, usw,usw Und nie ist dem Arzt irgentwas "komisch" vorgekommen..... Deswegen wundert es mich ja so-kannte,das Kiss Syndrom auch nur in Verbindung mit Babys(z.B. bei Schreibabys) und nicht mit Kleinkindern :shake Er klettert,läuft,rennt-macht denselben Quatsch,wie alle kleinen Kinder :ausheck

Verzögerungen? Schwierigkeiten?

Kann ich so nicht sagen bzw mir fällt nix ein,wo das zutreffen würde-ach,doch,er hört manchmal nicht,was man ihm sagt(z.B. Zimmer aufräumen,bißchen leiser sein,etc)aber das sehe ich als normal an.

:bye:
june
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

zunächst mal Gute Besserung. Das Hauptproblem mit dem KISS-Syndrom ist, dass es keine wissenschaftlich anerkannte Diagnose ist, was nicht daran liegt, dass sich die Schulmedizin quer stellt, sondern daran, dass nicht eine einzige Studie vorliegt, die das beweist, was da behauptet wird - man kann also daran glauben, oder auch nicht. Allerdings muss man sich auch bewusst sein, dass einige der angebotenen Therapien erhebliche Risiken bergen und immer auch erhebliche Kosten mit sich bringen.

Ich persönlich wäre, ganz gleich wie man sich entscheidet, allerdings sehr vorsichtig, das Wort dieser Kindergärtnerin für bare Münze zu nehmen. Dass sie gleich einen Orthopäden mit der Diagnose mitliefert, zeigt, dass sie weiß, wo ihre Diagnose bestätigt werden würde. Misstrauisch sollte aber auch machen, wie sie ausgerechnet auf KISS kommt - wenn es um Dinge wie einen "schiefen Gang" geht, kommen, wenn da überhaupt irgendwas sein sollte, im wahrsten Sinne des Wortes hunderte von möglichen neurologischen und /oder orthopädischen Problemen in Frage. Wahrscheinlich ist KISS einfach nur das Eine, womit sie sich befasst hat, und von dem sie nun denkt, es problemlos bei Kindern erkennen zu können. Das Problem: Wer dem folgt, riskiert, möglicherweise schwer wiegende Erkrankungen zu übersehen.

Oder, wie in Eurem Fall, weil Euer Sohn ja eigentlich beschwerdelos ist, unnütz Geld auszugeben, und Zeit mit "Therapien" zu verbringen, die er besser mit spielen verbringen könnte. Natürlich ist es so, dass da, trotz des Wortes Eures Kinderarztes was sein könnte, und die Dame hat ja auch gleich die Begründung mitgeliefert, warum man dem Mann nicht vertrauen kann: Kinderärzte übersehen sowas leicht, oder beschwichtigen, warnt sie. Will heißen: Nur dieser eine Orthopäde nimmt das Problem ernst, und das Problem heißt KISS.

Nochmal: Gute Besserung.

Viele Grüße,

Ariel
 

june75

Namhaftes Mitglied
@ hitnak

Ja,mir kam es,auf der einen Seite auch "komisch" vor,das gleich so eine "Diagnose" gestellt wurde und das man gleich einen "passenden" Arzt hatte. Auf der anderen Seite finde ich es auch gar nicht so schlecht,wenn man auf evt. "Ursachen" hingewiesen wird..

Deswegen bin ich auch so verunsichert.Natürlich will ich nur das Beste,für mein Kind! Aber wieso hat der KiA sowas nicht "entdeckt".Zumal wir ja auch immer zu den U´s gehen und eben dort war er nie auffällig! Und wenn ich mir nicht sicher bin,das ihm was fehlt-dann gehe ich zum Arzt! Und wenn ich jede Woche da bin,eben um ausschließen zu können,das doch mal was ernsteres vorliegt! Und falls ich ihm nicht "traue",dann gehe ich auch mal in die Kinderklinik oder zu einem Facharzt (so wie jetzt,mit seinem "röcheln",das hat er auch schon seeeeeehr lange, und immer meinte der KiA,das ist normal,bei Erkältung uswusw und trotzdem bin ich zum HNO und da wurde festgestellt,das die Polypen viel zu groß sind und die eben raus müssen,am 9.12. ist die Op)und lasse das nochmal überprüfen.

