Frage -  Übungsmaterial

gipsy-7

Mitglied
Hallo allerseits,

ich habe eine fast 10-jährige Tochter, die wir im letzten Schuljahr von der 3. Klasse in die 2. Klasse zurückversetzen ließen. Der Grund war zum einen ihre Probleme in Mathematik, Hauptgrund war allerdings, dass sie unter ihrer Lehrerin zu leiden hatte.

Sie musste unbedingt von dieser Lehrerin weg und da es sich um eine einzügige Schule handelt hatten wir entweder Schulwechsel oder Jahrgangswechsel zur Auswahl.
Bei einem Schulwechsel weiß man nie, ob man nicht vom Regen in die Traufe kommt, die Lehrerin der 2. Klasse hingegen kannte ich sehr gut, da sie auch Klassenlehrerin unserer Großen war und ich weiß, dass sie gut mit Kindern umgehen kann.

Begründet hatten wir den Wechsel mit ihren Matheproblemen. Ihre Intelligenz steht da mit ihren Fähigkeiten nicht im Einklang. Beim Dyskalkulietest ist sie allerdings recht knapp an der Dyskalkulie vorbeigeschrappt. Das heißt, das Jugendamt übernimmt auf keinen Fall die Kosten für eine Therapie. Wir können uns aber auch keine leisten.

Die einzige Möglichkeit ist die Schulpsychologie, aber bei Rechenschwäche haben sie eine Wartezeit von 2 Jahren. Sie steht da zwar auf der Liste, aber das kann noch dauern.. bis dahin wird ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl weiter leiden (und es ist eh schon im Keller). (Immerhin hören wir seit sie wieder in der 2. Klasse ist nicht mehr jeden Tag: "Ich bin blöd" und sie steht auch morgens wieder auf).

2 Jahre, von denen gerade ein paar Monate um sind, ist eine lange Zeit. Das Mädel ist nicht dumm und die ganz super krassen Probleme hat sie wohl nicht. (Wobei sie halt auch eine Menge durch auswenig lernen was weiß ich für Strategien kompensieren kann). Sie kann also z. B. größer und kleiner auch bei Zahlen unterscheiden. Aber 15 - 6 und 15 - 7 sind zwei komplett unterschiedliche Aufgaben. Und es ist auch kein Problem zu rechnen: 800 + 100 = 900 um dann in der nächsten Aufgabe zu rechnen: 803 + 100 = 900.

Ich suche nun Übungsmaterial, wie ich mit dem Kind üben kann, denn ich werde mir das nicht fast zwei Jahre noch so ansehen können. Das Kind leidet sehr darunter. Z. B. sollen so Zettel gut sein, bei denen man Muster fortsetzen muss oder Bilder auf einem Raster auf einem größeren Raster vergrößern muss. Ich hab keine Ahnung wie ich an solche Sachen kommen kann.

(Prinzipiell übt sie gerne Mathe - mit mir - (wir sind so irgendwo am Zehnerübergang), sie macht allerdings auch gerne Mathezettel (einfache halt) denn eigentlich lernt sie sehr gerne und wenn keiner sagt: "du hast dir keine Mühe gegeben" und sie stattdessen gelobt wird klappt es auch gut. Nur, solche Zettel "verkonsumiert" sie in kürzester Frist. Irgendwie gehen mir die Ideen und auch die Zettel aus *g*. (Und bei 4 Kids auch die Zeit für "praktische" Dinge, wir üben halt auch mit gebastelten Materialien, Memory, Streichhölzern u. ä., das geht aber nicht immer).

Was ist empfehlenswert? Weiß jemand wie ich an solche, wie oben erwähnten Arbeitsblätter komme? Was kann ich sonst noch tun?

Viele Grüße

gipsy
 
M

msvxd

Guest
Hallo gipsy,

es gibt ein sehr gutes Buch von Dr. Astrid Kopp-Duller: Dyskalkulie-Training nach der AFS-Methode.

