Problem mit mutter

Anonymus

Nick für anonyme Postings
hallo,
da ich um rat suche, meinungen hören möchte, dabei aber (erstmal) anonym bleiben möchte, wende ich mich in dieser form an euch. bin schon ein bißchen im EF dabei. das nur als hintergrund.

habe ein problem... vielleicht möchte ich es mir in dieser form auch erstmal einfach nur von der seele schreiben. also. versuche mich aber erstmal kurz zufassen, denn sonst liest es wahrscheinlich niemand mehr.

um den jahreswechsel wurde ich von der lebensgefährtin meiner mutter angerufen, ich solle mit ihr reden, sie drehe durch. von meiner mutter hörte ich dann das gleiche über ihre lebensgefährtin- nennen wir sie einfach mal berta. nach einem gespräch (telefonisch) mit beiden und langem bohren kam ich drauf, dass sie mal wieder stritten, diesmal sei meine mutter wohl angeblich aber betrunken und die lage etwas angespannter. ich hatte ien schlechtes bauchgefühl und fuhr hin (1 stunde). um 22 uhr dort angekommen, empfing mich berta mit "deine mutter hat mich gewürgt" und sie hat das zimmer verwütet. das zimmer sah wirklich so aus. ich erstmal ruhig geblieben und mich in den hintergrund gesetzt und sie miteinander reden lassen und nur eingegriffen, wenn es unfair wurde oder krasse kommunikationsprobleme bestanden.

an dieser stelle nochmal etwas mehr hintergrund: alle im umfeld meiner mutter (kollegen, freunde, verwandte) sind der meinung, dass sie seit dieser beziehung ( fast3 jahre) kontinuierlich abgebaut hat, nicht mehr sie selber ist, sich aufgegeben hat. wir wollen alle den alten menschen wieder haben. sie hat leider freundschaften zerbrechen lassen, viele leute im stich gelassen und auch der kontakt zu einem meiner geschwister ist wegen berta völlig abgebrochen. berta selber ist psychisch auch nicht unaufällig, nimmt selber antidepressiva seit mehreren jahren (is ja prinzipiell nichts schlimmes) und hat selber einiges zu verarbeiten. wir alle sind der meinung, dass was auch immer an dieser beziehung ihr nicht gut tut, es gab schon davor kleine spielchen von berta , in denen wir kinder versucht wurden auszugrenzen... sie weiss was sie sagen muss, wie sie handeln muss, um ein ziel zu erreichen.

nun weiter zu dem abend. es kristallisierten sich für mich während dieser beobchtung auf beiden seiten massive probleme heraus, die stimmtung wurde aber vorerst ruhiger. im verlauf wurde meine mutter wieder hochagressiv (zunächst verbal), brach in sich zusammen, hatte heulattacken. dann an einem bestimmten punkt griff sie berta tätlichan, schmiss einrichtunggegenstände duch die wohnung und würgte berta erneut. in diesem moment wusste ich mir und meiner mutter nicht anders zu helfen, als die polizei zu rufen. die situiation war so sicher nicht mehr in den griff zu bekommen.

ich war mir auch völlig bewusst, welchen ausgang das haben würde. zur info... bin selber psychiatrisch- therapeutisch teilausgebildet und habe versucht in dieser situation mein tochter dasein auszublenden und professionell zu handeln, wie ich es mit anderen / fremden machen würde.
ende der geschichte.... meine mutter bekam eine zwangseinweisung in einer psychiatrische klinik. nach den obligatorischen 24 stunden wurde sie wieder entlassen- ohne perspektive, ohne telefonnummer, ohne das anraten eine therapie zumachen, obwohl zum einen ich den ganzen tag versucht hatte dort anzurufen um einen arzt zu sprechen um ihm meine meinung zu sagen und zum anderen obwohl sie selber sagtem sie bräuchte und wolle therapiegespräche.

so nun ist sie wieder zu hause... berta kam nach 5 tagen auch wieder zurück und nun ist keinerlei einsicht da. ALLE in ihrem umfeld sagen, eine stationäre therapie zum rauskommen, "reset"en, aufarbeiten sei das einzig gute in dieser situation und meine mutter meint "Sie schaffe das schon".... diesen satz haben wir aber schon 100 mal gehört und so massiv ist es noch nie entartet. an dem abend habe ich ausch rausbekommen, dass es schon das dritte mal sein, dasss sowas vorgekommen sei. "es würde nicht mehr passieren"... ich kanns nicht mehr hören.

