brauche Rat -  Verlobtem helfen mit dem Kiffen aufzuhören!

uni1985

Neues Mitglied
Hallo,
mein Verlobter ist Mitte dreissig und kifft seit ca. 10 Jahren. Ich weiss es seit ca. einem halben Jahr, vorher hat er es immer heimlich getan. Wir leben nun zusamen und ich bekomme es täglich mit, was mich sehr belastet, da ich selbst nicht kiffe.
Er gibt zu dass er ein Problem und das Kiffen nicht mehr unter Kontrolle hat. Er kifft jeden Tag (zum einschlafen, zum wachwerden), bei ihm dient es der Verdrängung von finanziellen und privaten Problemen, die sich mit den Jahren angestaut haben. Er will mit dem Kiffen aufhören und hat nun schon seit Montag nicht mehr gekifft (5Tage), Gesternabend hatte er leider einen Rückfall als er mit Freunden unterwegs war. Ich liebe ihn sehr und mich nimmt das alles sehr mit, da seine Persönlichkeit sich durch das Kiffen sehr ändert und seinen Lebensstil, und somit auch unseren, einschränkt.
Ich weiss nicht wie ich mit so einem Rückfall umzugehen hab und wie ich ihm in Alltag unterstützen kann. Mich belastet das alles so und ich kann mich kaum noch auf meine Uni konzentrieren, da ich mir solche Sorgen mache.
Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich etwas mehr Distanz zu dem ganzen gewinnen könnte und wie ich ihn unterstützen kann?
Vielen Dank.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
In dem Fall würde ich dir dringend vom Kinderwunsch abraten. 10 Jahre Kiffen können bei ihm Veränderungen in den Genen hinterlassen haben. Mit einem behindertem Kind wärst du wahrscheinlich nicht glücklich.

Leider bin ich mir ziemlich sicher, daß du ihn, als seine Partnerin, nicht von seiner Sucht befreien kannst. Diese Meinung habe ich generell von allen Süchten eines Partners in Paarbeziehungen.
Du selbst kannst meiner Meinung nach nur immer wieder dein Bedauern ausdrücken und ihn zu bitten, mit dem Kiffen aufzuhören (auch wenn es aussichtslos ist). Zumindest wissen soll er es schon, daß dir das Kiffen nicht recht ist.

Ein Problem sind seine Freunde: Von denen müsste er sich auch komplett und vollständig lösen. Jedenfalls von denen, mit denen er Stoff einkauft/konsumiert.

Die amtliche Drogenberatungsstelle eurer Stadt kannst du erstmal ohne ihn aufsuchen. Eventuell auch ProFamilia.

Gruß Gerhard, viel Glück.
 
D

die_andere_Mama

Guest
wow. Ich gebe da Gehard völlig recht. Er sollte es auch nicht dir zuliebe machen, sondern aus den eigenen Willen und Wunsch sein Leben zu ändern. Anders funktioniert ein Entzug auch nicht. Wenn er selber nicht den Drang hat etwas an seinen Lebenstiel zu verbessern, dann sind die verführungen durch sein Freundeskreis ein leichtes. Rede mit ihm (denke, du tust das bestimmt andauernd, oder? tut mir leid, ist bestimmt hart :troest) und entscheidet dann, ob sich dieses Suchtverhalten wirklich in Eigentheraphie lösen läss oder doch proffesionelle Hilfe erforderlich ist.
 
Hi, ich kenne auch einen guten Freund der in ähnlicher Situation ist.
Er will auch schon in Eigenregie seit ca. 5 Jahren aufhören.
Es hat nie länger als 2-3 Tage gedauert und er hat wieder gekifft.

Es macht mich auch traurig. Aber ich habe schon vor Jahren aufgegeben irgend etwas dazu zu sagen. Und es tut weh zu sehen, wie er den Bach runter geht.....

Da ich mit süchtigen zu tun habe kann ich sage, ich habe noch keinen wirklich süchtigen erlebt, der ganz von alleine ohne Hilfe zurück ins normale Leben gefunden hat.

Ich denke das liegt einfach daran, dass man sein Leben lang süchtig bleibt. Die neuste Forschung geht davon aus, dass sich bestimmte Proteine im Gehirn dauerhaft ändern.
Dieser Vorgang ist wahrscheinlich nicht auf natürlichem Weg reversibel.
So die Theorie.

Aber: Man kann verhindern, dass der süchtige Zugang zu dem Suchtmittel hat.
In deinem Fall die Freunde. Von denen müsste er sich auch komplett und vollständig lösen. Jedenfalls von denen, mit denen er Stoff einkauft/konsumiert. Zusätzlich sollte er professionelle Hilfe aufsuchen.

