Robert Enke ist tod

usagimoon

sadness
Ich weiss nicht so Recht, ob er mir leid tun soll. Er hat vielen Menschen Trauer gebracht. Vielen unzähligen Fans, dem Zugfahrer, seinem Adoptivkind und seiner Frau und das mit voller Absicht.

Klar ich kann das verstehen dem Kind hinterherzuwollen...irgendwie

Ich finde es auf der anderen Seite aber richtig feige.. der ist weggerannt und stellt sich nichts... Selbstmord ist eh ein Thema fuer sich, aber man sollte das niemals so machen, dass andere danach Schuldgefühle haben.

Meine Gedanken sind bei seiner Familie... die tun mir sehr sehr leid :(
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ich bin auch entsetzt ...

Und Micha, es war die Krankheit Depression - er war schon seit vielen Jahren in Behandlung, schon vor der Geburt oder dem Tod der Tochter- es ist immer schade, wenn es einem Menschen so schlecht geht, dass er keinen anderen Weg als den Tod sieht.

Ich wünsche der Familie viel Kraft.
 

june75

Namhaftes Mitglied
Ich kann es auch nicht glauben,auch wenn ich sonst mit Fußball nicht viel zu tun habe. Mir tut vorallem seine Frau und die kleine Tochter leid :(

Ich habe,von seiner Frau,eine Pressekonferenz gesehen,wo sie zusammen mit dem Arzt(der ihn schon lange wegen Depression behandelt hat)über ihn gesprochen haben!

Bei stern tv haben sie heute auch darüber berichtet.Vielleicht "outen"sich dadurch ja auch noch andere Sportler,die sich vorher nicht getraut haben!

:bye:
june
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich denke er wusste einfach keinen anderen Ausweg mehr den das theme Depressionen ist in der Gesellschaft immer noch ein tabuthema und gerade im leistungssport etwas was einem die Karriere kosten kann siehe Sebastian Deisler der ja den mut hatte sich öffentlich zu outen danach aber von den medien zerrissen wurde.
Aus den Gründen ist es für mich verständlich, dass er Angst hatte es öffentlich zu machen.
Ich habe heute schon zu meinen Mann gesagt wenn es ein gutes hatte das es so gekommen ist dann das, dass nun öffentlich darüber gesprochen ist und sich nun im sportlichen Bereich da etwas ändert und vor allen die Medien sensibler mit dem thema umgehen.
Es kann nicht sein, dass einerseits öffentlich über alle anderen krankheiten gesprochen wird wie Aids und krebs aber da wo halt keine sichlichen anzeichen für eine Krankheit da sind dieses dann aus Angst todgeschwiegen wird weil derjenige dann auf unverständniss treffen würde.

In Gedanken bin ich bei seiner Familie die das nun verkraften muss.

Usa wenn du jemanden die Schuld geben möchtest dann gib der Gesellschaft die Schuld den sie bestimmen was in den Medien geschrieben wird. Aber gib nciht dem Menschen die Schuld der Jahrelang gelitten hat unter dem Zustand.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Ilona
Usa wenn du jemanden die Schuld geben möchtest dann gib der Gesellschaft die Schuld den sie bestimmen was in den Medien geschrieben wird. Aber gib nciht dem Menschen die Schuld der Jahrelang gelitten hat unter dem Zustand.

Du sprichst mir damit aus der Seele, Ilona!

Nicht jeder kommt mit dem Druck zurecht, der über die Gesellschaft und somit über uns alle aufgebaut wird. Da wird jemand mit einem Talent geboren oder erarbeitet sich eine Position in unserer Gesellschaft... und wenn er erst oben ist, wird gehackt, gesägt, beschimpft und gedemütigt, sobald er eine Schwäche zeigt.

Es macht mich fassungslos, wenn ich sehe, wieviele Menschen jetzt um Robert Enke trauern. Fassungslos deshalb, weil es zu seinen Lebzeiten offensichtlich nicht gelungen ist ihm zu zeigen, wie sehr ihn die Menschen schätzen und mögen.. aus den verschiedensten Gründen. Nicht nur, weil er ein toller Fußballer war.. er war einfach sympathisch.. machte keinen Unterschied zwischen arm und reich. Setzte sich für die Tiere ein.. lebte mit zig Hunden (Straßenhunden übrigens.. ) und Pferd zusammen. Total bodenständig und das inmitten der schillernden Profi-Fußball-Ligen.