Aber eben dieses "patschen" habe ich nie so schlimm empfunden bzw dachte und denke auch,das es sich noch legt....

Aber dann wird gleich gesagt,lieber mal,wegen Kiss untersuchen und Spätfolgen,wie Schreibschwäche,Lernschwäche,etc vorzubeugen! Natürlich will ich auch nicht,das mein Sohn sowas bekommt-wer will das schon?!

:bye:
june
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

im Grunde ist das Panikmache: Es wird suggeriert, dass Du eine schlechte Mutter bist, wenn Du nicht Zeit und Geld in die Hand nimmst, um Deinen Sohn zur Therapie zu schicken. Keine der sogenannten Spätfolgen wurde jemals bewiesen, und das obwohl jene, die das KISS-Syndrom für so ziemlich alles verantwortlich machen, was in der Welt schief läuft, fast 30 Jahre Zeit dafür hatten. In keiner Studie, die jemals nach den Ursachen von zum Beispiel Lern- und Schreibschwächen geforscht hat, ist eine orthopädische Erkrankung, denn letzten Endes ist das KISS-Syndrom nichts anderes als das, als Ursache nachgewiesen worden. Es lassen sich auch keine physiologischen Verbindungen zwischen einem verrenkten Wirbel und dem Teil des Hirns erklären, in dem sich die LRS zum Beispiel abspielt.

Natürlich wissen Kinderärzte nicht alles. Das können sie auch nicht. Und natürlich beschwichtigen sie auch gerne mal, und übersehen dabei ernstzunehmende Probleme. Aber dafür gibt es dann die Fachärzte, die ihren Teil des Körpers ganz genau kennen. Und es gibt das Recht auf Zweitmeinung, wenn man sich dann als Patient immer noch nicht sicher ist, ob das so stimmt, was man da erzählt bekommt.

Wenn das Watscheln Deines Sohnes nicht normal sein sollte, wenn Du das Gefühl hast, dass da mal jemand genauer drauf schauen sollte, dann geh' mit ihm zum Orthopäden, aber zu einem, der bei seiner Untersuchung alle Krankheiten im Blick hat, und nicht nur eine, für deren Existenz es nicht einmal einen Beweis gibt.

Viele Grüße,

Ariel
 

lilly7022

Ich wohne hier
Da hast Du Dir ja ein super Thema ausgesucht, wie Du merkst. Also ich für meinenTeil bin davon überzeugt, daß an der Diagnose (nenn es, wie Du willst), was dran ist. Ob das immer auch alles zutrifft, ist eine ganz andere Frage.

Mein Großer hatte diesen verrenkten obersten Halswirbel und uns fiel das dann mit 3 Monaten aus, da er viel geschrien hat, nur auf einer Seite liegen und auch nur einseitig gestillt werden wollte. Wenn ich heute die bilder aus dieser Zeit vor dem Osteopathen ansehe, fällt auch auf, daß er den Kopf immer gleich schief hält.

Welche Auswirkungen es gehabt hätte, wenn wir das nicht hätten machen lasse, darüber kann man natürlich nur spekulieren. Was wäre wenn ich hätte ...

Meine Meinung ist, daß man es bei begründetem Verdacht überprüfen und ggf. auch behandeln lassen sollte. Einfach so auf den blauen Dunst hin ist das - na ja. Und eine gleich mitgelieferte Anschrift eines Arztes finde ich auch komisch. Wir sind damals 60 km gefahren, extra nur zu diesem Arzt, da er dahingehend einen guten Ruf hat. Zu "irgendeinem" Orthopäden würde ich sicherlich nicht gehen. Da gibt es ja schließlich solche und solche :pfeif
 

june75

Namhaftes Mitglied
@ lilly7022

Stimmt,habe ich mir ein super Thema ausgesucht :pfeif Aber hier gehen ja die Mienungen nicht sooo weit auseinander,als wie z.B. beim Thema Impfen :scared:

Ich kann verstehen,wenn Du davon überzeugt bist-Du hast es ja selbst erlebt-aber Dein kleiner war 3 Monate alt,wo es festgestellt wurde.