Aber der Punkt ist, dass er das wollen muss. Dir oder wem anders zu liebe kann dein Freund sowas mMn nicht durchziehen.

Wenn du meinst, es geht nicht mehr weiter, musst du ernsthaft an Trennung denken. Die Gefahr der Coabhängigkeit ist groß.
Ich weiss wovon ich rede.


Schöne Grüße und ganz viel Kraft

Blume
 

Lara1231

Lara
Ich denke er kann nur sich selber helfen...
Und er muß es selber wollen....nicht dir zu lieben...
Er muß meiner Meinung nach in eine Enziehungsklinik...und was ich noch viel wichtiger finde eine Therpie machen...
Und macht er das nicht....dann kann ihm keiner Helfen...
Ich kenne es von meiner Freundin deren Mann ist Alkoholiker.....zwei oder 3 Entzüge durch....hat aber nicht lange gedauert bis er wieder soweit war....
Er will keine Lebensveränderung...in einer Therapie müßte er hinschauen, warum er Trinkt...was er damit "runter oder weg spült".....und wenn er nicht erlich will, hat es keinen Sinn....
Ein andere BEkannter hat sich nach 7 Jahren "erfolglosen" Teraphierne seiner Frau die Alkoholikerin ist...von ihr getrennt.....es ist die Hölle sagt er..und jetzt fühlt er sich befreit....
Sie ist weis gott wie oft abgestürzt....als letztes hat sie verprochen eine Therapie zu machen....
Der Psychologe hat abgeborchen...da es nur eine "schein Therapie" für sie war...sie wollte nichts verändern...somit hat er die Konsequenzen gezogen und sie ist ausgezogen...Nun wohnt sie bei ihrem Kumpel der auch trinkt...und er sagt so traurig wie es ist...
Sie werden sich zusammen Tod saufen...
Aber wenn sie nicht will kann ihr keiner Helfen....
Und bei deinem Freund denke ich wird es ähnlich sein...
Vor allem das Du es so lange nicht gemerkt hast.....
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich hatte mal einen Lebensgefährten der trank.

Meiner Meinung nach half ihm mein "Schluss machen" zum Aufhören. Erstens brauchte es einen heilsamen Schock für ihn. Er musste einfach mal unten ankommen. Zweitens musste er sich ja durch meine Liebe immer in seinem Tun bestätigt fühlen.
 

Sam Hain

Incubus
Original von uni1985
Hallo,
mein Verlobter ist Mitte dreissig und kifft seit ca. 10 Jahren. Ich weiss es seit ca. einem halben Jahr, vorher hat er es immer heimlich getan. Wir leben nun zusamen und ich bekomme es täglich mit, was mich sehr belastet, da ich selbst nicht kiffe.
Er gibt zu dass er ein Problem und das Kiffen nicht mehr unter Kontrolle hat. Er kifft jeden Tag (zum einschlafen, zum wachwerden), bei ihm dient es der Verdrängung von finanziellen und privaten Problemen, die sich mit den Jahren angestaut haben. Er will mit dem Kiffen aufhören und hat nun schon seit Montag nicht mehr gekifft (5Tage), Gesternabend hatte er leider einen Rückfall als er mit Freunden unterwegs war. Ich liebe ihn sehr und mich nimmt das alles sehr mit, da seine Persönlichkeit sich durch das Kiffen sehr ändert und seinen Lebensstil, und somit auch unseren, einschränkt.
Ich weiss nicht wie ich mit so einem Rückfall umzugehen hab und wie ich ihm in Alltag unterstützen kann. Mich belastet das alles so und ich kann mich kaum noch auf meine Uni konzentrieren, da ich mir solche Sorgen mache.
Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich etwas mehr Distanz zu dem ganzen gewinnen könnte und wie ich ihn unterstützen kann?
Vielen Dank.
Kümmer dich nicht mehr um den, leb dein eigenes Leben, zieh aus, wenn ihr zusammenwohnt. Mit deiner Anwesenheit zeigst du dem, dass du das akzeptierst und er machen kann, was er will, du bist trotzdem da.

Aber zum Wachwerden braucht der nen Joint? ?( ?( ?( Nimmt der auch Valium zum Aufputschen? Gras ist n Downer, das macht nicht aggressiv, darum wundert mich das, was du sagst, total.
Und dem ist vielleicht auch schon mal aufgegangen, woher die finanziellen Probleme kommen, ich glaub nicht, dass der den Kack umsonst kriegt.

