Traurig -  Trennung???

moni_30

Mitglied
Hallo!
Ich bin in ein tiefes Loch gefallen...der Boden unter meinen Füßen ist fast weg.
Vor ein paar Wochen hat mein Mann mir eröffnet, daß er sich seiner Gefühle mir gegenüber nicht mehr im Klaren ist.
Wir sind seit 13 Jahren zusammen und seit 2 Jahren verheiratet.
Unser Sohn ist jetzt mal gerade knappe 3 Monate alt.
Mein Mann ist dann eine knappe Woche weggefahren, um sich über alles klar zu werden.
Diese Tage waren schon echt hammerhart.
Ich habe viel geweint, mir aber immer wieder gedacht, ich muß für den Jungen stark sein.
Er kam wieder und war froh & glücklich, wieder bei uns zu sein.
Es wäre alles wieder gut....Wir haben geredet...und geredet...
Es sind inzwischen ca. 3-4 Wochen vergangen...
Er ist wieder auf Distanz gegangen und ich habe ihn unter Tränen gefragt, was jetzt los sei...
Er habe sich wohl nur was vorgemacht: er würde mich nur noch als Mutter sehen, nicht mehr als
Partnerin.
Ich weiß nicht mehr weiter, ich habe mich so auf eine gemeinsame, glückliche Zukunft als Familie gefreut.
Wir haben uns vor 4 Jahren ein Haus gekauft, soviele Pläne geschmiedet.
Jetzt sagt er, daß wir uns nur noch was vorgemacht haben in den letzten 2 Jahren...
und daß das Kind nur ein Versuch gewesen sei, die Beziehung zu kitten.
Er hat aber in der Vergangenheit nie über seine Gefühle diesbezüglich mit mir geredet,
ich war immer der Meinung, er wünsche sich auch ein Kind.
Er müßte normalerweise der glücklichste Mensch sein, denn unser Sohn ist ein richtiger Sonnenschein, auf den man stolz sein kann.
Ich liebe ihn so wahnsinnig und möchte die Ehe nicht einfach aufgeben.
Ich fände es schrecklich, wenn unser Sohnemann eigentlich ohne Vater aufwachsen würde...
Ich möchte versuchen, unsere Ehe zu retten... aber wie???
Eine Eheberatung lehnt mein Mann strikt ab.
Was soll ich tun??
 

lailamausi

selten da...
Oh, Moni :troest, das hört sich nicht gut an.

Meine beste Freundin hat exakt das gleiche hinter sich. Díe beiden waren ebenfalls 12 Jahre zusammen, davon knapp 2 Jahre verheiratet. Erstmal nahm er ne kurze Auszeit, dann kam er doch wieder heim, letztendlich setzte er sich und der Beziehung ein Ultimatum bis zu dem er sich entscheiden wollte und hat sich letztendlich von ihr getrennt. Die gemeinsame Tochter war da gerade 4 Monate alt. Mich traf fast der Schlag, als ich das hörte. Seine Tochter war nach außen hin immer sein ein und alles. Einen Tag nach der Geburt kam er schon bei uns vorbei um uns Bilder zu zeigen.

Meine Freundin war natürlich total fertig. Von jetzt auf gleich alleinerziehende Mutter, obwohl sie noch kurz vorher glücklich verheiratet war. Sie selbst hat nämlich auch nix gemerkt zuvor.

Mist, daß Dein Mann die Eheberatung ablehnt. Genau das hätte ich jetzt nämlich vorgeschlagen, weil ich schon so oft gehört hab, daß Männer nach der Geburt des 1. Kindes in so eine Phase verfallen können. Mein Mann hat das auch durchgemacht und sich von mir tagsüber distanziert. War fast den ganzen Tag in der Werkstatt. Das ist ein weit verbreitetes Phänomen - leider!