Wenn jemand derartige Versagensängste hat, dann hat er die vor Menschen. Vor UNS Menschen, die wir die Gesellschaft ausmachen. Und vermutlich am meisten vor genau den Menschen, die nun Trauermärsche organisieren und Leinwände mit Kondolenzsprüchen versehen.

Ich habe von Menschen gelesen, die sich wieder darüber mokieren, dass um diesen "einen Toten so ein Bohei gemacht wird, während bei anderen kein Hahn danach kräht". Dieser Mensch stand im öffentlichen Interesse, gerade das Drama um seine kleine Tochter, die mit 2 Jahren an einem der schwersten Herzfehler starb, hat ihn einem so nah sein lassen.. dazu eine sehr sympathische Erscheinung, nicht abgehoben wie viele andere Prominente.

Ich hoffe, er bringt viele Menschen dazu, mal darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben. Leistung gut und schön, aber doch bitte nicht über Leichen. Wir sind eine Ellenbogengesellschaft.. nur die Starken kommen durch.. die Schwachen gehen unter.. dabei aber bitte schön ohne großes Brimborium und in aller Stille!

Dieser Mann war krank - ein Kerl wie ein Baum nach außen. Hat sich nicht getraut, sein Problem öffentlich zu machen. U. a. aus Sorge, dass ihm seine kleine, gerade adoptierte Tochter wieder weggenommen wird.. Wie beschämend ist das denn?!

Ich hoffe, jetzt geschieht endlich etwas. Dann war sein Tod nicht ganz so sinnlos!

Traurige Grüße
Kirstin
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von kikra
Original von Ilona
Usa wenn du jemanden die Schuld geben möchtest dann gib der Gesellschaft die Schuld den sie bestimmen was in den Medien geschrieben wird. Aber gib nciht dem Menschen die Schuld der Jahrelang gelitten hat unter dem Zustand.

Du sprichst mir damit aus der Seele, Ilona!

Nicht jeder kommt mit dem Druck zurecht, der über die Gesellschaft und somit über uns alle aufgebaut wird. Da wird jemand mit einem Talent geboren oder erarbeitet sich eine Position in unserer Gesellschaft... und wenn er erst oben ist, wird gehackt, gesägt, beschimpft und gedemütigt, sobald er eine Schwäche zeigt.

Es macht mich fassungslos, wenn ich sehe, wieviele Menschen jetzt um Robert Enke trauern. Fassungslos deshalb, weil es zu seinen Lebzeiten offensichtlich nicht gelungen ist ihm zu zeigen, wie sehr ihn die Menschen schätzen und mögen, und ihm dadurch womöglich die Kraft zu geben, die er gebraucht hätte, um gegen seine Krankheit anzukommen. Zum einen war er sicherlich ein toller Fußballer.. aber er war auch einfach sympathisch.. machte keinen Unterschied zwischen arm und reich. Setzte sich für die Tiere ein.. lebte mit zig Hunden (Straßenhunden übrigens.. ) und Pferd zusammen. Total bodenständig und das inmitten der schillernden Profi-Fußball-Ligen.

Wenn jemand derartige Versagensängste hat, dann hat er die vor Menschen. Vor UNS Menschen, die wir die Gesellschaft ausmachen. Und vermutlich am meisten vor genau den Menschen, die nun Trauermärsche organisieren und Leinwände mit Kondolenzsprüchen versehen.

Ich habe von Menschen gelesen, die sich wieder darüber mokieren, dass um diesen "einen Toten so ein Bohei gemacht wird, während bei anderen kein Hahn danach kräht". Dieser Mensch stand im öffentlichen Interesse, gerade das Drama um seine kleine Tochter, die mit 2 Jahren an einem der schwersten Herzfehler starb, hat ihn einem so nah sein lassen.. dazu eine sehr sympathische Erscheinung, nicht abgehoben wie viele andere Prominente.

Ich hoffe, er bringt viele Menschen dazu, mal darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben. Leistung gut und schön, aber doch bitte nicht über Leichen. Wir sind eine Ellenbogengesellschaft.. nur die Starken kommen durch.. die Schwachen gehen unter.. dabei aber bitte schön ohne großes Brimborium und in aller Stille!