Wenn der nicht will, wird sich nix ändern, und der hat doch alles, was der braucht. Immerhin erkennt der, dass der n Problem hat, aber wohl nicht, dass dich das wegtreibt, du bist ja noch da. Dann kann der entscheiden, was dem wichtiger ist, Kiffen oder du. Gewinnt der Joint, sei froh, dass du den los bist, so nen Kerl verdient keine Frau und als Vater kannste den auch knicken.
Aber du solltest dem klarmachen dass du das nicht länger mitmachst und beim kleinsten Rückfall wieder weg bist.
 

uni1985

Neues Mitglied
das problem ist, dass er erst recht kifft wenn er sich unter druck gesetzt fühlt... ich muss zwar einerseits konsequent sein, andererseits nicht auch noch von außen ihn zu sehr stressen. haben jetzt ausgemacht, dass wir zur beratungsstelle gehen, wenn es in 1 monat nicht besser geworden ist. was meint ihr dazu? danke für eure beiträge.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Setze dir ein Ziel. Du musst es ihm ja nicht sagen. Zum Beispiel: In 6 Monaten ist er clean, ansonsten ist Schluss.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

Sam hat es meiner Ansicht nach gut auf den Punkt gebracht: Durch die eigene Anwesenheit teilt man dem Betreffenden mit, dass man die Sache akzeptiert. Dass es den Partner belastet - dass verstehen Süchtige meist nicht, gerade wenn es um das Kiffen geht.

Denn man hat die Droge zur Lebensform erkoren, stellt künstlich die durchaus existenten Vorteile der Droge im medizinischen Bereich in den Vordergrund, und betont immer wieder die Tatsache, dass Kiffen kaum körperlich abhängig macht. Man betont, dass Tabak und Alkohol gesundheitsschädlicher seien, dass Kiffer kaum gewalttätig seien. Und um Himmels Willen, mir hat ein Kiffer sogar schon im Brustton der Überzeugung erzählt, Kiffer seien die besseren Autofahrer.

Ja, auch das psychische, also geistige Abhängigkeitspotential ist in der Wissenschaft umstritten - aber das vor allem weil hier oft Äpfel mit Birnen verglichen werden. Ein Mensch mit gefestigtem Leben und gefestigten Emotionen wird vielleicht mal einen Joint rauchen, einen Abend Spaß haben, und dann wieder zur Tagesordnung übergehen. Mit Alkohol ist das ähnlich.

Ein Problem kann Kiffen schnell für Menschen mit Problemen werden: Denn dann kifft man aus einem Grund, um sich zu beruhigen und dann wird der zugedröhnte Zustand zum Normalzustand, der zudem dann oft durch die oben genannten Gründe legitimiert wird. Dass man dadurch zwangsläufig zu einem anderen Menschen wird, weil Drogen wie diese nun einmal unter anderem das Ziel haben, das Verhalten zu verändern, nehmen diese Leute oft nicht wahr, weil Drogen wie diese auch die Wahrnehmung verändern: Man findet sich gut so, weil man ja so unglaublich gelöst ist, und versteht nicht, warum andere Menschen einen nicht gut finden. Und die daraus entstehenden Probleme festigen den Drogenkonsum nur noch weiter. Bis man irgendwann unten angekommen ist.

Theoretisch. Denn beim Kiffen kommt man selten unten an, weil man im täglichen Leben immer noch irgendwie funktioniert, weil es immer irgend jemanden gibt, der die Problematik nicht sieht, weil Gras nun mal Lebensform ist, und man damit jemanden findet, der an dieser Lebensform teilnimmt.

Genauso wie man beim Alkohol auch immer jemanden findet, der so ist, wie man selbst, und sei es nur in der Kneipe an der Ecke. Nur landet man schneller und öfter an dem Punkt, an dem es nicht weiter geht, weil Alkohol ziemlich heftige Gesundheitsschäden hervor ruft.

Natürlich gibt es für Sucht immer Gründe. Aber die Gefahr für Süchtige, diese Gründe im Verhalten anderer Menschen zu suchen, und ihnen die Schuld dafür zuzuschieben, dass man selbst säuft, kifft, kokst oder Tabletten nimmt, ist groß. Man darf nicht aufhören, weil diese Menschen so furchtbar gemein zu einem sind, und das Leben sonst unerträglich wird. Damit kann es passieren, dass Angehörige versuchen, ihr eigenes Verhalten so anzupassen, dass es zu den Erwartungen des Süchtigen passt, weil man den Süchtigen ja liebt, und dafür bereit ist, alles zu tun, und auch darüber hinweg zu sehen, irgendwie, dass man slebst dabei ist, kaputt zu gehen - das ist dies, was Blümchen mit Co-Abhängigkeit meint. Mit dem Ergebnis, dass der nächste Grund für den Drogenkonsum heran gezogen wird. Und dann der nächste. Denn der einzig wahre Grund für den Griff zur Droge, ist in einem drin - die eigenen Emotionen, die man betäubt.

