Anonymus
Nick für anonyme Postings
Hallo zusammen!
Ich habe mich entschieden, hier unter dem Anonymus-Nick zu posten, da es mir einfacher fällt,
einen gewissen Abstand zu wahren. Die ein oder anderen werden mich vielleicht erkennen, doch
ich bitte euch, das - wenn - nicht zu offensichtlich preiszugeben. Es fällt mir unheimlich schwer,
darüber zu sprechen oder zu schreiben, aber es muss einmal heraus.
( Im Grunde habe ich eine Tendenz, will diese vielleicht nicht wahr haben oder wünsche mir,
recht naiv, dass das alles doch nicht so ist, wie es ist )
Nun, um einen Anfang zu machen:
Mein Mann und ich sind seit über zwei Jahren zusammen, seit knapp zehn Monaten verheiratet.
Ich bin sechs Jahre älter als er und kennengelernt haben wir uns über das Internet.
Nach vielen Mails und Telefonaten traf man sich, war sich weiterhin sehr sympathisch und es
nahm so seinen Lauf. Sicher merkte ich schon da, dass er nicht ganz so ist, wie andere - aber auf
einer überlegenen Seite machte ihn genau das interessant.
Als wir zusammenzogen, wurden erste Probleme klar. Jede Alltäglichkeit war für ihn eine große Herausforderung.
Ob dies nun Einkaufen oder Spülen war; alles dauerte Stunden und war auch danach nicht wirklich
gemacht - zumindest nicht vollständig.
Mehr und mehr ließ er sich fallen - und es zeigten sich erste Panikattacken. Bis zu diesem
Zeitpunkt hat er es wirklich geschafft, diese zu umgehen bzw. sich in diesen Momenten unauffällig
zurückzuziehen.
Seither haben wir häufig geredet, sehr häufig - auch immer wieder über eine Therapie. Man muss
dazu sagen, dass mein Mann viele Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legt, ich schon am Anfang
autistische Züge an ihm entdeckte ( Zahlenfetisch ( Uhrzeiten spontan und zwanghaft aufsagen,
wenn er sie auf der Uhr entdeckt, ausgiebiges Putzen von kleinsten Stellen - ohne aufhören zu
können usw. ) und sein zwischenmenschlicher Kontakt völlig brach lag. Ausser zu Teilen seiner
Familie hatte er - was mir erst später richtig bewusst wurde, keinerlei Kontakte.
Nun.. ich schweife irgendwie ab, obwohl ich alles für relevant halte. Wir haben nie gedacht, Kinder
zu bekommen - da es jahrelang hieß, ich sei Unfruchtbar. Mein Mann wollte keine Kinder, zumindest
nicht wirklich als Wunsch - da er sich das alles gar nicht vorstellen könne. ( Eigentlich verachtet er
Menschen - O-Ton )
Nun war es aber doch so, dass ich - welch großes und eigentlich wunderbares Wunder - schwanger wurde.
Ich bin jetzt Anfang des 9. Monats schwanger - die Schwangerschaft läuft sehr schlecht und auch
das Kind ist mittlerweile "bedroht" - und ich habe kaum noch Kraft oder Nerven.
Bei meinem Mann wurde vor zwei Wochen diagnostiziert:
- keine Sozialisierung im frühkindlichen Stadium / und auch später erfolgte keine Sozialisierung
- Depressionen
- Panikstörung / Angststörung
- Verdacht auf Asperger nicht ausgeschlossen aber erstmal nicht weiter nachgehend
Er bekommt nun Medikamente und soll ab Dezember in eine Tagesklinik. Und im Grunde würde ich
gerne bei ihm bleiben, ihn unterstützen ( soweit das möglich ist ) und unserer Ehe eine Chance
geben.
Doch heute gab es ( mal wieder ) ein längeres Gespräch, bei dem .. so zwischendurch und recht
nüchtern von seiner Seite einige Grundsätzlichkeiten fielen.
- Ich habe schon ein wenig mehr mit ihm gemeinsam als er mit seiner Mutter.
- Er liebt mich, aber er könne es an nichts festmachen.