Und mich macht es eben stutzig,das die ganzen Jahre nix gewesen ist und jetzt auf einmal soll es "das" sein..... Ich denke,es hätte doch mal dem KiA auffallen müssen,wenn es Kiss wäre,oder? Ich bin ja nicht "nur" zu den U´s dort,sondern auch,wenn mein kleiner krank ist,und es wurde eben nie eine "Auffälligkeit" festgestellt. Bei der letzten U,der U8, mußte er z.B. malen( einen Baum,einen Menschen und ein Haus)er hat es versucht,aber meinte gleich:"Ich kann das nicht,ich weiß nicht,wie ich das malen soll!" Hatte ihm dann ein Haus und einen Baum gezeigt( aus dem Fenster raus-helfen bzw vormalen durfte man ja nicht) und dann hat er es,so gut er konnte gemalt. Als der KiA dann kam,mußte er "nur" ein Kreuz und einen Kreis malen und sagen,welcher Strich kürzer ist. Sonst hat der Arzt nix weiter dazu gesagt,außer beim Schluß :"Sind wir uns doch einig,das er ein fittes,kleveres Kerlchen ist!"

Aber wie schon erwähnt, erstmal muß er wieder gesund werden,dann die Polypen Op gut überstehen,dann ist schon fast Weihnachten, 1 Woche später hat er schon Geburtstag und wenn er dann wieder fit ist, werde ich mir das nochmal genau überlegen,ob ich mal zum Ostheopathen gehe....

:bye:
june
 

june75

Namhaftes Mitglied
Ach ja vergessen :pfeif

Wie "teuer" ist denn so eine Behandlung? Muß man die immer selber bezahlen? Und wie findet man einen guten Ostheopathen?

Hab mal eben geguckt,den mir die Erzieherin vorgeschlagen hat,bietet das alles an:
Es ist eine Praxis für Orthopädie
-Manuelle Therapie& Altlasttherapie nach Arlen(Kinder und Erwachsene)
-Akupunktur (Oht,TCM)
-Neuraltherapie
-Röntgen & Ultraschalldiagnostik
-Sportmedizin
-Stoßwellentherapie
-Osteoporosediagnostik

Es sind 2 Ärzte und ich sollte mich nur an den einen wenden und gleich sagen,das es sich um Kiss handeln könnte.

:bye:
june
 

lilly7022

Ich wohne hier
DIe Untersuchung muß man glaube ich nicht bezahlen, aber die Behandlung (damals jedenfalls). Das waren so knapp 70 Euro. Ostheopathie wird wohl generell oder in diesen speziellen Fall nicht von den Kassen übernommen.

Unser Kinderarzt hat das damals auch nicht bemerkt, auch nicht, als ich ihn gezielt darauf angesprochen habe. Erst als ich die ÜW wollte, hat er gemeint "Ach ja, da wollte ich sie ja auch mal hinschicken" Na ja ...

Du schreibst da aber nichts von Osteopathie. Es steht zwar Atlastherapie da (der Atlas ist eder oberste Halswirbel und der ist gegenüber dem zweiten bei KISS verschoben), aber wie sie behandeln entnehme ich da nicht so wirklich. Es gibt ja noch Chiroparaktik, das st das, wo's richtig knackt und kracht - nichts für Kinder, finde ich. Deshalb der Hinweis auf Osteopathie, das ist die sanfte Methode.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