Meine Freundin war übrigens nicht lang allein. Sie ist mittlerweile glücklich verheiratet mit einem langjährigen guten Freund und hat auch mit ihm wieder ein Kind. Letztendlich mußten wir alle feststellen, daß es nicht besser hätte kommen können ;-). Die Große hat somit zwei Papas und kommt damit gut zurecht.

Ich drück Dir die Daumen, daß sich Dein Leben zum positiven weiterentwickelt und ihr alle zusammen das beste daraus macht. :druecker
 
N

Nawrath

Guest
Moin,

man sollte für die ersten 2 Jahre nach der Geburt eines Kindes ein Trennungsverbot einrichten.

Ein Kind bringt das ganze bisherige Leben durcheinander. Es dauert einige Zeit, bis man sich an die neue Situation angepaßt hat.

Leider erlebe ich es immer häufiger, dass während dieser Anpassungsphase eine Trennung erfolgt. Das sollte man unbedingt vermeiden.
Wer hat den 3 Monate nach der Geburt schon einen klaren Kopf für derart wichtige Entscheidungen.

Handel mit deinem Mann eine Schonfrist von 2 Jahren aus. Erst dann könnt ihr anfangen eure Beziehung wieder einigermassen neutral zu beurteilen.

Die Gedanken von deinem Mann sind noch durch die Geburt und die Veränderungen belastet.

Alles Gute,
 

michl

Aktives Mitglied
Ich glaube nicht daran, dass Kinder ein Beziehungskiller sind. Wenn sich nach der Geburt einer der Partner zurückzieht, und ich meine jetzt nicht die Phase hormoneller/emotionaler Umstellung, dann ist das Kind nach meiner Ansicht eher Auslöser als Ursache.


Liebe Monika, ich schreibe Dir jetzt einfach mal meine Geschichte.

Bei uns war unser viertes Kind Auslöser. Sie wollte ein paar Wochen vor der Geburt die Liebe zu ihrer Jugendliebe leben... sind sehr viele unschöne Sachen gelaufen... und war Auslöser für mich, aus meiner Lethargie aufzuwachen.

Ich begann Tagebuch zu schreiben um meine Gedanken zu ordnen, wir machten sehr schnell unsere erste Paartherapie, dann kam unser viertes Kind. Ich hielt ein paar Wochen inne, Sie wollte danach nicht mehr reden. Sie wollte die Beziehung mit mir unbedingt erhalten, den anderen aber auch nicht aufgeben. Für mich war die alte Beziehung (10 Jahre) gestorben, es wächst was neues oder es ist vorbei.

Ich fühlte mich wegen unserer Kinder in der Falle, dazu hatten wir uns noch ein paar Monate zuvor ein Haus gekauft. Ich nahm mir vor, mich frühestens nach 365 Tagen zu entscheiden. Der gute Mann hat dann eine Bank ausgeraubt und sitzt seitdem in Haft. Wir machten unsere zweite Paartherapie. Als die angesetzten Stunden um waren habe ich einer Verlängerung nicht mehr zugestimmt... wir traten auf der Stelle. 365 Tage nach ihrer ersten Nacht mit ihm habe ich mich von ihr getrennt. Das ist jetzt zwei Jahre her.

Danach begann meine Reise, ich lebte zwei Beziehungen ...und irgendwie wiederholte sich alles. In mir hatte sich aber einiges verändert, es gab kein Stillhalten und keinen Rückzug in depressives Verhalten mehr. (Mein depressives Verhalten war, glaube ich, "typisch" männlich: die Kompensierung von "Unglück" durch Arbeiten.). Es gab nur noch eine Offensive: Kommunikation. Ich hatte mich intensiv mit Verhaltensmustern auseinandergesetzt da ich die Ursachen verstehen wollte. Die heftigen Verletzungen der letzten Beziehung waren noch einmal Anlass, in der Vergangenheit zu wühlen. Ich las "Vergiftete Kindheit" und da wurden mir einige Mechanismen bewusst nach denen sowohl ich als auch meine Gegenüber "funktionierten". Nach viel Geeiere auf beiden Seiten war diese Beziehung dann auch beendet.