Dieser Mann war krank - ein Kerl wie ein Baum nach außen. Hat sich nicht getraut, sein Problem öffentlich zu machen. U. a. aus Sorge, dass ihm seine kleine, gerade adoptierte Tochter wieder weggenommen wird.. Wie beschämend ist das denn?!

Ich hoffe, jetzt geschieht endlich etwas. Dann war sein Tod nicht ganz so sinnlos!

Traurige Grüße
Kirstin
 

usagimoon

sadness
Ich gebe hier niemanden die Schuld. ich finde aber, dass jetzt Menschen darunter leiden müssen, dass er sich vor einen Zug geworfen hat. Was glaubt ihr der Zugfahrer wird jetzt derjenige sein, welcher Depressionen und Schuldgefühle hat. ich finde es unfair. Und ich glaube nicht, nur weil man im öffentlichen Interesse steht, dass man dann immer und überall seine Schwächen und Krankheiten hernehmen kann, um zu verdeutlichen wie mies wir alle sind.

Auch normalen Menschen geht es schlecht, vielen noch viel schlechter. Aber dann wenn der Druck zu groß wird, dann ändert man seinen Weg. Wenn er in Behandlung war und es bekannt war, dass er diese Todesgedanken hegt, dann hätte man ihn auch in eine Psychiatrische Klinik einweisen müssen. Es gibt Medikamente und Ärzte.

Und das jeder mit der "Ellenbogengesellschaft" klar kommen muss ist doch logisch. Nicht mal den Kindern geht es besser. jeder erkämpft sich doch seinen Platz im Leben. Ihr habt doch auch viele Dinge im Leben gemeistert. oder gebt ihr etwa der Gesellschaft die Schuld daran, wenn ihr unter dem Druck auf der Arbeit leidet??

Ich will hier nochmal betonen, dass ich nur meine Meinung über Freitod bezüglich vor den Zug werfen beschreibe. Ich finde jeden Tod traurig, ob Prominenter oder Normalo. Aber ich finde es feige, wenn man in seinen Freitod andere Menschen mit reinzieht und diese nun ein Leben lang unter diesen Folgen leiden müssen.

Eine Freundin von mir geht noch weiter. Sie findet Weglaufen erbärmlich und feige. Im Endeffekt sagt sie, er hat seine Tochter im Stich gelassen. In dem Punkt gebe ich ihr Recht.

Jetzt könnt ihr mich steinigen.

Meine Gedanken sind bei seiner Tochter und seiner Frau!
 

Sam Hain

Incubus
Du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster. Depressionen verändern den Blick auf die Realität, die Erkrankten sind oft so da drin gefangen, dass die nicht mehr klar urteilen können. Das ist nicht deren Schuld, das gehört oft zum Krankheitsbild.
Klaro ist das beschissen, wenn man sich vor den Zug schmeißt, das sind Sekunden für den Lokführer, vor denen der Schiss hat und was den fertigmachen kann.
Bloß machen das die Erkrankten nicht mit böser Absicht oder aus Leichtsinn. Sich umzubringen kostet ne Menge Mut, das ist nicht feige, sondern n Ausdruck tiefster Verzweiflung. Die Gedanken sind bloß noch aufs Sterben ausgerichtet, alles, was dem dann im Weg steht, wird ausgeblendet.
Mit klarem Verstand macht das keiner, und das ist die Tragik. Wenn die noch nen klaren Gedanken fassen könnten, würden die das auch nicht machen.
Als Lokführer weiß man, dass man ne Menge Verantwortung hat. Und man weiß auch, dass man zu ner Berufsgruppe gehört, die potentiell öfter mit Selbstmördern konfrontiert werden. Das machts nicht besser, aber das schwebt immer mit, sich vor nen Zug zu schmeißen ist eben n schneller und sicherer Tod, wenn man unbedingt sterben will.

Schlimmer find ich Sachen wie besoffen Auto fahren, andere zuqualmen, vor allem ungeborene Kids, mit dem Handy am Steuer und und und. Das ist Kram, den die Leute mit vollem Bewusstsein machen und sich denken, ist ok, da passiert nix.

