Peter ist auf der Welt

Nixe

Mitglied
Hallo Ihr alle

Ich bin heute aus dem Krankenhaus entlassen worden und mein kleiner Sohn liegt jetzt bei seinem Papa auf dem Bauch und macht Heia. Der Papa auch.
Ich bin so froh, dass alles vorbei ist.
Ich bin am 08.06.(Mittwoch) zur Einleitung ins Krankenhaus eingewiesen worden, weil ich zu dem Zeitpunkt 10 Tage über Termin war. Die Nacht vorher habe ich eigentlich gar nicht geschlafen, weil ich gedacht habe, so jetzt ist es soweit, heute kommt das Baby zur Welt. Dann hab ich morgens eine Tablette genommen und nachmittags eine, und immer im Wechsel 2 Stunden CTG, 2 Stunden rumlaufen, 2 Stunden CTG... Der Donnerstag sah dann so ähnlich aus. Besonders schön war dann nebenan die Frauen mit den Wehen zu hören und zu denken: Mensch, bist Du eigentlich zu blöd?! Mein Mann war ganz tapfer die ganze Zeit dabei.
Am Donnerstag abend um 10.00 Uhr gingen dann die Wehen los: Gott sei Dank, hab ich gedacht, dann ist das Thema bis zum nächsten Morgen durchgestanden und wir können endlich die Familie anrufen, und die Geburt des "Stammhalters" bekanntgeben, auf den alle so heiss sind. Um 12.00 bin ich dann rübergegangen in den Kreißsaal, und habe abgewartet, ob die Wehen stabil bleiben, und ob ich meinen Mann anrufen soll. Die Hebamme war total nett zu mir und hat sich sehr einfühlsam um mich gekümmert. Um 1.30 hab ich ihn dann angerufen und er kam dann ruckizucki angepest. Ich bin dann wie eine Irre durch den Kreißsaal getigert, bis mich dann irgendwann morgens doch etwas die Kräfte verliessen und ich mich auf dieses Kreißbett legte. Zu dem Zeitpunkt war der Muttermund ca 3 cm geöffnet. Ebenso um 7.00 Uhr morgens, als die Schichtübergabe war. Ich wollte das eigentlich gerne ohne Schmerzmittel schaffen, aber es war einfach nicht machbar. Ich bin dann an den Tropf gekommen und das hat mir etwas Erleichterung verschafft. Irgendwann um 11.00 kommt die Hebamme rein und fragt, ob ich meine Schwiegermutter sehen möchte, die würde vorne stehen. Spinn ich? Hallo, nein danke, kein Bedarf?! Ich hätte noch nicht mal meine Mutter reingelassen?! Mittags habe ich dann eine PDA gelegt bekommen. Der Muttermund war zu dem Zeitpunkt auf ca 6 cm. Ich hatte dermassene Angst vor dieser Nadel, dass ich angefangen habe zu hyperventilieren. Ich hatte meinen Körper einfach nicht mehr unter Kontrolle. Am Nachmittag haben sie dann einen Geburtsstillstand diagnostiziert und mir gesagt, dass sie einen Kaiserschnitt machen würden. Leider war an diesem Tag das Haus ganz schön voll (es war kein einziger Kreißsaal mehr frei) und vor mir waren noch zwei Frauen dran, dass es letztendlich bis halb zehn gedauert hat, bis ich im OP war. Danach ist mir Peter sofort weggenommen worden, ich habe ihn noch nicht mal gesehen. Er ist direkt in die Kinderklinik gekommen, weil er mit Sauerstoff unterversorgt war und er durch diese endlose Geburt, es hat ja fast 24 Stunden gedauert, sehr viel Stress abbekommen hatte. Er hatte Stuhl ins Fruchtwasser ausgeschieden und dadurch eine Infektion abbekommen. Ausserdem hatte er "Anpassungsstörungen". Ich wurde aus dem OP rausgeschoben und habe ich einfach nur gefühlt wie ein Stück Hackfleisch und leer hab ich mich gefühlt. Mein Mann hat in der Kinderklinik ein Foto gemacht, das er mir dann gebracht hat.
Am nächsten Tag konnte ich nicht aufstehen. Das hat mir das Herz zerrissen - und natürlich die ganze Bude voller Besuch. Erst am Sonntag hat mein Mann mich im Rollstuhl runtergefahren ans andere Ende der Klinik- man läuft KSgeplagt ca 8 Minuten und wartet zwischendurch auf 2 Aufzüge. Ich hab nur geheult wie ich ihn das erste Mal gesehen habe. Die nächsten Tage ging es dann immer besser und ich habe stundenlang an seinem Bett gesessen und ihn im Arm gehabt.. Die Kinderklinik war schrecklich. Keiner hatte Zeit für irgendwelche Fragen, ständig ging irgendein Alarm los..
Und das Schlimmste für mich ist, ich wollte doch so gerne stillen. Das bedeutet mir so viel. Und dadurch, dass ihm jetzt permanent der Schnuller in den Hals geschoben wurde und er mit Säuglingsnahrung gefüttert worden ist, hat er keinen Bock mehr auf meine Brust. Ich habe ziemliche Depressionen dadurch und dadurch wie die Geburt abgelaufen ist. Dazu kommt meine Schwiegermutter. Ruft mich morgens im Krankenhaus an: Dir ist schon klar, dass der Volker bald wieder arbeiten muss, und du dann alles alleine schaffen musst. Ja, ist mir klar, vielen Dank, was soll mir das jetzt sagen? Ich glaube, sie hält mich für ein bisschen gestört, dass ich unter alldem so leide, denn das tue ich.
Ich weiss auch nicht wirklich wie ich das verarbeiten sol. Ich habe mir gewünscht ihn sanft willkommen zu heissen auf dieser Welt, dass er keine Angst haben muss.