Da sind massenhaft solche Übungsblätter drin, die du suchst - und das beste daran ist, dass eine CD dabei ist, von der du die Blätter ausdrucken kannst.
Solche Blätter, die deiner Tochter Schwierigkeiten bereiten, kannst du also mehrfach ausdrucken, bzw. solche, die sie sehr gern macht.

Dann fällt mir noch die kostenlose CD "Legasthenie und Dyskalkulie" ein - du erhältst sie gegen eine Porto- und Aufwandszahlung.
Mehr dazu erfährst du auf der Startseite von www.dvld.de, das ist die Seite des Dachverbands Legasthenie Deutschland e. V.

Viel Erfolg beim Üben wünscht

msvxd
 

Maren

Mitglied
Wo kann man denn einen solchen Dykalkulietest machen lassen? Mein Sohn ist jetzt in der 6. Klasse und hat immer noch Probleme. D.h. wenn ein Nachhilfelehrer (hatten wir letztes Jahr) es erklärt hatte, schien er es verstanden zu haben. Zumindest rechnete er dann alles richtig. Kam aber die Arbeit (oft am nächsten Tag) ging es wieder in die Hose.

So ein Test wäre schon nicht schlecht, dann müsste man weitersehen.
 
U

ute heidorn

Guest
Test

Hallo Maren,

da gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Ambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie
    Sozialpädiatrisches Zentrum
    Kinder- und Jugendpsychologe
    Kinderarzt
    Schulpsychologe
    Dipl. Legasthenietrainer

Die machen das alle aber nicht automatisch, sondern nur, wenn sie sich auf Lernstörungen spezialisiert haben. Vorher unbedingt nachfragen!

Gruß von Ute
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo Maren

Ich hatte meinen Sohn vor 3 Jahren bei einer Kinderpsychologin testen lassen.

Dann vor einem Jahr bin ich noch mal in unsere Kinder u,. Jugendpsychatrie hab ihn noch mal testen lassen weil er nur noch am weinen war wenns um Mathe ging.

Endlich nach fast 3 Jahren und 2x zurücksetzen haben wir die Therapie durch bekommen.
Das JA zahlt die Therapie weil schwere psychische Schäden schon da waren.

Aber es war ein sehr langer und sehr anstrengender Weg bis dahin.
Und langsam gibt es kleine Fortschritte worauf ich sehr stolz bin....
 
I

Incinta

Guest
kleiner Tipp: übt die Zehnerübergänge erstmal nur mit +, das ist einfacher. Kann deine Tochter schon sicher zur 10 ergänzen? (2 + wieviel =10, 7 + wieviel = 10? usw. ) Erst dann macht der Übergang Sinn, da sie die Zahlen zum Überschreiten ja zerlegen muss (8 + 5 rechnet man als 8 + 2 + 3, dann ist es einfacher) Außerdem hat es dann Bezug zum Dezimalsystem und seiner Schreibweise (13).

Ganz wichtig ist Anschauungsmaterial, weniger Arbeitszettel. Geignet sind leere Eierkartons (10er) oder Additionsstreifen, aber auch Geld (1 und 10 Cent). Damit kann man das Prinzip (Zehnerbündelung) gut verdeutlichen.

Schwierigkeiten beim Rechnen kommen oft daher, dass die Kinder nicht genügend Anschauungsmöglichkeiten hatten. Bevor sie rechnen können, müssen sie erst einmal eine sogenannte innere Vorstellung von den Zahlen entwickeln. Auch dazu gibt es gute Übungen (mit Knöpfen o.ä.). Danach brauchen sie eine Vorstellung von den Rechenoperationen (was heißt denn eigentlich + und -?). Hier wird plötzlich die Handlung (dazu tun oder wegnehmen) von "Zahlen" wichtig.

Literaturtipps hätte ich jede Menge, falls du interessiert bist....
 
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