- Eigentlich ist der Hauptgrund unserer Ehe bzw. deren Bestand nur sein Pflichtgefühl dem Kind und mir gegenüber
- Er schätze an mir, dass ich ein toller Mensch bin.
- Aber er könne bei mir nicht so sein, wie er ist.
- Wenn ich mich trennen würde, würde es ihm wahrscheinlich wenig ausmachen. Er fänds irgendwie schade.
- Er würde sich eben nicht umbedingt von mir trennen wollen, aber es wäre okay, wenn ich nicht mehr wollen würde.
- Er hat Angst, es mir nicht recht zu machen.
- Er findet mich nicht mehr wirklich anziehend - und das wäre ja auch gut so ( bezog sich auf die Schwangerschaft )
Da gibt es noch so viel.. und ich stelle mir die Frage, ob es nicht wirklich besser und
verantwortungsvoller ( auch ihm gegenüber ) wäre, wenn ich mich trennen würde?
Vielleicht liebt er mich nicht - weiß es aber nicht?
Vielleicht bin ich wirklich schlecht für ihn? Meine Güte, ich fühle mich.. als müsse man mich
irgendwie ertragen...
Zu mir ist zu sagen: Ich bin, Gott weiß, kein einfacher Mensch. Ich habe hohe Erwartungen, bin sehr sehr sehr kontaktfreudig
und mit ein paar guten Freunden sehr eng befreundet. Mir waren Menschen schon immer wichtig
und ein guter Umgang mit ihnen. Mein Mann ist das totale Gegenteil ( geworden? ) - zumindest hat
es sich mit den Jahren so kristallisiert.
Ich liebe ihn für seine Ehrlichkeit - aber sie macht mich gleichzeitig kaputt.
Er hat mir nichts zu sagen, findet mich nicht anziehend ( mehr ) .. und eigentlich würde ihm
eine Trennung nichts ausmachen.
Und ich sitze hier mit unserem Bauchkeks und weiß, dass es so nichts mehr bringt
und könnte verzweifeln, weil ich irgendwie nicht gehen will.
Zu feige?
Ich habe mich entschieden, hier unter dem Anonymus-Nick zu posten, da es mir einfacher fällt,
einen gewissen Abstand zu wahren. Die ein oder anderen werden mich vielleicht erkennen, doch
ich bitte euch, das - wenn - nicht zu offensichtlich preiszugeben. Es fällt mir unheimlich schwer,
darüber zu sprechen oder zu schreiben, aber es muss einmal heraus.
( Im Grunde habe ich eine Tendenz, will diese vielleicht nicht wahr haben oder wünsche mir,
recht naiv, dass das alles doch nicht so ist, wie es ist )
Nun, um einen Anfang zu machen:
Mein Mann und ich sind seit über zwei Jahren zusammen, seit knapp zehn Monaten verheiratet.
Ich bin sechs Jahre älter als er und kennengelernt haben wir uns über das Internet.
Nach vielen Mails und Telefonaten traf man sich, war sich weiterhin sehr sympathisch und es
nahm so seinen Lauf. Sicher merkte ich schon da, dass er nicht ganz so ist, wie andere - aber auf
einer überlegenen Seite machte ihn genau das interessant.
Als wir zusammenzogen, wurden erste Probleme klar. Jede Alltäglichkeit war für ihn eine große Herausforderung.
Ob dies nun Einkaufen oder Spülen war; alles dauerte Stunden und war auch danach nicht wirklich
gemacht - zumindest nicht vollständig.
Mehr und mehr ließ er sich fallen - und es zeigten sich erste Panikattacken. Bis zu diesem
Zeitpunkt hat er es wirklich geschafft, diese zu umgehen bzw. sich in diesen Momenten unauffällig
zurückzuziehen.