Gott sei Dank sind wir heute entlassen worden. Aber ich habe Angst, dass ich es mit dem Stillen nicht schaffen werde. Ich habe Angst, die falschen Entscheidungen zu treffen. Morgen früh kommt meine Schwiegermutter zu Besuch. Ich hoffe, das geht glimpflich ab. Ich steck mir am Besten Oropax in die Ohren.

Hinter mir quakt einer. Ich geh mal gucken. Ich hab ihn ja soooooooooooooooo lieb!!!! :inlove

Liebe Grüsse

Nicole
 

atropa

Lieb war gestern !!!
oh,da hast du ja einiges durchgemacht! :maldrueck
Aber jetzt seid ihr ja gesund endlich zu hause.Klappt bestimmt mit dem stillen,wird aber wohl etwas schwieriger(da ja schnuller und fertigmilch gegeben wurde im KH).hast du ne hebamme,die dich zu hause besuchen kann?Die haben meist tolle tips auf lager und können einen aufbauen,wenns mal nicht so gut läuft.
Ich wünsch dir auf jedem Fall alles Gute zur geburt! :sonne
 
B

bluemoon

Guest
Hallo Nicole,
auch von mir herzlichen Glückwunsch zu deinem Süßen!!!

Gut, dass ihr jetzt zuhause seid, ich kann mir vorstellen, wie grässlich du dich gefühlt hast. Das Thema Kinderklinik direkt nach der Geburt hatte ich leider auch schon mal - es war eine ganz schlimme herzzereißende Zeit.

Ich wünsch euch, dass ihr euch jetzt dafür so richtig genießen könnt!
:troest

Anja
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
also vieles müßtet ihr durchmachen!schön daß ihr heil zu hause seid! :druecker
setz dich aber nicht zusätzlich unter druck mit dem stillen... es ist toll, wenn es klappt, aber falls nicht, braucht man mit so einem anfang wirklich keine gewissenbisse machen. kannst du mir glauben, da ich sonst eine überzeugte stillmama bin ;-) (übrigens je gelassener man angeht, desto besser klappt es)
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Oh weja Nicole... das war ja wirklich der Horror...