Zeitgleich gingen auch hier im EF enge Freundschaften zu Bruch... die Muster waren den Beziehungsmustern recht ähnlich. Ich war sehr frustriert... warum muss sich immer wieder alles wiederholen. Ich wusste, dass das auch Anteile in mir hatte ...aber wie da raus kommen?

Ich konnte in diesen beiden Beziehungen zum ersten mal meine Sexualität ausleben, aber das ist genauso zu wenig als wenn nur die Sexualität fehlt. Also begann die Reise erneut. Jetzt lebe ich seit 10 Monaten eine Beziehung in der alles passt: Kommunikation, Vertrauen, Sexualität. Ich fühle mich angekommen.

Meine Kinder leben mit ihrer Mutter noch in unserem Haus, ich "patchworke" zwischen zwei Wohnungen. Die insgesamt fünf Kinder können mit der Situation gut umgehen, da bin ich froh um den für eine Trennung relativ langen Zeitraum von drei Jahren. Sie können jetzt auch die Vorteile sehen, zwei Familien zu haben. Sie wissen, dass sich an unserer Beziehung zu ihnen nichts verändert hat und sie vertrauen, dass sich nichts ändern wird.

Jetzt stehen die nächsten beiden Schritt an. In ein paar Tagen ziehen sie in eine eigene Wohnung. Das wird noch einmal eine Umstellung, aber auch das werden wir hinbekommen. Die Mutter wird kurz danach wieder mit arbeiten beginnen. Ich bin selbständig, sie wird wieder bei mir anfangen. Ob wir es da schaffen unsere alten Muster außen vor zu lassen werden wir sehen. Wäre schön, da sie dann wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen kann ...was ihr immer sehr wichtig war ...und ist.


Und damit bin ich wieder am Beginn...
Kinder sind nach meiner Überzeugung weder ein Trennungsgrund noch ein Grund, sich nicht zu trennen. Es lohnt sich immer hinter die Kulissen zu schauen, vor allem hinter die eigene. Moni, wenn Dein Partner zu einer Paartherapie nicht mitgehen will, warum gehst Du nicht alleine? Klingt zwar komisch alleine eine Paartherapie zu machen aber warum nicht? Geht auch um Deine Anteile an Euerer Misere. Und wenn es für diese Beziehung nichts "nutzt" ...so kann es für Dich doch nur gut sein, Deine eigenen Muster besser zu kennen.

Ohne die Schmerzen der letzten Jahre könnte ich meine jetzige Beziehung nicht leben. Meiner Partnerin geht es nicht anders... Uns und allen beteiligten Kindern geht es besser als je zuvor.

Original von moni_30
Was soll ich tun??

Nawraths Vorschlag, eine "Schonfrist" auszuhandeln, finde ich sehr gut. Mir erscheinen zwei Jahre zwar als lang, spielt aber keine Rolle. Vermeidet so lange Verletzungen durch andere Partner... die würden fast alles erschweren.

Gehe in Dich, suche Deine Anteile, glaube an Dich ...und gehe DEINEN Weg.


Ich drücke Dir feste die Daumen und wünsche Dir und Euch von Herzen alles Gute.


:maldrueck Michl
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Michl, ich finde Deinen Beitrag sehr gut! Danke für Deine Offenheit und Ehrlichkeit!

Und Dein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf - Kinder sind nicht der Grund für Trennungen. Vielmehr sehe ich es auch als Auslöser an.

Kinder fordern einen - das steht vollkommen ausser Frage. Und wenn sich (gerade das 1te) der Nachwuchs ankündigt müssen sich beide Partner umstellen. Auch kann es zu Streitereien führen (da kann ich auch ein Lied von singen) - aber im Endeffekt wird eine intakte Beziehung das meistern können.

LG
Lola
 
T

tommi

Guest
@Michl: :respekt für deinen detaillierten Beitrag und für dein engagiertes Vorgehen im Verarbeiten deiner Vergangenheit.