Seither haben wir häufig geredet, sehr häufig - auch immer wieder über eine Therapie. Man muss
dazu sagen, dass mein Mann viele Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legt, ich schon am Anfang
autistische Züge an ihm entdeckte ( Zahlenfetisch ( Uhrzeiten spontan und zwanghaft aufsagen,
wenn er sie auf der Uhr entdeckt, ausgiebiges Putzen von kleinsten Stellen - ohne aufhören zu
können usw. ) und sein zwischenmenschlicher Kontakt völlig brach lag. Ausser zu Teilen seiner
Familie hatte er - was mir erst später richtig bewusst wurde, keinerlei Kontakte.
Nun.. ich schweife irgendwie ab, obwohl ich alles für relevant halte. Wir haben nie gedacht, Kinder
zu bekommen - da es jahrelang hieß, ich sei Unfruchtbar. Mein Mann wollte keine Kinder, zumindest
nicht wirklich als Wunsch - da er sich das alles gar nicht vorstellen könne. ( Eigentlich verachtet er
Menschen - O-Ton )
Nun war es aber doch so, dass ich - welch großes und eigentlich wunderbares Wunder - schwanger wurde.
Ich bin jetzt Anfang des 9. Monats schwanger - die Schwangerschaft läuft sehr schlecht und auch
das Kind ist mittlerweile "bedroht" - und ich habe kaum noch Kraft oder Nerven.
Bei meinem Mann wurde vor zwei Wochen diagnostiziert:
- keine Sozialisierung im frühkindlichen Stadium / und auch später erfolgte keine Sozialisierung
- Depressionen
- Panikstörung / Angststörung
- Verdacht auf Asperger nicht ausgeschlossen aber erstmal nicht weiter nachgehend
Er bekommt nun Medikamente und soll ab Dezember in eine Tagesklinik. Und im Grunde würde ich
gerne bei ihm bleiben, ihn unterstützen ( soweit das möglich ist ) und unserer Ehe eine Chance
geben.
Doch heute gab es ( mal wieder ) ein längeres Gespräch, bei dem .. so zwischendurch und recht
nüchtern von seiner Seite einige Grundsätzlichkeiten fielen.
- Ich habe schon ein wenig mehr mit ihm gemeinsam als er mit seiner Mutter.
- Er liebt mich, aber er könne es an nichts festmachen.
- Eigentlich ist der Hauptgrund unserer Ehe bzw. deren Bestand nur sein Pflichtgefühl dem Kind und mir gegenüber
- Er schätze an mir, dass ich ein toller Mensch bin.
- Aber er könne bei mir nicht so sein, wie er ist.
- Wenn ich mich trennen würde, würde es ihm wahrscheinlich wenig ausmachen. Er fänds irgendwie schade.
- Er würde sich eben nicht umbedingt von mir trennen wollen, aber es wäre okay, wenn ich nicht mehr wollen würde.
- Er hat Angst, es mir nicht recht zu machen.
- Er findet mich nicht mehr wirklich anziehend - und das wäre ja auch gut so ( bezog sich auf die Schwangerschaft )
Da gibt es noch so viel.. und ich stelle mir die Frage, ob es nicht wirklich besser und
verantwortungsvoller ( auch ihm gegenüber ) wäre, wenn ich mich trennen würde?
Vielleicht liebt er mich nicht - weiß es aber nicht?
Vielleicht bin ich wirklich schlecht für ihn? Meine Güte, ich fühle mich.. als müsse man mich
irgendwie ertragen...
Zu mir ist zu sagen: Ich bin, Gott weiß, kein einfacher Mensch. Ich habe hohe Erwartungen, bin sehr sehr sehr kontaktfreudig
und mit ein paar guten Freunden sehr eng befreundet. Mir waren Menschen schon immer wichtig
und ein guter Umgang mit ihnen. Mein Mann ist das totale Gegenteil ( geworden? ) - zumindest hat
es sich mit den Jahren so kristallisiert.
Ich liebe ihn für seine Ehrlichkeit - aber sie macht mich gleichzeitig kaputt.
Er hat mir nichts zu sagen, findet mich nicht anziehend ( mehr ) .. und eigentlich würde ihm
eine Trennung nichts ausmachen.
Und ich sitze hier mit unserem Bauchkeks und weiß, dass es so nichts mehr bringt
und könnte verzweifeln, weil ich irgendwie nicht gehen will.
Zu feige?