Aber jetzt hast Du zu Hause endlich Ruhe und kannst Deinem Kleinen genug Zeit widmen und das Stillen hoffentlich genießen, ich drück Dir die Daumen,d ass es klappt :druecker

Manchmal ist es schon komisch, dass gerade Krankenhäuser für Kinder überhaupt kein Einfühlungsvermögen zeigen... so ging mir das letztes Jahr mit meinem 3-jährigen Sohn...
Er hatte eine Blinddarmentzündung und in der Kinderklinik haben zwei oberhübsche und megaarrogante Arztschönlinge Lukas untersucht, ich sass tränenüberströmt daneben, keiner hat auch nur ein Wort mit mir gesprochen oder während der Untersuchung (Ultraschall) irgend ein tröstendes Wort für mich übriggehabt, das mir meine Angst genommen hätte... :shake

Da die OP dann ja ein chirurgischer Eingriff war,w urden wir in die chirurgische Klinik überwiesen und kamen dann dort auf die Kinderstation... Die Ärzte und Schwestern waren von Anfang an sowas von nett und freudlich, haben mich getröstet, mir die Angst genommen, alles genau erklärt... das war echt klasse und in der Kinderklinik direkt wird man behandelt wie der letzte Dreck... :shake


Sorry, das gehört jetzt nicht wirklich hier her, aber ich kann ungefähr verstehen, wie Du Dich gefühlt haben musst, vor allem bei einem Neugeborenen...

Und wegen Deiner Schwiemu mach dich nicht verrückt... meine ist genau der gleiche Schlag... die schafft es einem noch eins reinzuwürgen, wenn man eh schon am Boden ist...
Als ich damals im 5. Monat schwanger war, mussten wir einen tag bevor wir mit meinen Schwiegies in urlaub fuhren unseren hamster einschläfern lassen... Ich war natürlich die ganze Fahrt über bedrückt und hab geweint...
Der 1. Satz von ihr war: Seid froh, dass er jetzt tot ist, wer weiß, ob das Kind nicht vielleicht sogar eine Allergie gehabt hätte oder es gebissen worden wäre...

Sehr einfühlsam... Danke... :shake

Also wenn es Dir morgen zu stressig wird, dann schick sie einfach weg und sag Du brauchst noch etwas Ruhe...
 

Galaxie

Namhaftes Mitglied
Hallo Nicole!

Erstmal Glückwunsch zu deinem kleinen Sonnenschein!

Das tut mir leid für dich, dass die Geburt und das "Danach" so schlecht für dich gelaufen ist. Umso mehr drück ich dir die Daumen, dass die jetzt folgende Zeit umso schöner für dich wird.

Und zum Thema Schwiegermutter: Augen zu und durch. Wenns dir zuviel wird, schick sie doch einfach weg!
 

daby

EF-Team
Teammitglied
Hallo nicole,

mir sind echt die Tränen gekommen *seintmental heute*

erzlichen Glückwunsch zu deinem Zwerg, hey nicht Kopf hängen lassen, sieh es mal so, ihr habt es geschafft!!! :applaus Vielen Menschen auf dieser Welt, bleiben diese Gefühle "erspart"....

Kann deine SChiwegermutter nciht erst in 2 Jahren zu Bescuh kommen???

Oh mann, ich weiß wie mich meine damals genervt hat, sie wissen alles besser und tun so als hätten sie noch nie ein Baby gesehen.

Such dir auf jeden Fall eine Stillberaterin.
Birgit ist Moderatorin hier im Babyforen, die kann dir auch weiterhelfen...die Nummer steht irgendwo..
Sie kann dir auch helfen eine Stillberaterin zu finden.

Es ist schon gemein, was einem alles genommen wird.
Mir wollte das KH auch einen KS andrehen, aber bei uns ging es Gottseidank, nach 3 Tagen Einleitung sind dann die Wehen gekommen....
Aber bei dir war es ja was anderes.
Durch meine KH Erfahrung weiß ich, dass ich das nächste mal definitv in ein Geburtshaus gehen werde oder zuhause entbinden....