Deinen Vorschlag an Moni, alleine eine Therapie anzufangen, finde ich sehr gut, da eine Begleitung in Lebenskrisen nur hilfreich sein kann.
 

moni_30

Mitglied
Danke!

Vielen Dank für Eure Ratschläge und Anteilnahme, klar gebe auch ich mir eine Mitschuld an der ganzen Lage.
Ich weiß aber wirklich nicht, ob eine Therapie uns nützen würde, ob nun alleine oder zu zweit.
Mein Mann hat mir gesagt, daß er nichts mehr fühlt und das ist schon sehr hart.
Obwohl ich immer noch die Hoffnung habe, daß es zur Zeit an der ganzen Situation liegt.
Von wegen erstes Kind, Umstellung, Alleinverdiener, Verantwortung etc
Er flüchtet sich auch in seine Arbeit.
Er weiß aber auch nicht, wie es weitergehen soll.
Wenn ich Zärtlichkeiten austauschen wollte, hat er Ausflüchte gesucht, um nicht grauf einzugehen.
Ich weiß nicht, ob es gelingt, daß er mich wieder als Frau sieht und nicht nur als Mutter...
Er ist jetzt aus beruflichen Gründen für eine Woche im Ausland...
ich hoffe, er kann ein wenig nachdenken und ist nochmal für eine Chance bereit, wen er zurückkommt.
Sein Problem ist ganz stark, daß er nicht reden kann...deshalb ist es auch so gekommen...
auch wenn mir klar ist, daß auch ich eine Menge falsch gemacht habe!
Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf und werde sehen, was die Woche bringt.
Moni
 
N

Nawrath

Guest
RE: Danke!

Moin Moni,

eine Woche ist zu kurz.

Wenn ihr euch keine längere Schonfrist gönnt, wird die Trennung kommen.

Alles Gute,
 

moni_30

Mitglied
RE: Danke!

Hallo Nawrath

diese eine Woche ist in dem Sinne ja keine Schonfrist.
Er muß ja aus beruflichen Gründen eine Woche weg.
Wenn er wieder zurück ist werden wir sehen, wie es weitergeht.
Wie gesagt: ein kleiner Funken Hoffnung ist noch da...denn diese stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Moni
 

erklärbär

Aktives Mitglied
hallo,

viel raten kann ich dir in so einer situation nicht, aber vllt. kann ich dir einen vorschlag machen wie ihr miteinander "reden" könnt.

wer nicht reden kann kann meistens schreiben. das problem des nicht- redens besteht in den meisten fällen am offenlegen der eigenen gedanken und gefühle einem anderen gegenüber im direkten kontakt. auch wenn es der/die partner/partnerin ist mit dem/der man seit 100jahren zusammen ist. nicht jeder lernt im laufe seines lebens sich vor anderen "psychisch auszuziehen".
das ist , so denke ich, auch der grund für die therapieablehnung.

eine möglichkeit ist hier das schreiben. entweder per brief oder ,wenn ihr die vossaussetzungen habt, per chat im privaten chatraum oder email etc.
wichtig dabei ist, das beide keinen visuellen kontakt dabei zueinander haben. möglichst auch direkt danach noch nicht weil auch gelesenes erst einmal verarbeitet werden muss...

eventuell könnt ihr euch auf dem weg wenigstens dem anderen gegenüber richtig mitteilen, und vielleicht kommen so auch bisher ungesagte dinge ans licht die mit der ganzen situation zu tun haben.

best regards
 

Liliki

Mensch
Hallo Moni,

Wenn Dein Mann Dich 'nur noch als Mutter' empfindet ... und das, wo Du genau seit 3 Monaten Mutter bist, liegt das Problem sicherlich etwas tiefer begraben - in dieser Umstellungsphase von 'Paar ohne Kinder' zu 'Familie' scheint er deutlich ins Rutschen gekommen zu sein - ebenso wie sich für Dich das ganze Leben auf den Kopf gestellt hat.


