MissMarple76
Neues Mitglied
Hallo liebe Foris,
Möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Sandra, ich bin 33 Jahre alt und habe 2 Kinder. Der ältere (Dominik, 6) ist sehr verhaltensauffällig. Dazu später mehr. Mein Kleiner heißt Julian und ist 16 Monate alt. Dominiks Vater lebt nicht mit uns zusammen, aber Dominik besucht seinen Papa sehr regelmäßig und wir kommen gut miteinander aus. Seit Juli 2007 wohnt Julians Papa bei uns (er heißt Pepe).Dominik und Pepe kommen nicht sehr gut miteinander aus.
Seit über dreieinhalb Jahren versuche ich Hilfe für Domink zu finden.
Er kann sich in keine Gruppe integrieren, ärgert andere Kinder, übt körperliche Gewalt auf sie aus, auch Haustiere werden gerne mal in die Mangel genommen ( Katzen kann man wunderbar in Waschmaschinen, Wäschetrockner, Toiletten, Schränke und Koffer stopfen). Kein Kind möchte mehr mit ihm spielen, weil er immer so wild ist. Schon als Baby war auffällig, daß er vergleichsweise wenig schlief und lange Wachzeiten hatte, in denen nicht genug Action herrschen konnte. Zuhause war er bald nicht mehr zu bespaßen, ständig mußten neue Reize her, sodaß ich mir einen Sommer lang einen "Ausflugsplan" erstellt hatte. Da wir keinen eigenen Garten hatte, fuhr ich mit Dominik alle 2-3 Tage zu Bekannten mit Kindern und Garten um die häusliche Langeweile in den Griff zu kriegen und ihm soziale Kontakte zu "verschaffen".
Ein halbes Jahr vor Kindergartenbeginn war meine Verzweiflung ins unermeßliche gestiegen, da meine Wohnung nachts nicht mehr "sicher" war.
2-3 mal wöchentlich stand Dominik unbemerkt und mucksmäuschenstill auf und legte meine Küche in Trümmer. Käsescheiben wurden auf dem Fußboden ausgelegt, reichlich mit Ketchup und noch flüssiger Schlagsahne dekoriert. Tisch und arbeitsflächen garnierte er mit Zucker, Mehl und dem kompletten Inventar meines Gewürzregals.Nicht zu vergessen eine Dose Kakao-Pulver für die optik darüber zu verteilen. Als krönender Abschluß versuchte er dann, einen Kuchen für mich in seinem Zimmer zu backen, die Waage, die Rührschüssel sowie der Mixer waren parat, nur das Eieraufschlagen wollte nicht so ganz klappen, von 7 Versuchen waren leider 5 auf dem Teppich statt in der Schüssel gelandet.
Das sind nur Auszüge des beinahe täglichen Wahnsinns, dem mich mein damals 3-5jähriger Sohn aussetzte.
Die Kinderärztin verordnete erstmal Ergotherapie. Ganz eifrig und voller Hoffnung zogen wir ein ganzes Jahr durch. Die Ergo brachte keine Erfolge, es machte sich nicht im geringsten bemerkbar, daß irgendetwas therapiert wurde, obwohl Dominik und ich fleißig täglich unsere Hausaufgaben erledigten.
Nach einem Jahr wurde auf Anraten der Therapeutin die Therapie beendet mit dem Vermerk, wir mögen doch bitte ein Jahr vor Einschulung wiederkommen.
Aber vieles besserte sich erstmal durch den Beginn von Dominiks Kindergartenzeit.
Die Leitung des Kindergartens riet mir, einen Integrationsplatz für meinen Sohn zu beantragen als sie von seiner Umtriebigkeit erfuhr. Doch die zuständige Ärztin des Kreises legte mir nahe meinen Antrag zurückzuziehen, die Notwendigkeit eines I-Platzes sah sie nicht.
Dominik kam in eine Integrationsgruppe des KiGas, d.h. es gibt nur 15 Kinder in einer Gruppe, die von einer Erzieherin und einer Heilpädagogin betreut werden. Die tägliche Zeit des KiGa-Besuchs war von 8.00-14.00 Uhr.