Ich wünsche euch eine wunderschöne zeit und alles alles gute.

LG
 

uschi

auf neuen Wegen
:respekt :respekt

:sonne Herzlichen Glückwunsch zu Eurem kleinen Peter :sonne

Du hast einiges Mitgemacht! Lass Dich nicht unterkriegen, das wird klppen mit dem stillen!

Bei meinem Sohn davin hatte ich das gleiche Problem! Sie haben ihn direkt mitgenommen und mir nicht gesagt was los war! Es hat ewig gedauerd bis sie bzw. mein Mann gekommen ist und mir gesagt hat, das er in die KK muß!

Das ist wirklich Horror!

Schick Dene Schwiegermutter in die Wüste, wenn Du nicht die Kraft hast!

Kopf hoch

Gruß uschi :winken:
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo nicole,

von mir auch ganz herzliche glückwünsche zu deinem kleinen sohn!
als ich deinen bericht gelesen habe, ist es mir ganz anders ums herz geworden. tut mir echt leid, dass soviel schief ging! :(
(ich hoffe nur, dass es bei mir demnächst besser geht, ich habe ja auch bald am termin :hae?)

was deinen schwiegermutter-besuch betrifft, so hoffe ich, du hast ihn heut gut überstanden. (da kann ich mich auch gut in dich reinversetzen, meine ist auch so ein "kaliber")
ich wünsch dir viel kraft weiterhin und dass du doch noch mit dem stillen klar kommst. :druecker und wenn es doch nicht mehr klappt: ich glaub mutterliebe noch viel wichtiger als muttermilch-und davon hast du doch genug :]

lg
simone :winken:
 

Nixe

Mitglied
Danke schön für all die lieben wünsche. mir geht es mittlerweile schon besser und peter gewöhnt sich langsam hier ein. er findet es hier glaub ich ziemlich leise. im kh war ja ziemlich viel remmidemmi. meine nachsorgehebamme ist sehr nett und hat mir viel geholfen. sie strahlt so eine ruhe aus und gibt mir das gefühl, dass das nicht abwegig ist, was ich empfinde und dass ich ein recht darauf habe zu trauern.

mein mann kümmert sich auch rührend, ich bin sehr stolz auf ihn. :inlove

peter trinkt ab und an an der brust, aber nur mit dem flaschensauger, den ich davorsetze oder mit brusthütchen. das brusthütchen akzeptiert er nur manchmal. ich habe auch eine milchpumpe, und versuche zwischendurch abzupumpen. aber es ist im moment wichtiger, dass ich mein gleichgewicht wiederfinde als eine mega-milchproduktion aufzubauen. das kann ich ja immer noch. gott sei dank weiss ich theoretisch viel übers stillen, sonst hätte ich vermutlich schon aufgegeben. es ist noch nicht aller tage abend. wir ernähren ihn jetzt mit mumi und mit säuglingsnahrung. im moment glaube ich, dass wir es vielleicht schaffen können. und wir beten für ein kleines wunder.

am samstag waren meine schwiegermutter und die oma von meinem mann zu besuch. hihi. ich durfte mich dem einmaligen windelcontest stellen.
es war dann zeit fürs wickeln, ich also mit peter ins kinderzimmer und auf den wickeltisch. meine schwiegermutter "moment, ich hol mir nur eben meinen kaffee" und dann guckten sie mir beim wickeln zu. schwitz. ich zu peter "das find ich aber echt fair, dass du nicht weinst" und schwupps kommt nochmal ne ganze ladung häufchen und pipi - alles vollgesudelt. klamotten, wickelunterlage, mama. also den schatz ganz ausziehen und windeln und saubermachen und anziehen. und alles unter omas und uromas augen. gut, dass ich soviel humor hab. diese situation war ja wohl wie im kino :lough2
ich scheine, aber bestanden zu haben.

wir werden das schon alles meistern. und das wichtigste ist, dass wir ihn ganz doll liebhaben.

viele grüsse,

nicole
 
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