Dummerweise kann er für das, was gerade in ihm abläuft, nur alleine die Lösung und den Weg finden - so Aspekte wie "sich zurücknehmen", "weniger direkte Bestätigung als Mann bekommen", "auf einmal mehr Verantwortung haben" sind ja auch wirklich schwere Brocken!


Leider kannst Du ihn nicht mal daran hindern, wenn er in dieser Phase lieber davonlaufen möchte, keine Beratung anfängt und sich ggf Hals über Kopf in eine andere Beziehung stürzt - die Entscheidung, FÜR die Zukunft seiner Tochter dieser Ehe erstmal deutlich mehr langen Atem und 'Ruhephase' als 7 Tage zu geben, kann er nur alleine fällen ... und Wege können sehr unterschiedlich sein!


Was auch immer jetzt wird, ich wünsche Dir, dass diese schwere Krise für Dich etwas Wertvolles birgt und Du diese Chance zum Wachsen sehen, fühlen und wahrnehmen kannst ... blöde Worte, wenn gerade alles weh tut und Panik und Verzweiflung Dich überschwemmen!

Aber: 'viele von uns hier', die wir zT heftige Beziehungskrisen hinter uns haben, haben heute eine Menge mehr Licht in unserem Leben als noch vor wenigen Jahren und wären ohne ein tiefes Tal nicht dorthin gekommen!

'Tal' meint damit nicht unbedingt 'Trennung' - auch das Ende der einen Beziehung und wieder neu finden nach 12 Jahren in einer 'ganz anderen Beziehung' ist einer von vielen Wegen ... nur 'alles so wie vorher' mit den geträumten Träumen wird nach diesen Tagen nichts mehr sein!


Ich schick Dir einfach einen Sonnenstrahl ... :sonne



Lili
 

michl

Aktives Mitglied
Hmmm... nach drei mal lesen habe ich das jetzt verstanden, bär. Zustimmen kann ich dem nur eingeschränkt.

Was Du schreibst, bär, sehe ich als zweiten Schritt. Die Unfähigkeit zur Kommunikation beginnt bei einem selbst. Solange ich nicht mit mir selbst kommunizieren kann, kann ich das auch mit niemand anderem... sei es über Sprache oder Schrift.

Mir hat Tagebuch schreiben geholfen mich selbst zu ordnen... so einfache Fragen wie: Was will ich? Wer bin ich? Wie bin ich? Denke ich "nur" darüber nach, bin ich zu wenig konkret... "muss" ich das in Worte fassen, bin ich gezwungen mich intensiver damit auseinanderzusetzen... bekomme ich die notwendige Distanz zu meinen Träumen.

Stecken "alte" Beziehungen nicht oft in Mustern fest die ein miteinander Lernen fast unmöglich machen? Wenn dem so ist, brauchte es Dritte um Kommunikation zu lernen.


Die Trennung wird nicht zwangsläufig kommen wenn keine Schonfrist eingeräumt wird, Nawrath, das ist mir zu pauschal... es soll auch Menschen geben, die sich regelrecht zusammenrauften... ich kenne welche... auch wenn ich nicht dazu gehöre. Ich wollte meine Prinzessin aus ihrer Burg sprengen... war sinnlos... Gott sei Dank!


Wenn Dein Mann, Moni, nicht will, wirst Du ihn nicht zwingen können. Wenn er nicht will, wird er das auch nach 10 Jahren "Schonzeit" nicht können. Beginne doch einfach mit Dir und für Dich... was sind Deine Träume, wie stellst Du Dir Beziehung vor, wie erlebst Du Dich in Beziehung... was sind Deine Anteile... dafür lohnt sich nach meiner Meinung eine "Schonfrist" immer.

...und denke bitte darüber nach, Dich von dem Wort "Schuld" zu verabschieden.