Ich hoff, sein Tod bewirkt wenigstens, dass Depressionen nicht mehr son Tabuthema sind. Gibt leider genug die denken, hat ist man eben n bisschen traurig, das ist eben so, geht auch wieder vorbei. Das ist ne ernste Krankheit, was viele nicht mal kapieren und sich sagen, der hatte doch alles, warum hatte der Depressionen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Usa nein steinigen tue ich dich sicherlich nicht. Ich stimme dir allerdings zu das es nicht der ideale Weg war da dadurch auch andere gefärdet wurden. Der zug hat eine notbremsung machen müssen und wer weis was da alles hätte passierren können. Da bin ich mit dir Konform.

Allerdings glaube ich nicht das du weist was es heist depressionen zu haben. Man hat keine gefühle mehr ist voller Angst davor das es öffentlich wird . Es ist sozusagen ein innerlich Tod. ja er war in behandlung hat aber aus Angst das ihm seine Tochter weggenommen wird die Hilfe nicht angenommen und wie schlimm es wirklich war verheimlicht. lediglich seine Frau wusste bescheid aber sicherlich auch nicht wie schlimm es wirklich war.

ich kann jedenfals was das gefühle unterdrücken betrifft mitreden. Auch wenn es etwas anderes ist als ein solches Geheimnis zu bewahren. Aber man verbirgt etwas und jeder der das tut weis dass es einen nicht gut tut aber man fühl sich angreifbar/verletzlich. Man denkt man hält den anderen indem man es offenbart die offene kehle hin.
Was dann eine andere Art von Selbstzerstörung gleich kommen würde.
Auch wenn es nicht von einem begründet werden kann wählt man nun lieber den Weg alles offen zu legen und sich damit der gefahr auszusetzen das andere den Schwachpunkt von einen kennen und es zum schlechten nutzen können? Oder aber baut man lieber eine Mauer um sich und andere zu schützen.

Für aussensthehende ist es leicht zu sagen hätte er doch aber für ihn gabe es nun mal diese Option nicht, den er sah nur entweder sagen und leiden oder nicht sagen im schlimmsten fall den Weg zu wählen den er gewählt hat.
Solche Menschen leiden auch vermehrt an einem falschen Selbstbild sie denken weil sie so sind und weil sie gefühlskalt sind, sind sie nicht liebenswert. Ich glaube das er sich der Liebe und freundschaft um sich nicht einmal bewusst war und dachte sie sind alle besser dran ohne ihn den in seinen Augen war er ein klotz am Bein der anderen.
Jeder Streit über belangloses hatte für ihn eine andere Botschaft als die eigentliche, nämlich anstatt du hast schon wieder die zahnpastatube offen gelassen was ja normalerweise heist mach sie doch endlich mal zu hatte es für ihn vielleicht die Bedeutung du kannst auch nichts alleine immer muss ich dir alles hinterhertragen ohne dich wäre ich besser dran.


So sind jedenfals meine vermutungen und ich habe mich viel mit dem thema beschäftigt aus eigenen interesse als ich aus gegebenen Anlass vor einiger Zeit nach Burn-out-Syndrom gesucht hatte und auch auf Depressionen gestoßen bin die damit ja fast immer Hand in Hand gehen.
 

usagimoon

sadness
@ Sam: Ich hab dir mal ne pn geschrieben, weil sonst hier wieder das Gefetze nachher los geht und das ist respektlos gegenüber den Toten.

LG
 

Sam Hain

Incubus
Deine PN interessiert mich nicht, nach deinem letzten Posting, wo von "Gefetze" die Rede ist, erst recht nicht.
Ich hab kein Problem damit, öffentlich zu schreiben. Und ich seh hier schon genug an Respektlosigkeit gegenüber Robert Enke, da kommt deine Besorgnis n bisschen zu spät.
 

usagimoon

sadness
@Sam:Mit Dir kann man einfach nicht normal reden oder? Entweder du greifst alle an oder du verschließt Dich. Und genau aus diesem Grund hatte ich dir eine PN geschrieben.

LG
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ich fühle mit der Familie und wünsche ihr viel Kraft für die kommende Zeit.