Doch nach kurzer Zeit wurden Dominiks sozialen Schwächen immer deutlicher.
Im Bericht des KiGas an die Schule steht unter anderem, daß Dominik immer im Mittelpunkt stehen will, durch lustig sein und notfalls auch mit Gewalt.
Die Erzieherinnen haben im letzten Jahr offensichtlich ganz aufgegeben, wenn er auffällig wurde, schickten sie meinen Sohn zusammen mit drei anderen "auffälligen Kindern" raus auf den Spielplatz (ohne Aufsicht!!!)
Seit Anfang September geht Dominik nun zur Schule, im Stoff kommt er sehr gut mit, doch seine Klassenlehrerin ist hoffnungslos überfordert mit Dominik. Der erste Anruf kam nach genau einer Woche, ich möge bitte in die Schule kommen, da mein Sohn sich weigert zum Sportunterricht mitzugehen und der Sozialpädagoge sich mit ihm auf dem Schulhof aufhält.
Tja, seine Klassenkameraden wollen nichts mit ihm zu tun haben, weil er ständig ärgert und Unsinn im Unterricht macht. Lediglich seine Deutsch-Lehrerin kommt ganz gut mit ihm klar. Ich muß dazu sagen, daß seine KL frisch von der Uni kommt, seine Deutsch-Lehrerin schon recht was an Berufserfahrung hat.
Die KL ( Frau W.) fragte nach einem ADHS-Test. Dieser ist von Februar bis Juni diesen Jahres erfolgt. Abschließend sagte der Kinderpsychologe Dr. S., daß man ADHS in diesem Alter nicht austesten kann, dafür müsse Dominik in die Schule gehen ( meine Frage daraufhin:"Was ist in drei Monaten anders als jetzt?")
Dominik ist einfach ein sehr aktives Kind, der Problme hat durchzuschlafen und nachts komplett einnäßt. Das ist nicht schön, aber ich sollte mir von der Kinderärztin extragroße Windeln verschreiben lassen, damit ich nachts wenigstens etwas mehr zur Ruhe komme. Das Inkontinenzproblem würde sich schon von alleine lösen, wenn er erstmal zur Schule geht. Die heftigen und immer häufiger auftretenden nervösen Ticks sind kein Grund zur Sorge, einfach ignorieren, das wird schon. Ansonsten muß man mit ihm einfach lernen umzugehen. Sollte er nach der Einschulung immer noch solche Probleme haben, kann ich ja wieder in der Praxis anrufen, dann würde noch ein ADHS-Test gemacht werden.
Ich kann nur sagen, seit der Einschulung ist all das noch viel schlimmer geworden!
Bis vor kurzem wußte ich mein Kind sehr gut "zu nehmen" ( wie Dr.S. es ausdrückte).
Aber meine Nerven sind am Ende, unser Familienleben liegt in Trümmern und ich weiß mir keinen vernünftigen Rat.
Wir brauchen dringend Hilfe! An wen kann ich mich da wenden? Ab welchem Alter kann man ADHS tatsächlich diagnostizieren? Wer kann mir weiterhelfen, oder hat eigene Erfahrungen in ähnlicher Richtung gemacht?
Mir kommt es nicht drauf an, mein Kind ruhiggestellt in einer Ecke zu parken, ich mag besonders seine Lebhaftigkeit an ihm, aber er leidet selber ungemein, da er wirklich gar keine sozielen Kontakte mehr hat.
Er verspricht mir täglich sich in der Schule zu benehmen und ist totunglücklich, daß er es einfach nicht schafft.Wie kann ich meinem Kind helfen?
Noch schnell angemerkt: Sportvereine kommen nicht mehr in Frage, da er aus diversen Gruppen "rausgeflogen" ist aufgrund seines Verhaltens. Auch waren wir wie verabredet seit letztem Jahr Oktober wieder zur Ergo, die Therapie wurde im September beendet. Er sollte sich auf Anraten des Psychologen erstaml nur mit der Schule auseinandersetzen.