@June: Die Behandlungskosten können für Dich locker ein paar hundert Euro sein, denn hier handelt es sich nicht um Osteopathie oder Chiropraktik, sondern um etwas, das de facto religöse Züge hat: Man glaubt daran, oder man glaubt nicht daran. Ich kann Dir sagen, dass, wenn Du zu diesem Arzt gehst, und nach dem Kiss-Syndrom fragst, er Dir sagen wird, dass es das ist - er kann nichts anderes sagen, denn er glaubt daran, dass es das gibt, ohne dass er weiß, wie man es nachweist. Wie gesagt: Leute wie dieser Orthopäde haben bis heute keinen Beweis dafür vorgelegt, dass es das Kiss-Syndrom gibt, und dass die Behandlungen, die sie für viel Geld verkaufen, wirksam sind. Es ist allerdings bewiesen, dass Kinder, bei denen das Kiss-Syndrom diagnostiziert wurde, und die dahin gehend "behandelt" wurden, danach trotzdem Lernschwächen entwickelt haben. Es ist auch erwiesen, dass diese Behandlungsmethoden, die übrigens nichts mit Osteopathie und Chiropraktik zu tun haben, bei einer sehr großen Zahl von Kindern zu schweren Schäden geführt haben. Dazu gehört auch und vor allem die Atlastherapie nach Arlen: Es hat hier eine massive Zahl von Kindern gegeben, die schwerste Schäden davon getragen haben, weil der erste Halswirbel (Atlas; also der direkt am Kopf) den Übergang zum Hirn darstellt, und damit jede Manipulation dieses Wirbels eine direkte Gefahr für die Hirnfunktion darstellt - das ist ungefähr so, als würde man seinem Kind in die Fontanelle packen.

Ich schreibe das nicht, weil ich ein überzeugter Anhänger der Schulmedizin bin, denn das bin ich nicht. Ich bin der allererste, der Ärzte kritisiert. Ich schreibe das, weil hier, beim Kiss-Syndrom, etwas völlig verkehrt läuft: Kindergärtnerinnen diagnostizieren Krankheiten, deren Realität nicht nachgewiesen ist, aber deren Behandlung reale Gefahren darstellt, und schicken Menschen gleich zum richtigen Arzt, der die Diagnose bestätigt. Das ist etwas, das mir Angst macht, dass mich wütend macht, weil Kinder von uns Erwachsenenen abhängig sind, und weil ihre medizinische Behandlung keine Glaubensfrage werden darf, und das noch viel mehr so, wenn die Behandlungen ohne Not durchgeführt werden sollen: Dein Sohn hat außer einem bisschen Watscheln keine Symptome. Ob das normal ist, oder nicht, kann eine einfache Röntgenaufnahme zu Tage fördern. Tatsache ist, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass orthopädische Probleme direkte Ursache von Entwicklungsschwächen sind. Tatsache ist aber auch, dass die Behandlungen, wie sie Ärzte wie dieser bewerben, schädlich sein können. Dass macht mich wütend - nicht auf Dich, sondern auf den Arzt und die Kindergärtnerin.

Osteopathie ist etwas völlig anderes. Es ist etwas, dass nicht immer von den Krankenkassen übernommen wird, und das trotzdem einen Platz hat. Ein Beispiel: Ich hatte große Probleme mit den Karpalknochen meiner Hand ( das sind die acht Knochen, die die Handwurzel bilden). Mein Chirurg wollte deshalb eine große Bänder-OP veranstalten. Ein Osteopath hat es ohne hinbekommen - für wenig Geld: Die Behandlung hat umgerechnet 200 Euro gekostet, im Vergleich zu um die umgerechnet 10000 Euro, die die OP die Krankenkasse gekostet hätte.

Sollte sich heraus stellen, dass Dein Sohn Probleme mit der Wirbelsäule hat, tut es eine ganz normale krankengymnastik, und es tut auch die ganz normale Osteopathie.

Viele Grüße,

Ariel
 

lilly7022

Ich wohne hier
?( Ariel, ich weiß ja nicht, wo Du da hingeraten warst, aber die Kosten, die ich selber tragen mußte, stehen da oben. Ehrlich, mehr war's nicht. Das, was du da beschreibst habe ich so auch nicht erlebt. Ein ganz normaler Arzt, der auch mich später auf ein Problem bei mir selbst aufmerksam gemacht hat, daß ich alternativ und auf eigene Kosten habe beheben lassen. Keine "KISS-Mafia" also ;D

Wo ich recht geben muß, ist die "Diagnose" der Kindergärtnerin und gleich ein Arzt dazu. Das finde ich auch merkwürdig. Ist das vielleicht ein Verwandter von ihr???
 
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