"leider" ist sie ein eigenständiger mensch... ich kann ihr nichts vorschreiben, aber es tut mir weh zu sehen, wie sie "den bach runter geht". sie ist / war nämlich eigentlich immer ein sehr liebevoller, gutmütiger mensch. aber im moment hört sie nur, was sie hören will.

danke fürs zuhören... vielleicht hat jemand ja eine idee. bin evtl. nich so oft online, also nich wundern, wenn ich nich sofort antworte!
 

vanillabee

Namhaftes Mitglied
wie man da helfen kann, weiß ich leider auch nicht. aber so wie es klingt, muss sie selber sehen, dass sie ein problem hat. wie ein alkoholiker auch selber eingestehen muss, dass er alkoholiker ist. weißt, wie ich meine? manche können sich nicht helfen lassen, wenn sie der meinung sind, keine hilfe zu brauchen.
ich finde deine reaktion völlig richtig an dem abend!
anderweitig weiß ich leider nicht weiter, sorry.
 

Anonymus

Nick für anonyme Postings
liebe vanillabee, danke für deine antwort. tja, leider weiss ich auch nicht weiter, wie ich ihr noch zur seite stehen kann oder ihr helfen kann bzw. sie dazu bringen kann auch intensive professionelle hilfe in anspruch zu nehmen.

jetzt grad ist der kontakt fast eingeschlafen, ich denke es ist ihr unangnehm, da sie auch weiss, dass ich das thema ansprechenwürde... typisches weglaufen eben.

mal sehen, wie es weiter geht :( ich und viele freunde und kollegen- wir wollen einfach nur den alten menschen zurück, der sie mal war!
 

Anonymus

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was soll ich nur tun?

es herrscht funkstille. ich mag sie nicht mit ständigen anrufen oder sms "wie gehts alles in ordnung?" nerven. da ich denke, sie muss aus eigener initiative kommen und sich melden und evtl. drüber reden wollen oder nur mal so einen spaziergang machen wollen.

sie hat sich seitdem vorfall nicht wirklich gemeldet. es kamen 2 kurze sms: alles gut, macht euch keine sorgen.

naja, aber wie soll ich mir denn bitte keine sorge machen, wenn nicht mal ihre weitere betreuung oder ähnliches geklärt ist?

oder seh ich das zu eng? ist das einfach nicht meine baustelle?

es ist eine doofe situation, ich würd gern auch nochmal mit ihr reden, denn schließlich war/ ist das für mich auch nicht ganz leicht zu verarbeiten, was ich an diesem abend erlebt habe. oder bin ich da zu egositisch?

ich habe so viele fragen, aber die kann mir wohl keiner beantworten, die zeit wirds zeigen. trotzdem alles :heul2
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Also so spontan würde ich doch sagen, Du versuchst nochmal das Gespräch mit Deine Mutter und besser, mit beiden. Letztendlich war es schon eine heftige Geschichte, die Du da erlebt hast. Vielleicht kannst Du es den beiden sehr deutlich sagen, wie es Dir geht und was Du noch bereit bist, zu tun. Für sie zu tun...

Und Du solltest vielleicht für Dich selber auch Hilfe holen :troest Denn letztendlich weißt Du selber, dass Du Menschen nicht ändern kannst. Wenn sie nicht selber wollen, kannst Du ihnen nicht mal wirklich helfen. Aber Du kannst für Dich schauen, wie Du gut aus der Sache rauskommst oder wie Du besser damit zurechtkommst.

Meine Ma sagt mir immer, wenn ich mir viele Sorgen um andere Menschen mache: Die sind dreimal sieben Jahre alt und sollten wissen, was sie tun. Biete ihnen eine offene Tür, offene Ohren und ein offenes Herz - aber laß sie selber kommen.

Ich drück Dir einfach nur die Daumen, dass Du einen Weg findest, der gut für Dich ist :druecker

Lg Schiffchen
 
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