LG, Sandra.
Möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Sandra, ich bin 33 Jahre alt und habe 2 Kinder. Der ältere (Dominik, 6) ist sehr verhaltensauffällig. Dazu später mehr. Mein Kleiner heißt Julian und ist 16 Monate alt. Dominiks Vater lebt nicht mit uns zusammen, aber Dominik besucht seinen Papa sehr regelmäßig und wir kommen gut miteinander aus. Seit Juli 2007 wohnt Julians Papa bei uns (er heißt Pepe).Dominik und Pepe kommen nicht sehr gut miteinander aus.
Seit über dreieinhalb Jahren versuche ich Hilfe für Domink zu finden.
Er kann sich in keine Gruppe integrieren, ärgert andere Kinder, übt körperliche Gewalt auf sie aus, auch Haustiere werden gerne mal in die Mangel genommen ( Katzen kann man wunderbar in Waschmaschinen, Wäschetrockner, Toiletten, Schränke und Koffer stopfen). Kein Kind möchte mehr mit ihm spielen, weil er immer so wild ist. Schon als Baby war auffällig, daß er vergleichsweise wenig schlief und lange Wachzeiten hatte, in denen nicht genug Action herrschen konnte. Zuhause war er bald nicht mehr zu bespaßen, ständig mußten neue Reize her, sodaß ich mir einen Sommer lang einen "Ausflugsplan" erstellt hatte. Da wir keinen eigenen Garten hatte, fuhr ich mit Dominik alle 2-3 Tage zu Bekannten mit Kindern und Garten um die häusliche Langeweile in den Griff zu kriegen und ihm soziale Kontakte zu "verschaffen".
Ein halbes Jahr vor Kindergartenbeginn war meine Verzweiflung ins unermeßliche gestiegen, da meine Wohnung nachts nicht mehr "sicher" war.
2-3 mal wöchentlich stand Dominik unbemerkt und mucksmäuschenstill auf und legte meine Küche in Trümmer. Käsescheiben wurden auf dem Fußboden ausgelegt, reichlich mit Ketchup und noch flüssiger Schlagsahne dekoriert. Tisch und arbeitsflächen garnierte er mit Zucker, Mehl und dem kompletten Inventar meines Gewürzregals.Nicht zu vergessen eine Dose Kakao-Pulver für die optik darüber zu verteilen. Als krönender Abschluß versuchte er dann, einen Kuchen für mich in seinem Zimmer zu backen, die Waage, die Rührschüssel sowie der Mixer waren parat, nur das Eieraufschlagen wollte nicht so ganz klappen, von 7 Versuchen waren leider 5 auf dem Teppich statt in der Schüssel gelandet.
Das sind nur Auszüge des beinahe täglichen Wahnsinns, dem mich mein damals 3-5jähriger Sohn aussetzte.
Die Kinderärztin verordnete erstmal Ergotherapie. Ganz eifrig und voller Hoffnung zogen wir ein ganzes Jahr durch. Die Ergo brachte keine Erfolge, es machte sich nicht im geringsten bemerkbar, daß irgendetwas therapiert wurde, obwohl Dominik und ich fleißig täglich unsere Hausaufgaben erledigten.
Nach einem Jahr wurde auf Anraten der Therapeutin die Therapie beendet mit dem Vermerk, wir mögen doch bitte ein Jahr vor Einschulung wiederkommen.
Aber vieles besserte sich erstmal durch den Beginn von Dominiks Kindergartenzeit.
Die Leitung des Kindergartens riet mir, einen Integrationsplatz für meinen Sohn zu beantragen als sie von seiner Umtriebigkeit erfuhr. Doch die zuständige Ärztin des Kreises legte mir nahe meinen Antrag zurückzuziehen, die Notwendigkeit eines I-Platzes sah sie nicht.
Dominik kam in eine Integrationsgruppe des KiGas, d.h. es gibt nur 15 Kinder in einer Gruppe, die von einer Erzieherin und einer Heilpädagogin betreut werden. Die tägliche Zeit des KiGa-Besuchs war von 8.00-14.00 Uhr.
