Problem -  Schlafstörungen oder unnötige Sorgen?

Mel-D

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Hallo,

zunächst sollte ich vielleicht erwähnen, daß mein Sohn (inzwischen 15) immer ein "Frühaufsteher" war. Als er noch in den Kindergarten gegangen ist, stand er meistens gegen 4:00 Uhr morgens im Schlafzimmer und wollte dann Frühstück und man mußte mit ihm spazieren gehen, bevor er Ruhe gegeben hat.

Es gab auch nie Probleme, wenn er abends ins Bett gehen sollte, denn meistens ist er ohnehin schon freiwillig früher ins Bett gegangen (oder irgendwo eingeschlafen) als er sollte. Im Prinzip hat sich daran bis heute nichts geändert, außer daß er noch früher aufsteht - sein Frühstück macht er sich inzwischen natürlich selbst. Die Hausaufgaben macht er auch morgens (oder besser nachts) vor der Schule, denn nach der Schule geht er meistens sofort ins Bett. Bisher war das auch unproblematisch, mein Sohn hatte halbwegs gute Noten und die Lehrer waren im Großen und Ganzen zufrieden.

Allerdings nimmt das Ganze doch "unnatürliche" Ausmaße an. Den Lehrern ist aufgefallen, daß mein Sohn beim Nachmittagsunterricht (oder AGs) nicht mehr bei der Sache ist und die ansonsten guten Leistungen "praktisch auf Null" abfallen. Es muß wohl schon drastisch sein und nicht nur leicht nachlassende Konzentration. Die Krönung gab es aber während des Praktikums. Ich bekam im Büro einen Anruf von der Schule, daß mein Sohn nach der Pause im Betrieb plötzlich verschwunden war, ohne sich abzumelden. Als ich um 16:00 Uhr nach Hause kam, lag er im Bett und schlief seelenruhig als sei nichts gewesen. An ein vernünftiges Gespräch ist nicht zu denken, sein einziger Kommentar war: "Dann müssen die eben früher anfangen zu arbeiten und dafür mittags Schluß machen!" Das Gespräch hat ihn auch nicht davon abgehalten, am nächsten Tag wieder vorzeitig abzuhauen und schlafen zu gehen.

Ich war mit meinem Sohn auch beim Arzt, allerdings hat der Arzt die Sache nicht so ernst genommen. Seiner Meinung nach gäbe es keine Anzeichen für eine Erkrankung bei meinem Sohn und es gäbe einfach Frühaufsteher, die morgens ihre Hochform haben. Ich mache mir einfach Sorgen, wie das in Zukunft weitergehen soll. Wenn er mal eine Ausbildung macht, kann er ja auch nicht einfach mittags abhauen, weil er müde ist.

Ich habe schon alles versucht. Bei Gesprächen mit meinem Sohn kommt nichts Vernünftiges heraus. Es läuft immer nur darauf hinaus, daß er "vorschlägt", einfach früher mit der Schule und Arbeit anzufangen und er kein bißchen von seinem Standpunkt abweicht. Bestenfalls bringt er noch etwas vor wie, daß in einem Monat ja die Sommerzeit anfängt und die Zeiten dann etwas besser passen. Ich hatte gehofft, daß ich ihn damit etwas motivieren kann und er umgekehrt auch mal versucht, "uns" etwas entgegenzukommen, aber da bleibt er stur. Stattdessen kommt von ihm dann gleich so ein Unsinn wie "wir" könnten ja noch eine doppelte Sommerzeit einführen, wenn ich will, daß er etwas länger schläft und später ins Bett geht. Normalerweise ist er recht umgänglich, aber was die Zeit angeht ist er stur und meint, alle anderen müßten sich nach ihm richten.

Wenn ich von der Arbeit komme und er schon im Bett liegt, habe ich auch schon versucht ihn wieder zu wecken. Allerdings läßt er sich auch nicht weiter davon stören, wenn man ihm die Decke wegnimmt, er bleibt trotzdem liegen. Als "Dankeschön" poltert er dann morgens um 2:00 oder noch früher durchs Haus. Vor ein paar Tagen stand er mitten in der Nacht mit der Bohrmaschine in seinem Zimmer und bohrte Löcher, wo er seinen Fernseher befestigen wollte. (Seit einem halben Jahr steht er auf dem Boden, aber mitten in der Nacht fällt ihm das auf einmal ein.) Völlig unbeeindruckt fragte er mich dann auch noch, ob wir irgendwo noch Dübel hätten. Das kriege ja nicht nur ich mit, sondern auch die Nachbarschaft und wenn es so weitergeht, steht eines Tages auch noch die Polizei vor der Tür. "Wenn Du mich nicht in Ruhe schlafen läßt, ist es mir auch egal, wenn andere Leute schlafen wollen."

Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Ist es vielleicht doch eine Schlafstörung oder habe ich irgendetwas falsch gemacht? Gibt es evtl. einen Facharzt oder eine spezielle Untersuchung, um das zu klären oder mache ich mir zu viele Gedanken? Wie würdet ihr euch verhalten? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

LG,

Melanie
 
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