@usagimoon
Aus Sicht einer Hinterbliebenen eines Selbstmörders möchte ich dich bitten nicht so schlecht über einen Menschen zu schreiben der einfach keine anderen Ausweg mehr wusste.

LG :bye:Cordu
 

Sam Hain

Incubus
Original von usagimoon
@Sam:Mit Dir kann man einfach nicht normal reden oder? Entweder du greifst alle an oder du verschließt Dich. Und genau aus diesem Grund hatte ich dir eine PN geschrieben.

LG
Mich interessierts mittlerweile nicht mehr, was du mir vertraulich zu sagen hast, wie du über mich denkst und was du von mir hälst, hab oft genug Postings von dir gelesen, die mich zum Schluss kommen lassen, dass du und ich nicht miteinander können und ich für meinen Teil auch nicht mehr will.

Wenn du Zeit verschwenden willst, schreib mir meinetwegen weiter PN, lesen werd ich die nicht, aus oben erwähntem Grund.
Dann würd ich mich allerdings fragen, ob du keinen Friseur hast, den du damit behelligen kannst.
"Man" stimmt übrigens nicht, du bist bis jetzt die einzige, deren PN mir latte sind. Hab das mit den Funktionen hier noch nicht so raus, aber ich hoff man kann auch ungelesene PN löschen oder User auf Ignore setzen, sowohl bei den PN als auch bei den Postings.

Davon mal ab steh nicht ich zur Debatte, sondern Robert Enke, und mehr werd ich dazu auch nicht mehr sagen. Kannst also, wenn du Bock drauf hast, Monologe halten und dir da alles rausnehmen, ich werd da nix zu sagen und günstigenfalls, wenn die Einstellungen das hier hergeben, auch nicht mehr lesen.

Cordu, tut mir leid dass du von nem Selbstmord betroffen bist, aber ich finds cool dass du das aus deiner Sicht beschreibst, eben nicht, dass n Selbstmörder egoistisch ist oder so, sondern dass du einräumst, dass der Betreffende sich nicht mehr anders zu helfen wusste. :anbet :anbet :anbet
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Es muss dir nicht leid tun, Sam.
Mein Schwiegervater hat so entschieden. Natürlich waren wir geschockt. Aber eher, wie bei Robert Enke, über die Tatsache das niemand bemerkt hat wie schlecht es ihm eigentlich geht.
Wir (mein Mann und ich, für den Rest der Fam. kann ich nicht sprechen) fühlten uns nicht im Stich gelassen sondern waren darüber traurig das wir ihm nicht helfen konnten.

Aber nicht meine Geschichte steht hier zur Debatte.

LG :bye: Cordu
 

usagimoon

sadness
@Sam: Du scheinst mich anscheinend zu kennen? Irgendwie seltsam, ich hatte noch niemals ein Gespräch mit Dir, weder hier noch in RL.

Cordu: Ich will nichts schlecht reden, mich macht das einfach wütend und mein Herz tut mir weh, wenn ich an das kleine Kind denke, denn das kann ja nichts dazu.

Ich bin generell der Meinung, dass ein Mensch entscheiden sollen dürfte wann er geht oder nicht. ich finde einfach nur, es sollten andere Wege dafür gewählt werden.

LG
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von usagimoon
Und das jeder mit der "Ellenbogengesellschaft" klar kommen muss ist doch logisch. Nicht mal den Kindern geht es besser. jeder erkämpft sich doch seinen Platz im Leben. Ihr habt doch auch viele Dinge im Leben gemeistert. oder gebt ihr etwa der Gesellschaft die Schuld daran, wenn ihr unter dem Druck auf der Arbeit leidet??

Genau das meinte ich: Es wird mittlerweile schon als normal angesehen, dass es diese Egozentrik und Rücksichtslosigkeit in unserer Gesellschaft gibt. Logisch ist das für mich überhaupt nicht! Ich hoffe, mein Kind so zu erziehen, dass es rücksichtsvoll und aufmerksam durchs Leben geht, damit es erkennt, wenn andere Hilfe benötigen und diese auch leistet oder zumindest zu helfen versucht. Genauso handhabe ich es und soll ich dir etwas sagen: Es ist ein gutes Gefühl! Ich finde es schlimm, wie abgestumpft viele Menschen geworden sind und bin froh, dass ich nicht so ticke.