Doch nach kurzer Zeit wurden Dominiks sozialen Schwächen immer deutlicher.
Im Bericht des KiGas an die Schule steht unter anderem, daß Dominik immer im Mittelpunkt stehen will, durch lustig sein und notfalls auch mit Gewalt.
Die Erzieherinnen haben im letzten Jahr offensichtlich ganz aufgegeben, wenn er auffällig wurde, schickten sie meinen Sohn zusammen mit drei anderen "auffälligen Kindern" raus auf den Spielplatz (ohne Aufsicht!!!)
Seit Anfang September geht Dominik nun zur Schule, im Stoff kommt er sehr gut mit, doch seine Klassenlehrerin ist hoffnungslos überfordert mit Dominik. Der erste Anruf kam nach genau einer Woche, ich möge bitte in die Schule kommen, da mein Sohn sich weigert zum Sportunterricht mitzugehen und der Sozialpädagoge sich mit ihm auf dem Schulhof aufhält.
Tja, seine Klassenkameraden wollen nichts mit ihm zu tun haben, weil er ständig ärgert und Unsinn im Unterricht macht. Lediglich seine Deutsch-Lehrerin kommt ganz gut mit ihm klar. Ich muß dazu sagen, daß seine KL frisch von der Uni kommt, seine Deutsch-Lehrerin schon recht was an Berufserfahrung hat.
Die KL ( Frau W.) fragte nach einem ADHS-Test. Dieser ist von Februar bis Juni diesen Jahres erfolgt. Abschließend sagte der Kinderpsychologe Dr. S., daß man ADHS in diesem Alter nicht austesten kann, dafür müsse Dominik in die Schule gehen ( meine Frage daraufhin:"Was ist in drei Monaten anders als jetzt?")
Dominik ist einfach ein sehr aktives Kind, der Problme hat durchzuschlafen und nachts komplett einnäßt. Das ist nicht schön, aber ich sollte mir von der Kinderärztin extragroße Windeln verschreiben lassen, damit ich nachts wenigstens etwas mehr zur Ruhe komme. Das Inkontinenzproblem würde sich schon von alleine lösen, wenn er erstmal zur Schule geht. Die heftigen und immer häufiger auftretenden nervösen Ticks sind kein Grund zur Sorge, einfach ignorieren, das wird schon. Ansonsten muß man mit ihm einfach lernen umzugehen. Sollte er nach der Einschulung immer noch solche Probleme haben, kann ich ja wieder in der Praxis anrufen, dann würde noch ein ADHS-Test gemacht werden.
Ich kann nur sagen, seit der Einschulung ist all das noch viel schlimmer geworden!
Bis vor kurzem wußte ich mein Kind sehr gut "zu nehmen" ( wie Dr.S. es ausdrückte).
Aber meine Nerven sind am Ende, unser Familienleben liegt in Trümmern und ich weiß mir keinen vernünftigen Rat.
Wir brauchen dringend Hilfe! An wen kann ich mich da wenden? Ab welchem Alter kann man ADHS tatsächlich diagnostizieren? Wer kann mir weiterhelfen, oder hat eigene Erfahrungen in ähnlicher Richtung gemacht?
Mir kommt es nicht drauf an, mein Kind ruhiggestellt in einer Ecke zu parken, ich mag besonders seine Lebhaftigkeit an ihm, aber er leidet selber ungemein, da er wirklich gar keine sozielen Kontakte mehr hat.
Er verspricht mir täglich sich in der Schule zu benehmen und ist totunglücklich, daß er es einfach nicht schafft.Wie kann ich meinem Kind helfen?
Noch schnell angemerkt: Sportvereine kommen nicht mehr in Frage, da er aus diversen Gruppen "rausgeflogen" ist aufgrund seines Verhaltens. Auch waren wir wie verabredet seit letztem Jahr Oktober wieder zur Ergo, die Therapie wurde im September beendet. Er sollte sich auf Anraten des Psychologen erstaml nur mit der Schule auseinandersetzen.
LG, Sandra.