Bei aller Liebe zu anderen Menschen muss man sich gerade in solchen Situationen bewusst werden, dass man vor allem sich selbst Liebe schuldet, und sich deshalb schützen muss, auch vor dem Menschen, den man liebt. Denn der kann sich nur selbst helfen, weil nicht die anderen an der Sucht schuld sind, sondern er selbst.

Viele Grüße,

Ariel
 

Sam Hain

Incubus
Original von uni1985
das problem ist, dass er erst recht kifft wenn er sich unter druck gesetzt fühlt... ich muss zwar einerseits konsequent sein, andererseits nicht auch noch von außen ihn zu sehr stressen. haben jetzt ausgemacht, dass wir zur beratungsstelle gehen, wenn es in 1 monat nicht besser geworden ist. was meint ihr dazu? danke für eure beiträge.
Das ist sein Problem, nicht deins, der kümmert sich ja schließlich auch nen Kack darum, dass es dir dabei beschissen geht, dich nicht auf deine Zukunft konzentrieren kannst und und und.
Und damit, dass du den auch noch in Schutz nimmst, fühlt der sich auch noch bestätigt. Ich verwette meinen Arsch drauf dass du als einziges Argument dagegen hast "aber der liebt mich doch, ist zärtlich zu mir und und und".
Kannste vergessen. Man mutet nem Menschen, den man liebt, sich nicht so zu.

Warum geht IHR zur Beratungsstelle? Sollst du dem da auch noch das Händchen halten? Der ist dafür zuständig, sein Leben in den Griff zu kriegen, und das wenigste, was der machen kann ist, da alleine hinzugehen und zu kapieren, dass es um ihn selber geht und dass du da mit dranhängst.
Der muss die Chance haben, alleine mit sich klarzukommen. Durch dich hat der seelischen Beistand und kann immer damit rechnen, dass du den verteidigst, machst du hier ja auch.
Meine Lady würd mir, wenn ich so nen Kack abreißen würd, die Koffer vor die Tür stellen oder selber ausziehen, und ich weiß sie liebt mich. Man kann keinen retten, man kann nur jemandem helfen, sich selber zu retten.

Stress hat der doch sowieso an den Hacken, und dem gehts noch zu gut. Lass den mal erkennen, was der verliert, wenn der so weitermacht. Du brauchst den nicht zu bemuttern, du bist seine Freundin, nicht sein Kindermädchen, nicht seine Therapeutin oder sonstwas, und der ist kein Kind mehr. Willst du nen Mann als Partner oder n Kind, dem du alles vorkauen musst?

Es wird in nem Monat nicht besser sein, weil der keine Konsequenzen befürchten muss und der 1000 Ausreden hat, warum der grade heute kiffen muss und morgen, übermorgen weil der Himmel blau ist und nächste Woche weil der grade ne schlechte Nachricht gekriegt hat, Kiffen ist teurer geworden oder so. Vergiss es, das wird nix.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

damit hast Du Dir den Schuh doch schon angezogen: Wenn Du ihn stresst, dann kifft er nur noch mehr, und es wird alles schlimmer, und Du bist schuld, weil Du ihn unter Druck gesetzt hat. In sechs Monaten wird diese Situation auf seiner Seite nicht besser sein als in einem Monat, aber sie kann auf Deiner Seite durchaus schlimmer sein, weil Du Dich jetzt schon so davon belastet fühlst, dass Du Dich wenigstens mal an ein Forum gewandt hast. Besser wird es für Dich nicht werden in dieser Zeit.

Ein zeitliches Ziel zu setzen bringt nur was, wenn Ihr jetzt anfangt, zur Drogenberatung zu gehen, und er sich am Besten jetzt schon einen Termin beim Therapeuten besorgt, denn das dauert eine Zeit, um seine emotionalen Probleme, die der Auslöser sind, anzugehen. Dort kann er lernen, mit Stress (wieder) umzugehen.

Viele Grüße,

Ariel
 
haben jetzt ausgemacht, dass wir zur Beratungsstelle gehen, wenn es in 1 Monat nicht besser geworden ist. was meint ihr dazu?


Ein Monat ist besser als sechs. Aber ändern wird das nichts. Gar nichts !

Jeden Tag den du wartest, ist ein verlorener Tag. Leider...

Es muss sich jetzt was tun. Und zwar richtig richtig radikal.
 
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