Ach ja... tiefe dunkle Täler lernen einen die Sonne und die Wärme zu genießen :whatever


...und ich schicke eine Kraftmütze... :maldrueck
 

moni_30

Mitglied
Ich finde das echt toll, wie viel Zuspruch man hier bekommt und das einem auch Mut gemacht wird.
Schuld ist vielleicht auch das falsche Wort.
Zu einer solchen Krise gehören meistens auch zwei.
Natürlich liegt das Problem wesentlich tiefer und besteht auch erst nicht seit gestern.
Ich habe mir schon soviele Gedanken gemacht.
Im Laufe der Jahre ist wahrscheinlich alles zur Selbstverständlichkeit geworden.
Zuviel Routine, Alltag etc.
Wir haben uns beide wohl nicht mehr genug Mühe gegeben.

Auf der anderen Seite denke ich immer: wie ist das bei anderen Paaren??
Routine kehrt doch nach langen Jahren bei jedem ein.
Auch die berühmten Schmetterlinge im Buch fliegen irgendwann nicht mehr.

Aber Liebe wandelt sich doch auch.
Ist nicht Geborgenheit, Sicherheit, Vertrauen, sich aufeinander verlassen können auch eine Art von Liebe?!
Sicherlich ist der Sex auch sehr wichtig, leider ist der bei uns im Laufe der Jahre weniger geworden.

Leider ist mir auch klar, daß ich Gefühle nicht erzwingen kann.
Wenn bei ihm wirklich alles erloschen ist...
Ich bin nur so unendlich traurig, weil er es nicht geschafft hat, früher mit mir zu reden...

Jetzt ist da halt noch ein kleines unschuldiges Würmchen, der nichts dafür kann, das sein Papa ihn vielleicht
lieber gar nicht hätte haben wollen.
Was nicht heißt, daß er ihn nicht liebt.
Er liebt ihn sehr! Das merke ich..

Im Moment sehe ich leider nur das dunkle Tal..
Natürlich geht es immer irgendwie weiter...
aber z.Z. weiß ich nicht wie..

:shake
 

wave

Neues Mitglied
Hallo,

vielleicht kann ich dir doch ein wenig Mut machen.

Mein Mann und ich haben in einer Therapie bei Profamilia erst beide Einzelgespräche geführt, dann haben wir gelernt miteinander in einer gemeinsamen Therapie über uns und unsere Gefühle - Ängste - Veränderungen zu reden.

Zum Hintergrund: wir sind bereits seit 1988 zusammen, unser gemeinsames Kind kam vor 7 Jahren zur Welt, das gemeinsame Haus folgte vor 4 Jahren.

Es ist ein schwerer Weg, der vor euch liegt, aber es lohnt sich.

In keinem der diversen Vorbereitungskurse lernt man mit der veränderten Partnerschaft umzugehen, die Gefühle der Mutter - des Vaters zu sehen, die enore Umstellung.

Es lohnt sich in jedem Fall - auch wenn ihr euch eine Auszeit (evtl getrennte Wohnunge für einen bestimmten Zeitraum) nehmt.

Versucht es vielleicht auf diesem Weg - für euch - für euer Kind - für eine eventuelle neue Beziehung

Alles Gute
 

wave

Neues Mitglied
mein Mann sagte auch ganz klar, es ist kein gefühl mehr da. die therapeutin hat ihn (nach vielen langen sitzungen) einmal gefragt "wenn ihre frau nakt vor ihnen stehen würde, könnten sie sie schützend in den arm nehmen" die antwort "nein" und doch haben wir den weg geschafft.

und doch kann ich deine resignation verstehen, die unendlich große angst vor dem was kommen mag oder auch nicht, die zukunft verliert sich und du weißt keinen ausweg mehr.

versuche vielleicht erst einmal nur für dich ein gespräch mit einem profi zu suchen um dich selber zu stärken. vielleicht stellen sich dann für dich dinge auch schon ein wenig klarer dar

lg
 
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