Wenn jemand mit dem Druck in der Arbeit nicht fertig wird können die Gründe hierfür vielfältig sein. Schuldzuweisungen in nur eine bestimmte Richtung sind da sicherlich verfehlt. Ich kann selber Schuld sein, indem ich mir zuviel zumute oder zu wenig zutraue, Kollegen können ihren Teil dazu beitragen genauso wie Vorgesetzte. Dazu kommen Einflüsse wie Zeit- und Kostendruck, familiäre Probleme, die ich nicht beim Pförtner abgeben kann, die also mein Handeln und letztlich meine Leistungsfähigkeit beeinflussen und - tatsächlich - auch psychische Erkrankungen wie die Depression eine ist. Pauschale Antworten passen hier nicht. Es sind immer die individuellen Umstände, die es zu beleuchten gilt. Aber dafür muss Interesse am Menschen da sein und ein bis drei Funken soziale Verantwortung. Womit wir wieder bei der Gesellschaft wären. Ja, ich gebe der Gesellschaft die Schuld daran, dass es bei Robert Enke soweit gekommen ist. Wenn man sich als erwachsener Mensch nicht trauen darf, sich offen zu seinen Problemen zu bekennen, ohne sanktioniert zu werden, läuft etwas falsch..

Gruß
Kirstin
 

usagimoon

sadness
Viel schlimmer finde ich, dass man als Elternteil ja anscheinend Angst haben muss, dass einem die Kinder weggenommen werden, wenn man eine Depression hat. Da läuft dann ja auch was falsch?

LG
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Das ist doch genau das, was ich meine, da das eine der denkbaren Sanktionen gewesen wäre.. zumindest im Kopf des Robert Enke.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Nahen Verwandten, die depressiv sind, zu helfen, ist mir nach eigener Erfahrung unmöglich. Selber wird man voll mitgerissen mit der Gesellschaft, pflügt durch das Leben wie ein D-Zug und dein Mitmensch ist allerhöchstens ein Bummelzug. Du willst ihn mitziehn, geht nicht, schieben, geht nicht, anschreien, geht erst recht nicht, ignorieren, geht noch mehr nicht. ?(
Angehörige müssen sich wirklich keine Vorwürfe machen. Sie können froh sein, wenn sie nicht mit runter gezogen werden. Kinder aus solch einer Umgebung erstmal raus zu nehmen, bis es wieder besser geht, ist nicht so falsch. Der Depressive will sich kümmern, kann aber nicht und das frustriert ihn noch mehr. Die Kinder übernehmen die Rolle der Mutter/des Vaters notgedrungen und sind schwer belastet damit.
 

usagimoon

sadness
1. Und du glaubst der/die Depressive erholt sich dann schneller und überhaupt, wenn das Kind weg ist? Dann ist das leben ja gar nichts mehr wert?

2. Du glaubst ernsthaft ein Kind leidet nicht unter der Trennung? Wahrscheinlich mehr darunter weggerissen zu werden, als belastet zu werden.

Für mich der absolute falsche Weg. Für alle Parteien.

LG
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Usa ich denke auch dass eine zeitweisige Trenbnung in dem Fall besser wäre wenn das Kind zu oma und Opa oder Menschen geht die es gut kennt gibt es für das Kind auch keine Trennungsängste.
Den ein depressiver kann sich alleine nicht mehr wirklich gut bum das Kind kümmern. Wie soll es dem kind zeigen was liebe ist wenn der mensch keine gefühle mehr hat?

Aber ich denke bei dem thema kommt es auf die allgemeine Einstellung an. Ich habe meine Kinder früh in den kindergarten gegeben weil ich denke das es gut für sie ist soziale Kontakte zu anderen kindern zu knüpfen. Ein ander denkt es ist besser fürs Kind wenn cih es die ersten jahre zu hause haben.
Da sehe ich im moment bei Maju und mir den unterschied zu dir.
Daher werden wir bei dem thema nicht auf einen Nenner kommen.

Ich muss dazu auch sagen dass diese Einstellungen auch je nach kind richtig oder falsch sind den kein kind ist gleich.
Eines hängt mehr an den Eltern hat mehr Verlusstängste ein anderes sieht darin gar kein problem.
Wovon das nun wieder abhängt wird keiner beantworten können.
 
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